04.01.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Christian Balke
Brandstiftung in Kirchen-WC
In der Silvesternacht schossen Unbekannte gezielt Raketen in die Ev. Kirche Laar. 15.000 Euro Schaden
Die Raketen wurden in der Nacht zum Neujahrstag durch ein Lüftungsloch in das Untergeschoss der Kirche gefeuert, schlugen in der Toilettenwand ein und setzten den groben Textil-Bodenbelag in
Brand, den Handwerker zum Schutz über die nagelneu verlegten Bodenplatten geklebt hatten. Kunststoffteile auf dem Boden der Kirchentoilette fingen ebenfalls Feuer. Der Brand entfachte im
Innenraum eine derartig hohe Temperatur, dass ein Hartplastik-Eimer zu einer Pfütze zusammengeschmolzen wurde.
Die Rauchentwicklung des Brandes war so stark, dass sogar das Geschirr in der Küche des Gemeindesaales schwarz von Ruß war. Die Vitrine steht fast 30 Meter von der Einschlagstelle der
Feuerwerkskörper entfernt.
„Die alten Toiletten waren von 1954“, sagt Presbyter Dietrich Rahm, „seit drei Wochen haben wir eben für 18.000 Euro neue Toiletten einbauen lassen“, sagt der engagierte Christ und schüttelt den
Kopf. „Jetzt, in der Neujahrswoche, sollten wir nagelneue Toiletten haben. Und jetzt diese Katastrophe“.
Den Ablauf der Geschehnisse an der Laarer Ecke Apostel- und Zwinglistraße haben Zeugen, Schutz- und Kriminalpolizei schon recht gut rekonstruiert: Die vermutlich jugendlichen Täter warteten mit
der Tat, bis der Großteil an Silvester-Feuerwerk rund um die Laarer Kirche verhallt war und die Menschen wieder in ihren Wohnungen waren. Dann schossen sie gezielt und vorsätzlich Raketen durch
das Lüftungsloch am Fenster ins Kircheninnere.
„Vermutlich“, sagt Dietrich Rahm, „waren die sich gar nicht darüber im Klaren, was sie hier eigentlich auslösen.“ Das spiele nun jedoch keine Rolle mehr: „Zumal eine viel größere Katastrophe
hätte passieren können.“
Wären die Feuerwerkskörper nicht in der Toilettenwand eingeschlagen, wären sie auf eine Plastikplane getroffen, die unmittelbar neben einer mit Leinen bedeckten Holztheke gespannt war: „Dann wäre
vermutlich die ganze Kirche abgebrannt. Aber so ist das auch schlimm genug.“
Neben dem eigentlichen Brandschaden verursachte der rußige, giftige Qualm im Untergeschoss der Kirche große Schäden. Er verschmutzte breitflächig alle Decken und Wände. Die gepolsterten Sitzmöbel
im liebevoll weihnachtlich geschmückten Gemeindesaal sind verdreckt und müssen aufwändig gereinigt werden.
Ersten Schätzungen zu Folge beträgt der Sachschaden rund 15.000 Euro. Froh fing das neue Jahr für Rahm und die Laarer Gemeindeglieder wahrlich nicht an. „Es kann jetzt nur besser werden.“
POLIZEI
Heiße Spur
Die Polizei wird in den kommenden Tagen in Laar vermutlich bei einigen Verdächtigen Speichelspuren entnehmen, weil am Tatort offensichtlich verwertbares DNA-Material von einem oder mehreren
Tätern gefunden wurde. Unter anderem gab es wohl mehrere Zeugen, die nach Mitternacht eine Gruppe verdächtiger Personen im Bereich der Laarer Kirche beobachtet haben. Auf die Täter wartet eine
Anzeige wegen Brandstiftung.
04.01.2012
- WAZ/NRZ Duisburg - Christian Balke
Gewalt gegen Kirchen im Norden
Raketen,
Böller, Steine: In Laar und Beeck reagierten sich Unbekannte über Weihnachten und Neujahr an Gotteshäuser ab
Noch am Mittwochmorgen liegt rund um die katholische Kirche St. Ewaldi, den „Laarer Dom“ an der Friedrich-Ebert-Straße, eine Mischung aus Silvesterböllern und zahlreichen Steinen, teils
faustgroß. Einige dieser Steine – soviel steht fest – sind am Neujahrstag in die Scheiben der altehrwürdigen Kirche geflogen. Nicht zum ersten Mal, wie Gemeindemitglieder im Gespräch mit der WAZ
bestätigten: „Das ist schon öfter vorgekommen, dass uns die Scheiben eingeworfen werden“, sagt Ewald Kapsuch, „jetzt haben wir schon Sicherheitsglas vor den Fenstern, aber die werfen so fest,
dass es trotzdem bricht.“
Während der Silvestermesse sollen Böller sogar in die Kirche geworfen worden sein. Als drinnen die Gläubigen Einkehr im Gebet suchten, knallte und pfiff es draußen vor der Kirche zudem ohne
Unterlass.
„Wir haben für rund 6000 Euro das hochstabile Sicherheitsglas einbauen lassen“, sagt Heribert Schulz vom Gemeindevorstand, „bevor das zu Bruch geht, da muss schon Kraft dahinterstecken.“ Neben
den Kirchenfenstern haben die Unbekannten in der Vergangenheit sämtliche Scheiben in der Sakristei eingeschlagen.“ Auf die Hilfe der Polizei wagt Schulz kaum noch zu hoffen: „Natürlich nehmen die
sehr korrekt immer wieder die Anzeigen auf. Aber einen Täter haben die noch nie ermittelt.“ Schulz würde sich mehr Polizeipräsenz vor der Kirche wünschen: „Aber dann heißt es immer: ,Sorry, wir
haben im Norden zu viel zu tun.“ Schulz befürchtet, dass die nächste kaputte Scheibe nicht bis Silvester auf sich warten lässt.
Wer „die“ sind, die da Steine auf eine Kirche werfen, das will oder kann auch Heribert Schulz nicht sagen. Bei anderen Laarer Katholiken herrscht die Sorge, dass die Täter sich rächen könnten.
Hinter vorgehaltener Hand werden im Gespräch mit unserer Zeitung immer wieder extrem aggressive junge Erwachsene aus dem Viertel beschuldigt. Zitiert werden will mit seinem Verdacht jedoch
niemand.
An eingeworfene Kirchenfenster haben sie sich auch in Beeck bei der evangelischen Kirche am Ortseingang gewöhnen müssen.
„Das kam früher häufiger vor, dann hatten wir eine ganze Zeit Ruhe. Ich hoffe, dass wird nicht wieder zur Regel“ , sagt Pfarrer Heinz-Georg Aßmann. Nach Neujahr habe man ein kaputtes Fenster an
der Kirche bemerkt. Und die Beecker Kirchenfenster sind teuer: „Die sind sehr aufwendig gearbeitet. Mindestens 200 Euro plus Arbeitskosten und Kosten für die Hebebühne sind da wieder mal
fällig.
Über 200 Euro plus Arbeitskosten kann die evangelische Gemeinde in Laar nur bitter lachen: Eine nagelneue Toilettenanlage, für 18 000 Euro eingebaut, und das gesamte Untergeschoss der Kirche mit
Veranstaltungsräumen und Gemeindesaal sind bis auf Weiteres nicht mehr zu nutzen. In der Silvesternacht haben Unbekannte gezielt Feuerwerkskörper durch ein Lüftungsloch in das Kirchengebäude
gefeuert. Der Sachschaden beläuft sich auf mindestens 15.000 Euro.
Polizei-Pressesprecher Ramon van der Maat verneint die Frage, ob es über die Feiertage und Neujahr einen außergewöhnlichen Anstieg der Gewalt gegen Kirchen im Norden gegeben habe: „Ich sehe da
nicht wirklich ein Problem.“ Von 177 angezeigten Delikten zwischen Heiligabend und Neujahr hätten fünf in der ganzen Stadt mit Kirchen zu tun gehabt, vier davon im Norden: „Da eine Tendenz
abzuleiten scheint mir weit hergeholt.“
KOMMENTAR
Langeweile oder Hass?
Wenn in Krisengebieten Kirchen oder Moscheen angegriffen werden, dann gilt dies bei den Urhebern solchen Übels als ultimative Ausdrucksform des Hasses. Gegenüber
denjenigen, denen diese geschändeten Gotteshäuser heilig sind.
Es wäre freilich übertrieben, den vermutlich jugendlichen Tätern, die Steine auf Kirchen im Duisburger Norden warfen, dasselbe Maß an Hass und Fanatismus zu
unterstellen. Langeweile und - Pardon - pubertäre Dummheit werden in Laar und Beeck sicher auch eine Rolle gespielt haben.
Dennoch muss die Frage danach erlaubt sein, was wohl im Kopf eines Menschen vorgeht, der Steine ausgerechnet auf eine Kirche wirft, Raketen und Böller ausgerechnet
auf oder in einen Ort schießt, der anderen Menschen so lieb ist.
Sicher tickt in solchen Köpfen einiges falsch. Jugendliche Selbstüberschätzung, jedenfalls, kann nicht allein ein Grund für Gewalt gegen Kirchen sein. Da sind harte
Strafen nötig.
05.01.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Christian Balke
Gewalt gegen Kirchen in Duisburg aus Frust?
Ein Ortstermin in der Nachbarschaft des Laarer Doms, der immer wieder das Ziel von Steinewerfern ist, offenbart die Tiefe und Bandbreite der sozialen Probleme in dem Duisburger
Nord-Stadtteil.
„Ich respektiere diese Kirche genauso wie ich meine Moschee respektiere“, sagt Senol Altintas, der gerade auf dem Weg in die Sultan-Ahmet-Moschee ist, die direkt neben dem Laarer Dom ihre Pforten
zum Mittagsgebet geöffnet hat. Er lebe seit 40 Jahren in Laar, sagt Altintas, und sei traurig darüber, dass sich der Stadtteil so zum Nachteil entwickelt habe.
Steine auf eine Kirche? Für ihn völlig unvorstellbar: „Niemand aus unserer Moschee würde so etwas machen.“ Nicht nur für ihn persönlich sei religiöse Toleranz ein Grundsatz.
„Schauen sie sich die Geschichte des Osmanischen Reiches an. Wurden da Kirchen geschändet? Das wäre gegen meinen Glauben und gegen die türkisch-osmanische Tradition“, sagt Altintas und wird
richtig emotional: „Mensch, das ist doch deine und meine Heimat hier, das ist unser Stadtteil! Ich würde diese Kirche genauso beschützen wie meine Moschee!“
Ob er denn eine Ahnung habe, wer Steine auf die Kirche geworfen hat? Das wisse er wirklich nicht, aber eines stehe fest: „Es gibt Leute hier, die machen nichts als Ärger“, sagt Senol
Altintas.
Dann deutet er auf ein Lokal, in dessen Fenster eine libanesische Flagge hängt. Vor dem Eingang stehen fünf junge Männer, zwei davon vermutlich noch Jugendliche. Auf die Frage, ob sie denn
wüssten, wer bei der Kirche die Scheiben einwirft, antworten sie erst abweisend: „Und wenn ich es wüsste, ihnen würde ich es sowieso nicht sagen“, sagt einer, der sich uns später als Omar
vorstellt.
Wir bleiben hartnäckig und fragen die jungen Männer weiter, ob sie sich denn oft auf dem Kirchenparkplatz aufhielten und ob es dort Probleme gebe? „Ja, da gibt’s Probleme“, sagt Omar schließlich,
„wenn Sie es genau wissen wollen, dann ist das Problem, dass man in Laar nirgendwo Fußball spielen kann!“
Nicht nur sie, sondern auch andere Jungs würden überall, wo sie kickten, brüsk weggescheucht: „An der Grundschule, zum Beispiel. Dann spielen wir eben – gemeinsam mit Türken, Jugoslawen, Arabern
– auf dem Kirchenparkplatz und dann werden wir dort auch weggescheucht und die Polizei wird sofort gerufen. Dann sind wir sauer.“
Und werft ihr dann Steine? „Natürlich nicht“, sagt Omar und grinst.
Gar nicht lustig fand Pfarrer Andreas Rose, der sich Donnerstag in der Redaktion meldete, was er erlebte, als er neulich eine kleine Gruppe fußballspielender Männer nett bat, doch die laufende
Messe nicht mit Schüssen gegen die Kirche zu stören: „Da wurde ich auf das Übelste beleidigt und die wurden enorm aggressiv. Schlimm“, sagt Rose, „schlimm und traurig.“
06.01.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Gewalt gegen Kirchen: Libanesen sehen sich als Opfer
Die Sachbeschädigung an den Kirchen im Duisburger Norden mit Böllern und Steinen, über die wir in der gestrigen Ausgabe berichteten, sind keine Einzelfälle. Sowohl die Evangelischen Kirche in
Beeck als auch die Katholische St. Ewaldi-Kirche in Laar sind Ziele von Attacken, bestätigten am Donnerstag Geistliche und Gläubige.
Leser ärgerten sich in Anrufen und Zuschriften über Beschädigungen an Kirchen im Revier und einen fortschreitenden Mangel an Respekt vor der Institution Kirche. Der katholische Pfarrer Andreas
Rose aus Duisburg-Laar berichtet, er sei von jungen Erwachsenen aus dem Viertel mehrfach übel beleidigt worden, nachdem er sie aufgefordert hatte, den Gottesdienst nicht zu stören. Im Gespräch
mit dieser Zeitung sahen die jungen Libanesen, die von vielen christlichen und muslimischen Laarer Bürgern als Hauptschuldige genannt werden, sich selbst als Opfer. Überall, wo sie Fußball
spielten, würden sie verjagt.
„Einen Trend zu mehr Gewalttätigkeit gegenüber katholischen Kirchen gibt es ganz sicher nicht“, sagte Jens Albers von der Pressestelle des Ruhrbistums. Rolf Schotsch vom Kirchenkreis Duisburg
sieht es ähnlich: „Hier und da mal ein Kupferdiebstahl oder eine eingeworfene Scheibe, das kommt vor. Aber was zuletzt in Beeck und Laar passiert ist, ist ungewöhnlich und spiegelt sicher keinen
Trend wider.“
06.01.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Polizeisprecher sauer über Zitat
Polizeisprecher Ramon van der Maat ärgert sich, weil er im Zusammenhang mit dem Kirchenthema teilweise falsch zitiert wurde: „Vom 24. Dezember bis Neujahr gab es in Duisburg 177
Sachbeschädigungen, davon vier im Zusammenhang mit Kirchen im Duisburger Norden. Ein Fall war dabei die Kirchengemeinde in Laar, wo Feuerwerkskörper einen hohen Schaden anrichteten, in drei
weiteren Fällen waren Schaukästen auf dem Kirchengelände beschädigt worden“, stellt van der Maat richtig.
27.01.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Der Schiri der Unversöhnlichen
In Duisburg gibt es insgesamt 29 Schiedsbezirke, die, soweit sie besetzt sind, jeweils einen ehrenamtlichen Schiedsmann haben. Dieser dient als eine Art vorgerichtliche
Streitschlichtungsinstanz. Was genau das bedeutet und wie so ein Schiedsverfahren abläuft, diskutierte WAZ-Mitarbeiterin Esther Merkelt mit dem Schiedsmann für Ruhrort/Laar, Norbert Reinstädler
(50). Am Esstisch in der gemütlichen Wohnküche, direkt gegenüber einer üppigen Fotogalerie, stapelten sich Nachschlagewerke und Informationsmaterial. Der „Friedensrichter“ hatte sich
vorbereitet.
Frage: Wie sind Sie Schiedsmann geworden?
Antwort: Reinstädler: Ich bin eigentlich nur durch einen Zufall dazu gekommen. Damals gab es einen Artikel über das
Schiedswesen im Lokalteil der Zeitung und da habe ich gelesen, dass der Bezirk Ruhrort/Laar unbesetzt ist. Da habe ich dann einfach beim Rechtsamt angerufen und mich beworben. Anschließend wurde
ich dann von der zuständigen Bezirksvertretung für fünf Jahre ins Amt berufen. Nun bin ich schon in meiner zweiten Amtszeit, also im sechsten Jahr.
Frage: Was genau macht ein Schiedsmann?
Antwort: Das ist im Grunde ganz simpel. Nehmen wir mal an, du hast dich abends in einer Wirtschaft mit einem Bekannten
gezofft und es gab Beleidigungen und vielleicht auch noch eine Ohrfeige. Das ist dann ein klassischer Fall, mit dem du zum Schiedsmann gehst.
Frage: Wie kommt man dann an einen Termin beim
Schiedsmann?
Antwort: Man ruft mich einfach an. (lacht) Wenn man den zuständigen Schiedsmann nicht kennt, wissen aber auch die Polizei
und das Amtsgericht, wer das ist und auch das Bürgerbüro kann einem da weiter helfen.
Frage: Und was passiert dann?
Antwort: Dann gehe ich als Schiedsmann hin und lade beide Parteien zu einem Schiedsgespräch vor. Das findet dann in der
Regel hier bei mir am Küchentisch statt. Es gäbe theoretisch auch die Möglichkeit, das in einem Raum im Bezirksamt oder im Bürgerbüro zu machen, aber mir ist es lieber die Gespräche hier bei mir
zu Hause zu halten.
Frage: Wieso das?
Antwort: Weil es einfach effektiver ist. Ich meine, die Atmosphäre von so einer Wohnküche ist einfach viel angenehmer,
wenn man einen Streit beilegen möchte.
Frage: Okay, und wie geht es dann weiter?
Antwort: Dann versuche ich als Moderator die beiden Parteien in ein Gespräch zu bringen, damit sie ihren Streit beilegen
und wir einen Vergleich schließen können. Das Gespräch wird dann von mir protokolliert und der Vergleich festgehalten.
Frage: Kostet so ein Verfahren denn etwas für die beteiligten
Parteien?
Antwort: Ja das Schiedsverfahren kostet Geld, allerdings maximal fünfzig Euro. Davon sind zehn Euro für Sachkosten, wie
zum Beispiel Briefe schreiben, Kopien und so was. Die anderen vierzig Euro sind Gebühren. Die richten sich danach, ob die Parteien einen Vergleich geschlossen haben oder nicht. Wenn es nicht zu
einem Vergleich kommt, betragen die Gebühren immer zehn Euro. Wenn doch, richtet sich die Summe nach dem Aufwand des Schiedsverfahrens. Manche Gespräche dauern nur eine halbe Stunde, manche auch
zwei und in Fällen, wo es um Hecken, Bäume oder Zäune geht, sind oft auch Ortstermine fällig. Da habe ich dann beispielsweise auch die Möglichkeit, einen Sachverständigen vom Grünflächenamt
dazuzuziehen. Bei solchen Fällen werden dann die vollen vierzig Euro fällig.
Frage: Und wer zahlt diese Gebühren?
Antwort: Die zahlt der Antragsteller in Vorkasse. Allerdings ist es häufig so, dass die Gebühren dann während des
Gesprächs zur Verhandlungsmasse der streitenden Parteien werden. Am Ende kommt es dann oft vor, dass die beiden Parteien sich den Betrag teilen, oder der Antragsgegner die Gebühren übernimmt,
weil der Antragsteller im Gegenzug auf irgendeinen anderen Kompromiss eingeht. Da geht es manchmal zu wie auf einem Basar.
Frage: Auf welcher Grundlage entscheiden sie als Schiedsmann, wenn es
um einen solchen Vergleich geht?
Antwort: Zunächst einmal entscheide ich gar nichts, ich verhandle mit den beiden Parteien. Die wichtigsten Grundlagen zum
Schiedsgesetz und meinen Aufgaben habe ich bei einem verpflichtenden Einführungsseminar gelernt. Darüber hinaus gibt es auch Hilfestellungen vom Bund Deutscher Schiedsleute (BDS), wie zum
Beispiel Zusammenfassungen von den wichtigsten Rechtsgrundlagen und Stichwortverzeichnisse. Außerdem bekomme ich monatlich eine Schiedsmann-Zeitung, in der in jeder Ausgabe zwei Schwerpunktthemen
behandelt werden. Zwei Schiedsleute stellen dann, natürlich anonymisiert, je einen Fall vor und der wird dann näher beleuchtet.
Frage: Eine letzte Frage: Sie haben ja Soziale Arbeit studiert,
glauben sie, dass ihnen ihr Studium in ihrer Tätigkeit hilft?
Antwort: Nein im Grunde tut es das nicht. Um Schiedsmann zu sein, braucht man nämlich keine rechtlichen Vorkenntnisse oder
so etwas. Das Wichtigste lernt man wirklich in den Einführungsseminaren. Und wenn man später doch mal eine Frage hat, fragt man entweder Kollegen, die schon länger dabei sind, oder man wendet
sich an den zuständigen Richter beim Amtsgericht. Die Sicherheit kommt einfach mit der Erfahrung.
28.01.2012
- Polizei Duisburg
Wohnungsbrand
Aus bisher ungeklärten Gründen kam es auf der Friedrich-Ebert-Straße in Duisburg-Laar am Freitag, den 27.1.2012, gegen 19.28 Uhr zu einem Wohnungsbrand. In dem dreigeschossigen Wohnhaus brannte
in einer noch unbewohnten Dachgeschoßwohnung ein Zimmer vollständig aus. Der Brand griff auch auf die Dachkonstruktion über. Menschen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden dürfte nicht
unerheblich sein. Polizeipräsidium Duisburg
24.02.2012
- Stadt Duisburg - www.duisburg.de
Grundschule Laar vorsorglich geschlossen - Schüler sollen am Montag zu Hause bleiben
Das Bauordnungsamt hat am Freitag Nachmittag, 24. Februar 2012, aus Sicherheitsbedenken beim Brandschutz vorsorglich die Gemeinschaftsgrundschule Laar an der Erzstraße 10 geschlossen. Die
Schülerinnen und Schüler sollen am Montag, 27. Februar 2012, zunächst zu Hause bleiben. Schulaufsicht, Schulverwaltung, Bauordnung und das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) werden sich ab
Montag morgen ein Bild von der Situation an der Schule machen und entscheiden, ob und wie die Gebäude genutzt werden können oder ein alternativer Schulstandort angeboten wird. Über das weitere
Vorgehen werden die Eltern sofort durch die Schulleitung informiert.
24.02.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Stadt schließt Grundschule Laar „aus Sicherheitsbedenken beim Brandschutz“
Die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule in Duisburg-Laar haben am Montag frei. Das haben sie dem Bauordnungsamt zu verdanken. Das hat das Gebäude „aus Sicherheitsbedenken beim Brandschutz“
geschlossen, wie die Stadt am Freitagabend mitteilte.
Das Bauordnungsamt der Stadt Duisburg hat am Freitagnachmittag „aus Sicherheitsbedenken beim Brandschutz vorsorglich die Gemeinschaftsgrundschule Laar an der Erzstraße 10 geschlossen“. Das teilte
die Stadt Duisburg am Freitagabend mit, ohne jedoch genaue Angaben zu den möglicherweise gravierenden Defiziten zu machen.
Das Referat für Kommunikation konnte am Abend keine Details nennen, auch Mitarbeiter des Bauordnungsamtes waren nicht mehr erreichbar.
Die Schülerinnen und Schüler jedenfalls sollen am Montag, 27. Februar 2012, zunächst zu Hause bleiben. Schulaufsicht, Schulverwaltung, Bauordnung und das Immobilienmanagement Duisburg (IMD)
werden sich ab Montagmorgen ein Bild von der Situation an der Schule machen und entscheiden, ob und wie die Gebäude genutzt werden können oder ob die Stadt einen alternativen Schulstandort
anbieten muss.
Über das weitere Vorgehen werden die Eltern, so die Pressemitteilung, „sofort durch die Schulleitung informiert“.
26.02.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold
Schulschließung beunruhigt Bürger in Duisburg Laar
In Laar geht die Angst um. Die Angst, dass die Grundschule an der Erzstraße auf Dauer dicht bleiben könnte. Der Grund: Am späten Nachmittag des vergangenen Freitags wurde plötzlich verfügt, dass
die Schule wegen „Sicherheitsbedenken beim Brandschutz“ nicht mehr benutzt werden dürfe. Die Regelung gelte ab sofort, sprich ab dem heutigen Montag, 27. Februar – wir berichteten.
Für eine „Unverschämtheit“ hält Huberta Terlinden, Vorsitzende des Laarer Bürgervereins, die „Nacht- und-Nebel-Aktion“ der Verwaltung. „Das ist ein unmögliches Ding, was sich die Stadt da
leistet“, sagt sie. Was die Laarerin besonders ärgert: Dass die Entscheidung nach Ende des Schultages gefallen sei und somit eine Information der Eltern überhaupt nicht oder allenfalls lückenhaft
erfolgt sei. „Nicht einmal die Schulpflegschaft ist informiert worden“, erzürnt sich Terlinden.
Obwohl es keine offizielle Nachricht gab, war die Schulschließung zumindest in Teilen der Bevölkerung d a s Thema am Wochenende. Gerüchte verbreiteten sich rasch, zumal die Verwaltung in einer
Pressemitteilung bekanntgegeben hatte, dass sich am Montag vier Behörden das Gebäude ansehen würden: Schulaufsicht, Schulverwaltung, Bauordnung und das Immobilienmanagement Duisburg (IMD).
Warum die Schulaufsicht? Warum das Schulverwaltungsamt? Diese Fragen stellt man sich in der Bevölkerung, aber auch in der Politik. Wenn es nur um Brandschutzmängel ginge, so glauben einige
Laarer, seien nur IMD und die Bauaufsicht gefordert. Da aber auch die Schulbehörden eingebunden sind, schwant den Laarern nichts Gutes: Will man die Schule etwa ganz schließen, fragt man
sich.
Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann hat die Nachricht auch „den Medien entnommen“, wie sie auf Anfrage der Redaktion am Sonntag erklärte. „Ich war total überrascht.“ Die SPD-Frau hat noch am
Sonntag versucht, Hintergründe zu erfahren, ist aber nicht weiter gekommen. SPD-Ratsherr Manfred Kaiser indes hat läuten gehört, dass nur „ein paar Feuerlöscher fehlen“ sollen. Andere sprechen
davon, dass auch Brandschutztüren nicht wie vorgesehen schlössen...
An der Schule selbst fand sich am Sonntagmittag kein einziger Hinweis darauf, dass der Unterricht am Montag ausfallen würde. Weder am Lehrereingang vorne, noch am rückwärtigen Schülerportal war
ein Zettel zu entdecken.
Die Schule mit ca. 260 Kindern wurde erst 2009/2010 mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II energetisch aufgepeppt. Eine außenliegende Feuertreppe aus Stahl ist ebenfalls vorhanden.
Im Keller des Gebäudes befinden sich auch Räume, die die St. Ewaldi-Schützengesellschaft Duisburg Laar - Beeck - Beeckerwerth nutzt. Ob auch die Grünröcke das Haus nicht mehr betreten dürfen, ist
unklar. Der Verein war bis Sonntagmittag auch nicht offiziell informiert worden, kannte die Nachricht ebenfalls nur aus der Zeitung. Allerdings geht man bei den Schützen davon aus, dass bei ihnen
alles o.k. ist, weil erst vor geraumer Zeit Brandschutzkontrollen stattgefunden hätten.
27.02.2012
- Stadt Duisburg - www.duisburg.de
Grundschule Laar: Unterricht geht ab Mittwoch weiter - Sanierungsarbeiten beginnen
Das Immobilien Management Duisburg (IMD) hat heute mit der Bauordnung, der Bildungsholding und der Schulleitung Maßnahmen für eine Wiederaufnahme der Nutzung der
Gemeinschaftsgrundschule Laar abgesprochen. Die Grundschule wurde am Freitag vorsorglich geschlossen, weil die Fluchtwege im gesamten Gebäude durch Brandschutzmängel gefährdet sind. Die
Sanierungsarbeiten sollen jetzt kurzfristig beginnen, um am Mittwoch, 29. Februar 2012 den Schulbetrieb wieder aufnehmen zu können. Die Schülerinnen und Schüler müssen aus diesem Grund auch noch
am Dienstag, 28. Februar 2012 zu Hause bleiben.
In einem Zwei-Stufen-Plan sollen die Brandschutzmängel beseitigt werden, ohne dass die Schülerinnen und Schüler das Gebäude für längere Zeit verlassen müssen. Das 2. Obergeschoss wird sofort
freigezogen und dann vorübergehend bis zur brandschutztechnischen Sanierung nicht mehr für den Unterricht genutzt. Hier wird sofort mit der Sanierung begonnen. Die Klassen, die dort unterrichtet
wurden, müssen im Rest des Gebäudes untergebracht werden.
Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss werden sofort Sicherungsmaßnahmen umgesetzt, die die schnelle Wiederaufnahme des Unterrichts bis zu den Osterferien ermöglichen. Die Durchführung der übrigen
Brandschutzsanierung findet in den Ferien statt. Der normale Schulbetrieb soll am 16. April 2012 wieder aufgenommen werden.
27.02.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold
Gefahr durch Holzdecken
Erleichterung nach dem Schock: Am Mittwoch wird der Unterricht an der Laarer Grundschule Erzstraße wieder aufgenommen. Die Sicherheitsbedenken beim Brandschutz sind zwar wie berichtet
groß, aber nicht so enorm, dass das Gebäude bis auf weiteres gar nicht mehr genutzt werden dürfte.
Am Montagmorgen hatten zunächst einige Eltern und Schüler vor verschlossener Tür gestanden und sich gewundert, was los ist. Sie hatten nicht mitbekommen, dass die Bauaufsicht der Stadt Duisburg
die Schule am späten Freitagnachmittag dicht gemacht hatte. Und Schilder, die den Sachverhalt hätten aufklären können, gab es keine.
Allerdings zeigte sich, dass die Schulleitung dennoch vorbereitet war. Rektor Friedel Ganz nahm die Kinder, die allein gekommen waren, in Empfang und bot ihnen eine Betreuung bis zum Nachmittag
an; oder, wenn die Eltern zu Hause waren, den Rücktransport.
Bei einer weiteren Begutachtung der Schule stellten Experten der Stadt am Montag fest, dass man den Unterricht durchaus wieder aufnehmen und die Brandschutzsanierung im laufenden Schulbetrieb
durchführen könnte. Als Risiko werden die Glasbausteine, die Anfang der 1970er Jahre als Oberlichter zwischen Klassenräumen und Fluren eingebaut wurden, eingestuft. Man wollte damals Strom sparen
und die Gänge mit Tageslicht versehen, bedachte aber nicht, dass Glas bei großer Hitze platzt und die Splitter wie Geschosse herumfliegen. Später, als neue Stromleitungen unter den Flurdecken
verlegt wurden, versteckte man sie hinter abgehängten Holzdecken. Auch die stellen nach heutigen Erkenntnissen ein großes Sicherheitsrisiko dar – sie brennen wie Zunder und lassen den Fluchtweg
zur Feuerhölle werden.
Beides soll in den Osterferien ausgetauscht werden. Tatsächlich gesperrt wird bis dahin nur das Obergeschoss. Ausweichen in andere Laarer Gebäude kommt nicht in Frage. Schulleiter Ganz: „Die
Belastung wäre größer als bei der jetzigen Lösung.“ Die sieht vor, dass die Kinder vorübergehend auf Fachräume verzichten. Um die Sicherheit im Bau bis zu den Ferien zu gewährleisten, werden
sofort zahlreiche Rauchmelder installiert. Außerdem gehen „Brandwächter“ auf Streife.
Gerüchteküche
Die zweizügige Grundschule in Laar besuchen derzeit 209 Kinder. Was die Sanierung der Decken und Wände kostet, ist noch nicht kalkuliert. Die Nachricht der Schließung beunruhigte so
manchen Laarer – man befürchtete, die Stadt wolle die Einrichtung für immer schließen. Dieses Gerücht ist vom Tisch: Am kommenden Mittwoch geht der Unterricht weiter.
27.02.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Dennis Bechtel
Kinder stehen in Duisburg-Laar vor verschlossener Tür
Montagmorgen, kurz vor Acht. Besuch an der Grundschule Erzstraße in Laar. Die Schule, die am späten Freitagnachmittag von jetzt auf gleich geschlossen wurde, wegen Sicherheitsbedenken beim
Brandschutz – wir berichteten.
Im Vergleich zu einem normalen Montagmorgen ist es in der Sackgasse vor der Schule ausgesprochen still. Eine Mutter, die ihre Tochter zum Unterricht abliefern will, denkt sich dabei zunächst
nichts, erst als sich die Eingangstür nicht öffnen lässt, wird sie stutzig.
Sie überlegt kurz und geht dann mit dem Töchterlein über den Schulhof zu einem anderen Eingang. Doch auch dort ist alles verrammelt. Kein Hinweisschild, nichts. Nur ein Junge steht ein wenig
verloren auf dem Schulhof. „Bist du der einzige? Wo sind die anderen?“, will die Mutter wissen, doch der Junge zuckt nur mit den Schultern. Gemeinsam gehen die Kinder und die Dame wieder zum
Haupteingang, wo sich mittlerweile eine Hand voll Eltern und weitere Schüler eingefunden haben. Sie schauen jedoch ebenso verdutzt drein. Huberta Terlinden, Vorsitzende der Bürgervereinigung
Laar, sorgt dann allerdings für Aufklärung und informiert die Eltern, dass die Schule bis auf weiteres wegen der Probleme mit dem Brandschutz geschlossen ist. Die Eltern schütteln verwundert den
Kopf, bis zu diesem Moment wussten sie nichts von der Schulschließung. Selbst entsprechende Aushänge am Eingang fehlen zu dem Zeitpunkt immer noch, die werden erst am späten Mittag
aufgehängt.
Terlinden erzählt, dass sie am Wochenende zwar viele Eltern hat informieren können, aber eben nicht alle: „Bei mir haben sehr viele Laarer angerufen, um sich zu erkundigen, ob der Unterricht
stattfindet oder nicht. Zum Glück. Sonst ständen hier noch mehr.“
Es wird jedoch schnell klar, dass die Schule keineswegs unvorbereitet ist. Schulleiter Friedel Ganz sowie einige Lehrer kommen aus der Schule und erklären, dass alles gut wird. Schließlich
handelt es sich bei der Grundschule um eine mit ganztäglicher Betreuung, die ebenfalls abgedeckt werden muss. Kinder, deren Eltern berufstätig sind, können den ganzen Tag über im Gemeindehaus an
der Apostelstraße verbringen und werden dort von den Lehrern betreut, heißt es. Und Ganz weist darauf hin, dass die Lehrer gemeinsam mit den Schülern dorthin gehen. Die meisten Eltern, die ihre
Kinder zur Schule bringen, nehmen diese jedoch wieder mit. „Ich bin sowieso den ganzen Tag zu Hause. Das ist kein Problem“, sagt eine Mutter, die die Schulschließung, ebenso wie die anderen,
recht locker nimmt.
Unterdessen gehen die Lehrer auf die Schüler zu, die an diesem Morgen alleine gekommen sind. Sie erfragen, ob die Kinder für den Ganztag angemeldet sind, oder ob bei ihnen jemand zu Hause ist.
Wenn die Eltern daheim sind, werden die Kleinen nämlich dorthin zurück gebracht. Schließlich sind ja alle Lehrer an Bord.
01.03.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Polizei fahndet nach Taxi-Räuber
Die Polizei ist auf der Suche nach einem etwa 25-jährigen Mann, der am späten Dienstagabend in Laar als Fahrgast eines Taxis erst den Fahrer geschlagen hatte und dann mit dessen Geldbörse als
Beute geflüchtet war. Der Täter war auf dem Friedrichplatz in Ruhrort zugestiegen und hatte sich nach Laar fahren lassen. In Höhe der Laarer Kirche nahm der Fahrer zum Kassieren sein Portmonee in
die Hand, da schlug der Täter zu und flüchtete. Trotz sofortiger Fahndung blieb der Räuber verschwunden. Beschreibung: 25 Jahre, 1,80 m, schwarzer Pullover, helle Sportschuhe, schwarze
Igelfrisur. Hinweise an die Polizei: 0203-2800.
02.03.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold
Schulsanierung in vollem Gange
Auf dem Hof der Laarer Grundschule Erzstraße tollen die Kinder, als habe es nie eine zweitägige Zwangspause gegeben. Die Steppkes spielen Fangen, tratschen miteinander, kichern, lachen und
stapfen vergnügt in einer Pfütze herum, dass es nur so nach allen Seiten spritzt. Schulalltag.
Und doch ist an diesem Donnerstag etwas anders auf dem Gelände. Direkt hinter dem schweren Eisentor, das für Feuerwehrfahrzeuge weit aufgestellt werden kann, stehen Handwerkerautos. Und zwar ganz
schön viele.
Schon von Weitem hört man Gehämmer und Gebohre – die Sanierung der Schule, die Freitagnachmittag vergangener Woche Hals über Kopf wegen Sicherheitsbedenken beim Brandschutz geschlossen worden war
(wir berichteten), ist in vollem Gange.
Hinein ins Gebäude. Zwei Treppen hoch, dann steht man im Hausflur vor einem rotweißen Absperr-Flatterband. Dahinter dürfen sich nur noch Handwerker bewegen.
Die 209 Kinder sind in die beiden unteren Etagen umgezogen, können dort nahezu normal von ihren 15 Lehrern unterrichtet werden. Gut: Nicht jeder Schüler sitzt auf seinem angestammten Platz, aber
immerhin mussten keine Klassen zusammengelegt, keine Schichtdienste eingerichtet werden. Das ist Schulleiter Friedel Ganz wichtig.
Im oberen Stockwerk sind die feuergefährlichen Holzdecken bereits komplett heruntergerissen, sogar die Glasbausteine, als Oberlichter in die Wände zwischen Flur (der als Rettungsweg dient) und
Klassenzimmern eingebaut, sind schon teilweise mit Spezial-Gipsplatten verkleidet. Die halten Flammen 30 Minuten lang stand. Das reicht erfahrungsgemäß, um Gebäude geordnet verlassen zu
können.
Handwerker stehen auf Gerüsten und Leitern. Sie bohren Löcher für die künftige abgehängte und feuersichere Decke, stopfen Hitze beständige Mineralfasern in Dehnungsfugen, die bislang mit
brennbarem Schaumstoff gefüllt waren – und lassen sich von Musik berieseln, die laut aus dem Radio schallt.
Bereits am Wochenende, wenn die Kinder schulfrei haben, werden die Holzdecken auch im Treppenhaus ausgetauscht – und dann gehen die Arbeiten nach und nach auch in den unteren Etagen weiter.
Schulleiter Friedel Ganz legt Wert darauf, dass die Handwerker flott vorankommen und die Schule tatsächlich nach den Osterferien komplett überholt ist. Dafür nehmen er und die Kinder gerne in
Kauf, dass sie noch mehrmals zwischen Klassenzimmern pendeln müssen.
02.03.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - gh
Brandschutzmassnahmen
Feuersichere Decken und Rauchabzüge
Rund zwölf Stunden sind die Handwerker täglich in der Laarer Grundschule im Einsatz, um die Brandschutzmaßnahmen durchzuführen. Das gehe nur, weil der „Schulleiter sehr kooperativ
ist“, lobt IMD-Chef Uwe Rohde. Die Flure sind künftig 30 Minuten feuersicher, das Treppenhaus sogar 90 Minuten. Dort werden noch zusätzliche Rauchabzüge (durch automatisch öffnende Fenster)
geschaffen.
03.03.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold
Das Thema der Woche: Unnötig Unruhe in Laar provoziert
Mit einem Schock begann für Eltern und Kinder der Grundschule Laar die Woche. Mit einem Seufzer der Erleichterung endet sie.
Der Grund: Wegen dramatisch dargestellter Sicherheitsbedenken beim Brandschutz wurde die Grundschule an der Erzstraße Hals über Kopf geschlossen – Betreten für die Kinder verboten!
Die Nachricht machte die Runde, Details kannte zunächst aber niemand. Das ließ die Gerüchteküche brodeln. Und sorgte für manche Diskussion, nicht nur im Ortsteil, sondern auch im Rathaus.
Schnell war klar, dass die Schließungsanordnung durch die Bauordnungs-Mitarbeiter überstürzt, vielleicht sogar etwas übertrieben war. Und dass man damit völlig unnötig Chaos im Schulalltag, eine
starke Beunruhigung der Eltern und so manche Diskussion im Rathaus provoziert hatte. Insbesondere letztere hätte man sich im Nachhinein dem Vernehmen nach lieber erspart... Immerhin: In der
Behörde – so hört man hinter vorgehaltener Hand – soll es künftig angemessenere Reaktionen in solchen Fällen geben...
Lobenswert ist indes, dass das Duisburger Immobilien-Management als Eigentümer des Schulgebäudes blitzschnell reagiert hat: Wie die berühmten Kölner Heinzelmännchen sind seit Mittwoch Handwerker
im Einsatz, reißen die beanstandeten Decken raus, verkleiden die riskanten Glasbausteine und bringen Rauchabzüge an.
Und das Beste: Der Unterricht kann (fast normal) weitergehen. Na also, geht doch!
03.03.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Kritik an mangelnder Kontrolle
Die Stadtschulpflegschaft hat die Verwaltung kritisiert, die vor einer Woche aufgrund von „Sicherheitsbedenken beim Brandschutz“ eine kurzfristige Einstellung des Unterrichts der
Grundschule Laar angeordnet hatte. Es sei unverständlich, weshalb die brandschutzrelevanten Mängel nicht bereits bei früheren Begehungen aufgefallen seien. Schließlich sehe die Schulbaurichtlinie
NRW regelmäßige Brandschutzkontrollen vor, um Gefahrenquellen festzustellen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Auch habe das „Informationsvakuum“ – es kursierten Gerüchte
über eine endgültige Schließung der Schule – die Grundschuleltern verunsichert. Man erwarte, dass der Sachverhalt lückenlos aufgeklärt und im nächsten Schulausschuss behandelt werde, um solche
Pannen zukünftig zu vermeiden.
Der Unterricht an der Laarer Grundschule wurde indes wie berichtet am Mittwoch wieder aufgenommen. Eine Brandschutzsanierung des Gebäudes soll in den Osterferien erfolgen.
09.03.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Junge Räuber überfallen Senior in Laar
Überfall auf einen Senioren in Laar: Vier bislang unbekannte Täter im geschätzten Alter von 10 bis 14 Jahren rissen laut Polizei am Mittwoch gegen 15.45 Uhr auf der Franklinstraße einem
70-jährigen Mann einen Umschlag aus der Hand. Darin befand sich Bargeld, das der Senior kurz zuvor von der Sparkasse abgehoben hatte. Das Räuber-Quartett flüchtete nach der Tat zu Fuß in Richtung
Friedrich-Ebert-Straße. Der Geschädigte blieb unverletzt.
Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu den tatverdächtigen Kindern machen können. Hinweise an das Kriminalkommissariat 13 unter: 0203/2800.
03.04.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
- Martin Kleinwächter
CDU: Kirchen besser schützen
Gewalt gegen Kirchengebäude war jetzt kurz Thema in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck. Die CDU-Fraktion hatte einen Sachstandsbericht dazu erbeten.
Sie wollte vor allem wissen, ob es zusätzlich zu den Beschädigungen in der Silvesternacht weitere Auffälligkeiten gibt und ob Täter ermittelt werden konnten.
Am Neujahrstag waren in der katholischen Kirche St. Ewaldi an der Friedrich-Ebert-Straße in Laar teils faustgroße Steine durch die Kirchenfenster geworfen worden. Dort hatte die Gemeinde schon
nach früheren Attacken hochfestes Sicherheitsglas nachrüsten lassen, das trotzdem durchschlagen wurde (wir berichteten). Auch an der evangelischen Kirche in Beeck war an Neujahr ein eingeworfenes
Fenster festgestellt worden. Schlimmer hatte es zur gleichen Zeit die evangelische Kirche in Laar getroffen. Durch ein Lüftungsloch waren gezielt Feuerwerkskörper in die Kirche geschossen worden.
Sie hatten im Untergeschoss der Kirche einen Sachschaden von rund 15 000 € verursacht.
Laarer Katholiken hatten von extrem aggressiven jungen Leuten berichtet, vor denen sie sich fürchten würden, und mangelnde Polizeipräsenz kritisiert. Bezirksamtsleiter Ralph Cervik legte den
Bezirksvertretern jetzt konkrete Zahlen der Polizei vor: Danach hat es 2011 im gesamten Stadtgebiet insgesamt 111 Sachbeschädigungen auf Kirchen- und Moscheegelände, also auch an dort parkenden
Autos, gegeben, im Bezirk Meiderich/Beeck waren es 23 Fälle, das wären, gemessen an der Einwohnerzahl, überdurchschnittlich viele. An der evangelischen Kirche in Beeck habe es sechs Straftaten
gegeben, in Laar zwei.
Angaben zu gefassten Tatverdächtigen konnte die Polizei nicht machen. Dafür teilte sie mit, seit Januar würde an Gotteshäusern verstärkt Streife gefahren.
Die Beamten hätten das zu protokollieren. Aus Sicht der Polizei bestehe jedoch kein Anlass zur Beunruhigung. Auch die Bezirksbeamten vor Ort würden sich des Problems annehmen.
Eine Diskussion darüber ergab sich in der Bezirksvertretung nicht.
23.04.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - mkw
Zirkus zieht nach Laar um
Voraussichtlich am heutigen Montag wird der umstrittene „Circus Caroli“, der sich unerlaubt auf der Wiese „Am Golfplatz“ in Großenbaum niedergelassen hatte (wir berichteten), auf einen
Platz an der Stepelschen Straße/Ahrstraße nach Laar umziehen. Wie Zirkus-Chef Eugen Neigert mitteilt, soll heute ein entsprechender Vertrag mit den städtischen Wirtschaftsbetrieben unterzeichnet
werden.
Spendengelder hatten es ermöglicht, die nötigen Spritkosten für den Umzug zusammenzubringen. In Laar müssen Platzgeld gezahlt und eine Kaution für Wasser und Strom hinterlegt werden. Eine
Aufführung in Laar ist für Samstag, 28. April, geplant. Noch nicht vom Tisch ist auch ein anschließendes Gastspiel an der Johanniterstraße in der Nähe vom Polizeipräsidium. Dagegen hat sich ein
Gastspiel auf dem Schützenplatz in Huckingen aus Rücksicht auf die Nachbarn zerschlagen.
02.05.2012
- stadt-panorama
Bürgervereinigung Laar wählte Vorstand
Terlinden und Pischke im Amt bestätigt
Vor fast 100 Mitgliedern eröffnete die Vorsitzende der Bürgervereinigung Laar Huberta Terlinden die Mitgliederversammlung im St. Ewaldi-Haus.
Terlinden bedankte sich besonders bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Ursula Jung, Helga Elsen, Joachim Dietz, Anke Schlief und Waltraud Thewes für die geleistete Arbeit.
Im Jahresbericht fasste der stellv. Geschäftsführer Christoph Obst die Aktionen des vergangenen Jahres zusammen. Neben den traditionellen Veranstaltungen erwähnte er besonders die Highlights des
Jahres, das 8. Stadtteilfest, das im Juli auf dem Theo-Barkowski-Platz durchgeführt wurde und die Premiere des neuen Laar-Filmes. Außerdem war die Bürgervereinigung durch ihren Einsatz maßgeblich
am Fortbestehen des Stadtteilbüros Laar beteiligt. Zum Schluss bedankte er sich bei allen, die sich für das Wohl Laars eingesetzt haben.
Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte waren die Wahlen zum Vorstand. Die Vorsitzende Huberta Terlinden und Geschäftsführer Heinz Pischke wurden von der Versammlung einstimmig wiedergewählt.
Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Christoph Obst, zum stellvertretenden Geschäftsführer Udo Heckhoff, zur Schatzmeisterin Melek Tokgür und zu ihrer Stellvertreterin Christel Schmitz
gewählt. Die bisherigen Beisitzer Udo van Barneveld, Udo Braunsberg, Ilyas Ertugrul, Christel Faber, Wilma Kättnis, Manfred Kaiser und Brigitte Knoblauch wurden wiedergewählt. Unterstützt werden
sie durch den neu gewählten Norbert Reinstädler. Zu Kassenprüfern wurden Gunnar Elsen, Rudolf Gande und André Stawicki bestimmt.
Nach den Vorstandswahlen gab Geschäftsführer Heiner Maschke von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) in seinem Referat Einblicke in das Programm „Soziale Stadt und Stadtumbau – eine
Chance für Laar“, von dem Laar in den nächsten Jahren erheblich profitieren soll.
Zum Schluss verkündete der Vorsitzende des Verbandes Duisburger Bürgervereine Hermann Weßlau, dass Huberta Terlinden im November im Rathaus das Bürgerehrenwappen verliehen werden soll.
03.05.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Busfahrer in Laar angegriffen
Tätlicher Angriff auf einen Busfahrer in Laar: Am Dienstagabend gegen 20 Uhr nahm die Polizei einen 35-jährigen Mann fest, der an der Bushaltestelle Scholtenhofstraße randalierte. Der
Duisburger hatte einen 31-jährigen Busfahrer angegriffen, geschlagen und beleidigt. Ein 16-jähriger Fahrgast eilte zu Hilfe und bekam ebenfalls Schläge ab. Die alarmierte Streifenwagenbesatzung
konnte den aggressiven und alkoholisierten Mann nicht beruhigen und nahm ihn fest. Dabei leistete er Widerstand, beleidigte die Polizisten und schlug nach ihnen. Der renitente Duisburger
verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Widerstandes, Körperverletzung und Beleidigung.
04.05.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Mütter und Töchter diskutieren über Erziehungsstile
Bin ich zu streng? Oder lasse ich meiner Tochter zu viel durchgehen? Erziehung bedeutet für viele Mütter eine Gratwanderung. Die Awo-Integration in Laar gibt am Dienstag, 15. Mai, um 16 Uhr,
Orientierung.
Im Rahmen eines Informationsnachmittags diskutieren Mütter und Töchter Erziehungsstile. Das fachlich geleitete Gespräch über Erziehungsstile in der Awo-Familienhilfe „Sofort vor Ort“ an der
Eligiusstraße 4, in Laar steht unter dem Titel „Autorität & Grenzen setzen“. Die Teilnahme ist kostenlos.
Begleitet wird die Informationsveranstaltung von zwei Mitarbeitern der Abteilung Kriminalprävention, Gewaltprävention und Jugendschutz, die für die Duisburger Polizei tätig sind. Gemeinsam mit
den Teilnehmerinnen diskutieren sie grundlegende Einstellungen und Verhaltensmuster, die zu Hause gelten. Rollenspiele ermöglichen es sowohl den Töchtern als auch den Müttern einen Wechsel der
Sichtweise.
Hintergrund für die Gesprächsrunde ist die Erfahrung, dass junge Mädchen die aus Familien mit Migrationshintergrund kommen, oft zwischen zwei Welten stehen: Ihre kulturelle Tradition wollen sie
nicht aufgeben, zugleich gehören sie bereits dem modernen gesellschaftlichen Umfeld an, in dem sie außerhalb ihrer Familie leben.
Die Vorstellungen der Eltern über die Erziehung stimmen dann oft nicht mehr mit den Lebensidealen der jungen Mädchen überein.
Die Erfahrung zeigt, dass es ein großes Bedürfnis gibt, sich über die kulturellen Normen und Familienwerte auszutauschen. Aus diesem Grund hat die Awo-Integrations Gesellschaft diese
Informationsveranstaltung initiiert.
05.05.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Dialogplattform
Polnische Zuwanderer in Laar gründen am Sonntag, 6. Mai, um 16 Uhr im Awo-Familientreff „Sofort vor Ort“ auf der Eligiusstraße 4 eine so genannte Dialogplattform. Bei Kaffee und selbst
gebackenem Kuchen wollen sich Interessierte näher kommen und in ihrer Muttersprache austauschen.
17.05.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
In Laar wird durchgeladen
Das erste Schützenfest im Duisburger Norden ist traditionell, seit mehr als 25 Jahren, das Laarer Schützen- und Volksfest.
Die Feierlichkeiten beginnen am Freitagabend um 18 Uhr mit dem Besuch der Heiligen Messe in der Laarer Kirche St. Ewaldi. Danach holen die Schützen das Königspaar Torsten und Gabriele Kuhn ab,
bevor am neuen Paradeplatz an der ev. Kirche in Laar die Schützenfahnen gehisst werden. Der Abend klingt in der Festhalle bei Musik, Tanz und guter Laune aus. Der Samstagmorgen steht im Zeichen
der Schießwettbewerbe: Nach dem Böllerschießen marschieren die Schützen gegen 10.45 Uhr vom Lokal „Zur Flora“ zur Festhalle der Schule an der Erzstraße, in der neue Schützenkönig und der neue
Prinz ermittelt werden.
Am Abend findet in der Festhalle die Schützengala statt. Eintrittskarten sind zum Preis von 11,00 € in den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Feierlichkeiten am Sonntag, 20. Mai,
beginnen am Nachmittag.
19.05.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - -er
Sparkasse
Die Sparkasse wird in neun weiteren Filialen beziehungsweise Stadtteilen benachbarte Geschäftsstellen ab 2. Juli nur noch abwechselnd öffnen. Zwei Jahre hatte sie dieses System in
Mündelheim und Ungelsheim getestet – ohne Aufstand der Kunden, so Pressesprecher Andreas Vanek.
Betroffen sind folgende Geschäftsstellen mit folgenden Öffnungstagen:
Oestrum (mo + mi), Asterlagen (die + do + fr)
Schwarzenberg (mo + mi), Bergheim (die + do + fr)
Laar (mo + mi), Untermeiderich (die +do + fr)
Neuenkamp (mo + mi), Stadtmitte Friedrich-Wilhelm-Platz (die + do + fr)
Wedau (die + do + fr)
Alle übrigen Filialen öffnen weiterhin werktäglich, die Hauptstelle auf der Königstraße durchgehend. In den Stadtteil-Geschäftsstellen gelten überdies ab 2. Juli neue Öffnungszeiten: mo - mi 9
-13 und 14 -16.30 Uhr, do 9 - 13 und 14 - 18 Uhr, fr 9 -13 Uhr. Damit öffnen die Banken eine halbe Stunde später und schließen 30 min später. Zugleich können künftig Beratungstermine bis 19 Uhr (
fr bis 16 Uhr) vereinbart werden. Bei den künftigen „Fililal-Paaren“ springt das feste Personal an den Öffnungstagen zwischen den beiden Geschäftsstellen.
Die Sparkasse begründet die Änderungen mit geänderten Kundenverhalten im Zeitalter des Online-Bankings mit sinkendem Publikumsverkehr am Schalter. Mit dem neuen System verhindere die Bank, so
Vanek, auch die Schließung von Geschäftsstellen. Damit frei gewordene Personal-Kapazitäten sollen u.a. für die zeitintensive Wertpapierberatung genutzt werden.
19.05.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Christian Balke
Immeo-Ausverkauf in Laar
Immeo Wohnen hat zum 30. April rund 500 Wohnungen an die Residential Duisburg Grundstücks GmbH aus Berlin verkauft.
Zum Monatsanfang wechselten 76 Laarer Häuser an der Apostel-, Zwingli-, Kanzlerstraße, Am Hagenbeckshof, Rhein-, Arndt-, Jahn-, Beukenberg-, Flora-, Spaten-, Schill-, Watt-, Scholtenhof-,
Bessemer-, Deich-, Thomas-, Friedrich-Ebert-, und Werthstraße den Besitzer. Auch Wohnungen in Bruckhausen verkaufte die Immeo.
Das Oberhausener Unternehmen , das zum französischen Immobilien-Giganten „Fonciere des Regions“ gehört, macht derzeit bereits durch einen weiteren großen „Deal“ von sich reden, den Verkauf der
Zinkhüttenplatz-Siedlung an die Projektgesellschaft des Investors Roger Sevenheck.
Zahlreiche Mieter, die vom Laarer „Ausverkauf“ der Immeo betroffen sind, meldeten sich in der Redaktion und beschwerten sich bitter, dass die Immeo ihnen erst nach der ersten Maiwoche mitteilte,
dass der Wohnungs-Eigentürmer gewechselt habe.
„Das ist eine Sauerei, die da abgelaufen ist, ein Skandal“, sagt Ratsherr August Haffner vom Wählerbündnis SGU, der gemeinsam mit Huberta Terlinden vom Bürgerverein nach Laar zum Ortstermin
geladen hat: „Die Menschen, die in diesen Wohnungen leben, die haben jetzt Angst.“
Zwar habe die Immeo in Schreiben versichert, dass der neue Vermieter keine Eigenbedarfs-Kündigungen aussprechen werde, doch sei dies Augenwischerei: „Nirgendwo wird da ein Weiterverkauf der
Wohnungen ausgeschlossen“, sagt Haffner. Er erinnert sich ebenso wie Huberta Terlinden an Gespräche am Runden Tisch aus 2008, in deren Rahmen die Immeo große Versprechen gemacht habe, in Bezug
auf die künftige Pflege und Instandhaltung ihrer Laarer Immobilien: „Die haben sogar öffentliche Gelder dafür bekommen.“ Bis auf ein paar Fassadenanstriche sei nie etwas passiert. „Stimmt“, sagt
Terlinden, „und jetzt verkaufen sie die Häuser klammheimlich.“
Walter Ziegler aus der Immeo-Geschäftsführung sagt, der Verkauf gehöre zum turnusmäßigen Frühjahrsgeschäft: „Da verkaufen wir immer Objekte und kaufen auch hinzu.“ Die Öffentlichkeit informiere
sein Unternehmen bei Verkäufen prinzipiell nicht und dass die Mieter erst so spät informiert worden seien, sagt Ziegler, „das ging leider nicht anders.“ Den neuen Besitzer hält er persönlich für
seriös: „Das haben die meines Wissens nach schon mehrfach unter Beweis gestellt.“
Nach Informationen dieser Zeitung gehört die Berliner Residential Duisburg GmbH zu einer derzeit schnell expandierenden Holdinggesellschaft, die von einer gewissen „Lüttich 49 Properties GmbH“
gesteuert wird.
Deren drei Inhaber, dem Vernehmen nach mit pakistanisch-, marokkanischen Wurzeln, fielen zuletzt dadurch auf, dass sie Immobilien zu einem vielfachen des eigentlichen Marktwerts erwarben – wie im
Fall des Dortmunder Hannibal-Hochhauses in Dorstfeld. Dies kauften die Lüttich-49-Eigner vor einem halben Jahr für astronomische 7 Millionen Euro. Auf die nötige Sanierung durch die
Verwaltungsgesellschaft Grand-City-Property GmbH, die nun auch in Laar die Häuser verwalten soll, warten die Dorstfelder seitdem vergebens.
Weder die „Lüttich 49“ noch die „Berliner Residential“ waren am Freitag telefonisch zu erreichen.
Wundert Rechtsanwalt Jürgen Effenberger, Geschäftsführer des Mieterbundes Rhein-Ruhr e.V., überhaupt nicht. Er ist gespannt, ob die Laarer Wohnungen schnell weiter verkauft werden sollen. Er hält
es für denkbar, dass es sich beim Käufer der Wohnungen um eine „Heuschrecke“ handelt. Bei der Gründung einer Initiative werde der Mieterbund Betroffene unterstützen: „Die sollen sich an uns
wenden.“
KOMMENTAR von Christian Balke
Das Wohnungs-Roulette der Immeo dreht sich weiter
Vermieter haben es heutzutage nicht leicht.
Was tun, wenn die Mieter zerstritten sind, den Mietzins schuldig bleiben oder wegen kleiner Versäumnisse der wütende Mieter gleich mit dem Anwalt droht?
Außerdem müssen Vermieter für ihre Wohnungen stets in Vorkasse gehen. Das schicke neue Bad, die neue Gebäude-Isolierung, die neuen Fenster – will ja alles erstmal refinanziert werden.
Fast könnte man also Verständnis haben, für Immeo-Manager Walter Ziegler und seine Kollegen aus dem Geschäftsführer-Kreis des Deutsch-Französischen Immobilien-Unternehmens.
Aber nur fast.
Die heile Welt, mit der der französische Immeo-Boss Thierry Beaudemoulin auf der kitschig-rot lackierten Website für sich und die 150 Jahre währende Tradition des Hauses wirbt, ist von der
Lebensrealität der Laarer Bürger, deren Häuser heimlich an ein dubioses Unternehmen verkauft wurden, weit entfernt. Ein Fauxpas? Oder Methode? Laar oder der Zinkhüttenplatz: Es ist eben kein
Einzelfall, dass Immeo seine Kunden vor vollendete Tatsachen stellt.
Die Mieter am Zinkhüttenplatz erfuhren aus der Zeitung, dass ihre Wohnungen verkauft und abgerissen werden sollen. Die Laarer Bürger erfuhren es immerhin von Immeo. Eine Woche nachdem der
millionenschwere Immobiliendeal über die Bühne gegangen war.
Begreifen der schnieke Herr Beaudemoulin und sein Stellvertreter Ziegler denn nicht, dass man mit dem Lebensmittelpunkt von Menschen nicht so verfahren darf? Begreifen diese Herren denn noch
immer nicht, wie viel Geringschätzung für den eigenen Kunden darin mit schwingt, wenn man dessen Wohnung ohne vernünftige Kommunikation im Vorfeld, ohne Alternativen hinterrücks
verscherbelt?
Nein, auch Mieter haben es nicht leicht. Zumindest dann nicht, wenn sie Jetons im zynischen Wohnungs-Roulette der Herren Beaudemoulin und Ziegler sind.
21.05.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Immeo verkauft Wohnungen
Die Wohnungsgesellschaft Immeo hat im Duisburger Norden 500 Wohnungen verkauft, und die Mieter erst nachträglich informiert. Bereits zum Monatsbeginn gingen die Häuser im Stadtteil
Laar an die Residential Duisburg Grundstücks GmbH aus Berlin. Zahlreiche Mieter, meldeten sich nun in der Redaktion und beschwerten sich bitter, dass sie erst nach der ersten Maiwoche eine
Mitteilung bekamen.
„Das ist eine Sauerei, ein Skandal“, sagt Ratsherr August Haffner vom Wählerbündnis SGU. „Die Menschen, die in diesen Wohnungen leben, haben jetzt Angst.“ Zwar habe die Immeo versichert, dass der
neue Vermieter keine Eigenbedarfs-Kündigungen aussprechen werde, doch nirgendwo sei ein Weiterverkauf ausgeschlossen“.
Walter Ziegler aus der Immeo-Geschäftsführung verteidigt den Verkauf. Dass die Mieter erst so spät informiert worden seien, „das ging leider nicht anders.“ Den neuen Besitzer hält er für
seriös.
02.06.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Kiosk-Räuber
Am Donnerstagabend gegen 22.05 Uhr bedrohten zwei maskierte Täter die Angestellte einer Trinkhalle auf der Deichstraße in Laar mit einer Schusswaffe und forderten Bargeld. Bei der
Geldübergabe kam es zu einem Handgemenge, ein Täter trat der 49-jährigen Frau in den Rücken. Er flüchtete mit seinem Kumpan, ließ allerdings seine Waffe zurück. Das räuberische Duo flüchtete
zunächst zu Fuß in Richtung Deich. Die alarmierte Polizei fahndete mit mehreren Streifenwagen, und eine Besatzung erwischte die Tatverdächtigen, die jetzt auf ein Fahrrad umgestiegen waren, auf
der Bahnhofstraße in Meiderich. Die Beamten nahmen einen 18-jährigen Duisburger fest, der sich erheblich wehrte und einen Polizisten leicht verletzte. Der zweite Tatverdächtige ließ sein Fahrrad
zurück und entkam zu Fuß. Der bereits polizeilich in Erscheinung getretene Mann kam ins Polizeigewahrsam. Ihn erwartet jetzt ein weiteres Strafverfahren.
11.06.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold
Tempokontrolle an der Deichstraße in Laar
Wählerbündnis überzeugte die Bürgerstiftung, eine Dauermessung durchzuführen
„Endlich haben wir es geschafft“, freuen sich Hermann Riehl und August Haffner, beide Mitglieder des Wählerbündnisses Sozial, Gerecht, Unabhängig (SGU). Sie haben nach jahrelangem
zähen Ringen erreicht, dass eine Geschwindigkeits-Messanlage auf der stark befahrenen Laarer Deichstraße aufgestellt wurde.
Zur Verfügung gestellt hat die elektronische Anlage die Bürgerstiftung Duisburg. Zwei Monate lang werden mit dem Gerät (das keine Blitzanlage, sondern ein reines Zählwerk ist) die
Geschwindigkeiten der vorbeirauschenden Fahrzeuge registriert. Die Daten lesen Experten anschließend aus und leiten daraus weitere Maßnahmen ab, wenn nötig.
Als sich Haffner und Riehl vor Ort umschauten, blieben sie nicht lange allein. Sofort tauchte ein Anwohner auf, der sein Leid klagte, insbesondere über dröhnende Lastwagenmotoren zu später
Stunde. „An Tempo 30 hält sich hier kaum einer“, sagte der Anlieger - obwohl diese Geschwindigkeitsbegrenzung wegen der seit Jahren andauernden Beschwerden längst eingeführt ist.
Wie berichtet, wäre den Bürgern ein Lkw-Fahrverbot in der Nacht am liebsten.
27.06.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Gesang
Traditionell laden die Bürgervereinigung Laar und der Förderverein des Wohndorfs Laar zum Singen ein. Heute, 27. Juni, um 18 Uhr ist der Saal an der Straße Im Wohndorf 2 die Kulisse
für junge, ältere, geübte und weniger geübte Sängerinnen und Sänger.
29.06.2012
- Stadt Duisburg Newsdesk
Der Wochenmarkt in Laar feiert: „Beerenstark“
Fortsetzung der saisonalen Wochenmarkt-Eventreihe auf dem Wochenmarkt in Laar am Samstag, 7. Juli 2012, mit beerig-starken Highlights
Unsere Frische hat immer Saison! Dieses Motto nimmt FrischeKontor, Duisburgs städtischer Wochenmarktveranstalter, zum Anlass und veranstaltet jeweils zu Monatsbeginn zwischen April und Oktober
saisonale Markt-Events auf verschiedenen Duisburger Wochenmärkten. Die vergangene Veranstaltung auf dem Hamborner Altmarkt erfreute viele Hamborner Marktbesucher. Neben Fitnessübungen,
Kinderschmink-Spaß und Erlebnis-Parkour erfreuten sich die Besucher an Einkaufstaschen und mehreren Gewinnspielen. Nun wird die erfrischende Veranstaltungsreihe auf dem Wochenmarkt in Laar
haltmachen.
Aufgepasst: Die nächste Veranstaltung findet am Samstag, 7. Juli 2012, auf dem Wochenmarkt in Laar (Marktplatz zwischen Schill- und Werthstraße) statt. Im Monat der Beeren angekommen, heißt das
gleichnamige Motto an diesem Tag: „Beerenstark“. Die Besucher erwarten kleine Leckereien, sportliche Betätigung aber auch Entspannung, bunte Kinderaktionen und natürlich frische
Mit-Mach-Marktspiele.
• Die Mitarbeiter vom Zoo Duisburg haben wieder ihren Tiergesichter-Schminker dabei, der neben Giraffe, Delphin und Elefant auch den einen oder anderen Bären schminken wird. Des Weiteren dürfen
sich die Kleinen auf ein Planschbeckenspiel freuen, bei dem es gilt, kleine Fische an Land zu holen. Und natürlich darf an diesem Tage auch das „Bären-Maskottchen“ nicht fehlen, welches wieder
für zahlreiche Fotoshootings zur Verfügung stehen wird.
• Am Infostand der Niederrhein-Therme besteht die Möglichkeit, frische Saunaluft mit Düften zahlreicher Beeren zu schnuppern. Darüber hinaus können es sich die Besucherinnen und Besucher in der
Wohlfühlecke der Niederrhein-Therme gemütlich machen und bei hoffentlich prächtigem Sommerwetter die nötige Entspannung auf dem Laarer Wochenmarkt finden.
• Für die nötige Gemütlichkeit soll auch ein kleines gastronomisches Angebot mit „beerenstarken“ Leckereien sorgen. Für das leibliche Wohl wird also gesorgt und das zum kleinen Preis.
• Interaktion darf an diesem Tag natürlich nicht fehlen. Über den Markttag verteilt – beginnend ab 9:30 Uhr – haben die Marktbesucher die Möglichkeit an frischen Mit-Mach-Marktspielen
teilzunehmen, bei denen besonders die frischen Lebensmittel im Vordergrund stehen werden. Die Gewinner dürfen sich dann über frische Präsente freuen. Und passend zum Thema „Beerenstark“ wird es
an diesem Tag einen „Tauzieh-Wettbewerb“ geben. Hier dürfen sich 2er-Teams drei Mal am Markttag gegeneinander messen. Auch hier werden die Gewinner mit frischen Präsenten geehrt.
Im Rahmen der Veranstaltung „Beerenstark“ auf dem Laarer Wochenmarkt wird es auch ein Gewinnspiel geben, bei dem es eine Vielzahl von interessanten Preisen zu gewinnen geben wird. Dafür werden im
Vorfeld in ganz Laar Flyer an die potentiellen Marktbesucher verteilt, die zum einen auf die Veranstaltung hinweisen und zum anderen als Teilnahmeschein für das Gewinnspiel dienen. Mit diesem
Flyer bewaffnet, gilt es dann am Tag der Veranstaltung – dem 07.07. – den Markt zu besuchen und ausgefüllt am FrischeKontor-Infostand abzugeben!
Hauptgewinn ist eine VIP-Führung durch das Koala-Revier im Zoo Duisburg für 2 Personen. Ein nicht alltäglicher Gewinn mit dem die Chance besteht, einen Blick hinter die Kulissen des Zoos zu
werfen und viele spannende Eindrücke über das Leben der beliebten Tiere zu sammeln. Zudem gibt es zahlreiche Eintrittsgutscheine für den Zoo Duisburg und die Niederrhein-Therme sowie lecker
gefüllte Markttaschen zu gewinnen.
Mit dieser Aktion wollen das FrischeKontor, seine Partner und die Marktbeschicker den saisonalen Gedanken frischer Waren bei den Verbrauchern in Erinnerung rufen und durch zusätzliche kleine
Highlights ein gesteigertes Interesse an Wochenmärkten bei allen Duisburger wecken.
25.07.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Beeren-Vielfalt, Spiel und Spaß
Mit einer Wochenmarkt-Aktion überraschte das FrischeKontor auf dem Markt in Laar. Dieses Mal duften sich alle Besucher des Wochenmarktes an der Florastraße über die Veranstaltung
„Beerenstark“ freuen. Im Monat der Beeren angekommen, bot das Programm des Tages allen Besuchern jede Menge kräftige, farbige und fruchtige Akzente und jede Menge spannende Abwechslung.
10.08.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Esther Merkelt
Bürger schämen sich für das „Tor nach Laar“
Leer stehende Ladenlokale und Gebäude, beschmierte und zerfallene Fassaden – einen schönen Anblick bietet die Friedrich-Ebert-Straße, auch das „Tor nach Laar“ genannt, wirklich nicht.
Dieses bedrückende und düstere Thema diskutierte Redakteur Gregor Herberhold am Donnerstagmorgen kontrastreich bei herrlichem Sonnenschein mit Bürgern auf dem Laarer Markt.
Weitere Themen am fünften Standort der Rollenden Redaktion in diesem Sommer waren die Verkehrssituation auf der Deichstraße, die neuen Brandschutzmaßnahmen der Laarer Grundschule sowie die
Zukunft der aktuell leerstehenden Hauptschule.
Zwischen den Blumensträußen des Floristenwagens und dem Blumenkohl des benachbarten Gemüsehändlers beteiligten sich rund 40 Anwohner an der lebhaften Gesprächsrunde am Zeitungs-Mobil.
Der Unmut der Bürger über die Situation der Friedrich-Ebert-Straße ist deutlich zu spüren. „Wenn hierher jemand zu Besuch kommt und mit der Bahn durch diese Straße fährt, muss man sich wirklich
schämen. So lebenswert ist Laar am Rhein gar nicht“, gesteht Hanne Kazuch und bezieht sich damit auf den Werbeslogan des Bürgervereins. Die Umstehenden stimmen ihr mit einem Nicken und leisem
Gemurmel zu. Was früher einmal die zentrale Einkaufsstraße des Orts war, ist heute eher ein Schandfleck. „Eigentum verpflichtet“, sagt Huberta Terlinden, Vorsitzende des Bürgervereins, „die
Eigentümer der Häuser müssten sich dringend um deren Instandsetzung kümmern, aber denen ist der Zustand ja scheinbar egal!“.
Heiner Maschke, Geschäftsführer der EG DU, erklärt, die nötigen Umbauarbeiten und Renovierungen an besagter Straße gehörten zu einem ganzen Strauß von Maßnahmen, die im Rahmen des
Handlungskonzepts Laar angedacht seien. Konkreter wurde er an dieser Stelle allerdings nicht.
Unkonkret bleiben auch die Äußerungen zum Thema „Verkehrssituation auf der Deichstraße“. Ein Tempo-30-Limit sollte die Lärmbelästigung reduzieren, doch die Anwohner merken davon wenig. Die
aktuellen Geschwindigkeits-Messergebnisse lägen noch nicht vor und könnten daher noch nicht ausgewertet werden, sagt August Haffner. Mit verschränkten Armen stehen die Gesprächsteilnehmer
beisammen. Auf Gregor Herberholds kritische Nachfrage, wie lange diese Situation denn nun schon so sei wie sie ist, antwortet Helga Hünerbein mit einem spöttischen Lachen. „Da verändert sich rein
gar nichts. Seit 15 Jahren kämpfen wir jetzt schon darum, aber es tut sich überhaupt nichts.“ Auch Sieglinde Knappik und Margarete Range stimmen ihr zu. Das Problem ist nicht nur die Lautstärke
durch Rasereien. Vor allem der Lkw-Verkehr belastet die Anwohner. Diese Fahrzeuge umzuleiten sei schwierig, erklärt Hans-Werner Biedziak vom Bezirksamt, schließlich wisse man nicht wohin, ohne
andere Stadtteile damit zu belasten.
Allerdings habe man das Problem erkannt und suche zurzeit nach einer Lösung: Ein Verkehrskonzept müsse her und sei in Arbeit.
10.08.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Oliver Kühn
„Viele Ideen und Pläne“
Nicht nur die leerstehenden Häuser und Geschäfte in Laar waren beim Besuch der Rollenenden Redaktion heiß diskutiert, auch die ehemalige Hauptschule Werthstraße war ein Thema, das die
Gemüter erregte. Es müsse etwas getan werden, da waren sich alle Marktbesucher einig, denn inzwischen sei auf dem Gelände ein „kleiner Urwald“ entstanden.
Uwe Rohde, Geschäftsführer des städtischen Immobilien-Managements, dem die Hauptschule gehört, zeigte Verständnis für den Unmut der Laarer und versicherte, dass sein Unternehmen das Gebäude seit
Jahren verkaufen möchte. Auch eine andere Nutzung, zum Beispiel als Kulturzentrum, sei durchaus erwünscht, doch „in der strengen Haushaltssituation der Stadt ist das nur möglich, wenn wir dafür
Miete bekommen“. Denn der Leerstand koste die öffentliche Hand weniger, als wenn Vereine oder Institutionen dort mietfrei einziehen. „Abreißen, abreißen!“, riefen einige Bürger und IMD-Chef Rohde
bestätigte, dass auch der Abriss eine Option ist, die allerdings auch Geld kostet.
„Was aus der Hauptschule werden soll, weiß ich nicht“, sagte die Rentnerin Sieglinde Knappik. „Aber zum Abreißen ist sie viel zu schade.“ Ein Kulturzentrum sei aber eine schöne Idee. „Ein
Jugendzentrum“, rief daraufhin eine Anwohnerin. „Für Jugendliche wird hier viel zu wenig getan!“ Da nickten alle, auch Heiner Maschke, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG
DU). „Es gibt viele Ideen und Pläne“, versicherte er und machte Hoffnung, dass sich bald etwas verbessern werde. Die Pläne seien spruchreif, sobald die Bezirksvertretung das neue Handlungskonzept
beschließe. Diese „richtige Schwarte“ mit rund 100 Seiten solle in zwei Wochen auf die Tagesordnung, behandle unter anderem Gebäudeleerstände und zeige zudem Wege der Bürgerbeteiligung auf. „Laar
ist ein schöner Stadtteil, hier wohnt man am Rhein.“ Für Maschke sei daher auch denkbar, dass man die Schule abreißt und Wohnhäuser baut. „Für junge Familien, das wär doch was“, stellte sich
Huberta Terlinden vor, wie der Ortsteil im neuen Glanz erstrahlen könnte.
Auf brandtechnisch neustem Stand ist bereits die Grundschule Erzstraße, die wegen Sicherheitsmängeln vor geraumer Zeit zunächst wenige Tage geschlossen war und dann umgebaut wurde. „Alle
Maßnahmen sind abgeschlossen, die Schule gilt als absolut sicher“, verkündete Uwe Rohde. Wegen sich häufig verändernder Sicherheitsbestimmungen im Bereich Brandschutz hinke das IMD aber stets
hinterher und müsse häufiger öffentliche Gebäude umbauen.
20.08.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold
Bröckelnde Deichstützmauer gilt als sicher
Die Stützmauer entlang der Deichstraße in Laar macht einen wenig vertrauenserweckenden Eindruck. Das sorgt manche Anlieger. Es gibt deutliche Risse, der Putz bröckelt. „Ist die Mauer
eigentlich noch sicher, wenn das Rheinwasser mal wirklich hoch ist“, fragte man sich in Laar am Rhein.
Unsere Redaktion fragte bei der Stadt Duisburg nach. „Die Mauer sieht schlechter aus als ihr Zustand wirklich ist“, lautet die Stellungnahme aus dem Umweltamt, das auch für die Deiche zuständig
ist.
Allerdings räumt die Verwaltung ein: „Sie ist sanierungsbedürftig“ – sei aber „noch standfest“. Weiter führt die Behörde aus: „Im Klartext heißt das, dass keine Gefahr in Verzug ist und niemand
um sein Hab und Gut fürchten muss, auch wenn die Mauer an der ein oder anderen Stelle bröckelt.“
Klar ist der Stadt aber auch, dass über kurz oder lang die Reparatur ansteht. „Derzeit laufen Gespräche mit der Bezirksregierung, wie, wann und in welcher Form die Sanierung erfolgen kann. Wir
gehen davon aus, dass spätestens Ende 2013 ein Sanierungsplan steht.“
Offen lässt die Verwaltung allerdings, wann die Arbeiten erfolgen sollen.
23.08.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - mkw
Laar wird „Soziale Stadt“
Die künftige Entwicklung von Laar steht im Mittelpunkt, wenn die Bezirksvertreter für Meiderich/Beeck am Donnerstag, 23. August, 15 Uhr, zu ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause
zusammenkommen. Sie findet im Bezirksamt Von-der-Mark-Straße 36 statt und ist öffentlich. Laar kann künftig aus dem Programm „Soziale Stadt“ mit erheblichen Fördermitteln für eine städtebauliche
Aufwertung rechnen. Die Bezirksvertreter beraten nun das von der Stadt erarbeitete Konzept sowie die vorgeschlagenen räumlichen Grenzen und einzelnen Maßnahmen.
Daneben geht es außerdem unter anderem um Denkmalschutz für den „Schimanski-“Tunnel an der Matenastraße in Bruckhausen, die Sanierung der Sanitäranlagen der Sporthalle Bergstraße in
Untermeiderich, die künftige Radewegeführung im Bereich Bahnhofstraße/Westender Straße in Mittelmeiderich, die Öffnung einer Einbahnstraße in Laar für den gegenläufigen Radverkehr, die Verhängung
eines eingeschränkten Halteverbots an der Pothmannstraße in Beeck, einen Zwischenbericht zur Spielplatz-Sanierung, den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 1186 Mittelmeiderich für den
Bereich des Bahnhofs und die Beantwortung einer Anfrage von Rainer Gänzler (Grüne) zum Nickelniederschlag.
25.08.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - samera
Vereine im Visier
Eine Warnung vor Betrugsversuchen zum Nachteil von örtlichen Vereinen flatterte heute in die Lokalredaktion.
Der Vorstand des christlichen Vereins Junger Menschen( CVJM) in Laar, hatte ein seriös aufgemachtes Schreiben von einer Firma mit Sitz in Düsseldorf erhalten, das mit „Gewerbeauskunft-Zentrale“
überschrieben ist. Der Brief beginnt mit der Bitte, einige Angaben zum angeschriebenen Verein zu ergänzen oder zu berichtigen. In den schon eingetragenen Informationen, wie Adresse, Rechtsform
und Branche des Vereins steckt ein kleiner Fehler. Das Schreiben schließt mit der Bitte, die korrigierten Angaben per Unterschrift zu bestätigen. Auf der Rückseite des einzelnen steht blass und
klein gedruckt geschrieben, dass mit der Rücksendung des unterzeichneten Angebots ein Vertrag mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren für 39,85 € zzgl. Umsatzsteuer abgeschlossen wird.
Verbraucherschützer warnen: Wer ein solches Schreiben bekommt, der sollte es auf keinen Fall unterschreiben und zurückschicken, sondern in den Müll entsorgen.
30.08.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Räuber zückten vor Aldi-Filiale in Laar die Schusswaffe
Mit einer Schusswaffe bedrohten am Mittwochabend zwei Unbekannte kurz nach Geschäftsschluss zwei Aldi-Mitarbeiter der Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße in Laar.
Als der 30-jährige Filialleiter und seine 45-jährige Mitarbeiterin gegen 20.30 Uhr die Türen schlossen, stiegen die Maskierten auf dem Parkplatz aus einem dunklem Pkw. Die Täter forderten die
Angestellten auf, die Tür zu öffnen. In diesem Moment fuhr ein grauer VW Sharan auf den Aldi-Parkplatz. Die Täter liefen zurück zu ihrem Wagen und flüchteten ohne Beute mit hoher Geschwindigkeit
in Richtung Ruhrort.
Die Polizei fragt: Wer kann Angaben zur Identität der Räuber oder zu einem verdächtigen dunklen Fahrzeug mit getönten Scheiben machen? Die beiden Männer sind 1,70 m bis 1,75 m groß und hager.
Einer der Räuber hatte auffallend dicke Augenbrauen und trug unter einer Jacke ein T-Shirt in Tarnfarben. Die Verdächtigen sprachen Deutsch mit osteuropäischem Akzent. Hinweise unter
0203-2800.
06.09.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord
Smiley für Hirtz
Die älteste Duisburger Metzgerei („und wahrscheinlich die kleinste“, wie Eckhard Hitz sagt) ist dieser Tage mit dem Smiliey ausgezeichnet worden. Der Betrieb Hirtz, Apostelstraße 6 in
Laar, erfüllt die lebensmittel- und hygienerechtlichen Anforderungen überdurchschnittlich, bescheinigte das Institut für gesundheitlichen Verbraucherschutz (Lebensmittelüberwachung). Dafür gab es
die Note 1 und eine Urkunde. Der Betrieb besteht seit 125 Jahren und wird in der fünften Generation geführt.
07.09.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - Willi Mohrs
Stadtplaner wollen Niedergang Laars stoppen
Duisburg wagt einen neuen Versuch, den Niedergang von Laar zu stoppen: Gestern beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung ein umfassendes Handlungskonzept für den Stadtteil und vor
allem ein Vorkaufsrecht für die Stadt bei Grundstücksverkäufen in Laar.
Die Zustandsbeschreibung der Stadtplaner: „Die Ladenlokale stehen überwiegend leer oder bedienen nur noch Rest- bzw. Nischennutzungen. Ein regulärer Immobilienmarkt ist hier nicht mehr erkennbar.
Die Immobilienwerte sinken sehr stark und locken spekulative Investoren an. Unter Wert angekaufte Objekte werden in einfachem Standard bewohnbar gemacht und an soziale Randgruppen mit oft starker
Fluktuation vermietet.“
Unter einer solchen Entwicklung leide zunehmend auch das Umfeld, höherwertige Nutzungen seien durch Ausweitung des sozialen Brennpunkts auch im Bestand gefährdet. Es gebe eine „Abwärtsspirale aus
unattraktivem Wohnraum in Industrienähe, Sanierungsstau, Leerstand und zunehmend sozial problematischer Mieterschaft“ in Laar.
Vor allem im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße und an der Thomasstraße sollen „möglichst kurzfristig die rechtlichen Voraussetzungen zur Umsetzung einer Stadtumbaustrategie“ geschaffen werden,
heißt es in der amtlichen Vorlage für den Stadtrat, der letztlich zu entscheiden hat über das, was dahinter steckt: „sukzessiver Ankauf und Abriss“ der maroden Gebäude.
Einstimmig beschlossen wurde vom Ausschuss für Stadtentwicklung gestern ein „besonderes Vorkaufsrecht“ für Grundstücke in einem genau definierten Bereich von Laar. Dadurch könnten, hoffen die
Planer „störende Nutzungen schon in einem sehr frühen Stadium vermieden werden“. Zusätzliche finanzielle Lasten für die Stadt seien nicht zu erwarten, da das Vorkaufsrecht nur in sorgfältig
geprüften Einzelfällen angewandt werden soll.
Bürgermeister Manfred Osenger mahnte an, bei den Planungen für Laar auch auf die Interessen der benachbarten Industriebetriebe zu achten.
21.09.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - gh
Laar am Rhein soll endlich aufblühen
Laar am Rhein soll schöner werden: Das sehen Pläne der Stadt vor. In den kommenden Jahren werden 9,6 Millionen Euro – ein Großteil stammt aus dem Programm „Soziale Stadt“ – in den
Ortsteil fließen. Damit will man einige Schandflecke wie die Schrottimmobilien an der Friedrich-Ebert-Straße beseitigen. Aber auch Wohnraum für junge Familien und Menschen mit mittlerem Einkommen
schaffen, inklusive schöner Spielplätze. Der Markt mit dem Bunker ist als „neue Mitte“ vorgesehen. Bei der Gelegenheit soll auch die Deichstraße endlich beruhigt werden – durch den Einbau von
Querungshilfen. Und die Deichkrone wird einen asphaltierten Radweg erhalten.
21.09.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - mkw
Durch Abriss und Neubau aufwärts
Und das sind die konkreten Pläne zur Stadtteilerneuerung: Die ehemalige Pfeilerbahnstrecke und die frühere Gärtnerei bilden zusammen mit dem Westende der Emscherhüttenstraße eine grüne
Ost-West-Verbindung zwischen Ort und Rheindeich bilden. Am Ortseingang Stepelsche Straße ensteht eine bessere Anbindung von Rheindeich und Emscher-Park-Radweg. Der Radweg auf der Deichkrone wird
als Radfernweg ausgebaut. Von der Deichstraße aus führen künftig drei barrierefreie Aufgänge zum Deich geschaffen. Nördlich der Arndtstraße, im Industriegebiet, entsteht ein attraktiver
Aussichtspunkt.
Etliche Spielplätze präsentieren sich aufgewertet, so an Werthstraße und Eligiusstraße, im Florapark und an der Ahrstraße. An der Nordspitze des Deichs kann eine neue Spielfläche entstehen und
der Biergarten im Biegerpark kann umgebaut werden.
Die Friedrich-Ebert-Straße wird für den Verkehr aus Beeck wieder geöffnet, um die dortigen Geschäfte besser erreichen zu können, eventuell mit Kreisverkehr. Die Deichstraße könnte durch drei
Querungshilfen verkehrsberuhigt werden.
Durch Aufkauf und Abriss der Häuser Friedrich-Ebert-Straße 111 und 113 würde ein neuer Eingangsbereich für Laar geschaffen und Gewerbetreibende von dort verlagert. Aufkäufe und Abrisse entlang
der Thomasstraße dürften mehr Distanz zum Industriegebiet schaffen. Der Marktplatz erhält eine neue Gestalt und der dortige Hochbunker dient entweder zum Wohnen, wird abgerissen oder zumindest
künstlerisch gestaltet. Die drei Ortseingänge Stepelsche Straße sowie auf der Friedrich-Ebert-Straße von Norden und Süden zeigen sich gestalterisch aufgewertet.
21.09.2012
- WAZ/NRZ Duisburg Nord - mkw
Öffentliche Anreize für private Investitionen
Durch 50-prozentige Förderung entstehen Anreize, Fassaden und Innenhöfe zu modernisieren. Auf dem ehemaligen Schulgelände an der Werthstraße können Stadthäuser oder Eigenheime entstehen. Ein
Wohnprojekt für mehrere Generationen oder ein Etagenhaus mit Rheinblick ist auf dem ehemaligen Gärtnereigelände an der Deichstraße geplant.
Schließlich können Existenzgründer in Laar ihren Anlauf nehmen, gibt es Beschäftigungs- sowie Qualifizierungsmaßnahmen. Es wird weitere Begegnungsangebote für ein besseres Miteinander der
verschiedenen Kulturen geben. Zugewanderte Mütter bekommen gezielte Hilfen und mehr Jugendliche als bisher erhalten Angebote, die sie von der Straße holen.