03.01.1980 - Rheinische Post
LESERBRIEF
Offenheit fehlt
Am 30. September 79 hieß es in allen Duisburger Presseorganen so oder ähnlich: SPD-Ortsverein-Laar veranstaltet Christkindlmarkt im Dezember! Das war einen Tag vor den Kommunalwahlen und sollte
wohl noch einmal ein richtiger Stimmenfänger sein.
Was aber geschah im Dezember? Vom Christkindlmarkt keine Spur. Zwar gingen durch Laar einige Gerüchte, denen man entnehmen konnte, die SPD habe kein Geld, aber seitens der SPD wurde offiziell
nichts bekanntgegeben.
Die von Anfang an bestehenden Zweifel des CDU-Ortsverbandes Beeckerwerth/Laar hinsichtlich des Christkindlmarktes waren damit bestätigt. Es scheint aber auch, dass sich die Politik der
Regierungsparteien in Bonn jetzt auch in die kleinsten SPD-Ortsvereine fortgepflanzt hat. Hieß es 1976 nach der Bundestagswahl in bezug auf die Renten aus dem Munde Helmut Schmidts nicht auch:
„Wir haben uns leider verrechnet. Aber das gebe ich offen zu"? Nur mit dem Begriff „Offenheit" hapert es bei den SPD-Genossen in Laar noch.
Für die CDU Beeckerwerth/Laar
Karl-Heinz Gierhartz
(Pressesprecher)
23.01.1980 - Nord-Anzeiger
Auch ein Rekord
Theo Barkowski, Vorsitzender der Bürgervereinigung Duisburg-Laar überreicht dem 500. Mitglied, Frau Elsa Gumpert, Bessemerstr. 5, eine Ehrengabe des Vereins.
Bei 6000 Einwohnern in Laar, abgesehen von Ausländem, ist dieser Stadtteil wohl der bewohnermäßig kleinste unserer Stadt.
Der Bürgerverein steht dank des unermüdlichen Einsatzes des Vorstandes und der Mitglieder im Verhältnis zur Bevölkerungszahl zahlenmäßig an der Spitze aller Duisburger Bürgervereine.
25.01.1980 - Laarer Nachrichten
30 Jahre KG Rot - Gold Laar
Ein bis'chen Spaß muss sein,
dann ist die Welt voll Sonnenschein.
Zu unserer Jubiläumssitzung am Samstag d. 26.01.1980 um 19.11 Uhr im Kolpinghaus Ruhrort, laden wir Sie recht herzlich ein. Ein närrischer Cocktail, gefüllt mit Gesang, Fanfaren- und Trompetenklang, Gardetanz und Büttenreden wird Ihnen gereicht.
Zum Tanz und zur Unterhaltung spielen die "La Palomas". Se. Tollität Prinz Peter III kommt zu beiden Sitzungen mit großem Gefolge.
Der Kartenvorverkauf ist im Blumenhaus Blettgen, Florastraße.
"Humor und Scherz erfreu'n das Herz" Es freut sich auf Ihren Besuch
Ihre KG Rot-Gold Laar
Weitere Sitzungen halten wir so wie alle Jahre bei der Bürgervereinigung Laar, der Betriebsgruppe der A.T.H. Ruhrort, dem Bürgerschützenverein Laar, dem Kraftfahrer-Club der König-Brauerei und dem V.D.K. Meiderich. Allen wünschen wir viel "Spaß an der Freud"!!
25.01.1980 - Laarer Nachrichten
Die Bürgervereinigung Laar hat 500 Mitglieder
Der Wunsch der Bürgervereinigung Laar, im Jahre ihres 25 jährigen Bestehens 500 Mitglieder stark zu werden, ging in Erfüllung. Rechtzeitig zum Ende des Jubiläumsjahres durfte der 1. Vorsitzende Theo Barkowski, Frau Elsa Gumpert von der Bessemerstraße 5 als 500. Mitglied begrüßen und ihr das bekannte Laarer Wappen zur Erinnerung überreichen. Vor etwa einem Jahr, nach Eintritt des 400. Mitgliedes, schrieb die Bürgervereinigung: 500 Mitglieder müssen möglich sein!
Ein hochgestecktes Ziel. Umso erfreulicher, dass es erreicht und sogar noch übertroffen werden konnte. Damit ist die Laarer Bürgervereinigung die mitgliedstärkste in der Stadt Montan und wahrscheinlich auch im weiteren Umkreis. Dies wird ein Ansporn sein, uns auch weiterhin unabhängig und überparteilich für die Belange unseres Stadtteils einzusetzen. Allen Freunden, die dazu beigetragen haben, diese stolze Mitgliederzahl zu erreichen, unseren herzlichen Dank. Ein Dankeschön aber auch denen, die uns die Treue halten, obwohl sie schon lange nicht mehr hier wohnen und sich trotzdem mit ihrem alten Laar weiterhin verbunden fühlen. Ein Beispiel stehe hier für alle! Schwester Anfreda Lorscheid ist Mitglied im Laarer Bürgerverein, obwohl sie schon viele lange Jahre in Sirpur/ Indien als Missionsschwester tätig ist. Als alte Laarerin fühlt sich Schwester Anfreda ihrem Stadtteil nach wie vor eng verbunden. Aber auch zahlreiche Laarer Bürger unterstützen unser wohl am weitesten entfernt wohnendes Mitglied seit Jahren finanziell durch Übernahme von Patenschaften für die von ihr zu betreuenden Kinder. Über ihre schwere Arbeit und ihre Sorgen und Freuden im armen Indien hat Schwester Anfreda ja oft in den Laarer Nachrichten berichtet.
Es ist schön, wenn Kontakte zwischen den Menschen auch über weite Entfernungen nicht abreißen, und darüber freuen wir uns sehr. Lassen Sie uns alle in diesem Sinne weiterarbeiten zum Wohle unseres Stadtteils, damit unser Laar noch schöner, liebenswerter und menschlicher wird.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Wilfried Elsen
01.02.1980 - WAZ
Die Flora-Konzerte auch dieses Jahr
Zahlreiche Mitglieder der ehemaligen Gesangsabteilung der KAB Laar konnte der erste Vorsitzende Hans Thielen des M. G. V. „Germania" von 1867 Duisburg-Laar auf der Jahreshauptversammlung des M. G. V. begrüßen. Um den Zusammenschluss der Sängervereinigungen hatten sich beide Seiten seit einiger Zeit gemüht.
Nach dem Bericht des Schriftführers und der Entlastung des Vorstandes begannen die Neuwahlen. Hierbei wurde Hans Thielen einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Ernst Bergstein. Kassierer Johann Keßler. Schriftführer Michael Schneider und Notenwart Helmut Schufft. Als neuen Chorleiter wählte die Versammlung einstimmig Jakob Kolvenbach. der bisher den Chor der KAB geleitet hat. Abschließend gab Hans Thielen eine Vorschau auf das Jahresprogramm, das neben musikalischen Höhepunkten, unter anderem die Mitwirkung an den Sonntagmorgen-Konzerten der Bürgervereinigung Laar und ein Adventssingen, auch gesellschaftliche Ereignisse, wie eine Sängerfahrt an die Mosel, vorsieht.
02.02.1980 - NRZ - ko
Lassen Probleme die Bürger mehr zusammenrücken?
Sensationeller Zuwachs des Bürgervereins Laar
Einen sensationellen Mitgliederzuwachs kann die Bürgervereinigung Laar verzeichnen. Dem seit genau 25 Jahren in Laar wirkenden Verein sind in den letzten 24 Monaten über 200 Bürger
beigetreten.
Eine solche Entwicklung steht im Vereinswesen einmalig da. Der Vorsitzende der Bürgervereinigung, Theo Barkowski, gestern zur NRZ: „Jahrelang war der Mitgliederstand bei 300 eingefroren. Es ging
nicht besonders rauf, aber auch nicht runter. Jetzt haben wir exakt 508 Mitglieder."
Das 506. Mitglied trat dem Verein vor wenigen Wochen, per Luftpost bei. Der Brief kam aus Indien. Es war die deutsche Missionsschwester Anfreda, deren Verwandte im Stadtteil Laar wohnen.
Der Mitgliederzuwachs begann nach Worten von Theo Barkowski schlagartig. Der Laarer Verein hatte im Oktober 1978 gegen die Gettoisierung von Flüchtlingen aus Pakistan in einem leeren
heruntergekommenen Hochbunker protestiert. Daraufhin sind dem Verein in den folgenden Tagen über 50 Laarer Bürger beigetreten.
„Auch in Zukunft wird Laar eine Region voller Probleme und Fragen sein", hatte Oberbürgermeister Krings im Mai letzten Jahres anlässlich des 25-jährigen Jubiläums vor der Bürgervereinigung
erklärt. Für eine grundlegende Umgestaltung dieses an Überalterung und Überfremdung leidenden Stadtteils gebe es, so Krings damals, „nur wenig Chancen".
Dennoch sieht Barkowski auch andere Gründe für die Beitrittswelle: „Wir sind parteipolitisch strikt neutral. Wir lassen uns vor keinen Karren spannen. In den letzten Jahren haben wir hier in
diesem problembeladenen Stadtteil unbestreitbare politische Erfolge verbuchen können".
09.02.1980 - WAZ - ka
Vertröstungen lösen nicht Verkehrsprobleme in Laar
Barkowski setzt „Bürgerhaus" auf die Wunschliste
Rund 20 Jahre ist der Bau einer Umgehungsstraße für Laar im Gespräch. Ehe diese Entlastungsstraße kommt, wird erstmal eine neue Belastung auf die Bürger zukommen: Denn mit der Fertigstellung des Emscher-Schnell-Weges in Beeck sehen die Laarer eine Verkehrslawine auf den Engpass der Friedrich-Ebert-Straße an der Laarer Kirche zu rollen. Um wenigstens eine Linderung der Situation zu erreichen, schlägt Theo Barkowski, langjähriger Vorsitzender des Laarer Bürgervereins zumindest provisorische Maßnahmen zur Abhilfe vor.
„Die Lage in Laar krankt immer daran, dass uns die Stadt damit vertröstet, dass mit der Umgehungsstraße die Probleme gelöst seien und deshalb Zwischenlösungen abgelehnt werden", klagt Barkowski. Nach den vielen Vorschlägen für die Umgehung scheine man sich jetzt auf die hinter der Kirche mit dem Abriss des Jugendheims verbundenen Trassenführung geeinigt zu haben. „Doch nicht einmal das Planfeststellungsverfahren, ist in die Wege geleitet".
Der Vorsitzende des Bürgervereins, der im vergangenen Jahr sein 25jähriges Bestehen feierte, würde es schon als Erfolg im Interesse der Laarer Bürger ansehen, wenn zumindest die Fugen des Kopfsteinpflasters als Übergangslösung mit Asphalt vergossen würde. Barkowski: „Dann hört zumindest die Holperei bei den Lastwagen auf". Für durchaus machbar hält Barkowski seinen Vorschlag, den Bürgersteig im Bereich der Laarer Kirche an der Friedrich-Ebert-Straße schmaler zu machen, um dem aus Hamborn in Richtung Stadtmitte fließenden Verkehr eine zusätzliche Spur für die Linksabbieger in die Laarer Straße einzurichten. Zusätzlich, so Barkowski, würde eine zusätzliche Ampel in Höhe der Werthstraße Staubildung an der Laarer Kirche verhindern und vor allem das lautstarke Anfahren der Lkw an diesem Engpass beenden!
Auf der Wunschliste des Bürgervereins, der im nächsten Monat wieder einmal Jahresbilanz ziehen wird, steht auch der Vorschlag nach einer geeigneten Versammlungsstätte. Barkowski: „Anstelle eines neuen Heimes nur für die Jugend sollte ein Haus für alle Bevölkerungsschichten gebaut werden. Vielleicht im Stil eines Bürgerhauses". Denn in Laar fehlt es an geeigneten Versammlungsmöglichkeiten.
12.02.1980 - WAZ - ka
Enkisch teilt Befürchtungen für Laar nicht
SPD-Ratsherr Friedrich Enkisch teilt die in der Samstagsausgabe veröffentlichten Befürchtungen des Vorsitzenden des Laarer Bürgervereins, Theo Barkowski, zur Verkehrssituation in Laar nicht. Enkisch: „In Kürze wird die Friedrich-Ebert-Straße von der Franklinstraße bis zur Ewaldistraße verbreitert, um den Verkehr flüssig zu machen. Dieses wird bis zur Freigabe des Emscher-Schnellweges beendet sein".
Dazu erklärt Dieter Fischdick von der SPD-Bezirksfraktion ergänzend, dass die Mittel für eine Verbreiterung der Fahrbahn und eine Verkürzung der Bürgersteige im Haupt- und Finanzausschuss bereits beschlossen seien.
Barkowski hatte unter anderem zur Minderung der Verkehrsbelästung auf der Friedrich-Ebert-Straße auch vorgeschlagen, bis zum Bau der Laarer Umgehungsstraße wenigstens die Fugen des Kopfsteinpflasters mit Asphalt zu vergießen und eine Zusatzampel an der Werthstraße gefordert. Dazu meint Fischdick, dass die notwendigen Kanalisationsarbeiten auf der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe der Wendeschleife vielleicht noch durch den Nachtrag finanziert werden können. Andernfalls würde dieses Maßnahme nächstes Jahr in Angriff genommen und damit der Fahrbahnbelag erneuert werden.
12.02.1980 - WAZ
Fischdick in Laar bestätigt
Mit einem Mitgliederzuwachs von 12,4 v. H. liegt der SPD-Ortsverein Laar innerhalb Duisburgs an der Spitze. Dies wurde in der Jahreshauptversammlung bekannt gegeben, in der Dieter Fischdick als Vorsitzender wieder im Amt bestätigt wurde. Dem Vorstand gehören weiter an: Fritz Enkisch und August Haffner als Stellvertreter, Otto Kneller als Kassierer und Hans-Werner Ranik als Schriftführer. Beisitzer sind Eduard Christ, Werner Ranik, Bruno Smolinski und Manfred Sonst.
12.02.1980 - NRZ
Schon bald entschärft
Der Verkehrsengpass an der Laarer Kirche soll noch vor der Fertigstellung des Emscherschnellweges bis Beeck entschärft werden.
Dies sagte gestern der Laarer SPD-Ratsherr Fritz Enkisch gegenüber der NRZ. Vor allem ist an einer Verbreiterung der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe der Laarer Kirche St. Ewaldi gedacht. Diese Verbreiterung soll dazu dienen, eine Abbiegespur für den Verkehr aus Beeck in Richtung Meiderich zu bauen.
Die Überlegungen des SPD-Ratsherrn gehen auch dahin, die Haltestelle der DVG vor der Laarer Kirche hinter die Ampel zu verlegen. Damit könnte der Verkehr aus Ruhrort ungehindert nach Meiderich abbiegen.
14.02.1980 - NRZ
Komplimente für Laarer Bürger
Komplimente an die Laarer Bürger hat der Vorsitzende der Laarer SPD, Dieter Fischdick, verteilt. Der Bürger sei es gewesen, der den Stadtteil gerettet habe, sagte er auf der Jahreshauptversammlung seines Ortsvereins.
Fischdick erinnert an zurückliegende Diskussionen. Es habe nicht wenige gegeben, für die bis Mitte der 70iger Jahre sicher schien, dass Laar den gleichen Weg gehen müsse, den Alsum gegangen ist. In dieser Situation aber seien es die „Bodenständigkeit der Laarer Bürger", das intakte Vereinsleben und vor allem das Engagement für Laar gewesen, die die SPD-Pläne für eine Neugestaltung des Stadtteils ermöglicht hätten.
Fischdick wörtlich: „Unsere heutigen Pläne bedeuten aber nicht, Laar umzukrempeln, sondern bekannte Missstände zu beseitigen und gerade an diesen Punkten Neues entstehen zu lassen". Der Bezirksvertreter nannte als Beispiele den Abriss der Pfeilerbahn, den Ausbau des Grünzuges Florastraße, die Einrichtung der Begegnungsstätte für ältere Bürger an der Deichstraße und den Bau der Wendeschleife für die DVG, womit die Linie vier bis nach Laar geführt werden kann.
Breiten Raum nahm in Ausführungen Fischdicks die Diskussion um die Umgehungsstraße Laar/Beeck ein. Hier zeigte Fischdick auf, wie die Laarer SPD mit der Bevölkerung zusammenarbeite. Die SPD hat nach Worten von Dieter Fischdick den Straßenverlauf nicht einfach bestimmt, sondern auf einer Bürgerversammlung ausgiebig diskutieren lassen.
Febr. 1980 - Laarer Nachrichten
LESERBRIEF
Dauerbrenner Friedr.-Ebert-Str.
Wiederholt wurde von Seiten der Bürgervereinigung DU-Laar auf die unhaltbare Verkehrssituation der Friedrich-Ebert-Str. auf deren Abschnitt zwischen Laarer Kirche und Werthstraße
hingewiesen.
Seit Jahren werden die von ohrenbetäubendem Lärm und stinkenden Abgasen in unerträglicherWeise gepeinigten Anlieger an der Nase herumgeführt und damit vertröstet, dass ja die neue Umgehungsstraße
Laar - Beeck deren Probleme beseitigen würde.
Als unmittelbar Geschädigter dieser offensichtlichen stadtplanerischen Missgeburt muss ich nun feststellen, dass für diese nun seit Jahren vielzitierte Straße noch nicht einmal das
Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden ist. Dafür hat man aber den Emscherschnellweg bis Beeck Denkmal fertiggestellt, von welchem bald noch zusätzlicher Verkehr nach Duisburg-Süd über die
ohnehin überlastete Friedrich-Ebert-Straße fließen wird. Wie ich mich erinnere, hat die Bürgervereinigung schon bei Baubeginn gefordert, die neue Umgehungsstraße im Zuge mit dem Emscherschnellweg
in Beeck fertigzustellen, damit die jetzt schon nicht mehr erträgliche Belastung der Bewohner der Friedrich-Ebert-Straße nicht noch größer wird. Nun muss ich mich fragen, wieso nicht die
hochbezahlten Experten, sondern Bürger vor Ort diese Entwicklung haben voraussehen können.
Bereits im Jahre 1971 schrieb ich dem Herrn Bürgermeister Friedel Heinen und bat im Interesse der Anlieger um Abhilfe. Leider ohne Erfolg. Am 3. Mai 1972 intervenierte ich nochmals bei einem
damals zuständigen Ratsherrn. Ich zitiere aus meinem Brief: "Bei der morgendlichen Verkehrsspitze von 6.00 bis 8.00 Uhr kann wegen des Benzingestankes kein Fenster geöffnet werden. Nach 22.00 Uhr
kann man den Fernseher nicht auf Zimmerlautstärke einstellen, weil der von draußen eindringende Verkehrslärm zu groß ist, um auch nur ein Wort zu verstehen." Auch dieser Brief blieb ohne
Erfolg.
Schließlich wandte ich mich noch mit 50 anderen Bürgern mit einem Schreiben an den Herrn Oberbürgermeister Josef Krings, in dessen Büro dann meine Frau kurz danach vorstellig wurde und dem Herrn
Oberbürgermeister meine und der übrigen Anlieger Probleme vortrug. - Wie schon gehabt, ohne Erfolg.
Frustriert schrieb ich schließlich dem damaligen Oberstadtdirektor Caumanns einen Brief, aus welchem ich wieder auszugsweise zitieren möchte: "Durch den starken Verkehr der Lastkraftwagen
vibrieren unsere Häuser so sehr, dass man morgens um 5.00 Uhr aus dem Bett fällt. Der unerträgliche Lärm dauert von montags bis freitags ohne Unterbrechung.
Der Herr Oberbürgermeister Josef Krings kennt diese Strecke sehr gut und gab meiner Frau gegenüber zu, dass dies ein "schlimmer Straßenabschnitt" sei. Das Schriftstück mit den 50 Unterschriften
der übrigen Anlieger bat er behalten zu dürfen und versprach baldige Abhilfe.
Leider hat der Herr Oberbürgermeister weder geantwortet, noch die behaltenen Papiere zurückgeschickt. Wahrscheinlich raucht er noch immer in Ruhe sein Pfeifchen und freut sich heimlich, dass er
nicht auf der Friedrich-Ebert-Straße in Laar wohnt.
Doch weiter aus dem Schreiben an den Herrn Oberstadtdirektor: "Nun soll man nicht sagen, es seien keine Mittel zur Instandsetzung dieses Teilstücks vorhanden, wenn man in Stadtmitte gleichzeitig
eine U-Bahn baut und Kunstgegenstände aufstellt, die unvorstellbare Summen kosten und von den Bürgern nicht einmal beachtet werden. Wir hoffen, dass nun bald etwas unternommen wird, damit wir
nicht eines Tages alle in der Klappsmühle enden."
Herr Dr. Caumanns antwortete endlich im März 1977: "Die oben genannte gewünschte Verkehrsberuhigung ist erst nach der endgültigen Fertigstellung des Gesamtstraßenzuges der Umgehungsstraße
Laar-Beeck zu erwarten. Es ist jedoch kurzfristig vorgesehen, zur Minderung der Lärmimmission, auf dem hier vorliegenden Teilstück der Friedrich-Ebert-Straße das vorhandene unebene Grobpflaster
der Fahrbahn durch eine bituminöse Befestigung zu ersetzen."
Darauf warten wir nun geduldig fast 3 Jahre. Bis jetzt aber rattern und quietschen immer noch die Lkw's, dass einem die Ohren taub werden. Dieser Zustand wird sich wahrscheinlich nur dann ändern,
wenn einer der zuständigen Herren mein menschenfreundliches Angebot annimmt, in meinem Hause bis an sein Lebensende mietfrei zu wohnen.
Bernhard Hein
10.03.1980 - NRZ - ko
Lassen Probleme die Bürger mehr zusammenrücken?
Sensationeller Zuwachs des Bürgervereins Laar
Einen sensationellen Mitgliederzuwachs kann die Bürgervereinigung Laar verzeichnen. Dem seit genau 25 Jahren In Laar wirkenden Verein sind in den letzten 24 Monaten über 200 Bürger beigetreten.
Eine solche Entwicklung steht im Vereinswesen einmalig da. Der Vorsitzende der Bürgervereinigung, Theo Barkowski, gestern zur NRZ: „Jahrelang war der Mitgliederstand bei 300 eingefroren. Es ging nicht besonders rauf, aber auch nicht runter. Jetzt haben wir exakt 508 Mitglieder." Das 506. Mitglied trat dem Verein vor wenigen Wochen per Luftpost bei. Der Brief kam aus Indien. Es war die deutsche Missionsschwester Anfreda, deren Verwandte im Stadtteil Laar wohnen.
Der Mitgliederzuwachs begann nach Worten von Theo Barkowski schlagartig. Der Laarer Verein hatte im Oktober 1978 gegen die Gettoisierung von Flüchtlingen aus Pakistan in einem leeren heruntergekommenen Hochbunker protestiert. Daraufhin sind dem Verein in den folgenden Tagen über 50 Laarer Bürger beigetreten. „Auch in Zukunft wird Laar eine Region voller Probleme und Fragen sein", hatte Oberbürgermeister Krings im Mai letzten Jahres anlässlich des 25jährigen Jubiläums vor der Bürgervereinigung erklärt. Für eine grundlegende Umgestaltung dieses an Überalterung und Überfremdung leidenden Stadtteils gebe es so Krings damals, „nur wenig Chancen". Dennoch sieht Barkowski auch andere Gründe für die Beitrittswelle: „Wir sind parteipolitisch strikt neutral. Wir lassen uns vor keinen Karren spannen. In den letzten Jahren haben wir hier in diesem problembeladenen Stadtteil unbestreitbare politische Erfolge verbuchen können"
20.03.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Bürgervereinigung Laar
Protest ohne Geschrei
Von politischer Profilierungssucht und himmelblauen Wahlversprechen halten sie nicht viel, die inzwischen über 500 Mitglieder der Laarer Bürgervereinigung. Sie bauen statt dessen auf Taten. Nur solche Aktionen zählen, die hinterher mit einem sichtbaren Ergebnis enden. Etwa jeder 14. Laarer ist Mitglied in der Bürgervereinigung - eine Tatsache, die der Vorstand als sichtbaren Erfolg wertet.
„Gegründet wurde die Bürgervereinigung vor etwas mehr als 25 Jahren, weil sich einige Laarer auch ohne die Parteien für ihren Stadtteil einsetzen wollten," erinnert sich Wilfried Elsen, Vorstandsmitglied, an Erzählungen über die Gründung. „Diese Linie haben wir bis heute beibehalten, überparteilich und damit noch bürgernäher, als es Parteien sein können." Anscheinend gelang es der Vereinigung bisher immer, bei dem Bürger ein offenes Ohr für ihre Forderungen zu finden. Denn bis 1978 waren 300 Laarer Mitglied; Ende vorigen Jahres wurde der 500. feierlich begrüßt.
Der „Kampf", den die Bürgervereinigung gegen Bürokratismus und Parteien-Filz führt, war bisher meistens sehr leise. In besonnener und ruhiger Form brachte der Vorstand seine Bedenken vor, gab Anregungen und Hinweise. Nur einmal wurde der Ton etwas lauter als üblich, als es darum ging, eine Belegung des Laarer Bunkers mit Pakistanis zu verhindern. Denn nachdem die Verwaltung ursprünglich erklärt hatte, dass die Zustände in dem grauen, feuchten und modrigen Kasten unmenschlich seien, hatte sie plötzlich keine Einwände dagegen, dass Pakistanis in den Gemäuern hausten. „Damals mussten wir als Bürgervereinigung auf die Barrikaden gehen. Denn wenn dieses olle Ding menschenunwürdig war, dann auch wirklich für alle," schimpft Wilfried Elsen noch heute über die damaligen Pläne, deren Ausführung schließlich erfolgreich verhindert wurde.
Zu ihren Erfolgen zählt die Bürgervereinigung auch die Errichtung der Rheinpromenade, die sie lange vor den Politikern gefordert hatte. Ihre Hände hatte die „Bürgerpartei" auch im Spiel, als es um den Abriss der Pfeilerbahn und die Begrünung des Marktplatzes ging. Außerdem veranstaltet die Bürgervereinigung jedes Jahr vier Konzerte im Flora-Garten und einen bunten Nachmittag für Senioren.
Wenn am Wochenende die Jahreshauptversammlung stattfindet, will der Vorstand auch Probleme ansprechen, die für Laar künftig zu erwarten sind. So bereitet es den Mitgliedern große Sorge, dass die Umgehungsstraße Laar-Beeck noch lange nicht fertiggestellt ist, wenn der Emscherschnellweg die Friedrich-Ebert-Straße erreicht hat. Eine starke Verkehrsbelastung für Laar ist dann nicht auszuschließen.
Neuen Boden will der Bürgerverein betreten, wenn in den nächsten Wochen Gespräche mit Laarer Ausländern aufgenommen werden. „Wir hätten nichts dagegen, wenn diese Mitglieder würden. Denn die Leute wohnen in Laar und sollen sich auch in ihrem Stadtteil wohl fühlen."
29.03.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Vorurteile bleiben in Laar vor der Tür
Ahmed und Gabi spielen zusammen mit Bauklötzen. Dass der kleine Junge ein Türke ist, stört das kleine deutsche Mädchen nicht. Mit Ahmed kann sie sich genau so gut verständigen und spielen wie mit Michael, Klaus oder Martin. Im katholischen Kindergarten an der Ewaldistraße in Laar macht keiner einen Unterschied zwischen ausländischen und einheimischen Kindern. Seit August vergangenen Jahres wird dort ein Modellprojekt durchgeführt, bei dem es um die Integration der Ausländer-Kinder geht. Für die Leiterin der katholischen Einrichtung, Schwester Hermingildis, war das nichts Neues. Schon drei Jahre vorher war man dort dazu übergegangen, den Kontakt zwischen diesen Nationen zu verbessern. Von den insgesamt 70 Kindern kommen 22 aus der Türkei, fünf aus Jugoslawien und einer aus Italien. Die stärkste Gruppe bilden zwar immer noch die deutschen Kinder, aber es gibt in der katholischen Kinderstätte keine rein deutsche Gruppe.
Die Erfahrungen, die Schwester Hermingildis gemacht hat, sind durchweg positiv. „Manchmal haben wir Ausländer-Kinder dabei, die kein einziges Wort Deutsch verstehen. Aber schon nach einigen Wochen reden, schimpfen und streiten sie sich wie alle anderen auch." Nach besonderen Prinzipien werden die Kinder in Laar nicht „geschult". „Wir arbeiten wie jeder andere Kindergarten auch", bestätigt Schwester Hermingildis.
In Duisburg gibt es inzwischen fünf Modellkindergärten, in Bruckhausen, in Marxloh, Laar, Hochfeld und Hüttenheim. Aber nicht überall geht es so problemlos zu wie in Laar. Cuzide Candan, eine Türkin, die vom nordrheinwestfälischen Sozialministerium das Modell in Duisburg betreut und als Angestellte des städtischen Jugendamtes zwischen den fünf Einrichtungen hin und her pendelt, hat ihre Erfahrungen gemacht. „In Bruckhausen beispielsweise ist es so schlimm, dass die Türken zu den Elternabenden kommen, die Deutschen aber zu Hause bleiben, weil sie von den Ausländern nichts wissen wollen."
In Laar stieß die Planung des Modell-Kindergartens zwar anfangs ebenfalls auf Gegenwehr der deutschen Eltern, aber inzwischen kommen alle sehr gut miteinander zurecht. „Bei uns ist sogar ein türkischer Vater in der Elternvertretung", meint die junge Türkin. Die Aufgabe von Cuzide Candan besteht in erster Linie darin, den Ausländer-Eltern zu erklären, was ein Kindergarten ist. „Denn in der Türkei gibt es so etwas nicht, darum wehren sich verständlicher Weise einige Türken dagegen, dass ihre Kinder dorthin gehen."
05.04.1980 - WAZ - -aa-
Mönche und Fischer stritten um Fangrecht
Urkundliche Nennung belegt das Jubiläumsdatum
Grund zum Geburtstagsfeiern haben am heutigen 6. April die Laarer Bürger, denn vor genau siebenhundert Jahren wurde die Ortschaft Laar zum erstenmal urkundlich erwähnt. Der Anlass zur Erwähnung ist weniger schön: In dieser Urkunde des Jahres 1280 ist die Rede von einem „Fischereistreit" zwischen drei Laarer Fischern und der Abtei Hamborn.
Das Ergebnis war, dass ein Pastor Heidenrich von der St. Salvatorkirche in Duisburg als von der Kurie beauftragter Richter „der Abtei Hamborn den Besitz der Rheinfischerei zu Laar gegenüber Homberg zuspricht und verurteilt die drei Fischer aus Laar zum Schadenersatz." Schon zwei Jahre später wird Laar erneut urkundlich erwähnt. Am 2. April 1282 verkauft die Edelfrau Mechthild von Holten ihren Hof, genannt Laar, gelegen in der Pfarrei Beeck, an das Zisterzienserinnenkloster Sterkrade. Für siebzig Kölnische Mark wechselten Äcker, Häuser „und aller sonstiger Zubehör" den Besitzer.
Zehn Jahre später - am 20. Juli 1292 - gab es wieder eine Auseinandersetzung um die Fischereirechte am Rhein. Diesmal musste der westfälische Marschall Graf Otto von Everstein den Streit zwischen der Abtei Hamborn und einem gewissen Burkhard schlichten. Der Abt des Klosters Hamborn beschwerte sich darüber, dass „Burkhard sie belästige und in ihren Fischereirechten bei Laar im Lauf des Rheines nach dem Dorf Homberg schädige."
Der Schiedspruch war eindeutig: Die Rechte, im Rhein bei der Laar zu fischen, blieben beim Kloster Hamborn und Burkhard musste sich jeder Störung und Behinderung enthalten. Der schon erwähnte Hof zu Laar wurde mit der Zeit der Haupthof der Ortschaft Laar, ein sogenannter Schultenhof.
Im Laufe der Jahrhunderte entstand ein kleiner Ort um den Schultenhof. Laar wurde der Bürgermeisterei Beeck zugeordnet und blieb bis in das 19. Jahrhundert ein durch Landwirtschaft geprägter Ort. So lebten im Jahre 1818 dort 110 Einwohner in 17 Wohnhäusern, wobei aber nur fünf Laarer als Bauern bezeichnet wurden.
Um das Jahr 1843 bekam Laar den ersten „Kontakt" mit der anbrechenden Industrialisierung: Am Rheinufer wurde ein großer Liegeplatz für Kohlen angelegt, die von dort auf die Rheinschiffe weiterverladen wurden. Im Mai 1854 schließlich hielt dann die Industrie in Laar Einzug. Die Aktiengesellschaft „Phoenix" kam aus Eschweiler-Aue nach Laar und errichtete dort drei Hochöfen, weil die Kohlevorkommen an der Ruhr günstig lagen.
Innerhalb eines Jahres stieg die Einwohnerzahl von 260 auf 1200 Bürger, denn der Einzug der Schwerindustrie brachte einen starken Zustrom von Arbeitern nach Laar. Es wird berichtet, dass zu dieser Zeit eine so große Wohnungsnot herrschte, dass bis zu einhundert Industriearbeiter in einem Haus untergebracht wurden. Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Immer mehr Unternehmen siedelten sich in Laar an. Die Einwohnerzahl wuchs im Jahre 1871 auf 2985 Bürger an.
Es blieb nicht aus, dass Nachbarstädte auf den Gedanken kamen, eine Vereinigung mit der Bürgermeisterei Beeck - und damit auch mit Laar - einzugehen. Schon im Jahre 1867 hatte Ruhrort diese Idee geäußert, doch war in Laar niemand bereit, den Gedanken ernsthaft zu diskutieren. Im Oktober 1905 war es dann soweit: Ruhrort und die Bürgermeisterei Beeck schlossen sich zusammen, um dann mit Meiderich in die „Großstadt" Duisburg einzugehen.
I/1980 - ATH-Mitarbeiterzeitung - gml
Die Pfeilerbahn in Laar verschwindet
Ein Grüngürtel ersetzt den „Tausendfüßler vom Luftball"
Ein langes Hin und Her um den Abbruch der Pfeilerbahn in Laar ist nun, da die Abbrucharbeiten im vollen Gange sind, beendet. Als Bauwerk hatte die Pfeilerbahn schon längst keine Bedeutung mehr. Es sind auch nicht mehr viele Mitmenschen, die über den Zweck und die Aufgabe dieser Anlage etwas wissen, die, obwohl quer durch den Stadtteil Laar verlaufend, ein Teil des Werkes Ruhrort war. Die Pfeilerbahn entstand zu Beginn der 20er Jahre. Es war die damals nötige direkte Verbindung zwischen der Entladeanlage am Rhein und den Erzbunkern der Ruhrorter Hochöfen.
Die Anlage am Rhein verfügte über zwei Portalkrane, von denen über Bunkerschüttern die Erzwagen beschickt wurden, die dann zum Werk Ruhrort fuhren. Die Abfertigung der Schiffe wurde mit einem Signalball geregelt. Hochgezogen an einem Mast, zeigte der Ball den Rheinschiffern die Belegung der Entladeanlage an. Nach diesem Ball hieß dann auch dieser Uferbereich am Rhein bei Laar „Am Luftball". Folglich war im Volksmund die Pfeilerbahn der „Tausendfüßler vom Luftball". Entsprechend der Entladekapazität am Rhein konnten auf der Pfeilerbahn stündlich bis zu 3000 Tonnen Erz zu den Hochöfen transportiert werden.
Die Entladeanlage am Rhein und die Pfeilerbahn waren gut zwei Jahrzehnte in Betrieb, als am 14. Oktober 1944 der große Luftangriff auf Duisburg stattfand. Dabei wurde die Entladeanlage am Rhein durch eine Luftmine völlig zerstört. Damit war auch das Ende der Pfeilerbahn besiegelt. Einhellig war die Meinung für den Abbruch des „Tausendfüßlers vom Luftball" keineswegs. Doch sie setzte sich in den letzten Jahren immer mehr durch. Die durch den Abbruch entstehende freie Trasse soll als Grüngürtel Laar ein besseres Aussehen verleihen. Darüber hinaus ergibt sich dann die Möglichkeit, etwa 250 Wohnungen zu bauen.
12.04.1980 - Rheinische Post - sto
Vortrag bei Versammlung der Bürgervereinigung
Als Laar ein Dorf war
Mehr als 20 Jahre führt Theo Barkowski jetzt die Laarer Bürgervereinigung an, nachdem er auf der jetzigen Jahreshauptversammlung wieder für dieses Amt gewählt wurde. Auch die übrigen Vorstandsmitglieder behielten ihre Posten. Alle wurden einstimmig gewählt.
Im Mittelpunkt der Versammlung im Laarer Jugendheim standen zwei Referate. Paul Mismahl, Leiter des gleichnamigen Privatarchives, zeigte den etwa 120 Anwesenden Fotos aus Laar, aufgenommen um die Jahrhundertwende. Zweiter Referent war der Umweltschutzbeauftragte der Stadt Duisburg, Johannes Rabbe. Seinen Vortrag hatten die Gaste mit besonderem Interesse erwartet, ging es doch um „Umweltproblerne in Laar".
Der Vortrag des Beauftragten lieferte den Bürgern allerdings nur wenig neue Informationen. Rabbe berichtete darüber, wie schwer es manchmal ist, den Umweltschutzgedanken und die Belange der Industrie unter einen Hut zu bringen. Er ging auch auf die Entstehung des Bundesimmissionsschutzgesetzes ein, das die Gewerbeordnung abgelöst hat.
Auf spezielle Fragen der Anwesenden, zum Beispiel ob in Duisburg der Bleiwert die Grenze des Zulässigen erreicht habe, konnte Rabbe nicht antworten. Es seien zwar Bleiwerte festzustellen, aber 100-prozentig wisse er nicht, wie hoch diese sind.
Der Vortrag von Paul Mismahl war besonders für die älteren Laarer ein echter Leckerbissen. Viele von ihnen konnten sich noch erinnern, wie es früher am Rheindeich aussah und dass Laar ein kleines idyllisches Dörfchen am Rhein war.
06.05.1980 - Rheinische Post
Der Erhöhung zugestimmt
Ihre Zustimmung gaben die Mitglieder im Haupt- und Finanzausschuss einer Erhöhung der Planungsmittel für die Umgehung Laar im Teilstück östlich der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Werthstraße und Rheinstraße. Statt bisher 45.000 Mark werden 110.000 Mark benötigt. Die zusätzlichen 65.000 Mark werden für die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens verwendet. Diese Ermächtigung umfasst auch die Teilbeträge, die erst in folgenden Haushaltsjahren zu kassenwirksamen Ausgaben führen. Für die Erstellung der erforderlichen Vermessungsunterlagen wurden bereits 45.000 Mark zur Verfügung gestellt.
08.05.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Thyssen zu „Hermann Wenzel" in Laar:
Sauberes Kraftwerk
Etwa ein Jahr ist es her, dass die Thyssen AG am Kamin des Kraftwerks Hermann Wenzel eine neue Technologie ausprobierte. In den 160 Meter hohen Schlot schob ein noch um einige Meter höherer Kran in wochenlanger Arbeit ein Stahlrohr. Der Kamin erhielt damit eine neue Innenfläche. Über drei Millionen Mark kostete dieses Unternehmen.
Notwendig waren die Arbeiten geworden, weil sich an der ehemals rauhen Innenfläche des Kamins Staub und Dreck ansammelten und von Zeit zu Zeit herausgeschleudert wurden. Besonders die Laarer Bürger klagten über die Belästigung durch die Dreckbrocken. Wenn der Wind ungünstig stand, bekamen auch die Ruhrorter diesen Staubregen ab. Auf Drängen der Bürger und Ortspolitiker entschloss sich die Thyssen AG, den schwierigen Schritt zu wagen.
Niemand in dem Unternehmen konnte Erfolg versprechen, denn bis zu diesem Zeitpunkt waren solche Arbeiten noch niemals ausgeführt worden. Das Unternehmen hoffte jedoch, dass sich an der glatten Fläche des Stahlrohrs kein Staub und Dreck ansammeln konnten und somit die Belästigung verhindert wurde.
Nach fast einem Jahr ist man bei Thyssen zuversichtlich, dass sich das Drei-Millionen-Mark-Projekt gelohnt habe. Seitdem das Kraftwerk mit neu verkleidetem Kamin wieder voll in Betrieb ist, sind die Bürger-Proteste verstummt. „Uns sind seitdem keine Klagen mehr zu Ohren gekommen", bestätigt Thyssen-Pressesprecher Dr. Junker. „Bis heute konnte auch nicht beobachtet werden, dass sich wieder Dreck an den Innenwänden angesammelt hat." Es lässt sich somit eine nachhaltige Besserung feststellen.
Junker verweist allerdings darauf, dass die umfangreichen Arbeiten vor einem Jahr nicht den Zweck hatten, die Belästigung durch Abgase zu verbessern. „Dabei können nur Filter helfen. Wir wollten nur, dass die dicken Staubbrocken nicht länger auf den Stadtteil Laar herunterfallen."
14.05.1980 - Rheinische Post
Konzert im Flora-Garten
In den Flora-Garten lädt die Bürgervereinigung Laar am Sonntag, 18. Mai, alle Freunde guter Musik ein. Dort veranstaltet sie innerhalb der "Ru-Ku-Du" ein Sonntagskonzert, das um 11 Uhr beginnt. Mitwirkende sind das Harmonika-Orchester "Hohnerklang" Walsum und der Männergesangverein "Germania" Laar. Die Veranstalter versprechen ihren Gästen im Floragarten einen unterhaltsamen Vormittag, nur ob das Wetter auch wie gewünscht mitmachen wird, ist noch nicht ganz sicher.
Bieten will die Bürgervereinigung Bewohnern wie Besuchern des Stadtteils nicht nur Unterhaltung, sondern in den nächsten Wochen und Monaten auch ein ansprechendes Ortsbild. Der Verein ruft alle Bewohner zu einem Balkonkasten-Wettbewerb unter dem Motto "Lasst 1000 bunte Blumen blühen" auf. Im Herbst wird eine Jury die schönsten Blumenkästen prämiieren.
Mai 1980 - Rheinische Post - kamü
Erstes Konzert dieses Jahres
Sonntagsmusik im Florapark
„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus ..." So schallte es am Sonntagmorgen im Florapark in Laar. Der Männergesangverein „MGV Germania Laar" und das „Harmonium-Orchester Hohnerklang Walsum" eröffneten die Parkkonzerte. Bis zum September veranstaltet die Bürgervereinigung Laar jeden Monat ein Festkonzert. Zwei dieser Konzerte werden von der Stadt im Rahmen der „RuKuDu"-Veranstaltungen finanziert.
Auftritte von Chören und Orchestern haben im Florapark eine lange Tradition. Bereits vor dem ersten Weltkrieg traf man sich am damaligen Musikpavillon zum Sonntagskonzert. Vor 20 Jahren belebte die Bürgervereinigung die Veranstaltungen neu und seit zehn Jahren wird regelmäßig in den Monaten Mai bis September im selbstgebauten Wetterhäuschen musiziert.
Theo Barkowski, Vorsitzender der mit 500 Mitgliedern größten Bürgervereinigung in Duisburg, freut sich über die rege Teilnahme. An diesem Sonntag kamen über 300 Laarer in den Florapark. In den kommenden Konzerten werden unter anderem das Orsoyer Blasorchester, eine bayerische Kapelle und eine spanische Folkloregruppe auftreten.
23.05.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Emscherschnellweg bringt für Beeck Belastung
Drei Kilometer neue Autobahn
Ab kommenden Mittwoch wird die Friedrich-Ebert-Straße einen noch größeren Verkehrsstrom auffangen als bisher. Mit der Freigabe des neuen Teilstücks des Emscherschnellweges zwischen Hamborn und Beeck fürchten viele Bürger ein Verkehrschaos auf sich zukommen. Da zu diesem Zeitpunkt die Umgehungsstraße Beeck noch nicht vollständig fertiggestellt ist, muss die Friedrich-Ebert Straße vorläufig den abfließenden Auto-Verkehr aufnehmen.
Baudezernent Günter Hackbarth sieht der Freigabe des Emscherschnellweges gelassen entgegen. „Sicherlich wird die Friedrich-Ebert-Straße mehr belastet, aber ich glaube nicht, dass es dort zu einem Chaos kommt." Hackbarth spekuliert damit, dass nur diejenigen, die direkt nach Beeck/Laar oder Bruckhausen wollen, bis zur neuen Abfahrt fahren. „Der Autoverkehr, der zur linken Rheinseite möchte, wird sicherlich nicht den unbequemen Weg durch den Stadtteil suchen." Hackbarth rechnet damit, dass dieser entweder über die Nord-Süd-Achse auf die Autobahn wechselt, oder aber bei Ruhrort/Homberg den Rhein überquert.
„Das neue Teilstück des Emscherschnellweges ist für den innerstädtischen Verkehr sicherlich eine Entlastung", meint Hackbarth. Insbesondere der Berufsverkehr zu den Werken in Hamborn und Meiderich werde ab Mittwoch über das neue Autobahnstück fließen.
Insgesamt betrugen Planungs- und Bauzeit für das drei Kilometer lange Teilstück drei Jahre. Die Kosten für die Verlängerung des Emscherschnellweges beliefen sich auf fast 30 Millionen Mark. Davon trug die Stadt allerdings nur 15 Prozent. Möglicherweise schon 1985 soll der Emscherschnellweg auch über den Rhein gehen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir diese Maßnahme schneller beendet haben, als die Planung und den Bau der südlichen Umgehungsstraße in Laar", schätzt Günter Hackbarth. „Denn das neue Umweltbewusstsein der Bürger erschwert uns manchmal die Planung."
Das Programm für die Freigabe des neuen Teilstückes beginnt um 10.45 Uhr am Hamborner Ende. Um 11.35 Uhr soll offiziell das erste Auto über die neue Autobahn rollen. An der Veranstaltung werden auch parlamentarischer Staatssekretär Erhard Mahne und Ministerin Liselotte Funke teilnehmen.
29.05.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Jeder Kilometer des neuen Emscherschnellweg-Stücks kostete 23 Millionen Mark
In drei Minuten in Beeck
Verbundenheit mit Industrie: Staatssekretär durchschnitt stählernes Band
Eine spürbare Entlastung der innerstädtischen Straßen soll das neue Teilstück des Emscherschnellweges bringen, der gestern offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. In wenigen Minuten kann der
Autofahrer jetzt von Hamborn nach Beeck kommen, ohne dass er sich durch die engen Innenstadt-Straßen quälen muss. Das neue Autobahn-Stück durchschneidet den Hamborner Stadtpark und den Ortsteil
Ostacker und endet auf der Friedrich-Ebert-Straße in Beeck. Um den Bezug dieser Schnellstraße zur Industriestadt zu betonen, wurde bei der feierlichen Übergabe kein - wie sonst üblich - Stoffband
durchschnitten, sondern ein orangefarbenes Stahlband.
Bevor allerdings das offiziell erste Auto das neue Teilstück des Emscherschnellweges befahren durfte, ging der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, der Düsseldorfer Oberbürgermeister Josef Kürten, auf die Bedeutung der A 42 ein. Die Notwendigkeit dieser Straße hätten die Planer bereits in den 20er Jahren erkannt. Beim Bau seien viele Schwierigkeiten zu überwinden gewesen, da die Straße vor allem durch dicht besiedeltes Gebiet verläuft. Wesentliche Teile des Emscherschnellweges hätten auf kostspieligen Brücken über vorhandene Einrichtungen geführt werden müssen.
Parlamentarischer Staatssekretär Erhard Mahne betonte in seiner Ansprache, es sei unübersehbar, „dass sich in der Einstellung der Bevölkerung zum Straßenbau seit einiger Zeit ein grundlegender Wandel vollzogen hat. Die Bewahrung der Umwelt vor Schäden und die Verringerung lästiger Auswirkungen von Straßen stellen Anliegen dar, die immer mehr in den Vordergrund gerückt sind". Weiter betonte Mahne, dass der Bund 56 Millionen Mark für das Teilstück ausgegeben habe, 23 Millionen Mark pro Kilometer. Mit den Bauarbeiten an der Teilstrecke Beeck-Beeckerwerth solle noch in diesem Jahr begonnen werden.
Staatssekretär Dr. Heinz Nehrling, der das Stahlband durchschneiden durfte, erinnerte an die Freigabe des ersten Abschnitts des Emscherschnellweges zwischen Herne und Wanne-Eickel vor elf Jahren. Das Teilstück Hamborn-Beeck werde insbesondere den Schwerverkehr vom und zum Industriegebiet zwischen den Stadtteilen Beeck, Beeckerwerth, Bruckhausen und dem Rhein aufnehmen können.
„Bewaffnet" mit einer Spezialschere, untermalt von der lockeren Musik der „Autobahn-Stampers", durchschnitt Mehring das Stahlband. Anschließend setzte sich die lange Autokolonne in Bewegung, fuhr von der Anschlussstelle des alten Emscherschnellweges und des neuen Teilstücks bis zur Friedrich-Ebert-Straße, wendete und fuhr nach Hamborn zurück. Zahlreiche Bürger beobachteten von den Brücken über das neue Teilstück aus die Fahrzeugschlange.
Besonderen Grund zur Freude hatte am gestrigen Tag Baudezernent Hackbarth, denn rechtzeitig zur Freigabe des Emscherschnellweges war die Querspange von der Friedrich-Ebert-Straße zur Stepelschen Straße fertig geworden, die Beeck vor dem vom Emscherschnellweg abfließenden Verkehr bewahren soll.
1985 über den Rhein
Die Kosten für das nur 2,4 Kilometer lange Teilstück des Emscherschnellweges von Hamborn bis Beeck betrugen 56,3 Millionen Mark. Rund sieben Millionen entfallen dabei auf die Verlegung der alten Emscher. Planungs- und Bauzeit betrugen insgesamt fast zehn Jahre. Für das neue Teilstück mussten 400 Wohnungen abgerissen werden. 90 Prozent der Betroffenen fanden allerdings im Bereich des Ostackers eine neue Wohnung. Bis 1985 soll der Emscherschnellweg den Rhein überquert haben. Das in Planung und Bau befindliche Teilstück von Beeck bis Kamp-Lintfort wird etwa 180 Millionen Mark kosten.
30.05.1980 - WAZ
Abbruch abgeschlossen:
Pfeilerbahn wird doch noch Industriedenkmal
Teilstück in der Grünanlage bleibt stehen
Eigentlich sollte sie kein Industrie-Denkmal werden, die um die Jahrhundertwende erbaute Laarer Pfeilerbahn: ein Vorschlag bei der Diskussion über den lange erhofften Abriss dieser, den Ortsteil
halbierenden Anlage, wenigstens ein kleines Stückchen der Nachwelt zu erhalten, fand keine Mehrheit im Rat und der Bezirksvertretung. Doch heute steht fest, dass die Minderheit von damals, wenn
auch wider Willen, letztlich doch noch gewonnen hat.
Zwar meldete die Werkszeitschrift der Thyssen AG in ihrem April/Mai-Heft nicht ohne stolzen Unterton unter der Überschrift „Letzte Trümmer sind verschwunden" und frei nach Kaiser Wilhelm „Es ist
geschafft, ... die Pfeilerbahn von Laar ist inzwischen Vergangenheit geworden", doch ganz ist dieser vom Zahn der Zeit unansehnlich gewordene Betonwurm auch jetzt noch nicht von der Bildfläche
verschwunden.
Östlich von der Friedrich-Ebert-Straße, zwischen Kinderspielplatz und einer Mini-Parkanlage steht weiterhin die Pfeilerbahn ungeschoren bis in den von der Thyssen AG eingezäunten
Werksbereich.
Und es sieht so aus, dass sie dort noch viele Jahre stehen bleibt. Denn der seinerzeit zwischen Thyssen und der Stadt geschlossene Abbruchvertrag, sah nur die Demontage der Pfeilerbahn westlich
der Friedrich-Ebert-Straße einschließlich des Brückenbauwerks vor, wie die Thyssen-Grundstücksabteilung bestätigte.
An den Kragen könnte es den Pfeilern höchstens dann gehen, wenn die Umgehungsstraße Laar gebaut wird. Und dann wird es wieder Verhandlungen zwischen der Stadt und der Thyssen AG bedürfen wegen
der zu bezahlenden Abbruchkosten.
Wie hoch sie sind, macht die Rechnung der jetzigen Abrissstrecke deutlich: Um 4000 Kubikmeter Stahlbeton und 300 Tonnen Stahl wegzufahren und Brücken über Laarer Straßen zu sprengen, mussten
900.000 DM auf den Tisch.
03.06.1980 - Rheinische Post
GANZ IM ZEICHEN EUROPÄISCHER KLÄNGE stand gestern das 100. Promenaden-Konzert der Bürgervereinigung Laar im Florapark. Das Polizeimusikkorps Essen unter Leitung von Hauptkommissar Günther Eggert erfreute am Tag der Europa-Wahl das Publikum mit internationalen Weisen. Gefeiert wurde außerdem ein zweites Jubiläum: Der Bürgerverein besteht seit 110 Jahren.
05.06.1980 - WAZ
Die Laarer Feuerwache soll nun trocken gelegt werden
Abgesegnet haben die Meidericher Bezirksvertreter die von der Verwaltung vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verhinderung von Wassereinbrüchen bei der Feuerwache in Laar. Wie bereits mehrfach berichtet, waren dort die Feuerwehrleute in der Freizeit des öfteren damit beschäftigt, ihren eigenen Keller wieder „trocken zu legen". Mehr als eine halbe Million Mark muss nun dafür ausgegeben werden.
Im Januar dieses Jahres wurden die letzten Untersuchungen über die Ursachen und Folgen der Wassereinbrüche im Rechnungsprüfungsausschuss abgeschlossen und die vorgeschlagenen Maßnahmen der Verwaltung angenommen.
Das erstellte Gutachten bietet folgende Lösung an: Die betroffenen Kellerräume sollen um 56 Zentimeter höher gelegt werden. In den Zwischenräumen sollen Drainage-Einrichtungen den Boden trockenlegen. Das anfallende Wasser soll über Pumpen dem Kanalnetz zugeführt werden.
13.06.1980 - Laarer Nachrichten
Neues in Laar
Bis zum Jahresende soll das neue Pfarrhaus der evangelischen Gemeinde bezugsfertig sein.
Seit einer Woche ist die Friedrich-Ebert-Straße für aus Hamborn kommende Fahrzeuge wieder frei. Die Laarer Bürger würden es sehr begrüßen, wenn diese Wendeschleife auch fertiggestellt würde, der Bauschutt beseitigt und frisches Grün das Auge erfreuen würde.
Der Neubau Werthstraße 74 ist fertiggestellt. Der rote Klinkerbau mit seinen weißen Fenstern - gebaut von der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft DU-Nord e.G., hebt sich mit seiner schmucken Fassade recht deutlich von der umgrenzenden Bebauung ab. Ein Lob an die GEWOGE für diese beachtliche Initiative. Leider konnte damit die bisherige hässliche Baulücke nicht ganz geschlossen werden, und so blieb es nicht aus, dass das an der Deichstraße gelegene alte Gebäude der Stadt - zur Lagerung von Deichbaumaterial bestimmt - nicht mehr in die Landschaft passt und von den auf der Deichpromenade wandernden Bürgern nun erst recht bemerkt wird. Vielleicht wächst nun die Bereitschaft der Stadt, dieses Grundstück der Wohnungsgenossenschaft zum Kauf anzubieten. Hier und auf dem Grundstück des Laarer Kanu-Vereins könnten noch einige Neubauten errichtet werden und damit würde an dieser vielbegangenen Rheinpromenade das Ortsbild wesentlich verschönert.
20.08.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Laarer Bürgervereinigung:
Kein Asyl im Bunker
Für die Laarer Bürger ist der Hochbunker am Marktplatz nicht nur schon seit ewigen Zeiten ein Schandfleck, sondern er bietet auch immer wieder Grund für Spekulationen. Wird er bald abgerissen oder nicht? Kommen dort wieder Ausländer hinein oder nicht? Die letzte Frage wird in dem Stadtteil zur Zeit wieder intensiv diskutiert, seitdem nämlich Bürger beobachtet hatten, wie die Verwaltung den Bunker inspizierte.
Die Laarer Bürgervereinigung, die sich mit viel Engagement um die Probleme des Stadtteils kümmert, hat sich jetzt auch dieses Problems angenommen. Noch bevor über den Bezug oder Nicht-Bezug in der Verwaltung beschlossen wurde, äußerte sich der Verein schriftlich. Vor einiger Zeit wurden Verwaltung, Rat, Bezirksvertretung und die drei Fraktionen angeschrieben und auf dieses Problem aufmerksam gemacht.
In dem Brief warnt die Bürgervereinigung davor, die alten Pläne der Verwaltung, den Bunker mit Asylanten zu belegen, aus dem Jahre 1978 wieder aufleben zu lassen. Die Verwirklichung dieser Pläne dürfe nicht zugelassen werden, denn der Bunker sei in keiner Weise menschengerechter Wohnraum, sondern nur eine Behausung. Aus diesem Grund könne die Bürgervereinigung solchen Plänen nicht zustimmen.
Die Bürgervereinigung hatte vor Jahren lange Zeit darauf gedrängt, dass die damals dort wohnenden Ausländer in andere Quartiere gebracht wurden. Diese Bemühungen möchte der Verein jetzt nicht durch einen neuen Bezug vernichtet sehen. Der Verein hält den Bunker selbst dann für unbewohnbar, wenn die Verwaltung das Gebäude herrichten würde. Denn selbst dann sei noch kein menschenwürdiges Wohnen möglich. Berücksichtigt werden solle in diesem Zusammenhang auch, dass mit einem Bezug des alten Gemäuers soziale Konflikte auf Laar zukommen. Der Stadtteil habe schon jetzt einen Ausländeranteil von 21 Prozent zu verzeichnen, der dann noch ansteigen würde. Andere Duisburger Stadtteile könnten die Ausländer besser aufnehmen.
Bei Durchführung der Verwaltungspläne würde zu dem bestehenden türkischen Ghetto im Bereich der Thomas- und Bessemer Straße mit Sicherheit ein zweites im Bunker hinzukommen, „und zwar mit allen schon bekannten Problemen wie Aggressionen, Alkoholismus und menschlicher Verarmung", heißt es in dem Brief wörtlich.
In diesem Zusammenhang sieht sich die Bürgervereinigung verpflichtet, auf die unmittelbare Nähe zweier Schulen (Grundschule an der Erzstraße, Hauptschule an der Werthstraße) hinzuweisen, deren Schüler gezwungen seien, das Bunkergelände zu passieren. Wie schon in der Vergangenheit betont die Bürgervereinigung, dass sich die Ablehnung der Verwaltungspläne in keiner Weise gegen die Asylsuchenden richte, sondern man wolle ihnen und den Bürgern Konflikte ersparen.
In diesem Zusammenhang wird von der Bürgervereinigung an einen Ratsbeschluss erinnert, in dem die Situation in den Übergangsheimen als so besorgniserregend beschrieben wurde, dass sogar Ordnungsdienste notwendig seien. Ein entsprechender Antrag der Stadt an den Regierungspräsidenten, Aufsichtsbeamte in den Heimen einzusetzen, sei aus finanziellen Gründen abgelehnt worden.
21.08.1980 - WAZ - wi
Besorgnis bei Laarer Bürgern
Bunker am Markt als Wohnheim in der Diskussion
Proteste bei gleichem Vorhaben 1978
Besorgt sind die Meidericher Politiker über eine Mitteilung der Verwaltung, dass im Bunker am Laarer Markt möglicherweise Wohnungen für Asylanten hergerichtet werden müssen. Bereits vor etwa zwei Jahren, im Oktober 1978, stand der Bunker in Laar für diese Nutzung zur Diskussion. Damals sollten Flüchtlinge aus Pakistan dort untergebracht werden.
Eine groß angelegte Unterschriften-Aktion des Laarer Bürgervereins bekräftigte 1978 allem Anschein nach den Willen der Laarer: Keine weiteren sozialen Probleme dorthin, der Bunker ist kein menschenwürdiger Wohnraum!
Damals schloss sich auch die Meidericher Bezirksvertretung dem Bestreben der Laarer Bürger an. Ratsherr und Bezirksvorsteher Hans Kohlhayer (SPD) ereiferte sich damals in einer nichtöffentlichen Ausschusssitzung mit den Worten „Es ist unverschämt, wie in diese Stadt zusätzlich Konfliktstoff getragen wird!" Diese harten Worte gingen an die Adresse des Düsseldorfer Regierungspräsidenten.
Für den Laarer Bürgerverein gelten die Forderungen von damals immer noch. Geschäftsführer Günter Rubbert: „Wir wollen keine Ghetto-Bildung in Laar durch die Herrichtung des Bunkers als Wohnraum für die Asylanten!" Gegen Ausländer habe der Bürgerverein grundsätzlich nichts, denn er bemühe sich immer wieder um die Integration der bereits dort wohnenden Ausländer.
In der Mitteilung der Stadtverwaltung heißt es jedoch, dass auf den Bunker dann zurückgegriffen werden muss, wenn es der Stadt nicht gelingt, anderweitige Unterbringungsmöglichkeiten in Heimen durch Herrichtung städtischer Gebäude, Ankauf oder Anmietung privater Bauten zu finden.
Möglicherweise, so Sozialdezernent Otto Fichtner, wäre es aber auch möglich, dass durch die vom Bundestag beschlossenen Maßnahmen der Zustrom von Asylbewerbern sich deutlich verringert, wodurch sich die Herrichtung des Laarer Bunkers erübrigen würde.
21.08.1980 - NRZ
Kommen doch Asylanten in Bunker Laar?
Verwaltung will die Entwicklung abwarten
Möglicherweise wird der Laarer Hochbunker am Markt doch noch mit Asylbewerbern belegt. Sozialdezernent Otto Fichtner will eine solche Maßnahme zumindest nicht gänzlich ausschließen.
Voraussetzung für eine solche Maßnahme wäre, dass das Problem noch drückender würde. In einer Mitteilung der Verwaltung heißt es: „Wenn es nicht gelingen sollte, genügend Plätze in Einrichtungen zu finden oder weitere Übergangsheime durch Herrichtung verfügbarer städtischer Gebäude, Ankauf oder Anmietung privater Bauten, zu gewinnen, erst dann müsste auch die Inanspruchnahme des Bunkers am Laarer Markt in Erwägung gezogen werden".
Die Verwaltung weist darauf hin, dass bis zum 31. Juli dieses Jahres 337 Personen in Duisburger Übergangsheimen untergebracht worden seien. Weitere Einrichtungen würden in der Innenstadt vorbereitet. Verhandlungen mit anderen Heimträgern über die Bereitstellung von weiteren Plätzen sind derzeit im Gang.
Ausdrücklich weist das Sozialdezernat darauf hin, dass die Stadt aufgrund gesetzlicher Regelungen zur Unterbringung von Asylbewerbern verpflichtet ist. In diesem Zusammenhang schreibt die Verwaltung: „Es bleibt abzuwarten, inwieweit die in den letzten Wochen durch den Bundestag getroffenen gesetzlichen Maßnahmen dazu beitragen, den Zustrom von Asylbewerbern spürbar zu reduzieren. Sollten diese Bestimmungen in der erwarteten Weise greifen und sich die Zahl der Asylbewerber deutlich verringern, würde sich unter anderem die Herrichtung des Bunkers in Laar sicherlich erübrigen".
Gegen die Unterbringung von Asylbewerbern im Bunker Laar haben sich vor Monaten schon zahlreiche Bürger in Laar ausgesprochen. Zum ersten sei der Bunker eine „menschenunwürdige" Unterkunft, zum anderen aber sei der Stadtteil Laar längst derart überfremdet, dass ein Zustrom von weiteren Ausländern nicht mehr verantwortet werden könne.
26.08.1980 - Rheinische Post - Bernward Lamerz
Umgehungsstraße soll Laar entlasten
Neue Planung hat Vorteile
Wer mit dem Wagen von Ruhrort nach Laar oder umgekehrt fahren will, muss - und das insbesondere zu Verkehrsstoßzeiten - ein gehöriges Maß an Geduld mitbringen. Die Friedrich-Ebert-Straße wird regelmäßig zum Nadelöhr, und das ärgert nicht nur den Autofahrer, sondern auch die Anwohner. Eine Umgehungsstraße für diesen Bereich ist, wie bekannt, geplant; sie stand neben zahlreichen anderen Punkten auch auf der Liste der Besichtigungspunkte, die die SPD-Ratsfraktion in Verbindung mit der Bezirksfraktion Meiderich/Beeck bei ihrer „Exkursion" anfuhr.
Aus Richtung Ruhrort soll die Umgehungsstraße ab der Rheinstraße beginnen. Sie wird östlich über die Parkplätze der Thyssen AG wegschwenken und neben dem Werk weitergeführt werden. Sie führt dann hinter der katholischen Kirche vorbei und über die haarige Wendeschleife hinweg in Richtung Beeckerwerth bis zur Auffahrt zum Emscherschnellweg.
Wie Dieter Fischdick, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion, vor der Rundfahrt mitteilte, habe sich an den ursprünglichen Plänen jedoch einiges geändert, kurz gesagt: Die Umgehungsstraße muss „abspecken". Nach den bisherigen Plänen sollte jeglicher Durchgangsverkehr aus dem sogenannten dritten Bauabschnitt zwischen der Rheinstraße und der Auffahrt zum Emscherschnellweg verbannt werden. Für die Straßenbahnen war zwischen den vier Fahrbahnen der Umgehungsstraße ein eigener Gleiskörper geplant; zusätzlich sollten Rad- und Fußgängerwege nebenher verlaufen.
Da aber der Individualverkehr und besonders die Lkws der Thyssen AG die eigentliche Belastung in diesem Abschnitt ausmachen, entschloss man sich zur Änderung der Pläne. Die Straßenbahngleise verbleiben in der Friedrich-Ebert-Straße, und auch Radfahrer und Fußgänger werden nicht nach außerhalb verwiesen. Die Umgehungsstraße ist somit nur noch für den Durchgangs-Individualverkehr gedacht. Wie Dieter Fischdick erläuterte, brächten die Änderungen große Vorteile. Dem hauptsächlichen Anliegen, die „Schlucht an der Laarer Kirche" zu entschärfen, wird weiterhin Rechnung getragen. Durch die Herausnahme der Straßenbahn, der Radfahrer und der Fußgänger aus den Umgehungsplänen kann die Trasse der neuen Straße aber wesentlich schmaler angelegt werden, und dies bedeutet eine Kostenersparnis von mindestens drei Millionen Mark. Außerdem müssen für die „abgespeckte" Trassenführung nur noch insgesamt vier anstatt, wie vorgesehen, neun Häuser abgerissen werden.
Das Ziel, die Friedrich-Ebert-Straße vom Verkehr abzubinden und damit zu beruhigen, bleibt weiter bestehen. Allerdings soll nach Aussage von Dieter Fischdick die Straßenbahn dann auch an gewohnter Stelle bleiben.
29.08.1980 - WAZ
Verwaltung will ein Konzept erarbeiten
Immer noch nicht abgeschlossen ist die Lösungssuche der Stadtverwaltung nach Bekanntwerden der Ergebnisse der Wohnumfelduntersuchung in Laar. Diese Untersuchung wurde im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme vom Institut für Städtebau der Universität Aachen durchgeführt. Innerhalb der Verwaltung beschäftigt sich nun eine Arbeitsgruppe mit der Erarbeitung der Lösungsvorschläge. Der zuständige Dezernent, Uwe Steckert, hält es jetzt noch für verfrüht, Analysen des Berichts des Aachener Instituts zu veröffentlichen. Steckert: „Mit der Untersuchung allein ist ja noch nichts getan. Wir wollen der (Meidericher) Bezirksvertretung und dem Rat sofort Lösungsvorschläge bieten!" Über einen Zeitpunkt, wann dieser Bericht fertiggestellt wird, konnte Steckert keine genaue Auskunft geben. „Ich hoffe", so Steckert, „noch in diesem Jahr!"
Juli/August 1980 - Meidericher Bürgerblatt
Ehrung für Laar
Theodor Barkowski Vorsitzender des Laarer Bürgervereins e.V.
1926 geboren, ist T. B. heute 54 Jahre alt. Von Beruf ist er Maschinentechniker im Kraftwerk „Hermann Wenzel" der Thyssen AG. Seit nunmehr 39 Jahren gehört er dieser Firmengruppe an.
Der Bürgerverein, dem T. B. heute vorsteht, wurde 1954 gegründet. In den ersten 5 Jahren seines Bestehens wurde der Laarer Bürgerverein von 2 Vorsitzenden geführt.
1960 wurde Theo Barkowski zum 1. Vorsitzenden gewählt; er übt dieses Amt bis heute - und somit im 21. Jahr - aus.
Bei Vorsitzübernahme 1960 fand er ca. 100 eingetragene Mitglieder vor. Bis 1978 vergrößerte sich die Mitgliederzahl auf ca. 300. In der Zeit zwischen 1978 und 1980 brachten es T. B. und seine Führungsmannschaft fertig, weitere 200 Mitglieder zu werben, so dass der Mitgliederbestand des Laarer Bürgervereins am 1. Mai 1980 die stolze Zahl von 530 Mitgliedern umfasst. Damit ist der Laarer Bürgerverein der mitgliederstärkste Verein im Verband Duisburger Bürgervereine.
Diese ungewöhnlich stolze Mitgliederzahl ist die Folge eines ebenso blühenden wie aktiven Vereinslebens:
— alljährlich veranstaltet der Verein im Sommer im Floragarten 5 Sonntags-Morgenkonzerte,
— alljährlich - 1980 das 10. Mal bereits - offeriert der Verein den Bürgern seines Stadtteils ein kulturell ebenso hochstehendes wie abgerundetes Adventskonzert,
— alljährlich ergeht vom Verein einmal eine Einladung zu einem „Ältest-Bürgertreffen" des Stadtteils Laar; 1980 zum 20. Mal! Voraussetzung für eine solche Einladung: Man muss mindestens 78 Jahre alt sein!
Angesichts einer solchen vielschichtigen und erfolgreichen Vereinsführung hätte das Auswahlkomitee keinen Würdigeren als T. B. vorschlagen können, der aus dem Kreis der Bürger kommend, als erster ein Exemplar des Duisburger Ehrenwappens erhalten soll.
Nach vollzogener Vergabe möchte ich mich bei Ihnen, lieber Herr Dehnen, Ihren Vorstandskollegen und allen Mitgliedern des Meidericher Bürgervereins überhaupt bedanken, dass Sie uns eine solch würdige und prächtige Plattform für unsere erste Bürger-Ehrenwappen-Verleihung gegeben haben.
Das Motiv des handgeschnitzten Ehrenwappens ist die heraldisch wohlgelungene Darstellung des Wachsens unserer Stadt Duisburg bis zu ihrer heutigen Größe. Das Wappen der früheren Stadt Meiderich steht deshalb zu Recht ganz oben links erhaben ausgeprägt.
Wir anderen Duisburger Bürgervereine erkennen neidlos an, dass Meiderich einer der Eckpfeiler der heutigen Stadt Duisburg ist. So war es vor 75 Jahren, so ist es heute und so wird es auch in Zukunft sein.
Wir, die Bürgervereine Duisburgs, möchten und werden dazu beitragen, dass unsere Gesamtstadt - allen Problemen und Fährnissen der Zukunft zum Trotz - weiterhin eine gute und ausgewogene Entwicklung nimmt. Möge sie auch zukünftig eine der bedeutenden und maßgeblichen Städte der Bundesrepublik sein.
Möge in ihr gewirkt und gelebt werden nach dem Wahlspruch unseres Verbandes, der auch handgeschnitzt auf dem Wappen zu lesen ist:
Am würdigen Alten
in Treue halten,
Am kräftigen Neuen
sich stärken und freuen!
10.09.1980 - Rheinische Post
Laarer CDU-Vorsitzender zur Gestaltung seines Ortsteils
Wohnbebauung auf Betriebshof-Gelände
Zurückzuführen auf eine verstärkte Nachfrage Laarer Bürger, gerichtet an den Vorsitzenden des CDU-Ortsverbandes Beeckerwerth/Laar, Theo Terlinden, ist eine Anfrage der CDU-Bezirksfraktion Meiderich/Beeck von November des vergangenen Jahres. In dieser Anfrage wurde der Oberstadtdirektor gebeten, mitzuteilen, ob das Grundstück des Kanalbetriebshofes Florastraße, anseitig gelegen zur Spatenstraße, teilweise einer behelfsmäßigen Parkplatzversorgung zugunsten der Anlieger Spaten- und Florastraße zugeführt werden könne.
Anlass war die beängstigende Parkraumsituation an der Flora- und Spatenstraße. Die Antwort auf diese Frage lautete sinngemäß: "Das Grundstück wird kurzfristig einer Wohnbebauung zugeführt." Der CDU-Ortsverband hielt zwar eine Wohnbebauung, auch an dieser Stelle, für notwendig. Dennoch bedauert sie, dass über Monate hinweg diese Behelfsmäßigkeit dem Bürger vorenthalten wurde.
Wenn aber durch Wohnbebauung dieses Gebietes Laar attraktiver werden soll, so ist es nach Meinung der ortsansässigen CDU gleichermaßen notwendig, auch den Straßenreinigungsbetriebshof an der Emscherhüttenstraße so schnell wie nur möglich zu verlegen. Nur so lässt sich nach Meinung der CDU ein wirklich neuer Kern für Laar gestalten. Denn auch hier müsste dann eine Wohnbebauung erfolgen. Mitgesehen wird von der CDU hierbei das alte Krankenhausgelände. Hierfür hat der Ortsverbandsvorsitzende der CDU, Theo Terlinden, bereits im vergangenen Jahr die Errichtung eines neuen Gemeindezentrums (bedingt durch die geplante Umgehungsstraße an der kath. Kirche) vorgeschlagen.
Da bei solchen Planungen die Zugänge zu öffentlichen Verkehrsmitteln von Wichtigkeit sind, unterstützt die ortsansässige CDU auch die Bemühungen der Pfarrgemeinde St. Ewaldi hinsichtlich der Umleitung der Buslinie 907 durch Laar. Zum ersten werde hierdurch das St.-Joseph-Hospital Laar für den Bürger besser zu erreichen, zum zweiten aber sei es keinem Bürger zuzumuten, sich bei Wind und Wetter durch ganz Laar bis zu einer bestimmten Buslinie durchkämpfen zu müssen.
12.09.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Geschäftsleute bangen um die Existenz ihres Ortsteils
Ergeht es Laar wie Bruckhausen?
Wird aus dem Duisburger Stadtteil Laar ein zweites Bruckhausen? Wird die Verwaltung bald für Laar ebenso ein Sanierungskonzept vorlegen müssen wie für Meiderich-Berg oder Bruckhausen? Für einige Laarer Geschäftsleute rückt diese bange Frage immer mehr in den Vordergrund. Sie fürchten nicht nur um die Existenz ihres Ortsteils, sondern in erster Linie auch um ihre Geschäfte.
Wilfried Elsen, Vorstandsmitglied der Laarer Bürgervereinigung und Besitzer eines kleinen Textilladens auf der Werthstraße in Laar, spricht für sechs andere Geschäftsleute aus seinem Bereich, wenn er behauptet: „Um Laar ist es schlecht bestellt."
Für den Kaufmann ist die Ortsentwicklung seit jeher eng verbunden mit dem Florieren seines Geschäftes. ,,Seit Jahren habe ich einen festen Kundenkreis, der sich immer mehr verkleinert. Aus dem Gespräch mit denjenigen, die aus Laar fortziehen, weiß ich, wo das Problem liegt." Elsen ist der Überzeugung, dass die Wohnwirtschaft in Laar vernachlässigt wird. ,,Im Bereich um die Thomasstraße wohnten früher sehr viele deutsche Familien. Da die Wohnungen aber schlecht sind, zogen sie aus. Neue Beleger waren in erster Linie Ausländer."
Diese Bewegung wäre, so Elsen, für den Stadtteil nie gefährlich geworden, wenn die deutschen Familien an Ort und Stelle neuen Wohnraum gefunden hätten. „Aber es gibt hier viel zu wenig Neubauten, in denen auch kinderreiche Familien ausreichend Platz fänden." Nach Meinung des engagierten Laarers ist es an der Zeit, dass die Verwaltung Druck hinter die Schließung der Baulücken setzt. „Zusammen mit sechs Berufskollegen habe ich ausgerechnet, dass ohne Schwierigkeiten in Laar Platz für 400 Einwohner geschaffen werden könnte. Denn ein großer Teil der freistehenden Flächen gehört der Stadt."
Elsen erinnert sich zwar an viele schöne Politiker-Versprechen, „aber jetzt müssen endlich Taten folgen". Als Beweis für seine Befürchtungen führt der Geschäftsmann Zahlen an, die im Rahmenkonzept Laar ausgedruckt waren. Danach verließen in den letzten zehn Jahren 15,7 Prozent unseren Stadtteil, gleichzeitig wuchs der Ausländeranteil von 814 auf 1194 Einwohner an. „Es reicht nicht, wenn man uns überall Grünflächen vor die Nase setzt. Denn sonst wohnen wir bald alleine mitten in Parks. Stattdessen sollte man die Grünzonen, zum Beispiel an der Florastraße, durch etwas Bebauung auflockern." Elsen appelliert in diesem Zusammenhang an die Verwaltung, möglichst schnell das freiwerdende Betriebshofgelände an der Emscherhüttenstraße für eine Bebauung herzurichten. „Außerdem sollte die Stadt Kontakt aufnehmen mit den privaten Besitzern von Freiflächen. Notfalls soll die Stadt das Gelände ankaufen, um so für junge und kinderreiche deutsche Familien Wohnraum zu schaffen."
Schwierigkeiten habe nach seiner Meinung auch die katholische Kirchengemeinde, die bis jetzt noch nicht genau weiß, inwieweit die Umgehungsstraße Laar das jetzige Kirchengrundstück berührt. „Wenn hier schnell Pläne vorgelegt würden, könnte sie auch ein Nutzungskonzept für das ehemalige Krankenhausgelände vorlegen. Denn dieses Grundstück sollte nicht allzulange ungenutzt bleiben."
Bis jetzt haben sich erste sieben Laarer Geschäftsleute zusammengesetzt, um über die Weiterentwicklung ihres Stadtteils zu beraten. „Aber ich bin in den letzten Tagen mehrfach von anderen Kaufleuten angesprochen worden, die unserer Meinung sind und die Verwaltung dringend auffordern, etwas zu unternehmen, damit es uns nicht so ergeht wie Bruckhausen. Mit diesem Ortsteil hat die Stadt schon genug Probleme. Da sollte sie sich in Laar nicht noch selber welche hinzumachen." Noch ist es nach Elsens Meinung nicht zu spät, „aber es brennt. Wir brauchen recht bald tatkräftige Hilfe und nicht nur schöne Worte".
16.09.1980 - Rheinische Post
Leserbrief:
Die Sanierung vorangetrieben
In Ihrer Ausgabe vom 12. September bringen Sie unter der Überschrift „Laarer in Furcht um Existenz des Stadtteils", einen Artikel, der zumindest für Außenstehende ein falsches Bild von Laar abgeben könnte. Die von den sieben Laarer Kaufleuten geschilderte Situation gilt sicherlich nicht für ganz Laar.
Das gilt vor allem für den Bereich zwischen Laarer Markt und Rhein. In diesem Bereich ist im wesentlichen die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Nord Eigentümer der Wohnungen. Hier ist nichts von Abwanderung zu spüren. Die Genossenschaft hat im Laufe der letzten Jahre gewaltige Investitionen zur Verbesserung der Wohnungen und des Wohnumfeldes erbracht. Infolgedessen besteht auch eine hohe Nachfrage nach modernisierten Genossenschaftswohnungen. Das gilt vor allem auch für junge Ehepaare, die speziell in Laar eine Wohnung nachfragen.
Wenn alle Hauseigentümer entsprechend konsequent die Modernisierung und Sanierung vorangetrieben hätten, wäre sicherlich der geschilderte Zustand nicht eingetreten. Im übrigen ist auch festzustellen, dass von politischer Seite dem Stadtteil Laar in letzter Zeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. So lässt die Anlage des Deichvorlandes, die Unterhaltung des Floraparkes und der Abbruch der Pfeilerbahn für die Zukunft durchaus Positives erhoffen. Der bloße Bau von Neubauwohnungen wird ohnehin in den bereits vernachlässigten Gebieten keine Verbesserung bringen. Hier sollten die Eigentümer veranlasst und evtl. sogar gezwungen werden, Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation zu ergreifen. Ein gutes Wohnungsangebot ist immer noch das beste Mittel dafür, dass ein Wohnviertel nicht zum Slum wird.
Bernhard Brandhorst
geschäftsführendes Vorstandsmitglied
Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Nord
24.09.1980 - WAZ - ka
Wendeschleife Laar macht's möglich
Mit der Quietscherei in Ruhrort ist jetzt Schluss
Einweihung am Sonntag mit Musik - DVG verbessert Angebot
Den Einsatz eines DVG-Sonderwagens am Sonntagmorgen mit Musik, Tanz und Umtrunk ist der DVG die Einweihung der Laarer Wendeschleife wert. Alles in allem dauerte die Fertigstellung ein Jahr, die eine bessere Verkehrsanbindung des Laarer Ortsteils an das DVG-Netz zum Ziel hat.
So werden künftig die schwierigen Wendemanöver der Straßenbahnen vom Ruhrorter Friedrichsplatz durch die Weinhagenstraße entfallen. Damit erreicht die DVG Zufriedenheit gleich bei zwei Bevölkerungsgruppen.
Die Anlieger der schmalen Weinhagenstraße freuen sich, künftig nicht mehr durch quietschende Straßenbahnwagen in den engen Kurven und Weichengeklapper besonders in den Abendstunden gestört zu werden. Ein Großteil der Laarer DVG-Benutzer braucht nicht mehr in Ruhrort von der Bahn in den Bus umzusteigen. Die Tram fährt durch bis zur Laarer Wendeschleife. Bei der DVG haben Untersuchungen in der Vergangenheit bestätigt, dass eine unkompliziertere Verkehrsanbindung Laars an die Duisburger Innenstadt im Interesse der Laarer notwendig sei, erklärte ein DVG-Sprecher. Der Fortfall der Wendeschleife Weinhagenstraße sei außerdem schon ein Vorgriff auf die Pläne, dort eines Tages eine Fußgängerzone ohne Straßenbahn einzurichten.
Durch die Weiterführung der Linien 904, 904 E und 906, für die sich besonders der Laarer SPD-Ortsverein stark gemacht hat und die damit verbundene Zusammenlegung der Haltestellen zwischen Thomas- und Franklinstraße entfällt für die „Meiderich"-Umsteiger das bislang mit Gefahr verbundene Überqueren der Friedrich-Ebert-Straße.
Grund genug also, am Sonntag um 9.15 Uhr der Einweihung durch die Anwesenheit des Duisburger Bürgermeisters Helmut Wieczorek einen offiziellen Anstrich zu geben. So lässt sich auch der kleine Schönheitsfehler besser ertragen, dass die Genehmigung für die Fortführung der Linie 904 vom Regierungspräsident bis Sonntag noch nicht vorliegt. Dass sie in den nächsten 14 Tagen bei der DVG eintreffen werde, sei eine Formsache und absolut sicher, hieß es gestern bei der DVG.
02.10.1980 - Rheinische Post
Fritz Enkisch, SPD-Ratsherr, reagiert jetzt auf Befürchtungen einiger Laarer Kaufleute, dass ihr Stadtteil im Laufe der Zeit immer mehr von seiner Lebensfähigkeit verliere und die Gefahr bestünde, dass dort ein zweites Bruckhausen heranwachse. „Rat und Verwaltung setzen auf die Innovationskraft des Ortsteils", behauptet der SPD-Ratsherr. Beweis dafür sei die Tatsache, dass der Rat in Kürze einen Grundstücksankauf beschließe, damit der Betriebshof Emscherhüttenstraße verlagert werden könne. Außerdem würde die Bautätigkeit in Laar durch Bemühungen angeregt, das ehemalige Krankenhausgelände zu gestalten sowie Verkaufsverhandlungen zu führen über die Grundstücke, die für die geplante Umgehungsstraße gebraucht werden. „Zusammenfassend", so Enkisch, „lässt sich feststellen, dass die Bemühungen auf vollen Touren laufen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass Grundstücksgeschäfte und Verlagerungen von Betriebshöfen nicht von heute auf morgen realisiert werden können."
14.10.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Anwohner des Laarer Marktplatzes fühlen sich belästigt
„Schatzsucher" in der Dunkelheit
Regelmäßig nach Beendigung des Markttages auf dem Laarer Markt rücken, wie überall, Reinigungskolonnen der Stadt an, die die Asphaltfläche von Gemüseabfällen, Kisten, Kartons und anderem Unrat säubern. Dabei nehmen sie auch den Müll mit, den nicht die Markthändler sondern Bürger abgestellt haben, die hier eine Möglichkeit sehen, ihre Abfälle kostenlos abtransportiert zu bekommen.
Weil sie aber ihren Unrat schlecht am Tage anfahren können, werden sie schon in der Nacht vor dem Markttag aktiv. Für die Anwohner des Laarer Marktes ist es sicherlich nicht angenehm, dreimal in der Woche mitten in der Nacht von stehenden Autos mit laufenden Motoren gestört zu werden. Noch unangenehmer für sie ist allerdings eine Randerscheinung dieser Müllablade-Aktion.
25 Familien haben sich inzwischen zusammengefunden, um gemeinsam gegen einen Missstand zu protestieren. Sie haben beobachtet, wie pünktlich mit einbrechender Dunkelheit Müllsäcke und Kartons am Markt im Bereich um die Litfasssäule abgestellt werden.
Gerd Steinbrink, einer der Anwohner, teilte der RP mit, dass diese abgestellte „Ware" nachts Ziel so mancher „Schatzsucher" wird. Sie würden Kartons und Säcke aufreißen, durchwühlen, Brauchbares mitnehmen, unbrauchbares in der Gegend verstreuen. Für die Anwohner bedeute das, dass sie dreimal wöchentlich gezwungen seien, den Dreck anderer Leute zu kehren. Denn die verstreuten Gegenstände würden vom Wind in alle Richtungen geweht und trügen sicherlich nicht zur Verschönerung des Ortsbildes bei.
Neben dem Dreck müssen die Anwohner allerdings auch erhebliche Lärmbelästigung in Kauf nehmen. Die „Antiquitätenhändler", so Gerd Steinbrink, ließen die Motoren ihrer Autos laufen, um bei aufgeblendeten Scheinwerfern besser den Müllhaufen durchwühlen zu können. „Unsere Geduld und auch unsere Nerven sind nun langsam am Ende und wir sind nicht länger gewillt, kostenlos die Straßenkehrer für rücksichtslose Mitbürger zu spielen", meint Gerd Steinbrink im Namen seiner Nachbarn.
Die Bewohner rund um den Marktplatz fordern nun mit Nachdruck ständige und wirksame Polizeikontrollen oder aber den alten Vorschlag der Laarer Bürgervereinigung aufzugreifen. Er sieht vor, dass am Vorabend eines jeden Markttages ein hoher Drahtgitterkäfig aufgestellt wird, in den Kartons und Säcke geworfen werden können. Selbst wenn die Stöberer in den Käfig steigen würden, meinen die Bewohner, bliebe die Umgegend sauber, und sowohl ihnen als auch der städtischen Müllabfuhr blieben etliche Kehrschichten erspart.
15.10.1980 - Laarer Nachrichten
Einwohnerschwund in Laar
Bald werden auch die letzten deutschen Mieter der Thomasstraße ihre Wohnungen aufgegeben haben, um weiteren Ausländern Platz zu machen.
So wie auf der Thomasstraße gibt es in Laar ganze Straßenzüge, die nur von Ausländern bewohnt sind. Gegen die Einbürgerung ausländischer Familien hat man nichts einzuwenden, es bestehen auch gegenüber unseren ausländischen Mitbürgern keinerlei Vorurteile, solange dies Miteinander in einem ausgewogenen Verhältnis steht. Als Lösung fordern Bürgerverein und Einzelhandel einen verstärkten Ausbau der bestehenden Baulücken, damit die Abwanderung deutscher Familien durch ein Wohnungsangebot ausreichend gestoppt wird.
15.10.1980 - Laarer Nachrichten
Theo Barkowski mit dem Ehrenwappen ausgezeichnet
„Möglichst ausgewogen auf bürgervereinsmäßiger, öffentlicher oder ehrenamtlicher, wirtschaftlicher oder heimatgeschichtlicher Ebene verteilt" soll das Spektrum der Tätigkeit derjenigen Personen sein, die der Verband Duisburger Bürgervereine mit dem neuen Duisburger Ehrenwappen auszeichnen will. Es heißt weiter: „Die Bürger müssen im Rahmen dieser Tätigkeit mindestens zehn Jahre in Duisburg gewohnt und gewirkt haben. Das Ergebnis dieses Wirkens muss sichtbar und unbestritten zum Wohle und zur Hebung des Ansehens der Stadt Duisburg sich ausgewirkt haben."
Vergeben wurde dieses Ehrenwappen zum ersten Mal an den langjährigen Vorsitzenden der Bürgervereinigung Duisburg-Laar, Herrn Theo Barkowski. Mit ihm wurden Altoberbürgermeister August Seeling und der ehemalige Stadtarchivar Günter von Roden geehrt.
Am 14. Juni dieses Jahres wurde den drei Herren auf der Jubiläumsfeier des Meidericher Bürgervereins anlässlich dessen 75jährigen Bestehens das Wappen überreicht. Es zeigt neben den verschiedenen Stadtteilwappen der Stadt Montan natürlich auch das Stadtwappen, und, was uns besonders freut, den alten Wahlspruch der Laarer Bürgervereinigung "Am würdigen Alten in Treue halten, am kräftigen Neuen sich stärken und freuen!"
Dies ist der Wahlspruch, nach welchem sicher alle drei Ausgezeichneten gehandelt haben. Unsere Gratulation gilt allen drei Herren, besonders aber unserem Vorsitzenden Theo Barkowski, dem wir wünschen, noch viele Jahre zum Wohle Laars, aber auch der Gesamtstadt, wirken zu dürfen.
Bürgervereinigung Duisburg-Laar
31.10.1980 - Rheinische Post
Leserbrief:
Grobe Täuschung der Bevölkerung
Die Presseveröffentlichungen der letzten Zeit veranlassen mich, diesen Leserbrief zu schreiben, um einige Dinge, wie ich meine, wieder ins rechte Licht zu rücken und um anderes zu erklären.
Da wird z. B. verkündet, dass die Betriebshöfe der Stadt bis zum Jahresende aus Laar ausgelagert seien; dieses ist schlechtweg unwahr, denn für den Betriebshof an der Emscherhüttenstraße gibt es nach Aussage des Beigeordneten Hackbarth im Ausschuss für städt. Betriebe (5. 9. 80) noch kein geeignetes Gelände - hier sind alle Parteien aufgefordert, geeignete Vorschläge zu machen. Ich möchte hier mit Nachdruck noch einmal erklären, dass die Auslagerung der Betriebshöfe der Wunsch aller ist, und es sollte daher auch das Bestreben aller Beteiligten sein, hier schnell für eine Lösung zu sorgen.
Des weiteren wird behauptet, die Asphaltierung des Laarer Marktes sei auf Betreiben der SPD zustande gekommen. Hierzu sei gesagt, dass einmal die Verwaltung gelobt werden muss, die diese Maßnahme aus sich heraus angeleiert hat und durchführen lässt. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die SPD in ihrem abgelaufenen Duisburg-Plan versprochen hat, bis 1980 alle Straßen in Laar mit einer Asphaltdecke zu versehen, bis heute ist leider nichts davon zu sehen und da auch im Haushalt nichts geplant ist, wird daraus leider in den nächsten Jahren nichts.
Ich rücke es in den Bereich der groben Täuschung der Bevölkerung, wenn man ihr den Abbruch der Pfeilerbahn verkündet und im Nachhinein feststellen muss, dass der östlich der Friedrich-Ebert-Straße liegende Teil nicht Gegenstand des Vertrages war. Hier wäre weniger Versprechen manchmal mehr.
Es gibt in Laar einige sehr starke Gruppen, die sich für diesen Ortsteil einsetzen, jede Gruppe sollte, so meine ich, die andere respektieren. Wir alle sollten froh sein; dass es so viele gibt, die sich in ihrer Freizeit dafür einsetzen, dass im Ortsteil, im Bezirk und in der Stadt, in der wir leben, etwas passiert und getan wird. Keiner sollte die Arbeit des anderen verächtlich machen. Sachliche Kritik, vielleicht ab und zu ein bisschen Polemik, sollte hier angebracht und vertragen werden können.
Als letztes möchte ich noch einmal darum bitten, nicht anderer Leute Eigentum zu verplanen. Gemeint ist das Grundstück des alten Krankenhauses. Die Äußerungen, die einige in letzter Zeit wieder machen, veranlassen mich zu dieser Bitte. Die katholische Kirchengemeinde hat schon lange ihre Gesprächsbereitschaft in dieser Sache erklärt und soweit ich weiß, auch schon Gespräche geführt.
Der Laarer Bürgerverein und die Laarer CDU haben erklärt, zusammen mit der Kirchengemeinde nach einer vernünftigen Lösung zu suchen. Dieses sollte für das alte Krankenhausgelände gelten, aber auch für sämtliche andere Baulücken in Laar. Hier würde die Förderung von Privatinitiative auch den Bedenken und Wünschen der in der letzten Zeit veröffentlichten Klage der Laarer Geschäftsleute sehr entgegenkommen. Wenn in diesem Zusammenhang eine Wohnungsgenossenschaft von sich behauptet, sie würde für die Verbesserung der Wohnsituation in Laar etwas tun, so ist das sicher berechtigt; aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und es gibt noch einige Gesellschaften, die Wohnungsbesitz in Laar haben, mit denen man unbedingt noch mal wieder reden muss.
Theo Terlinden
CDU-Vorsitzender Laar
11.11.1980 - WAZ - wi
Krankenhaus-Mitarbeiter:
DVG soll Linienführung ändern
In einem Schreiben an die Meidericher Bezirksvertreter Ulrich Lueger (CDU) und Dieter Fischdick (SPD) bittet die Mitarbeitervertretung des Laarer St. Joseph-Hospitals um Unterstützung, Änderungen im Fahrplan der DVG vorzunehmen.
Die Mitarbeitervertretung schlägt vor, die Linienführung zweier Busse wie folgt zu ändern: Die Linie 907 aus Richtung Ruhrort soll durch Laar hindurch auch die Wendeschleife an der Werthstraße anfahren. Hierdurch würde eine weitere Zustiegsmöglichkeit in Laar geschaffen.
Die Endhaltestelle der Linie 905 soll von der Godesberger Straße in Beeckerwerth zum Krankenhaus verlagert werden. Hierfür bietet das Direktorium des Krankenhauses der DVG eine Wendemöglichkeit und Aufenthaltsmöglichkeiten für die DVG-Bediensteten an.
Weiterer Punkt in dem Schreiben waren Korrekturvorschläge für den Fahrplan der Buslinien nach Laar und Beeckerwerth.
11.11.1980 - Rheinische Post
Mitarbeiter bitten um eine Änderung
Um Unterstützung ihrer Bemühungen hinsichtlich der Veränderung der Linienführung der Buslinien 907 und 905 der DVG bat die Mitarbeitervertretung des St.-Joseph-Hospitals Laar die Bezirksvertreter Ulrich Lueger (CDU) und Dieter Fischdick (SPD). Für die FDP erhielt das Schreiben Franz Widera.
Die Mitarbeitervertretung, die sich in ihren Bemühungen vom Direktorium des St.-Joseph-Hospitals Laar und von der Pfarrgemeinde St. Ewaldi als Träger des Hauses unterstützt weiß, bittet darum, die Linie 907 von Ruhrort kommend, durch Laar zu führen und die Wendeschleife an der Werthstraße anfahren zu lassen. Außerdem könne man die Endhaltestelle der Linie 905 von der Godesberger Straße zum St.-Joseph-Hospital Laar verlegen. Dazu habe das Direktorium des Hauses der DVG Wendemöglichkeiten auf dem Gelände des St.-Joseph-Hospitals Laar angeboten.
12.11.1980 - WAZ - ka
Umgehung Laar soll St. Ewaldi im Wege stehen
Weniger die mit Blick auf den Elften im Elften verständlich erscheinenden Wirrungen über korrekte oder unkorrekte Teilab-stimmungen zum Etatpaket ‘81 erregten gestern den Zorn der Bezirksvertreter, sondern jene Reststümpfe der Laarer Pfeilerbahn auf der östlichen Seite der Friedrich-Ebert-Straße, die allen Beschlüssen und Erklärungen über einen Totalabriss bislang getrotzt haben. „Die Verwaltung hat mich getäuscht", wetterte Dieter Fischdick (SPD) schon deswegen eine Tonlage stärker, weil seine Fraktion auch in der Öffentlichkeit immer den totalen Abbruch dieses Bauwerks als beschlossene Sache verkündet hatte.
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass im Vertrag mit der Thyssen AG, die den Abbruch weitestgehend auf eigene Kosten betrieben hatte, jenes östliche Teilstück nicht aufgeführt war, da es auf Werksgelände stehen soll. Fischdick: „Genau an dieser Stelle standen einmal 76 Wohnungen, nicht auf sondern am Werksgelände.
Einstimmig nahm die Vertretung den SPD-Antrag an, dass die Stadt Duisburg unverzüglich mit der Thyssen AG über diesen Rest-Abriss der Pfeilerbahn verhandeln soll.
Der Planungsstand der Laarer Umgehung sieht aus Sicht der Verwaltung, wie gestern bekannt geben, für Anfang 1981 den Antrag beim Regierungspräsident über die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens vor, bei dem bis zur Beschlussfassung mindestens zwei Jahre ins Land gehen. Parallel dazu würden schon jetzt Verhandlungen zwischen der Stadt und den Grundstückseigentümern zum Aufkauf der Flächen stattfinden.
Einer der noch nicht gelösten Problempunkte sind das von der Umgehungsplanung direkt betroffene Jugendheim und die indirekt betroffene Kirche St. Ewaldi. Nach Informationen des CDU-Bezirksvertreters Ulrich Lüger zu Folge, die er vor der Sitzung äußerte, soll in Kirchenkreisen die Meinung nach einer Entschädigung für das auf jeden Fall abzureißende Jugendheim aber auch für die Kirche St. Ewaldi ins Auge gefasst werden. Ihre künftige „Insellage“ von Straßen umgeben, sei dann nicht mehr tragbar, soll die Begründung lauten.
12.11.1980 - Rheinische Post - sto
SPD-Bezirksvertreter fordern den totalen Abriss der Laarer Pfeilerbahn
„Die Verwaltung hat uns getäuscht"
... Heftige Kritik musste sich die Verwaltung gefallen lassen, als die Mitteilungsvorlage „Pfeilerbahn Laar" behandelt wurde. Entgegen bisherigen Annahmen war nicht die gesamte Pfeilerbahn abgebrochen worden, sondern ein Rest östlich der Friedrich-Ebert-Straße blieb stehen. Das hatte in der SPD-Fraktion Empörung hervorgerufen. Dieter Fischdick erklärte für die sozialdemokratische Fraktion, die Verwaltung habe falsche Aussagen gemacht. „Die Verwaltung hat uns getäuscht." Die Verwaltung hatte erklärt, dass das betroffene Stück zum Werkgelände gehört. „Hier haben früher Häuser gestanden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Bewohner auf Werksgelände gewohnt haben", schimpfte Fischdick. Er forderte den Oberstadtdirektor auf, sich darum zu bemühen, dass auch der restliche Abschnitt der Pfeilerbahn abgerissen wird.
Begrüßt wurde in der Bezirksvertretung die Tatsache, dass zum Jahresanfang mit dem Planfeststellungsverfahren für die Umgehungsstraße Laar und unter Umständen 1983 mit dem Bau begonnen werden kann.
12.11.1980 - Rheinische Post
Fischdick führt SPD an
Wenn die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck demnächst ihre Sitzung abhält, wird an der Spitze der SPD-Fraktion ein neuer Vorsitzender seine Arbeit tun: Dieter Fischdick wurde von der SPD als Nachfolger von Reinhard Bulitz zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Bulitz soll nach dem Ausscheiden von Helmut Wieczorek aus dem Rat der Stadt zum Bürgermeister gewählt werden. Er will danach sein Amt als Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Bezirksvorsteher niederlegen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Dieter Fischdick auch das Amt des stellvertretenden Bezirksvorstehers übernimmt.
Die CDU-Fraktion in der Meidericher Bezirksvertretung signalisierte schon jetzt, dass sie sich nicht an der Wahl des stellvertretenden Vorstehers beteiligen wolle. „Wir halten es für angebracht, dass dieser Posten durch unsere Fraktion besetzt wird“, erklärte CDU-Bezirksvertreter Peter Cinka. „Unsere Entscheidung richtet sich nicht gegen eine bestimmte Person. Aber wir halten es für demokratisch, wenn die Mehrheitspartei dieses Amt abgeben würde." Cinka kritisiert in diesem Zusammenhang Vorkommnisse der Vergangenheit, als sowohl Kohlhayer als auch Bulitz ihrer Repräsentantenpflicht nicht nachkommen konnten und dann ein dritter Mann aus SPD-Kreisen geholt wurde.
14.11.1980 - Rheinische Post - Hildegard Stockhofe
Gemeinde will gesamtes Kirchengelände an Stadt verkaufen
Bistum genehmigt die Verhandlungen
Wenn in wenigen Wochen das Planfeststellungsverfahren für die Umgehungsstraße Laar eingeleitet wird, muss sich die Verwaltung auf mögliche Einsprüche einstellen. Probleme erwarten Politiker und Verwaltungsvertreter unter anderem mit der katholischen Kirchengemeinde St. Ewaldi, deren Grundstück von der Umgehungsstraße angeschnitten wird.
Wie bereits gemeldet, soll das Jugendheim von St. Ewaldi der Spitzhacke zum Opfer fallen. Noch ist aber immer nicht geklärt wie ein Jugendzentrum finanziert werden kann, obwohl es so gut wie sicher erscheint, dass das Haus auf dem Gelände des alten Krankenhauses entstehen soll. Es erscheint ausgeschlossen, dass die Gemeinde das Neubauprojekt selber finanzieren kann.
Die Kirchengemeinde hat inzwischen allerdings weitere Bedenken angemeldet. Sie fürchtet, dass die alte Kirche von der neuen Straße so schwer in Mitleidenschaft gezogen wird, dass erhebliche Baumängel zu erwarten sind. Noch gibt es keine detaillierten Pläne, aus denen hervorgeht, wie nahe die Straße an dem Gotteshaus vorbeigeführt werden soll.
Wie Pastor Heinrich Thönessen erklärte, hat das zuständige Bistum Essen inzwischen die Genehmigung erteilt, dass die Gemeinde mit der Stadt über das gesamte Gelände verhandeln darf. „Ich glaube aber kaum, dass die Stadt an dem Grundstück interessiert ist", bezweifelt Pastor Thönessen.
Die Kirche läge nach dem Bau der Straße auf wie einer Insel, am Vordereingang vorbei fließt der Autoverkehr der Friedrich-Ebert-Straße, auf der Rückseite der Autoverkehr auf der Umgehungsstraße. „Bisher fingen die beiden Türme die Erschütterungen auf, die durch Wagen und Straßenbahnen auf der Friedrich-Ebert-Straße verursacht wurden." Thönessen befürchtet, dass die Umgehungsstraße die Kirche aber so schwer in Mitleidenschaft zieht, daß sie im Laufe der Zeit schweren Schaden davontragen wird.
Wichtig erscheint ihm in diesem Zusammenhang auch, dass die Einheit zwischen Kirche und Jugendheim getrennt werden könnte. „Damit fällt für uns ein wichtiges Zentrum fort."
Vor drei Jahren hatte die Gemeinde bereits ihre Einsprüche gegen die Umgehungsstraße vorgetragen. „Ich kann es nicht ausschließen, dass unsere Einsprüche aufrecht erhalten bleiben", deutet Thönessen an, der seit elf Jahren als Pastor in Laar lebt. „Im Interesse unserer Gemeindemitglieder muss über einen möglichen Verkauf des gesamten Grundstückes verhandelt werden. Bisher ist in dieser Richtung allerdings noch nichts unternommen worden."
18.11.1980 - Laarer Nachrichten
Einwohnerschwund in Laar
Ein erfreuliches Echo fand die Aktion der Laarer Geschäftsleute, mit der sie ihre Besorgnis über den immer stärker werdenden Schwund der Deutschen Mitbürger zum Ausdruck brachten. Wir berichteten davon in unserer letzten Ausgabe.
So schreibt Stadtdirektor Ebert zu diesem Problem an Herrn Elsen: "Für Ihr ausführliches Schreiben zu den Problemen des Stadtteils Laar möchte ich mich bedanken. Die von Ihnen angeführten Anregungen werde ich gerne aufgreifen und prüfen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass angesichts der Komplexität der angesprochenen Probleme die Bearbeitung innerhalb der Verwaltung einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Sie werden von mir umgehend benachrichtigt werden, wenn sich Ergebnisse meiner Bemühungen abzeichnen."
Von der CDU-Fraktion erhielt Herr Elsen u.a. folgende Stellungnahme: "Auch wir verfolgen seit Jahren mit wachsender Besorgnis die Entwicklung des Ortsteils Duisburg-Laar. Unsere Aktivitäten im CDU-Ortsverband Beeckerwerth-Laar und in der CDU-Bezirksfraktion sind ja hinreichend bekannt. In der letzten Zeit sind doch viele positive Schritte erfolgt um die Neugestaltung des Ortsteiles zu beginnen. Um diese positiven Schritte auszubauen, zu ergänzen bzw. zu erweitern, wären wir Ihnen dankbar, wenn wir einmal einen Termin zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch mit Ihnen bekommen könnten. Wenn Sie mit diesem Weg einverstanden sind, können wir kurzfristig telefonisch einen Termin abstimmen."
Ratsherr Enkisch von der SPD-Fraktion wird in Kürze in einem persönlichen Gespräch mit Laarer Geschäftsleuten darüber diskutieren und hat seine Unterstützung schon jetzt zugesagt.
Die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Nord AG schreibt ebenfalls u.a.: "Die in diesem Brief dargelegten Auffassungen bezüglich des jetzigen Zustandes des Stadtteils Laar können wir nur unterstreichen. Wir stimmen ebenso überein mit Ihnen in der Frage der möglichen Lösung. Der abgelichtete Brief steht teilweise sogar im Gegensatz zu dem, was in der Presseerklärung seinerzeit zu lesen war.
Als einer der größten Vermieter in diesem Stadtteil sind wir natürlich an einer Zusammenarbeit mit den privaten Eigentümern und dem Bürgerverein Laar interessiert. Sollten Sie in der nächsten Zeit weitere Initiativen zur Verbesserung der Situation Laars planen, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns zu den vorbereiteten Gesprächen hinzuziehen könnten. Wie Ihnen bekannt ist, ist die Genossenschaft eine Vereinigung von Privatpersonen, deren Ziel ausschließlich die Versorgung der Bevölkerung mit guten und preiswerten Wohnungen ist. Wir sind an keinerlei Weisungen von Industrie und Behörden gebunden. Aus diesem Grunde glauben wir der geeignete Gesprächspartner für Sie zu sein. Schließlich möchten wir bei allen Gesprächen mit den zuständigen Behörden auch unsere guten Dienste anbieten. Wir sind seit Jahren mit den zuständigen Ämtern im Gespräch und können auch auf einige Erfolge zurückblicken."
Wir hoffen, dass so viele gemeinsame Bemühungen für Laar zu einem positiven Ergebnis führen.
06.12.1980 - WAZ - kal
Giersch: Nicht auf unsere Kosten
Stadt lehnt Vergoldungspläne der Laarer Ewaldi-Kirche ab
Kirchbau-Diskussion im Planungsausschuss - Das neue Laarer Konzept
Im Rathaus will man ernst machen mit dem Langzeitprojekt, den Laarer Ortskern menschenfreundlicher zu gestalten. Nach der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die Laarer Umgehungsstraße, die eines Tages die jetzige holprige Hauptdurchgangsschneise der Friedrich-Ebert-Straße zu einer reinen Anliegerstraße aufpolieren wird, setzte jetzt der Planungsausschuss mit dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan einen weiteren Akzent. Jedoch nicht die Gestaltung zur Aufwertung des Laarer Stadtteils, als vielmehr die Diskussion um Beibehaltung oder Veränderung des Standortes der St.-Ewaldi-Kirche beherrschte die Debatte mit derartiger Intensität, dass Ratsherr Werner Rawe (SPD) ironisch die Frage stellte, ob hier etwa der Kirchbauverein tage.
Offensichtlich verfolgt die Kirchengemeinde die Absicht aufgrund der Laarer Neugestaltung, das dann zwischen Umgehungs- und verkehrsberuhigter Friedrich-Ebert-Straße liegende Gotteshaus abreißen zu wollen und auf dem Grundstück des ehemaligen St. Josef-Krankenhauses aufbauen zu lassen. Als Begründung ist zu hören, dass das Kirchengebäude nicht mehr im Zentrum des Stadtteils Laar liege sondern nur noch am Rand.
Hinter dieser Argumentation steckt aber die noch nicht ganz klar ausgesprochene Erwartung, wie Planungsdezernent Norbert Giersch vermutet, dass die Stadt Duisburg der Kirchengemeinde ein neues Kirchenzentrum auf dem ehemaligen Krankenhausgelände hinstellen solle. An diesem Punkt aber, entzündeten sich die Gemüter. Ausschussvorsitzender Dr. Frenzel (SPD): „Es ist nicht unsere Aufgabe über Umwege die Kirche vergolden zu lassen".
Ratsfrau Bärbel Zieling (SPD) stellte unwidersprochen heraus, dass die Kirche als Bauwerk in Laar jetzt schon sich in einer Randlage befinde. Die jetzige Lage der Kirche werde sich sogar nach Fertigstellung der Umgehung durch die Verkehrsberuhigung auf der Friedrich-Ebert-Straße sogar etwas bessern, meinte Giersch.
Für die CDU verfocht Ratsherr Michael Hainbucher das Konzept der Loskoppelung möglicher Entschädigungsfragen zwischen Stadt und Kirche von dem Wunsch des Kirchenvorstandes, dass planerisch auf dem Grundstück des ehemaligen Krankenhauses neben dem Jugendheim auch noch ein Grundstück für ein regelrechtes Kirchenzentrums ausweisen zu lassen.
Dazu Giersch: „Das kann die Kirche haben, wenn sie erklärt, dass auf ihre Kosten dort ein neues Kirchenzentrum gebaut wird". Der Planungsdezernent machte allerdings auch deutlich, dass er aufgrund der Einwohnerzahl von Laar kaum daran glaube, dass das Ruhrbistum in Essen in der Lage sei, neben der Ewaldi-Kirche in Laar noch eine zweite katholische Kirche bauen zu wollen.
16.12.1980 - WAZ - ka
CDU: „An Laar wird vorbei geplant"
Bedenken gegen den Entwurf des vom Stadtplanungsamt aufgestellten Bauungsplanes Laar hat der CDU-Ortsverband Beeckerwerth-Laar angemeldet. Seine Kritik wendet sich in erster Linie gegen die Ausweisung einer 6000 Quadratmeter großen Grünfläche auf dem ehemaligen Gelände des alten St.-Joseph-Hospitals: „Es wird an Laar vorbeigeplant".
Dieser Vorschlag der CDU muss im Zusammenhang mit der vom CDU-Planungssprecher Michael Hainbucher in der jüngsten Planungs-Ausschusssitzung vorgetragenen Forderung der katholischen Kirchengemeinde St. Ewaldi, Laar gesehen werden, auf diesem Grundstück ein neues Kirchenzentrum anstelle des in eine Randlage gerückten jetzigen Kirchbaus errichten zu können.
Während der Laarer Ortsverband in seiner für die Öffentlichkeit bestimmten Information darauf nicht näher eingeht, hält er dagegen konkret die Ausweisung einer Grünfläche auf diesem Grundstück für unnötig, da nur wenige Minuten entfernt der Flora-Park liegt und an der Emscherhüttenstraße der erst neu errichtete Grünzug. In diese Überlegungen möchte die CDU auch den Luna-Park einbeziehen.
Bedenken kommen bei diesem Ortsverband auch über die Finanzierung dieses Grünzugs auf. Wenn dieses Gelände als Grünfläche ausgewiesen wird, so müsse der katholischen Kirchengemeinde als Eigentümerin dieses Geländes eine Ausgleichsentschädigung gezahlt werden, behauptet CDU Vorsitzender Theo Terlinden: „Woher will die Stadt das Geld dafür nehmen?"
Terlinden kündigte an, dass die Bezirksfraktion in der heute stattfindenden Sitzung der Bezirksvertretung die Verlegung des Betriebshofes von der Emscherhüttenstraße schon früher als für 1984 beantragen wolle. Auf diesem Gelände möchte die CDU Wohnungen und Geschäftsräume hinsetzen, um damit den durch den Bau der Umgehung planungsverdrängten Anwohnern der Friedrich-Ebert-Straße neue Wohnungen und Geschäftsräume in Laar anbieten zu können und die Attraktivität dieses Stadtteils zu heben.
18.12.1980 - WAZ - ka
Fischdick (SPD) geißelt Arbeitstempo
Harte DVG-Schelte um Schutzdächer
Mächtig auf den DVG-Putz klopfte Meiderichs neuer Sprecher der SPD-Bezirksfraktion Dietrich Fischdick. Vor dreieinhalb Jahren habe man bereits die DVG gebeten, an den Bushaltestellen Flora- und Schillstraße in Laar Schutzdächer für die Wartenden einzurichten und im November vorigen Jahres einen entsprechenden Beschluss gefasst.
Unverständlich ist es ihm, dass die DVG ein ganzes Jahr gebraucht habe, um lapidar mitzuteilen, dass '81 die Schutzdächer errichtet werden, sobald über die beim Regierungspräsidenten gestellten Zuschussanträge entschieden sei.
In seiner Schelte, in der er die DVG eine „Duisburger Verhinderungs Gesellschaft" nannte, gab Fischdick zu, dass es ihm nicht in den Kopf gehe, für diese DVG-Antwort über ein Jahr Bearbeitungszeit benötigt zu haben.
Man solle doch mal an die Leute denken, die morgens früh zur Arbeit gehen müssen und da draußen bei Wind und Wetter an der Bushaltestelle ohne Schutz stehen müssen. Fischdick wörtlich: „Da sollten sich mal die DVG-Fürsten hinstellen".
19.12.1980 - WAZ
Leserbrief:
Keine „Vergoldungspläne"
Zu WAZ-Artikel: „Stadt lehnt Vergoldungspläne der Laarer Ewaldi-Kirche ab."
Die kath. Kirchengemeinde St. Ewaldi ist der Ansicht, dass durch diesen Artikel gewollt oder ungewollt beim Leser der Eindruck entsteht, als ob die Pfarrgemeinde sich unberechtigte Vorteile verschaffen wolle und beabsichtige, sich auf Kosten der Steuerzahler zu bereichern. So „vermutet Planungsdezernent Norbert Giersch, dass die Stadt Duisburg der Kirchengemeinde ein neues Kirchenzentrum auf dem ehemaligen Krankenhausgelände hinstellen soll".
Dieser Unterstellung treten Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat als Rechtsträger der kath. Kirchengemeinde St. Ewaldi mit Entschiedenheit entgegen.
Die Laarer Katholiken brauchen keine neue Kirche. Sie brauchen auch kein neues Jugendheim. Die Stadt Duisburg benötigt jedoch das kircheneigene Gelände, auf dem das Jugendheim steht, um die Umgehungsstraße Laar bauen zu können. Damit wird unser gegenwärtiges Gemeindezentrum, bestehend aus der Einheit von Kirche, Jugendheim und Pfarramt zerrissen.
Beim augenblicklichen Stand der Planung erachten wir es nicht nur als unser gutes Recht, sondern halten es für unsere Pflicht zu überlegen, auf welchem Platz ein solches Gemeindezentrum als Einheit wieder entstehen könnte. Das pfarreigene Grundstück des ehemaligen St.-Joseph-Hospitals bietet sich für diesen Zweck geradezu an.
Deshalb haben wir an das Planungsamt der Stadt Duisburg den Antrag gerichtet, im Bebauungsplan 581 auf dem Gelände des alten Laarer Krankenhauses alternativ den Bau eines Jugendheimes oder eines Gemeindezentrums auszuweisen. Was diese unsere vorsorgende Planung mit „Vergoldungsplänen" zu tun haben soll, ist uns unerfindlich.
Kath. Kirchengemeinde St Ewaldi
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