News 2025 - Nachrichten aus Laar


20.08.2025 - WAZ - Martin Kleinwächter

 

Die Geschichte der Phoenixhütte prägt Laar bis heute

Der Stadtteil gehörte zum ständigen Überschwemmungsgebiet des Rheins. Als der Strom gebändigt war, entdeckten geschäftstüchtige Leute die Vorzüge der Lage am Ufer. Sie errichteten ein Eisenwerk – die Phoenixhütte

 

Nach Spuren altertümlichen Lebens sucht man in Laar vergeblich, gehörte es doch über Jahrhunderte zum ständigen Überschwemmungsgebiet des Rheins. Als der Strom gebändigt war, entdeckten geschäftstüchtige Leute die Vorzüge der Lage am Ufer. Sie errichteten ein Eisenwerk, die Phoenixhütte. Das prägt den Stadtteil bis heute.

 

Nur einige Kuppen blieben bis dahin das ganze Jahr über hochwasserfrei. Der in den Senken angeschwemmte Schlamm ließ fruchtbares Weideland entstehen. Laar bedeutet altdeutsch Weideplatz.

 

1280 taucht der Name erstmals auf. Da ging es um Fischereirechte. Der größte Hof war der Laar-Hof, später Haupthof und Gerichtsort. Er gehörte anfangs zur Abtei Hamborn, gelangte im 16. Jahrhundert in den Besitz des Duisburger Armenhauses.

 

Zogen Soldaten durchs Land, musste die Landbevölkerung für deren Unterhalt aufkommen. Wenn nicht Soldaten, dann richteten Überschwemmungen Unheil an, so 1740 und 1784.

 

Es war umständlich, in Laar zu leben. Man musste mit dem Kahn übersetzen, ob nach Beeck über einen Nebenarm der Emscher, nach Meiderich über die Emscher selbst oder nach Ruhrort über einen alten Rheinarm.

 

Die preußische Regierung ließ ab 1784 eine dauerhafte Stromrinne für die Schifffahrt anlegen. Als dann auch noch ab 1802 eine Straße auf dem Damm nach Meiderich geführt wurde, war Laar wenigstens vor Ruhrhochwasser geschützt.

 

1818 haben in Laar 110 Personen in 17 Häusern gewohnt. Über die Emscherfähre kamen immer mehr Fuhrwerke mit Kohle aus dem Raum Bochum-Dortmund zum Rhein. Die dortige Verladestelle wurde erst im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1845 wurde eine Brücke gebaut.

 

1848 erreichte die Köln-Mindener Eisenbahn von Oberhausen Ruhrort. Genau auf der Grenze zu Laar ließ sie ein Hafenbecken bauen, das Eisenbahnbassin. Bald wurden von dort mittels Fähre auch Güterwagen nach Homberg übergesetzt. Von 1856 bis 1907 wurden sie mit Hebetürmen heruntergelassen. Der Laarer Hebeturm stand bis 1971.

 

1200 Männer erzeugten mit vier Hochöfen 16.000 Tonnen Roheisen

An dieser Stelle schieben wir die Geschichte der Phoenixhütte ein. 1852 erwarb die Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb aus Eschweiler in Laar 20 Hektar Land für ihren Bau. 1855 erzeugten 1200 Männer mit vier Hochöfen 16.000 Tonnen Roheisen, walzten Schienen und Eisen für Maschinen und Anlagen. Eisenerz aus Hessen und Lothringen, Kohle aus Übach-Palenberg gelangten vom Rheinufer mit der Eisenbahn zum Werk. Von 1913 bis 1980 hat sie als hochgelegte Pfeilerbahn das Ortsbild geprägt. Die meisten Arbeiter kamen aus Belgien. Wohnhäuser entstanden für sie anfangs auf dem Meidericher Mühlenfeld.

 

Ab 1856 gab es in Laar auch die Eisengießerei Tigler & Co., die Emscherhütte. Sie gehörte ab 1914 zu Phoenix. Von 1866 an wurde im Mühlenfeld auch Kohle gefördert. Die spätere Zeche Westende belieferte die Kokerei der Hütte, wurde aber 1968 stillgelegt.

 

Anfang der 1870er Jahre begann östlich der Emscher der Bau der Rheinischen Stahlwerke in Meiderich-Vohwinkel. Ein Exportschlager von Phoenix waren ab 1880 Schienen für Gleise auf Pflaster oder Asphalt.

 

1907 wurden 300.000 Tonnen Roheisen erzeugt. 1914 beschäftigte Phoenix 7000 Menschen, Rheinstahl Meiderich 5200. 1926 gingen beide Hütten im neuen Großkonzern Vereinigte Stahlwerke AG auf. Sie bildeten als Hütte Ruhrort-Meiderich eine Einheit. Phoenix erzeugte fortan nur noch Vormaterial (Halbzeug).

 

In der Weltwirtschaftskrise lag die Hütte von 1931 bis 1934 still. 80 Prozent der Arbeiter in Laar standen auf der Straße. 1939 erzeugten dann 5700 Beschäftigte sogar 1,2 Millionen Tonnen Roheisen.

 

Bei Kriegsende 1945 lag das Werk in Trümmern. 372 Werksangehörige hatten ihr Leben verloren. Dennoch ruhte der Betrieb nur kurz. 1947 war man als Hüttenwerke Ruhrort-Meiderich wieder eigenständig. 1949 wurde die Vorkriegsproduktion erreicht. 1952 gab es 10.000 Beschäftigte.

 

1965 fusionierte die Phoenix-Rheinrohr-AG mit Thyssen. Im nunmehrigen Thyssen-Werk Ruhrort setzte infolge der Stahlkrise der 80er Jahre ein drastischer Personalabbau ein. Der letzte Hochofen wurde 1993 stillgelegt. Seitdem wird Roheisen von Bruckhausen und Schwelgern angeliefert. Seit 1997 gehört das Werk zum britisch-indischen Ispat-Konzern, heute ArcelorMittal. 900 Personen erzeugen pro Jahr eine Million Tonnen Rohstahl, machen daraus auch Draht.

 

Rheindeich in Laar musste immer wieder erhöht werden

Zurück zum Stadtteil: 1871 lebten dort schon 2985 Menschen. Nach zwei kleinen Vorläufern entstand 1874 an der Apostelstraße das St.-Joseph-Krankenhaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde es geräumt. Danach war es noch bis 1975 in Betrieb.

 

1884 erklärten sich die Grundbesitzer in Laar mit einer Eindeichung einverstanden. Der Rheindeich musste immer wieder verstärkt und erhöht werden, auch wegen Bergsenkungen, zuletzt 1975. Danach konnte darauf auch eine Promenade angelegt werden.

 

Hauptsächlich der Körperhygiene diente die Städtische Bade- und Schwimmanstalt Ruhrort, die im Sommer 1892 im Gebiet der Gemeinde Laar eröffnet wurde. Aus ihr ging 1910 das Hallenbad hervor, das seit 1975 zu Ruhrort gehörte. Es wurde 1986 geschlossen. 1998 zog das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt dort ein.

 

1895 zählte Laar 6129 Einwohner. Die Emscher verlor ihre trennende Wirkung. Sie war ab 1906 kanalisiert. 1925 erreichte Laar eine Bevölkerungszahl von 16.431, heute sind es noch rund 6500.

 

Der Zweite Weltkrieg forderte auch außerhalb des Werks viele Opfer. Von 1500 Gebäuden standen am Ende noch 450. Allein der Volltreffer auf einen Bunker forderte 232 Tote. Im Luftschutzkeller des Krankenhauses kamen im Oktober 1944 mindestens 150 Menschen um.

 

Auch das Pumpwerk Alte Emscher in Beeck war bei einem Luftangriff zerstört worden. Dadurch wurde das Grundwasser nicht mehr abgepumpt. Jauche, Fäkalien und Tierkadaver trieben durch die Straßen. Typhus verbreitete sich. Stadtweit starben daran 74 Personen, viele davon in Laar.

 

Nach zügigem Wiederaufbau beeinträchtigte der wachsende Autoverkehr über die Friedrich-Ebert-Straße die Lebensqualität. Erst 1991 brachte die neue Umgehungsstraße Besserung.

 

Weil in den 80er Jahren viele Menschen fortzogen, weniger Wohnraum für Werksangehörige benötigt wurde und die Wohnungen billig waren, zogen Menschen mit kleinen Einkommen her. Der Anteil der Arbeitslosen und der von Sozialhilfe Lebenden ist bis heute hoch, auch die Zahl der Zugewanderten. Deshalb flossen ab 2014 Mittel zur Städtebauförderung nach Laar.

 

Erste evangelische Schule öffnet 1870 an der Friedrich-Ebert-Straße

Als Teil des Kirchspiels Beeck ging Laar um 1570 zur neuen evangelischen Konfession über. Im Ort selbst gab es erstmals 1895 eine Kapelle an der Apostelstraße für den Gottesdienst. Selbstständige Pfarrei war Laar ab 1900. 1908 wurde die Kirche an der Zwinglistraße eingeweiht. Sie wurde 2014 entwidmet.

 

Für die zugewanderten katholischen Arbeiter gab es schon 1863 in Laar Gottesdienst. Ab 1892 war Laar eigenständige Pfarrei (bis 2006). Die Kirche St. Ewaldi wurde 1898 geweiht.

 

Lange haben die evangelischen Kinder Schulen in Beeck besucht. Eine erste eigene Schule gab es 1870 an der Friedrich-Ebert-Straße. Sie hat 1901 einen Neubau an der Austraße erhalten, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Von 1945 bis 1954 haben die Kinder die Schule an der Franklinstraße besucht, danach den Neubau an der Werthstraße. Darin war ab 1968 eine Hauptschule. Sie wurde 2008 geschlossen und 2017 abgerissen.

 

Die ersten katholischen Kinder wurden ab 1858 in einem angemieteten Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße unterrichtet. 1859 entstand ein Neubau an der Franklinstraße. Diese Schule war dann Jungenschule. Denn ab 1867 gab es auch eine Mädchenschule an der Spatenstraße. Auch sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ab 1872 gab es vorübergehend auch im Mühlenfeld eine katholische Schule. Von 1943 bis 1945 ruhte der Schulbetrieb in Laar. Die Schule an der Franklinstraße wurde 1968 Gemeinschaftsgrundschule und zog 1970 in den Neubau an der Erzstraße.


Juli 2025 - Der Meidericher

 

Bürgervereinigung Duisburg-Laar e.V.

Einladung zum Literaturcafé

 

Die Bürgervereinigung Duisburg-Laar e.V. veranstaltet alle zwei Monate eine Lesung im Rahmen ihres Literaturcafés. Es waren bereits diverse Krimiautoren aus Duisburg sowie die Meidericher Hahnenfeder zu Gast.

 

Am Dienstag, dem 15. Juli 2025, um 18.30 lädt der Verein zu einer szenischen Lesung von Mercators Nachbarn ein. Die Veranstaltung findet statt in den Räumen der Tagespflege Duisburg auf der Friedrich-Ebert-Straße 79 in Laar. In Gewändern, die denen aus der Zeit Mercators nachempfunden sind, werden die Nachbarn eine Doppelszene zur Entstehung des Corputius Plans spielen. Johannes Corputius war Student bei Gerhard Mercator, der ihn unter anderem das Zeichnen von Karten lehrte.

 

Wir freuen uns auf einen unterhaltsamen Abend. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen - der Eintritt ist frei.


01.07.2025 - WAZ

 

Literaturcafé in Laar

 

Die Bürgervereinigung Duisburg-Laar lädt am Dienstag, 15. Juli, um 18.30 Uhr zu einer szenischen Lesung im Rahmen ihres Literaturcafés ein. Die Veranstaltung findet in den Räumen der Tagespflege Duisburg, Friedrich-Ebert-Straße 79, statt. Unter dem Titel „Mercators Nachbarn“ wird eine Doppelszene zur Entstehung des Corputius Plans aufgeführt. Johannes Corputius, ein Schüler Mercators, lernte bei ihm unter anderem das Zeichnen von Karten. Der Eintritt ist frei.


25.06.2025 - WAZ - Kerstin Heidland

 

Schützenbruder bekommt besondere Auszeichnung

Heinrich Uldrich engagiert sich schon seit Jahrzehnten für seinen Verein und hat dabei auch die Jugend im Blick

 

 

Ehrennadeln sind Auszeichnungen für besonderes Engagement im lokalen Umfeld. Und Heinrich Uldrich hat seine von der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck jüngst nicht bekommen, weil er sechsmal Schützenkönig geworden ist. Da gehört schon ein wenig mehr dazu. Seit Jahrzehnten ist der Duisburger in der Vereinsjugendarbeit aktiv und hat in seinem Heimatort Laar viele soziale Projekte angestoßen.

 

„Unser Verein engagiert sich karitativ, ich bin nur einer von vielen“, sagt er bescheiden. Mit Verein ist die Schützenbruderschaft St. Ewaldi in Laar gemeint. Wer über die Bezeichnung Bruderschaft stolpert, der strauchelt zu Recht, denn es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen den Schützenvereinen und den Bruderschaften. Das hat allerdings nichts mit Klostern oder Freimaurerei zu tun.

 

„Die Schützenbruderschaften legen ihren Fokus stärker auf die Tradition, die Gemeinschaft und das Miteinander. Wir haben christliche Wurzeln und engagieren uns stark für die Gemeinschaft“, klärt Uldrich auf. Geschossen wird natürlich trotzdem noch. Auch von Frauen übrigens. St. Ewaldi hat schon mehrere Schützenköniginnen hervorgebracht.

 

Seit nunmehr 65 Jahren Mitglied

Es war auch eine Schützenkönigin, die dafür verantwortlich ist, dass Heinrich Uldrich mittlerweile seit 65 Jahren Mitglied ist. „Meine Mutter war damals Königin und da keiner wusste, wo er mit mir hinsollte, musste ich einfach mit“, erinnert er sich schmunzelnd. Also wurde der kleine Uldrich im zarten Alter von sechs Jahren Teil einer Gemeinschaft, der er ein Leben lang die Treue halten sollte.

 

„Es gibt, glaube ich, kein Amt, das ich im Laufe der Jahre nicht gemacht habe. Momentan bin ich mal wieder Kassenwart“, lacht er und gibt zu, dass der Job kurz vor dem Schützenfest immer am zeitraubendsten ist. Pro Tag sind da zwei bis drei Stunden kein Problem. Zwischen den Feierlichkeiten reicht dann auch mal eine Stunde pro Woche.

 

Anstrengend ja, eine Last niemals, fasst er sein Lieblingshobby neben dem Posaune- und Trompetespielen zusammen. Die Liebe zur Musik kam natürlich auch durch die Schützenbrüder, denn viele Vereine haben eine Kapelle, die das traditionelle Brauchtum unterstützt. Wenn die Schützenbruderschaften sich zum musikalischen Umzug treffen, dann kommen da schon mal gut und gerne 30.000 Leute zusammen.

 

„Wir sind einmal recht am Anfang des Umzuges marschiert und als wir fertig waren und vom Mittagessen zurückkamen, liefen die Letzten immer noch“, lacht er. Sein Verein hat momentan 107 Mitglieder, die sich einmal in der Woche zum Schießen und zum gemütlichen Beisammensein treffen. Und natürlich, um darüber nachzudenken, wie man Menschen in Not helfen kann.

 

Vielfältiges Vereinsengagement

Als der Kindergarten in Laar verwüstet wurde, hat die Bruderschaft selbstverständlich geholfen. Ebenso finanziert die Gemeinschaft ein Patenkind in Peru. „Ich kann mir ein Leben ohne die Sicherheit und das Miteinander gar nicht wirklich vorstellen“, erzählt Uldrich und ist auch nicht wenig stolz darauf, dass er das Schützen-Gen ganz offensichtlich weitergegeben hat. Seine Tochter ist momentan die Vorsitzende und genauso begeistert wie der Papa auch.


22.05.2025 - WAZ - Sabine Merkelt-Rahm

 

Laar, was wird aus dir?

Seit 2014 gibt es das „Integrierte Handlungskonzept Laar“. Bürger erzählen, was ihnen am Stadtteil weiterhin missfällt

 

Laar gehört zu den unterschätzten Stadtteilen in Duisburg. Damit es in dem Quartier nahe des Rheins wieder lebenswerter wird, hat die Stadt in den vergangenen Jahren viel Fördergelder investiert. Zum Tag der Städtebauförderung informierte sie über die Projekte. Für die Kinder rollte das Spielmobil an, für die Erwachsenen wurde ein Rundgang angeboten.

 

Sehr gut besucht war das von verschiedenen Ämtern der Stadt Duisburg organisierte Familienfest auf dem Laarer Marktplatz zum Tag der Städtebauförderung. Auf dem Tanzmobil des Kulturvereins T.K.M. sorgte Neso Salijevic als Moderator für Stimmung und gab unterschiedlichen Kindergruppen aus dem Stadtteil eine Bühne für ihre Tanz- und Performancekünste. Auch die Schüler und Schülerinnen aus dem Taekwondo Center in Laar führten ihre Kampfkünste vor, nachdem ihr Meister mit Erfolg um eine Musikpause gebeten hatte.

 

Parkplatzsituation wird als katastrophal angesehen

Die Laarer Kinder aller Nationen amüsierten sich am Spielmobil und am Glücksrad, die Großen kamen an den Essensständen ins Gespräch. Eine Plakatausstellung präsentierte die Maßnahmen, die seit 2014 im Stadtteilprojekt Laar umgesetzt worden sind und teilweise noch umgesetzt werden. Ein Rundgang durch den Stadtteil mit Lea Hoffmann und Martin Offergeld vom Stadtplanungsamt und Robin Bohres vom Umweltamt sollte allen Interessierten einen persönlichen Eindruck vom Stand der Stadtteilverschönerung geben.

 

Die Beteiligung am Stadtteilspaziergang fiel allerdings kleiner aus als erwartet. Mit von der Partie war Gabriele Dietz, die auf besondere Weise von einem Problem betroffen ist, das in Laar immer deutlicher hervortritt. Die Rollstuhlfahrerin ärgert sich über die vielen „wilden“ Parker, die ihr allzu oft die Zugänge zum Marktplatz, zum Florapark oder zur barrierearmen Deichauffahrt verstellen. „Das wird gefühlt immer schlimmer. Ich muss große Umwege fahren, um an mein Ziel zu kommen, und oft lande ich auf der Straße, weil die Bürgersteige zugeparkt sind bis zum Gehtnichtmehr“, beklagte sie sich. Die Parkplatzsituation wird in Laar zunehmend als katastrophal wahrgenommen. Alwin Schröder ärgert dabei besonders die vielen Firmenfahrzeuge, die täglich im Stadtteil abgestellt werden. „Es kann doch nicht sein, dass hier ein Transporter hinter dem anderen steht und wir Bürger können nicht mehr parken und im Erdgeschoss nicht mehr aus dem Fenster gucken“, sagte er.

 

Auf dem neuen Spielplatz mit Grünfläche an der Friedrich-Ebert-Straße zeigte Martin Offergeld noch einmal ein Foto der maroden Häuserzeile, deren Ankauf die Stadt zu Beginn des Stadtteilprojektes vor unerwartet große Probleme gestellt hat. Nach jahrelangen, sehr zähen Verhandlungen ist der neu entstandene Zugang zum Stadtteil durch die parkähnliche Anlage inzwischen gut angenommen worden. „Wir werden zur Straße hin noch eine Wegsperre nachrüsten. Darauf wurden wir öfter angesprochen, dass diese Maßnahme wichtig ist, um die kleinen Spielplatzbesucher daran zu hindern, auf die befahrene Straße zu laufen“, sagte Robin Bohres.

 

Auch an der Baustelle der neuen Grünwegverbindung Emscherhüttenstraße war von Bürgerbeschwerden die Rede. Einige Laarer hatten den Wegfall eines bisher ungestörten Stückchens Natur befürchtet, wenn die eingezäunte Fläche der alten Gärtnerei dem neuen Grünzug bis zum Deich weichen sollte. „Wie kann es sein, in Zeiten des Klimawandels und der Überhitzung von Städten, dass man alten Baumbestand schonungslos rodet. Eine kleine Fläche die von Menschen weitgehend nicht gestört wurde, fortzureißen für ein paar Stellplätze. Diese kleinen Habitate sind doch besonders wichtig für den Erhalt der Arten und Artenvielfalt,“ schrieb Anwohnerin Sarah Niklaß zu Beginn der Bauarbeiten empört an diese Zeitung. Robin Bohres versteht solche Sorgen und versichert, dass die Planung angepasst wurde. „Es wird zwar eine Schneise für den neuen Weg geben, aber der größte Teil des Baumbestandes bleibt stehen und man denkt im Umweltamt auch über einen neuen Zaun nach, der das Gelände schützen soll.“ Sarah Niklaß war zwar nicht bei der Begehung dabei, wird sich aber sicher freuen, dass die Füchse, Kauze und Waldohreulen, die sie dort so gerne beobachtet hat, nun nicht heimatlos werden. Eine weitere Planänderung auf der Baustelle brachte der zähe Brückenkopf der alten Pfeilerbahn mit sich, dessen massiver Stahlbeton den Abbrucharbeiten tapfer widerstand. Er wird nun kostensparend als Erdhügel in die neue Landschaftsgestaltung einbezogen.

 

Wann der neue Grünzug seine endgültige Verbindung mit barrierefreiem Zugang zum Deich bekommen wird, darüber kann Lea Hoffmann vom Planungsamt noch keine verlässlichen Angaben machen. Es ist noch nicht abzusehen, wann die anstehende Deichsanierung mit der geplanten Verbreiterung des Deichkronenweges in Laar beginnen kann. Neue Schätzungen gehen von einem Arbeitsbeginn im Jahr 2030 aus. Im Internet kann man sich unter dem auf duisburg.de über die Einzelheiten der Stadteilverschönerung informieren. 


14.05.2025 - WAZ

 

Häusliche Gewalt: Polizisten bei Einsätzen verletzt

Mehrere Beamte wurden von aggressiven Männern angegriffen

 

Die Polizei wurde am vergangenen Wochenende zweimal wegen häuslicher Gewalt in den Duisburger Norden gerufen. Die Männer waren so aggressiv, dass sie auch die Einsatzkräfte attackierten. Beide Fälle passierten am späten Samstagabend, einer in Mittelmeiderich und einer im Stadtteil Laar.

 

In Laar hatte ein 32-Jähriger sich verbal und körperlich aggressiv gegenüber seiner Lebensgefährtin verhalten, nach Angaben der Polizei nicht zum ersten Mal. Ein Zeuge hatte um Hilfe gerufen und die Einsatzkräfte im Treppenhaus auf den randalierenden Mann aufmerksam gemacht. Der Versuch, die Situation zu deeskalieren, scheiterte aber, denn der 32-jährige Mann ging bedrohlich auf die Beamten zu, die zunächst ins Treppenhaus zurückwichen.

 

Polizisten setzten ein Distanz-Elektroimpulsgerät ein

Weil der Mann mit Fäusten und Beleidigungen drohte und trotz Ansprache aggressiv blieb, setzten die Polizisten ein Distanz-Elektroimpulsgerät (kurz DEIG) ein, berichtet die Polizei. Selbst beim Fixieren mit Handschellen wehrte sich der 32-Jährige offenbar massiv, dabei wurden mehrere der Einsatzkräfte verletzt, zwei wurden dienstunfähig.

 

Der Festgenommene ließ seine Aggressionen auf dem Weg ins Polizeigewahrsam auch am Streifenwagen aus: Er trat einen Außenspiegel eines Streifenwagens ab und beschädigte zudem den Innenraum. Es folgen nun mehrere Strafanzeigen. ...


24.04.2025 - WAZ 

 

Tierischer Einsatz: Polizei fängt süßen Mini-Fuchs ein

 

Anwohner meldeten einen hilflosen Fuchs-Welpen in Duisburg-Laar. Wie die Polizeibeamten das putzige Tier einfangen konnten und wie es jetzt weitergeht.

 

In einer Dienstmütze haben Duisburger Polizeibeamte einen Mini-Fuchs einfangen können. Nach Angaben der Polizei lief der Fuchswelpe „unbeholfen und völlig orientierungslos über einen schmalen Grünstreifen“. Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße meldeten das der Polizei, denn es gab zwischen Betonmauer und Straße für den Kleinen kein Entkommen.

 

Die Beamten versuchten, den kleinen Fuchs mit einer Dienstmütze einzufangen, haben dann „sanft“ mit behandschuhten Händen nachhelfen müssen. Sie brachten ihn zu einer Aufzuchtstation, wo er nun versorgt wird. Für die Kollegen sei das „die niedlichste ,Festnahme‘ ihrer Karriere“ gewesen, schreibt das Social-Media-Team der Polizei über den tierischen Einsatz, der bereits vor Ostern stattfand.

 


03.02.2025 - WAZ - Bodo Malsch

 

KG Rot-Gold Laar feiert besonderes Jubiläum

Bei der gut besuchten Prunksitzung überzeugte die Karnevalsgesellschaft mit dem, was sie auszeichnet

 

Rot-Gold Laar. Der Name der Karnevalsgesellschaft, die närrisch hintersinnig einen Kaktus im Wappen trägt, steht seit 75 Jahren für Tradition, Freundschaft und vor allem für mit ungeheuer viel Herzblut handgemachten Karneval aus Duisburg. Bei der Jubiläumssitzung in der Mehrzweckhalle der Schule an der Erzstraße begeisterten sie damit ihr Publikum.

 

Für die Akteure ein Kraftakt. Denn in Laar wird an drei Abenden hintereinander gefeiert. Am Altweibertag steigt die Mädchensitzung, am Karnevalsfreitag die Karnevalsparty und am Nelkensamstag die Prunksitzung, die diesmal im Zeichen des Jubiläums stand. „Da glaubt man am Anfang immer, dass es hart werden könnte“, lächelte Präsident Jörg Meier. „Aber dann sind die drei Tage blitzschnell schon wieder rum.“

 

Hinreißender Gardetanz

Selbstverständlich kamen die knuffige Kinderprinzencrew und ihr etwas älterer Kollege namens Holger II. zum Gratulieren vorbei. Für die Tollitäten einer der letzten Bühnenauftritte der langen Session. Von Ermüdung war allerdings nichts zu spüren. Und es gab auch zwei eingekaufte Programmpunkte: Die Band „The Amazing Years“ aus Mülheim lieferte Cover-Songs diverser Art. Hinreißenden Gardetanz mit akrobatischem Einschlag bot die Tanzgruppe der KG „Gemütlichkeit“ aus Kerpen.

 

Den allergrößten Teil des fast fünfstündigen Programms aber gestaltete Rot-Gold mit Kräften aus den eigenen Reihen. Angefangen von der Kindertanzgarde, deren jüngste Akteurin Emily (3) das Stoffmaskottchen Daisy nicht aus den Augen ließ. Auch die „große“ Tanzgarde zeigte bei ihrem Auftritt ein beachtliches Können.

 

Doch der tänzerische Laarer Dreiklang wäre nicht perfekt ohne die „Deich-Elfen“, die seit 25 Jahren unverzichtbarer Teil der Rot-Goldenen sind. Das Männerballett rauschte in farblich gewagten Kostümen zu Klängen aus den 80er Jahren über die Bühne. Ein herrlicher Spaß. Das Publikum jubelte. Nicht zuletzt für den ältesten Tänzer. Helmut darf nun stolz das silberne Tanzabzeichen des Bundes Deutscher Karneval tragen. Das haben nicht sehr viele Männer. Und 78-Jährige schon gar nicht.

 

Der Auftritt der „Kaktusspatzen“ geriet ein wenig kurz. Das Trio brachte nur zwei Stücke zu Gehör. Den Rest machte eine streikende Technik unmöglich. „Wir hatten noch was am Computerprogramm verbessern wollen“, entschuldigten sich die Künstler. Da hatten sie wohl den weisen Ratschlag vergessen, dass man ein einmal laufendes System am besten nicht mehr anfassen soll. Die drei Musiker nahmen es gelassen. Das Publikum auch.

 

Gewitzte Büttenrede

Doch Rot-Gold hat nicht nur musikalische und tänzerische Talente. In Laar wird auch die aussterbende Gattung der Büttenrede gepflegt. Aktuell tut das eine gewitzte und sprachgewandte junge Dame. Als hauseigene Reporterin kolportierte Jenny Prust mit spitzer Zunge das Zeitgeschehen. Zur AfD hat sie eine klare Meinung. „Wenn ich ein Schwein und mit meinem Bauer unzufrieden bin, wähle ich als Alternative doch auch nicht den Metzger.“ Und auch das Temperament von Olaf Scholz kann sie nicht beeindrucken. „Da habe ich doch gelesen, dass Scholz in Berlin Karnevalisten empfing. Das ist ja, als würde Dieter Bohlen zu einem Philosophenkongress einladen.“

 

Ein großartiger Vortrag, zu dem man der Rednerin und ihrer Heimatgesellschaft nur gratulieren kann. Und auch dem Publikum gebührt ein großes Lob: Während der Rede hörte es aufmerksam zu. Auch das zeichnet den Karneval in Laar aus.