News 1965-1966 - Nachrichten aus Laar


13./14.03.1965 - Duisburger Generalanzeiger - -ck.

 

WSD: „Bisher normale Entwicklung!"

Keine Furcht vor Hochwasser - Deiche am Rhein sind sicher

Im Januar 1926 wurde 13-m-Marke erstmals überschritten

 

„Der Frühling kommt! Und mit der milden Luft naht die Gefahr: An allen deutschen Flüssen, besonders aber am Niederrhein, droht eine der größten Hochwasserfluten des letzten Jahrzehnts", so und ähnlich lauteten die gedruckten Alarmmeldungen in den letzten Tagen. Bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Duisburg-Ruhrort nimmt man diese „Schwarzmalerei" gelassen hin: „Normale Entwicklung! Das Wasser steht zur Zeit ausgesprochen tief, und es deutet nichts darauf hin, dass wir mit einem anomalen Hochwasser rechnen könnten!"

 

Sicher hat die plötzlich einbrechende Warmfront den Schnee in den deutschen Mittelgebirgen binnen kurzer Zeit zum Schmelzen gebracht; sicher lag die „weiße Pracht" noch nie so lange und so hoch wie in diesem Jahr! Und den Fachleuten ist auch bekannt, dass der Boden in den Mittelgebirgen noch bis zu 25 cm tief gefroren ist, also kein Schmelzwasser aufnehmen kann. Aber es müssten - nach Meinung der Wasserexperten bei der WSD in Ruhrort - schon viele extreme Umstände gleichzeitig zusammentreffen, um eine Hochwasserkatastrophe auszulösen. Dazu gehört u.a., dass es 7 bis 8 Tage während des plötzlichen Wärmeeinbruchs permanent regnet!

 

Erst wenn in Koblenz die 500-cm-Marke überschritten ist und mit Gewissheit ein Ansteigen des Rheinwassers auf 550 cm zu erwarten ist, wird die Warntätigkeit bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion aufgenommen. Den höchsten Wasserstand verzeichnete man in Ruhrort am 2. Januar 1926, als der Pegel bei 13 Meter stand (normales Mittelwasser: 4,35 m). Am 20. Januar 1955 drohte dieser „einsame Rekord" aus den zwanziger Jahren eingestellt zu werden: Der Pegel kletterte auf 11,18 Meter! Damit war jedoch der Höhepunkt der Flutwelle überschritten. Eine ähnliche Entwicklung ist in diesem Frühjahr nicht zu befürchten, glaubt man bei der WSD in Ruhrort.

 

Die Hochwassermarke von 1926 gilt übrigens der Duisburger Deichaufsicht als Maßstab! Die untere Wasserbehörde - dem Stadtreinigungsamt unter Oberbaurat Frechen unterstellt - hat die Deiche in Neuenkamp, Ruhrort, Laar, Beeckerwerth und Alsum dem „Höchstwasser" von 1926 angemessen. Frechen, der erst gestern in Anbetracht der Alarmmeldungen noch einmal die wichtigsten Deichanlagen an der Duisburger Rheinfront inspiziert hat, winkt gelassen ab: „Der Laarer Deich ist beispielsweise noch um 2 m zusätzlich abgesichert! Wir werden nach allen menschlichen Vorausberechnungen mit jedem Hochwasser fertig!"


26.03.1965 - Duisburger Generalanzeiger

 

Rheinwasserstand steigt — Noch keine akute Gefahr

 

Der Wasserstand des Rheins steigt langsam, aber stetig weiter. Inzwischen nagen die Wellen schon die Uferbefestigung an der Mühlenweide an. Der Wasserspiegel hielt sich gestern knapp einen halben Meter unter den Wegen an der Mühlenweide. Nach den Meldungen vom Mittel- und Oberrhein ist damit zu rechnen, dass das Wasser noch weiter steigt. Einige Flüsse wie Neckar, Main und Nahe sind schon teilweise über die Ufer getreten. Der Ruhrorter Pegel zeigte gestern 7,25 m an. Nach längerer Pause fallen im Hafenbild wieder die Rhein-Seeschiffe auf, die den hohen Wasserstand ausnutzen, um ihre Frachten direkt von Skandinavien, England, Frankreich und Italien nach Duisburg zu bringen.


05.04.1965 - Duisburger Generalanzeiger

 

Vorstand einstimmig wiedergewählt

Laarer Bürger haben noch viele Wünsche

Arbeit der Bürgervereinigung war aber schon sehr erfolgreich

 

Die Laarer Bürgervereinigung konnte auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Nach dem Motto „Laar darf nicht vergessen werden" hat sich der Vorstand der Bürgervereinigung tatkräftig für die Belange des Ortsteils eingesetzt. Die Hauptversammlung honorierte diese Arbeit und wählte den Vorstand mit Theo Barkowski als 1. Vorsitzenden, Günter Rubbert als Geschäftsführer und Fritz Berger als Kassenwart einstimmig wieder.

 

Wie Geschäftsführer Rubbert in seinem Jahresbericht feststellen konnte, hat sich die Bürgervereinigung erfreulich entwickelt. Die Mitgliederzahl wurde um 27 auf 298 gesteigert. Die vielen Anregungen aus dem Kreis der Bürgervereinigung und der gesamten Bevölkerung, wie die Verhältnisse in Laar verbessert werden könnten, hätten zum Teil zum Erfolg geführt. So wurde der Spielplatz auf dem Marktplatz vergrößert, neues Grün angelegt und die Verkehrsverhältnisse verbessert.

 

Mit einem sechsseitigen Wunschkatalog hat sich die Bürgervereinigung an den Bezirksausschuss gewandt und sich u. a. dafür eingesetzt, dass der Rheindeich ausgebaut wird, Trümmergrundstücke in Laar beseitigt werden, und das Verkehrsproblem der Friedrich-Ebert-Straße zufriedenstellend gelöst wird.

 

Vorsitzender Barkowski nannte der Versammlung den Termin des nächsten Laarer Heimatfestes. Es wird im Rahmen der Duisburger Woche vom 10. bis 18. Juli stattfinden. Herausragendes Ergebnis solle dabei ein Prominentenfußballspiel zwischen einer Mannschaft der Laarer Bürgervereinigung und einer Auswahl des Westdeutschen Rundfunks sein. Der Reinertrag dieses Spiels am 10. Juli auf dem Platz an der Vogelwiese soll der Bewirtung der ältesten Laarer Bürger zugutekommen.

 

Im Anschluss an die Hauptversammlung erläuterte Oberinspektor Kasche die Neuplanungen des Grünflächenamtes im Raum Laar, Beeck und Beeckerwerth.


06.04.1965 - NRZ - nt.

 

Bürger erzielten Erfolge

Laarer Bürgerverein gab seinen Rechenschaftsbericht

 

Seinen diesjährigen Rechenschaftsbericht legte in der Laarer Gaststätte „Haus Phönix" der Geschäftsführer des Laarer Bürgervereins, Günter Rubbert, vor. Mit der Jahreshauptversammlung war zugleich die Neuwahl des Vorstandes verbunden. Ihm ist die Aufgabe zuerkannt worden, die erarbeiteten Vorschläge durchzuführen.

 

Beachtlich gestiegen ist die Anzahl der Mitglieder des Bürgervereins im vergangenen Jahr. Um 27 ist die Mitgliedszahl auf 298 gestiegen. Zu diesen 298 eingeschriebenen Einzelmitgliedern kommen noch zwölf kooperativ angeschlossene Vereine. Sichtbare Erfolge konnte die Arbeit des Laarer Bürgervereins verzeichnen: So belegte das Straßenbauamt den beanstandeten Gehwegabschnitt auf der Thomasstraße mit Platten. Das Bauaufsichtsamt ließ die Litfasssäule an der Apostelkirche, die mit ihren grellen Reklameflächen immer wieder das Missfallen der Bevölkerung erregte - geschah doch an dieser Stelle das größte Kriegsunglück in Duisburg - entfernen. Besonderen Dank sprach der Geschäftsführer dem Grünflächenamt aus, das seine Arbeit am Rheinpark Laar und an der Terrasse fortsetzte. In seinem Referat über Planung und Probleme Laars legte Oberinspektor Kaschka vom Grünflächenamt die weiteren Vorstellungen der Stadt Duisburg dar: Das Gelände Rönsbergshof und Beeckbachniederung sind im Januar von der Stadt aufgekauft worden, so dass mit der weiteren Planung begonnen werden kann. Ein weiterer Kinderspielplatz ist in Beeck geplant. Die Vogelwiese in Beeckerwerth soll ausgebaut werden und weitere Sitzgelegenheiten und Aussichtsplätze erhalten.

 

Wiedergewählt wurde der gesamte Vorstand mit Theo Barkowski als erstem Vorsitzenden der Bürgervereinigung Laar und Günter Rubbert als dem Geschäftsführer.


06.04.1965 - WAZ - -wer

 

Floragarten erhält Pavillon

Fußballspiel eröffnet Heimatfest in Laar - Bürgerverein tagte

 

Ein Prominenten-Fußballspiel des Bürgervereins Laar gegen den Westdeutschen Rundfunk am 10. Juli auf der Vogelwiese wird in diesem Jahr das Heimatfest des Stadtteils im Rahmen der vom 10. bis 18. Juli stattfindenden „Duisburger Woche" einleiten. Der Reinertrag soll zur Bewirtung alter Laarer Bürger dienen. Diese Mitteilung machte Vorsitzender Theo Barkowski in der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins, in der er außerdem ankündigte, dass der Floragarten einen von der Industrie zugesagten Regenpavillon erhalten soll.

 

Über rege und erfolgreiche Arbeit im verflossenen Jahr konnte Geschäftsführer Günter Rubbert berichten. Ein sechs Seiten langer Wunschzettel wurde dem zuständigen Bezirksausschuss zugestellt, der die einzelnen Vorschläge wiederum den zuständigen Ämtern vorlegte.

 

Der Laarer Bürgerverein vertrat abermals den Standpunkt, dass den Bürgervereinen das Recht zugestanden werden sollte, eigene Vertreter in die zuständigen Bezirksausschüsse zu entsenden. Allerdings unterhalte der Bürgerverein Laar einen engen Kontakt zum Bezirksausschuss.

 

Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde der gesamte bisherige Vorstand mit Theo Barkowski als Vorsitzendem und Günter Rubbert als Geschäftsführer wiedergewählt. Zum Abschluss referierte Oberinspektor Kascha vom Städtischen Grünflächen- und Friedhofsamt über Planungen seines Amtes in Laar, Beeck und Beeckerwerth.


06.04.1965 - Rheinische Post

 

Laarer spielen Fußball gegen WDR

Bürgervereinigung gab Wunschliste an den Bezirksausschuss

 

Zum Auftakt der Duisburger Woche und zum traditionellen Laarer Bürgerfest will am 10. Juli auf dem Sportplatz an der Vogelwiese eine Mannschaft „prominenter" Laarer ein Fußballspiel gegen den Westdeutschen Rundfunk austragen. Diese Mitteilung machte Vorsitzender Theo Barkowski bei der Jahreshauptversammlung der Bürgervereinigung Laar in der Phoenix-Klause.

 

Die Jahresbilanz war recht erfreulich. Die Mitgliederzahl ist gestiegen und liegt jetzt bei rund 300. Dazu kommen zwölf korporativ angeschlossene Vereine. Bei sechs Vorstandssitzungen wurden Vorschläge erörtert, die zur Verbesserung der Verhältnisse in Laar führen können.

 

Einen sechs Seiten langen Wunschkatalog hat die Bürgervereinigung dem zuständigen Bezirksausschuss überreicht. Die Wünsche der Laarer Bürger beziehen sich auf die Rheinfront zwischen Ruhrort und Beeckerwerth, die noch existierenden Trümmergrundstücke und die Verkehrsverhältnisse auf der Friedrich-Ebert-Straße.

 

Der restliche Teil des Marktplatzes soll nach dem Willen der Bürgervereinigung befestigt und neu gestaltet werden. Der schlechte Zustand des alten Schulgebäudes auf der Franklinstraße war ein weiterer Punkt der Wunschliste. Bekanntlich soll die Schule in der Werthstraße erweitert und die Franklinschule dann abgerissen werden.

 

Bei der Hauptversammlung vertraten die Laarer Bürger die Auffassung, dass Bürgervereine das Recht haben müssten, eigene Vertreter in die Bezirksausschüsse zu senden. Der Vorstand wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung wiedergewählt.


08.06.1965 - Rheinische Post - Achim Meyer

 

Die Laarer Bürger möchten turnen

Bürgervereinigung gibt Anstoß zur Gründung von Sportgruppen

 

Die Laarer möchten turnen; nicht offiziell im Sportverein, sondern „nur so" ein bisschen, um sich Bewegung zu verschaffen. Die Bürgervereinigung Laar griff den Wunsch auf und berief eine Versammlung in das Laarer Jugendheim ein, um die Sache mal durchzusprechen. Vorsitzender Theo Barkowski wies einleitend auf die Notwendigkeit hin, in einer Zeit der „rollenden Klubsessel" und „Schreibtisch-Arbeiter" ein bisschen Ausgleichssport zu treiben. Er erinnerte auch an die so häufig festgestellten Haltungsschäden bei Kindern.

 

Nun waren diejenigen, die zu dieser Versammlung gekommen waren, ohnehin an sportlicher Betätigung interessiert. Deshalb trugen sich auch gleich 30 Personen in die Interessentenliste für eine noch zu gründende Sportgruppe ein. Die Bürgervereinigung will aber keine eigene Sportabteilung bilden. Die Durchführung denkt man sich so, dass ein bestehender Sportverein die Gruppe betreuen soll. Mitglieder brauchen die Teilnehmer nicht zu werden. Nur den üblichen Sportgroschen für Versicherung müssen sie zahlen.

 

An olympiareife Leistungen ist keineswegs gedacht; ebensowenig an schwierige Übungen an Geräten. Gymnastik, Bewegungsspiele und Ballspiele stehen auf dem Programm. Die Platzfrage ist gelöst. Die Turnhalle der Schule an der Werthstraße und die Bezirkssportanlage auf der Ahrstraße an der Grenze nach Beeckerwerth können benutzt werden.

 

Die bisherige Zahl der Anmeldungen reicht noch nicht aus, um eine Gruppe zu bilden; vor allem deshalb nicht, weil unter den 30 Personen, die sich eintrugen, Männer, Frauen und Kinder bunt gemischt sind. Die Bürgervereinigung legt deshalb weitere Interessentenlisten in ihrer Geschäftsstelle Florastraße 57 aus. Wer mitmachen möchte, kann sich da eintragen. Der erste Übungsabend soll nach den Pfingstferien sein.


12.07.1965 - Duisburger Generalanzeiger

 

Große Beteiligungen bei Heimatfesten

WDR-Fußballer schlugen Laarer Prominenz

Bürger feiern in Wanheimerort, Wanheim, Laar und Beeck

 

Unter großer Beteiligung der Einwohner begannen am Wochenende auch die Bürgerfeste im Rahmen der Duisburger Woche. Die Interessengemeinschaft Wanheimerort, die Festgemeinschaft Wanheim, der Bürgerverein Laar und der Bürger- und Heimatverein Beeck warteten mit einem umfangreichen Programm auf.

 

Etwa 3000 Zuschauer, unter ihnen auch Bürgermeister Dr. Leo Storm, Sportdirektor Hermann Eichhorn und Sportausschussvorsitzender MdB Eberhard Brünen, sahen zum Auftakt des Laarer Heimatfestes auf der Ruhrorter Vogelwiese ein „Prominenten"-Fußballspiel zwischen einer Duisburger Mannschaft und einer verstärkten Auswahl des Westdeutschen Rundfunks. Vom Erlös der Begegnung, die der WDR 10:7 gewann, will der Laarer Bürgerverein alte Leute zu einem bunten Nachmittag einladen. In der Duisburger Elf standen u. a. die Ratsherren Friedl Heinen und Günter Schluckebier, Kurt Neumann und der bekannte Fußballer „Bubi" Hetzel sowie die Vorsitzenden von Laar 21 und dem VfvB Ruhrort, Bandurski und Nagel. Der WDR hatte gewichtige Leute wie die Boxer Willi Quatuor, Jupp Elze und Erich Schöppner sowie Exfußballnationalspieler Berni Klodt in seine Reihen. Schiedsrichter war kein geringerer als Nationalspieler Werner Krämer, der in der Hitze des „Gefechtes" sogar ein Tor schoss. Dem ausrichtenden Verein VfvB Ruhrort stiftete eine Firma für seine Bemühungen 15 Paar Fußballschuhe. ...


12.07.1965 - Rheinische Post

 

Fouls an Heinen und Schluckebier

Fußball unter Prominenz — Wer gewann in Laar?

 

Friedl Heinen stürmt, den Ball am Fuß, niemand kann ihn stoppen. Die Körperfülle verhindert das. Heinen ist im Strafraum. Da, ein Foul! Ein ganz böses Foul! Der Ratsherr schwankt, stürzt - und lacht. „Eia" Krämer, diesmal mit der Pfeife im Mund, entscheidet sofort: Elfmeter! Josef Bandurski, Vorsitzender von Laar 21, vollstreckt mit einem tollen Schuss.

 

3000 Fußballfreunde hatten am Samstagnachmittag ihren Spaß bei einem Fußballspiel auf der Vogelwiese. Die Gegner: eine Prominenten-Elf des WDR und bekannte „Größen" aus Duisburg. Die Kölner kamen mit Verspätung. Dann begrüßte sie Bürgermeister Dr. Storm mit launigen Worten.

 

Hart am Ball waren u. a. Stanislaw Ledinek, mit Friedl Heinen an Fülle konkurrierend, die Sportkanonen Erich Schöppner, Berni Klodt aus Schalke, Kurrat und Bracht aus Dortmund, die Boxer Elze und Quatuor. Wegen einer Fülle von Fouls kam Duisburgs Gewerkschaftsboss Schluckebier diesmal nicht so recht zur Wirkung. Tröstende Zurufe der 3000 am Rande des Geschehens brachten ihn wieder auf die Beine.

 

Die WDR-Prominenz soll mit 11:7 gewonnen haben. Aber Karl Barufski, der Sprecher am Mikrofon, hatte fünfzehn Tore auf beiden Seiten gezählt. Was sicher im Sinne beider Mannschaften war. Denn vorher war versprochen worden: für jedes Tor einen Kasten Bier. Jedenfalls eine Veranstaltung, an der die Aktiven, die Zuschauer und die Organisatoren (Bürgervereinigung Duisburg-Laar) sehr viel Freude hatten.


12.07.1965 - WAZ

 

Laar zeigte Fußball und Beat

3000 sahen Prominentenspiel - Musik für Jugend und Alter

 

Rund 3000 Zuschauer sahen das „Prominenten-Fußballspiel" der Bürgervereinigung Laar im Rahmen der „Duisburger Woche" auf der Vogelwiese, unter ihnen Bürgermeister Dr. Storm, Sportamtsleiter Eichhorn und der Vorsitzende des Sportausschusses Eberhard Brünen.

 

Die Mannschaft des WDR hatte eine Reihe bekannter Sportler aus Köln mitgebracht, unter ihnen Boxer Willi Quatuor, Jupp Elze und Erich Schöppner sowie den Exfußballnationalspieler Berni Klodt. Aber auch die Laarer stellten mit Friedl Heinen, Günter Schluckebier und „Bubi" Hetzel eine schussfreudige Mannschaft. Ebenso waren die Vorsitzenden von Laar 21 und dem VfvB Ruhrort, Bandurski und Nagel mit von der Partie. Schiedsrichter war Nationalspieler Werner Krämer. Das Spiel endete mit 10:7 für die Mannschaft des WDR.

 

Der Reinertrag des Prominentenspiels ist für die alten Leute bestimmt, die am Mittwoch, 16 Uhr, im Jugendheim Laar bewirtet werden.

 

Beat in Vollendung zeigten im Jugendheim an der Laarer Straße „The Black Skymasters", die kurzfristig für die „cellar rats" eingesprungen waren. Dieser Jugendtanzabend war ein voller Erfolg Mit ihren erstklassigen Darbietungen im Stil der „Rolling Stones" verstanden die Skymasters es, ein Publikum zu begeistern, das den Saal bis auf den letzten Platz füllte: Gekonnter Beat in dezenter Verpackung.

 

Bereits am Sonntagmorgen wurden die Laarer durch ein Promenadenkonzert erfreut. Selten sah die schöne Anlage des Floragartens so viele Besucher, die gekommen waren, um den Darbietungen des Männerchores „Germania" und des Posaunenchores des CVJM zu lauschen. Sänger und die Bläser brachten volkstümliche Musik zu Gehör.


12.07.1965 - WAZ

 

Friedl Heinen, CDU-Fraktionschef in Duisburg, kollidierte beim Prominenten-Fußball in Laar mit einem Kaplan. Kommentar des Ratsherrn: „Hätte ich nicht gedacht, dass gerade ein Pfarrer mich zu Fall bringt."


13.07.1965 - Duisburger Generalanzeiger

 

Zwei Konzerte in Laar

 

Zwei musikalische Veranstaltungen standen am vergangenen Wochenende im Mittelpunkt des Heimatfestes in Laar. Mit heißer Beat-Musik bestritten "The Black Skymasters" einen Jugendtanzabend im Laarer Jugendheim St. Ewaldi. Am Sonntagmorgen boten der Männerchor "Germania" und der Posaunenchor des CVJM ein Promenadenkonzert in den Anlagen des Flora-Parks. Auf beiden Veranstaltungen geizte das Publikum nicht mit herzlichem Applaus für die gekonnten Darbietungen.


17.07.1965 - NRZ - Werner Töpfer

 

Porträt eines Stadtteils

Laarer bewiesen stets Pioniergeist

Konsum und Vereinsbank begannen hier

 

Der Blick auf den Stadtplan täuscht, Laar ist nicht nur das gedrängte Häusermeer zwischen Rheindeich und der Friedrich-Ebert-Straße. Der weitaus größte Teil des Laarer Gebietes - etwa drei Viertel der gesamten Fläche - wird von der Industrie genutzt. Obwohl es fast unglaublich scheint: Das Werk Ruhrort der Phoenix-Rheinrohr AG und die Schachtanlage Westende Meiderich befinden sich mit allen ihren Anlagen ausnahmslos auf Laarer Gebiet.

 

Kohle und Stahl haben das Gesicht dieses Ortsteiles geprägt. Hier arbeitet man bei Phoenix, auf der Hütte, im Kraftwerk oder auf der Zeche. Die 11.000 Einwohner sind von den großen Betrieben abhängig. Es gibt kaum Pendler unter den rund 5000 berufstätigen Männern und Frauen. Die Abhängigkeit von nur wenigen Industriezweigen ist bekannt und wird gefürchtet. Schon jetzt wird gefragt, was geschehen soll, wenn sich einmal - vielleicht schon 1970 - der Bergbau hier zurückzieht. Immerhin sind ein Drittel aller Beschäftigten bei der Zeche. Doppelt soviel arbeiten in der Metallbranche.

 

Dass der Ortsteil Laar noch bis heute sein Profil gewahrt hat, ist ein Verdienst seiner Bürger, die trotz Industrialisierung und ständiger Zuwanderung stets eine Gemeinschaft bildeten. Ein reges Vereinsleben verband sich mit schöpferischer Initiative. In Laar wurde 1897 von 28 Bürgern die Vereinsbank gegründet, die sich heute als größte Kreditgenossenschaft im Ruhrgebiet bezeichnet. Hier stand auch die Wiege für die heutige Konsum-Genossenschaft Mülheim-Duisburg. Die Laarer Filiale war noch bis vor kurzer Zeit die Verkaufsstelle Nr. 1.

 

Sorgen um ihren Ortsteil haben die Laarer genug. Ratsmitglied Fritz Enkisch breitet einen ganzen Katalog aus. Da ist die katholische Volksschule an der Franklinstraße, die abbruchreif ist. Die Pläne für einen Neubau, als Erweiterungsbau für die Gemeinschaftsschule an der Werthstraße gedacht, warten auf Verwirklichung. Dringend wird in Laar eine Begegnungsstätte für alte Leute gebraucht, immerhin gehört Laar zu den Stadtteilen mit den meisten alten Menschen.

 

Zu den Wünschen gehört auch eine schönere Rheindeich-Promenade, die sich aber erst mit dem Bau der neuen Verbandsstraße zwischen Ruhrort und Hamborn verwirklichen lässt. Natürlich sind brauner Rauch aus den Konvertern und die Niederschläge aus dem Kraftwerk Quellen ständigen Ärgernisses.

 

Einst für 70 Mark an die Äbtissin und das Kloster zu Sterkrade verkauft, fand die landwirtschaftliche Vergangenheit Laars Mitte des 19. Jahrhunderts ihr Ende. Die Industrie rückte vor und verändert das Gesicht der kleinen Gemeinde am Rhein. 1853 begann die Phoenix-Aktiengesellschaft in Laar ihr Hüttenwerk zu bauen. Fünf Jahre später errichtete M. Tigler die Emscherhütte, die einige Jahre danach von Heinrich Horlohé übernommen wurde. Weitere elf Jahre später kamen die Rheinischen Stahlwerke hinzu.

 

Durch die Industrialisierung strömten immer mehr fremde Arbeitskräfte auch nach Laar. So forderten einst polnische Zuwanderer eigene Schulen, Lehrer und Seelsorger. Dennoch konnte die Minderheit einer kleinen Landbevölkerung einer Mehrheit von 10.000 Zugereisten im Verlaufe von hundert Jahren ihren Dialekt und den Charakter des Niederrheins aufzwingen.

 

Laar, das einst zum Landdrostenamt Dinslaken und zum Richteramt Beeck und Ruhrort gehörte, bildete im Jahr 1900 mit Stockum, Beeck und Beeckerwerth die Bürgermeisterei Beeck. Vier Jahre später wurde es mit Beeck ein Teil der Stadt Ruhrort und mit Ruhrort und Meiderich 1905 nach Duisburg eingemeindet.


17./18.07.1965 - Duisburger Generalanzeiger

 

Jugend singt und spielt für ältere Leute. - Das war das Motto des Altentages während des Heimatfestes in Laar im Rahmen der „Duisburger Woche". 140 Gäste, alle 78 Jahre und älter, waren der Einladung der Bürgervereinigung Laar gefolgt. Dass der Nachmittag gemütlich wurde, dafür sorgte schon der Spaßmacher von der Duisburger Kripo, Jupp Winnen. Er führte die alten Laarer im Jugendheim an der Laarer Straße durch das Programm, plauderte charmant und animierte sie zu unterhaltsamen Spielen. Ein Blockflöten-Chor (unter Fräulein Hartmann), der Chor der Knabenrealschule Beeck (unter Musiklehrer Stopka), sorgten für Musik. Während der Kaffeepause und beim anschließenden Schnäpschen wurde manche alte Erinnerung getauscht.


20.07.1965 - Duisburger Generalanzeiger

 

Ein „Tag der offenen Gärten" beendete das Heimatfest in Laar, das im Rahmen der „Duisburger Woche" stattfand. Trotz der Unwetter der letzten Tage hatten die Kleingartenanlagen an der Ahrstraße kaum gelitten. Gepflegt präsentierten sie sich den vielen interessierten Besuchern. Zudem hatten die Kleingärtner mit Girlanden, Fähnchen und Lampions die ohnehin hübschen Gartenanlagen noch weiter verschönt. Für die Kinder wurde ein Ballonfugwettbewerb veranstaltet. Der Posaunenchor des CVJM bot ein Platzkonzert und abends mit Fackelträgern einen Großen Zapfenstreich. Insgesamt besuchten rund 6000 Bürger die vom Laarer Bürgerverein ausgerichteten Veranstaltungen.


22.07.1965 - WAZ - -wer

 

Viele Lampions erstrahlten in 'offenen' Gärten beim Heimatfest in Laar

Auch an die Alten gedacht

 

Ein gelungener Abschluss des „Heimatfestes in Laar" war der „Tag der offenen Gärten". Hunderte von Laarern besuchten bereits am Samstagnachmittag die Anlagen an der Ahrstraße und freuten sich über den gepflegten Eindruck der Gärten, die noch dazu mit Lampions und Girlanden geschmückt waren.

 

Die Kinder freuten sich über die Süßigkeiten und schickten hoffnungsvoll Luftballons auf die weite Reise. Für die Sieger winken schöne Preise. Bei ähnlichen Wettbewerben erhielt der Bürgerverein schon Karten aus Polen und Österreich zurück. Musik und Tanz sorgten auch noch am Sonntag für die rechte Stimmung beim Gartenfest.

 

140 alte Laarer, alle 78 Jahre und älter, waren der Einladung der Bürgervereinigung zum „Altentag" im Jugendheim gefolgt, wo sie von Schülern und Schülerinnen mit musikalischen Darbietungen unterhalten wurden. Jupp Winnen führte fröhlich plaudernd durch das Programm. Bei Kaffee und Kuchen und einem guten Tropfen wurden alte Erinnerungen ausgetauscht, so dass der Abschied schwerfiel. Der Bürgerverein Laar war der erste, der den Altennachmittag in die „Duisburger Woche" einbrachte.


08.09.1965 - Duisburger Generalanzeiger -rrra

 

Statisches Gutachten erwartet

Alte Schule ist von Einsturz bedroht

Stahlkorsett halt gekrümmte Mauern zusammen - Unterricht geht weiter - Neubau erwartet

 

„Die Mauern des ,Uralt-Baus' der Volksschule an der Franklinstraße in Laar sind erstaunlich gekrümmt", berichtete Baudirektor Dr. Hacker vor wenigen Tagen dem Bauausschuss. „So schlimm ist der bauliche Zustand nicht, wie Dr. Hacker es schildert", behauptete dagegen Beigeordneter Dr. Sittel. Während der Baudirektor die Befürchtung aussprach, dass der Bau über Nacht wegen Einsturzgefahr geschlossen werden könnte, hält Dr. Sittel die Gefahr anscheinend nicht für unmittelbar bevorstehend.

 

Der Hausmeister des über 100 Jahre alten Gemäuers, das sich „Schule" nennt, kann sich daran erinnern, dass die Mauern schon vor Jahren gekrümmt waren. Windschief und krumm ragt der Bau an der Franklinstraße in die Luft, jeden Morgen umbrandet von fröhlichem Kindergeschrei. Den Eltern ist seit den Berichten über den miserablen baulichen Zustand der Schule gar nicht mehr so fröhlich zu Mute! Einige der Eltern sprachen bereits in der Schule beim Rektor vor und erkundigten sich danach, ob denn nun tatsächlich Einsturzgefahr bestehe. Man kann auf diese Frage noch keine Antwort geben, denn die Statiker sollen erneut ein Gutachten darüber anfertigen, wie lange der Bau noch standfest ist.

 

Bereits vor einem Jahr stellten die Eltern und das Lehrerkollegium die gleiche bange Frage. Die schiefen Mauern veranlassten die Verwaltung, dem sechs Klassenräume umfassenden Bau ein Stahlkorsett zu „verpassen". Unter den Decken wurden Eisenträger durchgezogen, die an den Außenfronten durch Querverstrebungen gehalten werden. Auf diese Weise werden die Außenmauern fest zusammengehalten.

 

Baudirektor Dr. Hacker befürchtet allerdings, dass die Mauern trotz des Stahlkorsetts in sich zusammenstürzen könnten. „Die Verantwortung, die damit verbunden ist, ist kaum noch tragbar", stellt Dr. Hacker fest

 

Niemand weiß genau, aus welchen Gründen sich die Schulmauern in dieser merkwürdigen Art verbogen haben. Wahrscheinlich kommen hier mehrere Faktoren zusammen, die für die gefährlichen Verformungen verantwortlich sind. „Es sind wahrscheinlich Kriegseinwirkungen, Bergsenkungsschäden und andere Einwirkungen, z. B. Alterserscheinungen, die uns diese großen Sorgen machen", meint Dr. Hacker. Der Bauausschuss unternahm noch nichts, sondern will das Gutachten des Prüfamtes für Statik abwarten.

 

Inzwischen geht der Schulbetrieb in den sechs gefährdeten Klassen weiter. Lehrer, Eltern und Schüler warten auf das Gutachten. Sie warten auch darauf, dass die Planungen für den Neubau der Volksschule an der Werthstraße in der nächsten Nachbarschaft des alten Gebäudes, von dem sich nicht einmal mehr genau das Baujahr ermitteln lässt, vorangetrieben werden. Wenn im Stadtgebiet ein Schulneubau dringend erforderlich ist, dann ist es der Bau der Schule an der Werthstraße.


08.10.1965 - Duisburger Generalanzeiger - ehy

 

Ratsfrau Lond im Bezirksausschuss:

„Laarer Bevölkerung ist beunruhigt"

Für die Schule Franklinstraße soll Finanzierung des Ersatzbaus bald gesichert werden

 

Mit den unhaltbaren baulichen Zuständen der Schule Franklinstraße in Laar beschäftigte sich gestern erneut der Bezirksausschuss Ruhrort/Laar/Beeck/Beeckerwerfh. Der Ausschuss tagte gestern Nachmittag in der Schule: Während der Sitzung wurde deutlich, dass das Schicksal dieses Gebäudes möglicherweise schon bald besiegelt sein wird. Der Bau ist zum Teil schon über 100 Jahre alt und hat sich, wie der DGA bereits berichtete, in den Außenmauern gefährlich „ausgedehnt".

 

Baudirektor Dr. Hacker, Leiter der Abteilung Schulbau bei der Stadt Duisburg, berichtete von seiner Besichtigung vor einem Jahr. Damals kam er zu dem Eindruck: „Die Schule müsste geschlossen werden!" Nach seinen Worten wurde es sogar dem zuständigen Bergbaurevier-Beamten bei der Besichtigung mulmig. Der Bau steht seit dieser Zeit unter baupolizeilicher Kontrolle. Nach den bisherigen Vermessungen sei seit einem halben Jahr keine Verschlechterung der Situation eingetreten.

 

Immerhin wurden vor einem Jahr an der Vorder- und Rückfassade eiserne Schlaudern und Schienen angebracht, um die Außenmauern zu verspannen und zu sichern. Zurzeit wird das Gebäude wöchentlich besichtigt und allmonatlich durch Vermessungen geprüft. „Wo Risse sind, werden Gipsbrücken angelegt", sagte Dr. Hacker, „der Patient kommt auf Beobachtungsstation." Die Standsicherheit könne zurzeit allerdings nicht restlos gewährt werden.

 

Nach Auskunft der Schulverwaltung ist die angespannte Finanzlage der Stadt daran schuld, dass der längst geplante Ersatzbau Werthstraße noch nicht in Angriff genommen worden ist. Die Pläne sind seit Jahren fertig. Auch im nächsten Haushaltsjahr sei kein Finanzansatz vorgesehen. Sowohl Beigeordneter Heuer als Dezernent für Ordnungswesen als auch Vorsitzender Ratsherr Schluckebier stellten die Frage, ob es hier nicht eines Tages zu einer Katastrophe kommen könne.

 

Ratsfrau Anneliese Lond: „Wir brauchen ja hier im Bezirksausschuss nicht mehr in Panik zu machen, die Laarer Bevölkerung ist seit geraumer Zeit aufs äußerste beunruhigt: Die Panik ist bereits da." Der Ausschuss einigte sich darauf, sowohl ein neues Gutachten über die bauliche Situation einholen zu lassen, als auch dem Rat bzw. dem Schulausschuss dringend die Finanzierung der geplanten Ersatzschule zu empfehlen. Empfohlen wurde auch, den Schuletat um die benötigten Mittel zu erweitern, damit die Schule Werthstraße bald gebaut werden kann.


28.10.1965 - Duisburger Generalanzeiger - G.C.

 

„Keine akute Gefahr"

Schule an der Franklinstraße war wieder Gegenstand einer Diskussion

Warum ist die Schule nicht längst in die dringlichsten Bauvorhaben eingestuft worden?

 

Jedem Ausschuss seine Diskussion über die Schule an der Franklinstraße. Auch gestern stand diese Schule, deren baulicher Zustand den Eltern Sorge macht, im Mittelpunkt einer ausgedehnten Diskussion im Bauausschuss. „Es gibt keinen Fachmann, der letzte Garantien geben kann", sagte Bürgermeister Spillecke. Er forderte, dass der Ersatzbau für diese Schule, die unter Bergbauschäden so zu leiden hat, dass man ihr ein stählernes „Stützkorsett" verpassen musste, unter die dringlichen Bauvorhaben eingestuft werden muss.

 

Diese Forderung ist nicht neu. Dass sie aber wiederum ausgesprochen werden muss stimmt bedenklich. Schon längst hätte der Ersatzbau für diese Schule, deren mangelhafter Bauzustand bereits vor zwei Jahren der Verwaltung bekannt war, in die dringlichen Bauvorhaben eingestuft werden müssen. Mister Parkinson wird in Duisburg hinreichend bestätigt.

 

Die Statiker sagen, dass eine akute Gefahr nicht gegeben sei. Und der Vorsitzende des Ausschusses, Ratsherr Kreyenberg, beschuldigt die Presse gar der Panikmache. Auch die Experten im Bauausschuss räumen ein, dass eine Gefahr nicht gegeben sei - vorausgesetzt, dass nicht erneute Bodensenkungen auftreten.

 

Sicherlich - man hat Rückversicherungen eingeholt. Beim Bergbau, der glaubhaft versicherte, dass unter dem Grundstück der Schule kein Abbau „stattfindet". Der Untergrund müsse gegen weitere Verschiebungen gesichert sein. Sagt man! Eine Garantie kann indessen nicht gegeben werden. In der Diskussion im Bauausschuss stellte sich heraus, dass niemand die Verantwortung übernehmen kann. Einerseits möchte kein Experte mit Sicherheit behaupten, dass nichts passieren kann. Und andererseits möchte auch niemand den Anstoß dazu geben, dass die Schule unverzüglich geräumt wird, weil niemand weiß, in welchem Schulgebäude man die Kinder unterbringen soll. Ein zweischneidiges Schwert!

 

Mit Panikmache hat unsere Anschauung überhaupt nichts zu tun. Wir meinen, dass die Zeit drängt. Wir meinen, dass der Rat der Stadt sich dieser Sache unverzüglich annehmen sollte. Wir meinen, dass das erste Bauvorhaben, das in naher Zukunft überhaupt in Angriff genommen werden muss, der Ersatzbau für die Schule an der Franklinstraße sein müsste. Eine ständige Überwachung des baulichen Zustandes der Schule genügt nicht, wenn nicht gleichzeitig eine Alternative angeboten wird. - Die Diskussion im Bauausschuss war ganz und gar nicht beruhigend!


28.03.1966 - Rheinische Post - Friedel Lammers

 

Laarer Bürger haben viele Wünsche

Bessere Zusammenarbeit mit der Stadt angestrebt

 

In Laar ist nicht alles so, wie die Bürger es sich wünschen. Das sprach der Vorsitzende des Laarer Bürgervereins in der Jahreshauptversammlung deutlich aus. Es geht zunächst um eine bessere Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, aber auch darum, dass in Laar mehr getan wird, um u. a. den Marktplatz in besseren Zustand zu bringen oder den Rheindeich als Ausflugsziel attraktiver zu gestalten.

 

Trotz des schlechten Wetters am Sonntag waren viele Laarer zur Jahreshauptversammlung in die Phönix-Klause gekommen. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Theo Barkowski, wies in seinem Jahresrückblick darauf hin, dass sich die Laarer von der Stadtverwaltung etwas benachteiligt fühlen. Er wies auf die Bemühungen im Rahmen der Duisburger Woche hin. „In Laar gab es viele Veranstaltungen. Wir haben sie ohne Unterstützung auf die Beine gebracht - und sind nicht einmal auf Plakaten erwähnt worden."

 

Ein weiteres „Schmerzenskind" der Laarer ist der Marktplatz. Er ist nur teilweise asphaltiert, wer bei Regenwetter hier etwas zu tun hat, muss große Wasserpfützen in Kauf nehmen. Auch hier wurde wieder an die Stadtverwaltung appelliert, etwas mehr für die Außenbezirke zu tun.

 

Eine erfreuliche Mitteilung in dem Jahresbericht: Die Zahl der Mitglieder ist gestiegen. Ein Wetterschutzpavillon wird im Florapark aufgestellt. Die ATH hat dem Bürgerverein dieses Haus zur Verfügung gestellt. Die finanzielle Lage des Bürgervereins ist zufriedenstellend. Dem Vorstand wurde durch einstimmige Wiederwahl das Vertrauen ausgesprochen. Auch im nächsten Jahr leiten Vorsitzender Theo Barkowski, 2. Vorsitzender Willi Sehn, Geschäftsführer Günter Rubbert, Schriftführer Wilfried Gaudy, Kassierer Fritz Berger und 2. Kassierer Willi Jenhöfer die Geschicke des Vereins.

 

In der Diskussion wurde der Vorstand des Bürgervereins beauftragt, mit den Verantwortlichen des Kraftwerkes Laar zu besprechen, ob man der Luftverschmutzung nicht Herr werden kann, wenn man das neue Kraftwerk mehr ausführe und das alte Werk weniger einsetze. In der Versammlung wurde besonders auch Beigeordneter Heuer begrüßt, der sich als Laarer Bürger für die Probleme dieses Ortsteils interessiert und betonte, dass er nicht in amtlicher Eigenschaft an der Versammlung teilnahm.


29.03.1966 - NRZ

 

Wetterschutz im Floragarten

Jahreshauptversammlung der Bürgervereinigung Laar

 

Im Floragarten in Laar wird ein Wetterschutz-Pavillon gebaut. Günter Rubbert, Geschäftsführer der Bürgervereinigung Laar, erklärte auf der Hauptversammlung im „Haus Phönix", die Baugenehmigung für den Pavillon liege bereits vor.

 

Weiter teilte Günter Rubbert in seinem Geschäftsbericht mit, nach langen Verhandlungen habe die Stadt das Haus Deichstraße 60 gekauft, durch dessen vorspringende Mauer mehrere Unfälle verursacht worden seien. Mit dem Abbruch des Hauses könne bald gerechnet werden. Die Bürgervereinigung hat schon oft auf dieses Verkehrshindernis hingewiesen.

 

Das Grundstück Mismahl am Luftball, über dessen trostlosen Anblick man sich ebenfalls beklagt habe, sei noch nicht in Ordnung gebracht worden. Ebenso wenig wie das Gelände zwischen Rheinstraße, Apostel- und Scholtenhofstraße.

 

Über die Schule an der Franklinstraße sagte Rubbert: „Wir sind einer Meinung mit dem Schulausschuss, der dieses Gebäude als eines der miserabelsten in Duisburg bezeichnete. Wir hoffen, dass die Schule nicht vergessen und mit dem Neubau bald begonnen wird." Die Bürgervereinigung Laar sei sich ihrer Mitverantwortung für die Probleme der Bürger bewusst.

 

Das Ergebnis der Vorstandswahlen: 1. Vorsitzender Theo Barkowski, 2. Vorsitzender Wilhelm Sehn, Geschäftsführer Günter Rubbert, Schriftführer Wilfried Gaudy, Kassierer Fritz Berger und Willy Jenhöfer, Kassenprüfer Hans Thielen und Karl-Heinz Jager, Beisitzer Max Kettler, Otto Hartfiel, Josef Maschewski und Franz Frings.


29.03.1966 - WAZ - -wer

 

Bürgerverein fühlt sich stiefmütterlich behandelt

In Laar wurden Klagen gegen die Stadtverwaltung laut

 

Eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Bezirksausschüssen und den Bürgervereinen forderte der Vorsitzende des Laarer Bürgervereins, Theo Barkowski, auf der Jahreshauptversammlung. Auch habe man kein Verständnis für die Verzögerung der Anlage eines Wetterschutzpavillons im Floragarten durch bürokratische Hürden der Stadtverwaltung.

 

Schon vor einem Jahr hat sich Phoenix-Rheinrohr bereit erklärt, einen solchen Pavillon zu bauen und einen entsprechenden Antrag bei der Stadtverwaltung gestellt. Nach vielen Bemühungen sei es dem Verein erst vor einigen Wochen gelungen, hierfür Gebührenfreiheit zu bekommen. Die Genehmigung sei nun endlich erteilt, doch jetzt verlange die Verwaltung zwei Betonproben, die je etwa 25 DM kosten, wodurch sich der Baubeginn wiederum verzögere.

 

Ungehalten war der Vorsitzende auch darüber, dass auf den Plakaten der „Duisburger Woche" die mit großer Mühe von den Bürgervereinen auf die Beine gestellten Veranstaltungen kaum erwähnt worden seien. Wenn im Geschäftsbericht auch manche Erfolge aufgezeigt waren, so fühlen sich die Laarer Bürger doch in mancher Hinsicht etwas stiefmütterlich von der Stadtverwaltung behandelt. Schmerzenskinder sind weiterhin der Laarer Marktplatz und die einzige Promenade Laars, der Rheindeich.

 

Geschäftsführer Günter Rubbert verlas den ausführlichen Geschäftsbericht. Erfreulich ist die stetige Zunahme der Mitgliederzahl des Laarer Bürgervereins, die heute 316 beträgt. Ebenso ist die finanzielle Lage des Vereins durchaus zufriedenstellend. Der alte Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt.


29.03.1966 - WAZ

 

Wilhelm Heuer, Beigeordneter und Rechtsdezernent, entgegnete in der Jahreshauptversammlung des Laarer Bürgervereins auf die Erklärung von Rektor Schwalb, dass er ein geprügeltes Kind des Bürgervereins sei. „Rektor Schwalb wird es mir sicher nicht verübeln, dass ich als sein ehemaliger geprügelter Schüler meine diebische Freude daran habe."


29.03.1966 - Duisburger Generalanzeiger

 

Wilhelm Heuer war aufmerksamer Gast

Laarer Bürgerverein forderte Asphaltierung des Marktplatzes

Kontroversen mit der Stadtverwaltung und dem Kraftwerk

 

Beigeordneter Wilhelm Heuer, Rechtsdezernent in der Duisburger Stadtverwaltung, nahm zwar nur als Laarer Bürger an der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins am Wochenende teil. Er wird allerdings die Beschwerden des Vorsitzenden Theo Barkowski schon an die richtige Adresse weiterleiten. Theo Barkowski hatte sich in seinem Rückblick darüber mokiert, dass die Zusammenarbeit zwischen Laarer Bürgerverein und Stadtverwaltung nicht immer fruchtbar gewesen sei.

 

Er wies auf die Veranstaltungen des Laarer Bürgervereins während der Duisburger Woche des vergangenen Jahres hin und wunderte sich darüber, dass selbst der städtische Veranstaltungskalender sie ignoriert habe. Theo Barkowski: „Wir haben unsere Veranstaltungen aus eigenen Mitteln und unter eigene Regie anlaufen lassen. Ein wenig Dankbarkeit hätten wir vielleicht verdient!"

 

Schon weiter in die Kommunalpolitik vorgestoßen war die Empfehlung des Bürgervereins, den Marktplatz in Laar ganz zu asphaltieren. Bei dem Wetter der letzten Tage war er einfach nicht zu begehen. Außerdem wünschen sich die Laarer eine schönere Ausgestaltung des Rheindeiches. Sie denken an die vorbildliche Anlage der Rheinpromenade in Wanheim. Im Florapark wird übrigens ein Wetterschutzpavillon aufgestellt. Die ATH stiftete ihn. Diese Nachricht erfreute ebenso wie die Tatsache, dass die Mitgliederzahl des Bürgervereins gestiegen sei. Die finanzielle Lage des Vereins ist zufriedenstellend. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt: Theo Barkowski (Vorsitzender), Willi Sehn (2. Vorsitzender), Günter Rubbert (Geschäftsführer), Wilfried Gaudy (Schriftführer), Fritz Berger (Kassierer) und Willi Jenhöfer (2. Kassierer).

 

In der anschließenden Diskussion beauftragten die Laarer ihren Vorstand, mit den Verantwortlichen des Kraftwerkes Laar zusammenzukommen. Geklärt werden soll, ob die Luftverschmutzung nicht dadurch zu bessern sei, wenn man das neue Kraftwerk stärker einsetzen würde.


29.03.1966 - Duisburger Generalanzeiger

 

Lob und Tadel an die Adresse der Stadtverwaltung verteilte in seiner Jahreshauptversammlung der Laarer Bürgerverein. Die neue Verkehrsregelung am Luftball wurde begrüßt, der unordentliche Zustand des ehemaligen Grundstückes Mismahl erneut bemängelt, weil seine Planierung noch nicht vorgenommen worden ist. Zu einem Ärgernis entwickle sich auch das Gelände zwischen Apostel-, Scholtenhof- und Rheinstraße, hieß es. Man habe mit dem Grundstückseigentümer, dem Hamborner Bergbau, dieserhalb Verbindung aufgenommen, aber noch keine konkrete Stellungnahme zu den vorgetragenen Wünschen erhalten.


17.05.1966 - WAZ - dt

 

Konverter 3 blies letzten Rauchpilz

Zur Entstaubung stillgelegt - 3 Mill. t in 7 Jahren

 

Fauchend und feuerspeiend hat Thomas-Konverter 3 im Phoenix-Werk in Ruhrort, über dem inzwischen in Riesenlettern der Schriftzug August-Thyssen-Hütte prangt, Montag sein Leben ausgehaucht. Nach etwa Jahresfrist soll an seiner Stelle ein voll entstaubter Konverter auf die Reise gehen. Zum letzten mal sandte er seinen gigantischen Rauchpilz in die Duisburger Luft und überschüttete gleichzeitig die auf der Ofenbühne formierten Ehrengäste dieses Ereignisses mit braunen Schmutzklumpen: NRW-Arbeits- und Sozialminister Konrad Grundmann und seine Referenten, Vertreter des Gewerbeaufsichtsamtes, Oberstadtdirektor Gerhard Bothur, Vertreter des Hauptausschusses des Rates der Stadt mit Bürgermeister Dr. Leo Storm an der Spitze und zahlreiche Journalisten aus Nordrhein-Westfalen. (Siehe auch Kommentar „Minister im Nacken.")

 

Eine Tafel gab in großen Lettern Auskunft über die Lebensdaten des Konverters, um den in den letzten Jahren in Duisburg und Düsseldorf so harte Kämpfe geführt wurden. „Erste Charge am 27. 6. 1959. Konverterreisen bis zum 16. 5. 1966: 114. Chargenzahl: 47 704. Stahlerzeugung: 3 107 260 t."

 

Seit im Februar der zweite Konverter im neuen LD-Blasstahlwerk in Betrieb ging, waren die Tage des Konverters 3 im Thomas-Stahlwerk gezählt. Die im Genehmigungsverfahren vom Regierungspräsidenten erteilten Auflagen zwingen das Werk dazu, einen der Thomaskonverter jetzt voll zu entstauben. Das setzt die Stilllegung für etwa ein Jahr voraus.

 

Mit leichtem Bedauern berichtete Hüttendirektor Dr. Brandi, dass die ursprünglich geplante kombinierte Grob- und Feinentstaubung nach anfänglichen Erfolgen in der letzten Zeit nicht recht voran gekommen sei. Da die festgesetzten Fristen keinen Spielraum mehr gelassen hätten, habe man sich entschließen müssen, auf eine dem LD-Verfahren ähnliche Art umzurüsten. Was nun in etwa einem Jahr in Betrieb gehen wird heißt OLP-LDAC-Verfahren oder Kalk-Sauerstoff-Aufblas-Verfahren, bei dem die bisherige Rohstoffgrundlage beibehalten werden kann.

 

Brandi teilte in einer Pressekonferenz mit, dass die ATH bis Ende 1965 für die Luftreinhaltung insgesamt 117,4 Mill. DM, für die Wasserreinhaltung 72 Mill. DM ausgegeben habe. Für die nächsten drei bis fünf Jahre müssten mit weiteren rund 100 Mill. DM gerechnet werden. „Dieser Aufwand wird notwendig sein, aber wir wissen zur Zeit noch nicht, ob sich die Mittel in vollem Umfang und in der gewünschten Zeitspanne bereitstellen lassen", sagte Hüttendirektor Dr. Brandi. Die Ausgaben für Luft- und Wasserreinhaltung würden damit von 6,6 auf 9,8 v. H. der Gesamtaufwendungen ansteigen.

 

„Ich will gerne bestätigen, dass hier sehr gute Arbeit geleistet worden ist", erklärte Arbeits- und Sozialminister Konrad Grundmann. Bis zum Frühjahr 1966 seien in Nordrhein-Westfalen 24 von 52 Thomaskonverter entstaubt oder durch voll entstaubte neue Stahlwerke ersetzt worden.

 

Fristgerecht, also bis Ende 1967, würden 32 Thomaskonverter entstaubt sein. Wo aber Umstellungen auf Oxygenstahlwerke notwendig seien, müsse man den Werken längere Fristen zubilligen. Auch mit der August Thyssen-Hütte werde zur Zeit ein neuer Zeitplan ausgehandelt. Nicht in einem Fall würde sich die Umstellung jedoch über den Beginn des Jahres 1970 hinaus hinziehen. „Man muss das eingebettet sehen in die Situation der weltweiten Konkurrenz. Da ist ein Spannungsfeld von zwei Jahren nicht zuviel", meinte Grundmann.

 

Einen entscheidenden Schritt zur Verringerung der Luftbelastung gerade im Ruhrgebiet sagte Grundmann für das Jahr 1968 voraus. Bis dahin, so meinte er, sei die Frage der Entgiftung der Autoabgase generell gelöst. Grundmann kündigte eine Verordnung an, die die Bundesregierung noch im Laufe dieses Jahres angelehnt an amerikanische Maßstäbe erlassen will.

 

Der Minister bekräftigte am Montag noch einmal sein entschiedenes Nein zum geplanten Bau eines Großkraftwerkes im Duisburger Raum. „Huckingen kommt als Standort nicht in Frage."


17.05.1966 - WAZ - Kommentar

 

Minister im Nacken

 

Konverter 3 im ehemaligen Phoenix-Werk bläst nicht mehr. Man braucht nur wenige Jahre zurückzudenken, um zu ermessen, welche Bedeutung diesem Schritt auf dem Wege zu einer reineren Luft zukommt. Wer diese Jahre an der „Luftverschmutzungsfront" miterlebt hat, der weiß aber ebenso gut, dass es sich hier nicht um eine freiwillige Leistung handelt, wie es dem Uneingeweihten bei der „Stilllegungsfeier" leicht hätte erscheinen können. Dem Werk sitzt einfach die Auflage im Nacken, bei Inbetriebnahme des zweiten LD-Konverters im neuen Blasstahlwerk einen der drei Thomas-Konverter zu entstauben. Und LD-Konverter 2 läuft seit Februar.

 

Das soll keineswegs die technische Leistung schmälern, sondern nur Ursache und Wirkung ins rechte Licht rücken. Ohne den Druck der Öffentlichkeit und die mutige Haltung Minister Grundmanns wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen.

 

Natürlich ist es ein legitimer Anspruch der Duisburger Industrie, den Einstandspreis so niedrig wie möglich zu halten. Entstaubungsmaßnahmen kosten nun einmal zusätzliches Geld. Das wirft automatisch die Frage der Wettbewerbsverzerrung auf und die Forderung, auch auf diesem Gebiet zu europäischen Maßnahmen zu gelangen. Wie aber will man solche Lösungen finden, wenn nach jahrelangen Bemühungen nicht einmal der Ansatz einer bundeseinheitlichen Regelung erkennbar ist. Es ist nicht nur äußerst unfein, sondern gefährlich für den bundesdeutschen Föderalismus, wenn die Bayern die Ruhrindustrie damit zu locken versuchen, dass bei ihnen die Auflagen zur Reinhaltung der Luft wesentlich geringer seien als in Nordrhein-Westfalen.

 

So fehlte auch gestern der zarte Hinweis auf Abwanderungsgelüste der Schwerindustrie nicht. Hüttendirektor Dr. Brandi brachte ihn vor, diesmal gestützt auf die Kohlekrise. Minister Grundmann reagierte recht sauer. Wie viele der Duisburger Gesprächsteilnehmer wird er sich wohl erinnert haben, dass es Dr. Brandi war, der vor Jahren diese Abwanderungsgelüste recht massiv in die Waagschale warf, um den bindenden Auflagen für die Entstaubung der Thomas-Konverter zu entgehen.

 

So schließt sich der Kreis. Und man wird unwillkürlich an die Geschichte von dem kleinen Jungen erinnert, der allzu häufig aus nichtigem Anlass um Hilfe rief und dem dann niemand beistand, als ihn wirklich der Löwe fressen wollte.

 

Günter Schmidt


17.05.1966 - WAZ

 

GERHARD BOTHUR, Oberstadtdirektor, ließ es sich nicht nehmen, das vom Konverterstaub beschmutzte Jackett des NRW-Ministers Grundmann gründlich abzubürsten. Meinte Grundmann: „Wie nett von Ihnen, als Sie früher noch Staatssekretär waren und ich in der Opposition stand, habe ich Ihnen auch oft genug den Rücken abgebürstet."


28.06.1966 - Duisburger Generalanzeiger

 

Altentag im Laarer Jugendheim:

Erinnerungen bei Kaffee und Kuchen

Bürgerverein Laar gestaltet Nachmittag für alte Leute

 

Das Tässchen Mokka am Nachmittag gehörte ebenso zu ihren Gewohnheiten wie der gemütliche Schwatz nach Feierabend mit den Nachbarn. Heute fühlen sich Oma und Opa zuweilen sehr einsam und von der Welt verlassen. Damit sie sich nicht mehr so ausgestoßen vorkommen, veranstaltet die Bürgervereinigung Duisburg-Laar in jedem Jahr einen gemütlichen Nachmittag, zu dem alle alten Leute eingeladen sind. Bei Kaffee und Kuchen und einem Gläschen hinterher dürfen sich Opas und Omas in aller Ruhe über längst vergangene Zeiten unterhalten. Hier haben sie Gelegenheit, Erlebnisse aus der guten alten Zeit aufzufrischen.

 

Mehr als 200 alte Damen und Herren wurden in den letzten Tagen von freiwilligen Helfern der Bürgervereinigung zu diesem Nachmittag eingeladen. Am Mittwoch ist es soweit. Um 16 Uhr beginnt das Programm im Jugendheim an der Laarer Straße. Die Gesangsabteilung der KAB Laar wird für echte Gemütlichkeit sorgen, so wie Großmütterchen sie sich immer erträumte. Ein Hexenschuss oder die ersten Rheumabeschwerden sind kein Grund, nicht mit von der Partie zu sein.

 

Zahlreiche Laarer Bürger agieren an diesem Tag als Chauffeur und holen die hilfsbedürftigen alten Leute mit ihrem Pkw zu Hause ab. Für die Betreuung der Gäste sorgen am Nachmittag die Frauen und Männer des Deutschen Roten Kreuzes aus Ruhrort, Laar und Beeck. Eine nette Geste der Hilfsbereitschaft gegenüber unseren alten Leuten beweist die Bürgervereinigung Laar mit diesem Nachmittag.


28.06.1966 - NRZ

 

Altentag in Laar

 

Über 200 Omas und Opas hat die Bürgervereinigung Laar zu einem Altentag eingeladen. Am Mittwoch, dem 29. Juni, 16 Uhr, werden sie in das Jugendheim an der Laarer Straße kommen und sich bei Kaffee und Kuchen ein buntes Programm der Gesangsabteilung der Katholischen Arbeiterbewegung Laar anhören. Um auch Gehbehinderten das Kommen zu ermöglichen, haben Laarer Bürger Autos bereitgestellt


28.06.1966 - WAZ

 

Günter Rubbert, Geschäftsführer der Bürgervereinigung Laar, berichtet über eine beispielhafte Aktion: Freiwillige Helfer haben in den letzten Tagen über 200 alte Leute besucht, um sie zu einem Kaffeeklatsch mit Gesangseinlagen der KAB einzuladen. Für Gehbehinderte haben Laarer Bürger Kraftfahrzeuge zur Verfügung gestellt, die Betreuung der betagten Gäste übernimmt das Rote Kreuz.


28.06.1966 - Rheinische Post

 

Frohe Stunde für alte Laarer Bürger

 

Auch in diesem Jahr lädt die Bürgervereinigung Laar die ältesten Einwohner ihres Stadtteils wieder zu einem gemütlichen Nachmittag ein. Etwa 200 alte Laarer werden am Mittwoch, dem 29. Juni, im Jugendheim an der Laarer Straße mit Kaffee und Kuchen und einem „Gläschen" bewirtet. Die Männer- und Frauenbereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes betreut die Gäste. Alte Laarer, die schlecht zu Fuß sind, werden mit Personenwagen abgeholt und wieder zurückgebracht. Die Gesangsabteilung der KAB serviert ein unterhaltsames Programm.


30.06.1966 - NRZ

 

Bürgerverein hatte Gäste

 

Einen fröhlichen Nachmittag verlebten gestern 167 alte Laarer Bürger über 78 Jahre im katholischen Jugendheim. Der Bürgerverein hatte zu dieser traditionellen Abwechslung für die betagten Burger eingeladen. Mit Privatwagen waren sie von ihren Wohnungen abgeholt worden. Helfer des Roten Kreuzes servierten im Jugendheim Kaffee und Kuchen, Wein und auch einige Schnäpse! Unterhalten wurden die alten Leute durch die Gesangsabteilung der KAB.


30.06.1966 - Rheinische Post

 

188 ALTE LAARER BÜRGER erschienen gestern Nachmittag zum Altentag im Katholischen Jugendheim an der Laarer Straße. Zum sechsten Male hatte die Bürgervereinigung Laar die Einwohner des Stadtteils, die über 78 Jahre alt sind, eingeladen. Erstmalig fand der Altentag nicht innerhalb einer Duisburger Woche statt, sondern als besonderes Fest dieses Industriestadtteils. Unter den Ehrengästen sah man auch Verkehrsdirektor Karl Meier vom Presse- und Werbeamt. Theo Barkowski, der erste Vorsitzende der Bürgervereinigung, begrüßte seine alten Mitbürger und bot ihnen die auf den Tischen stehenden Blumen als Grüße zum Mitnehmen an. Die Männer- und Frauenbereitschaften Ruhrort/Laar/Beeck reichten Kaffee und Kuchen und servierten nachher noch einen guten Tropfen. Die Gesangsabteilung der KAB verschönte den Nachmittag mit einigen musikalischen Darbietungen. Später wurden viele der Alten wieder mit Privatwagen zu ihren Wohnungen gefahren. Die Autos waren von Laarer Bürgern zur Verfügung gestellt.


01.07.1966 - WAZ

 

Zum sechsten Male hatte die Bürgervereinigung Laar alte Leute bei sich zu Gast. 180 betagte Menschen - eine 99jährige konnte wegen Erkrankung nicht dabei sein - saßen im Jugendheim an der Laarer Straße an gedeckten Tischen bei Kaffee und Kuchen, denen später ein Schnäpschen folgte. Männer und Frauen der DRK-Bereitschaft betreuten die Gäste, die mit acht Privatwagen von zu Hause abgeholt worden waren, über humoristische Einlagen wurde viel gelacht.


14.12.1966 - WAZ - -r

Kein Gast kam mit leeren Händen
Kirchenchor von St. Ewaldi feierte 100-jähriges Bestehen - Lob und Dank

Das römische Konzil stelle auch die Kirchenchöre vor neue Aufgaben. Er sei überzeugt, dass der Cäcilienchor der St.-Ewaldi-Pfarre in Laar auch mit diesen Forderungen fertig werde, wie er in den hundert Jahren seines Bestehens bisher alle Aufgaben gemeistert habe. Diese Feststellung des Diözesanpräses der Cäcilienvereine, Prof. Dr. Jenne aus Essen, wurde von allen Chormitgliedern als besondere Anerkennung verstanden.

Mit einem Festgottesdienst in der St.-Ewaldi-Kirche wurde die Jubiläumsfeier eingeleitet. Beim anschließenden Festakt war das benachbarte Jugendheim bis auf den letzten Platz besetzt. Dechant Nettelbusch konnte in seiner Begrüßungsansprache auch zahlreiche Gäste und Freunde willkommen heißen, darunter die Vertreter vieler benachbarter Vereine.

Dank für Hans Kusch
In seiner Festansprache würdigte Prof. Dr. Jenne die erfolgreiche Arbeit des Cäcilienchors von St. Ewaldi, der in den 100 Jahren seines Bestehens es immer wieder verstanden habe, Mittelpunkt des kirchlichen und kulturellen Lebens der Pfarrgemeinde zu sein. Besondere Anerkennung zollte der Festredner Chorleiter Hans Kusch, der, an die Tradition seiner Vorgänger anknüpfend, den Chor zu beachtlichen künstlerischen Leistungen geführt habe.

Münze für die Frauen
Flötenvorträge des städtischen Kammermusikers Wolfgang Zylka, der am Klavier von Dieter Brux begleitet wurde, bereicherten das Programm der Jubiläumsfeier, der sich die Gratulationscour anschloss. Kaum ein Gast war mit leeren Händen gekommen. Auch Dechant Nettelbusch hatte für seine Kirchenchormitglieder eine kleine Überraschung: eine eingerahmte Innenaufnahme der St.-Ewaldi-Kirche für die Männer und eine Gedenkmünze für die Mädchen und Frauen.

Einsatz auch in Zukunft
Die vielseitige Ehrung, die dem Verein anlässlich seines 100-jährigen Bestehens zuteil wurde, werde für ihn Verpflichtung sein, sich auch weiterhin für die Kirche, die Kirchenmusik und die Pfarrgemeinde einzusetzen, versprach Vorsitzender Franz Pußt zum Schluss der Festveranstaltung, zu der der Chor selbst durch eigene Darbietungen beigetragen hatte.