News 2013 - Nachrichten aus Laar


19.01.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Dennis Bechtel

Wenn der Schnee zur Belastung wird

Der Schnee, der zur Zeit die Stadt bedeckt, ist zwar hübsch anzusehen, macht aber einigen Menschen zu schaffen. Vor allem ältere Bürger, die auf einen Rollator angewiesen sind, haben mit den oft rutschigen Gehwegen ihre Schwierigkeiten. Außerdem: Die Bürgersteige müssen gefegt und gereinigt werden. Das ist harte Arbeit.

Helga Hünerbein (83) aus Laar wechselt sich beim Fegen mit ihren Nachbarn ab, jedoch sind auch die schon in fortgeschrittenem Alter. Dass der Gehweg rund um die vor zwei Jahren geschlossene Schule an der Werthstraße, in der Nähe des Hauses in dem Hünerbein lebt, seit Tagen nicht gesäubert wird, ist da ein zusätzliches Übel. Denn für ihre täglichen Einkäufe muss die Dame an der Schule vorbeilaufen.

Aus Angst vor einem Sturz, läuft die Rentnerin daher über die Straße. „Das ist für mich die einzige Möglichkeit. Die Autofahrer haben sich allerdings nicht darüber gefreut. Ihr Hupen war mir jeden Tag gewiss.“ Hünerbein habe sogar überlegt, selbst vor der Schule zu fegen. Sie sei dafür aber zu schwach.

Zuständig für die Beseitigung des Schnees rund um das Schulgelände ist das Immobilien-Management Duisburg (IMD). Nachdem sich dort Mieter Anfang vergangener Woche beschwert hatten, versprach man, den Schnee zu beseitigen, was jedoch zunächst nicht geschah. Weitere vier Tage bis zum Wochenende bleib der Weg unter Schnee begraben. Auf Nachfrage der Redaktion am Freitag sicherte das IMD allerdings zu, den Schnee ab sofort zu fegen und zukünftig der Arbeit nachzukommen.


11.03.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Gärtner in Duisburg-Laar kämpfen für ihre Scholle

„Wir wollen keinen Krieg, auch nicht stänkern. Wir werden stattdessen mit Argumenten kommen.“ Höflich, aber bestimmt werden die Kleingärtner der beiden Laarer Anlagen Am Wasserturm und Rheintreue gegen die Pläne der Stadt vorgehen, die in der Stadtentwicklungsplanung Duisburg 2027 vorsehen, die beiden Grünflächen für „Wohnen am Wasser“ zu opfern. Klar ist aber auch: „Wir werden nicht freiwillig gehen, sondern für unsere Anlagen kämpfen“, sagen die Vorsitzenden Peter Peters (Rheintreue) und Rudolf Gande (Am Wasserturm).

Von den Plänen der Stadt haben die Kleingärtner nur zufällig erfahren, und zwar aus dieser Zeitung. Vor geraumer Zeit berichteten wir über die Neubauideen zwischen Beeckerwerth und Laar. Das war Thema einer Bürgerinformationsveranstaltung, allerdings wurde damals nichts konkret bekanntgegeben. Die Kleingärtner zählten Eins und Eins zusammen und kamen zu dem Ergebnis: Es muss um das Gelände ihrer Anlagen gehen.

Merkwürdig finden sie, dass sie von der Stadt Duisburg nicht einmal ansatzweise über die Planspiele informiert worden sind. Deshalb fielen sie und die 135 weiteren Kleingartenbesitzer aus allen Wolken, als sie dieser Tage vom Stadtverband, der als einziger informiert worden ist, Gewissheit erlangten: Ja, es handelt sich tatsächlich um ihre Grundstücke.

Inzwischen sammeln sie Argumente, die gegen eine Wohnbebauung und für den Erhalt der Gärten sprechen. Die wollen Gande und Peters, mit Unterstützung etlicher ihrer Gartenfreunde, am kommenden Freitag, 15. März, bei einem Workshop zum Thema Duisburg 2027 im Centrum Westende an der Westender Straße 30 vortragen. Der Arbeitskreis tagt von 17 Uhr bis 21 Uhr, Interessierte sind willkommen.

Wie wichtig solche Grünanlagen für die Menschen im Stadtteil sind, beschreiben nicht nur die Vorsitzenden, sondern auch die Pächter. Kirsten Piechocki zum Beispiel ist in der Anlage groß geworden. „Meine Eltern hatten den Garten schon, und jetzt spielen meine Enkelkinder hier“, sagt die 48-Jährige. „Sie glauben ja gar nicht, wie viel Energie und Herzblut hier reingesteckt wurde.“

Ihr geht es nicht nur ums eigene Wohl, sondern auch um das der Tiere. Der Buntspecht und Spatzen seien in ihrem Garten zu Hause, auch Kröten, Frösche und Libellen.

Für die Vereinsvorsitzenden ist wichtig, dass sie Klarheit über die Zukunft der Anlagen bekommen: „Sonst sind freiwerdende Gärten nicht mehr vermietbar. Wer kauft schon, wenn er nicht weiß, für wie lange?!“


19.03.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Idylle hinterm Rheindeich

Als „ruhig, sachlich und konstruktiv“ erlebten Rudolf Gande und Peter Peters, die beiden Vorsitzenden der in Laar nebeneinander liegenden Kleingartenanlagen „Zum Wasserturm“ und „Rheintreue“, den Informationsabend zum Thema Duisburg 2012. Wie berichtet, sehen die Pläne der Stadt vor, die beiden hinter dem Rheindeich gelegenen Anlagen für Wohnbebauung zu opfern. Damit sind die 138 Kleingärtner nicht einverstanden.

Sie waren zum so genannten Workshop im Centrum Westende mit rund 60 Personen angereist, und stellten damit die größte Interessengruppe. Um mit ihnen die spezifischen Probleme erläutern zu können, wurden die Laarer von den übrigen rund 50 Workshop-Teilnehmern aus dem Bezirk Meiderich/Beeck getrennt. Was zur Folge hatte, dass die Ideen, Vorschläge und Bedenken dieser Gruppe ausführlich diskutiert werden konnten. „Die Stadt war gut vorbereitet“, attestieren Peters und Gande der Behörde.

Aber: Auch sie hatten sich bestens präpariert. Auf einer DIN-A-4-Seite hatten Gande und Peters ihre Argumente zum Erhalt der Anlagen zusammengetragen. Unter anderem verweisen sie auf den Naherholungswert – nicht nur für die Gärtner selbst. So nutzten viele Radler und Spaziergänger, die auf dem Rheindeich unterwegs seien, die Anlagen für ein Päuschen, sagten sie. Und die Patienten der Rheinklinik nebenan schlenderten auch oft durch die Kleingärten.

Zudem wiesen die Gärtner darauf hin, dass es sich bei der Aussage der Stadt, auf dem 50 000 Quadratmeter großen Grüngelände könnte „Wohnen am Wasser“ ermöglicht werden, um Etikettenschwindel handele. Denn: „Hier ist kein Wohnen am Wasser möglich, sondern nur Wohnen hinterm Deich – es sei denn, man baut Hochhäuser.“

Die Kleingärtner haben aber nicht nur Kritik geäußert, sondern auch Vorschläge gemacht, wie und wo „schöner Wohnen“ in der Nachbarschaft möglich wäre. In Laar und Beeckerwerth gebe es etliche Flächen, die sich dafür eigneten, ebenso in Ruhrort, wo das eingeschlafene „Waterfront-Projekt“ wieder aktiviert werden könnte.

Nun sollen die Ergebnisse des Treffens, an dem auch Politiker aus der Bezirksvertretung teilgenommen hatten, ausgewertet werden. Wenn auch die Ergebnisse aus allen anderen Bezirken vorliegen, soll alles zu einem neuen Flächennutzungsplan verwoben werden. Über den könnte der Rat der Stadt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2013 entscheiden. Nicht allerdings, ohne das Votum der Bezirksvertretungen zu berücksichtigen. Die Meidericher Politiker sollen deshalb in die Gärten eingeladen werden, um sich selbst ein Bild vom Wert solcher Anlagen machen zu können.


20.03.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Kaiser führt OV

Auf der Jahreshauptversammlung des neu gegründeten SPD-Ortsvereins Laar/Beeckerwerth wurde Manfred Kaiser zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter sind Gisela Hausmann und Gisela Machel. Weiter gehören dem Vorstand Uwe Dreyer als Kassierer sowie Andrea Dreyer als Schriftführerin an. Als Beisitzer wurden gewählt Siegfried Bosse, Rita Kaiser, Heinz-Peter Kättnis, Christian Machel, Gerti Müller, Manfred Sonst und Christian Barra. „Mit dem Zusammenschluss der beiden SPD-Ortsvereine“, sagt Kaiser „sind wir bestens für die Bundestagswahl aufgestellt.“


21.03.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Verein „brotZeit“ sucht Senioren als Helfer in Schulen

Der Verein brotZeit e. V. organisiert mit Hilfe von aktiven Senioren ein Frühstücks- und Betreuungsangebot an Grundschulen für sozial benachteiligte Kinder. In Berlin, Heilbronn, München, Leipzig und Hamburg engagieren sich schon weit über 500 Helfer an fast 100 Schulen. Nun kommt die neue Förderregion Rhein/Ruhr hinzu, die mit der Stadt Duisburg an den Start geht. Für die vier Pilotschulen - den Grundschulen Karolinenstraße und Laar im Bezirk Meiderich, die Grundschule Marienstraße in Homberg, sowie für die Grundschule im Dichterviertel in Hamborn werden aktuell Frühstückshelfer gesucht.

Vor Unterrichtsbeginn wird von den Senioren in den Schulräumen ein ausgewogenes und reichhaltiges Frühstücksbüfett für die Sechs- bis Zehnjährigen vorbereitet. Für ihr Engagement zahlen die Schulen eine Aufwandsentschädigung.

Mehr Informationen unter 0211 - 179298 -88 oder 0173 - 2796233 bei Iris Björnslev.


29.03.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Willi Mohrs

Der Laarer Dom: Auferstanden aus Ruinen

Carl Rüdell und Richard Odenthal stehen in den Chroniken als Erbauer der Kirche St. Ewaldi in Laar. Fredi Berg (83) und Hans Rychlik (84) könnten Ähnliches von sich behaupten, haben sie doch – mit vielen anderen – ihre Kirche nach dem Krieg wiederaufgebaut.

„Ich hab gemacht, was wir alle gemacht haben: Steine geklopft“, sagt Berg. Ein wüstes Trümmerfeld zeigt ein altes Foto in einem Buch der Bürgervereinigung Duisburg-Laar. Und es zeigt Menschen, die teils mit der bloßen Hand an den Wiederaufbau ihrer Kirche gingen.

Im Oktober 1944 heulten die Luftschutzsirenen das Ende von St. Ewaldi ein, des stolzen Gotteshauses. Bomben prasselten hinab, vom „Laarer Dom“ sahen die Menschen, die nach der Entwarnung aus Kellern und Bunkern krochen, nur noch die rauchenden Außenmauern und statt zweien nur noch einen Turm.

„Unsere Kirche ist immer schön gewesen“, blickt Rychlik zurück und erinnert sich an den Kaplan, der noch Ewaldi-Figuren vom Altar retten konnte. 10 bis 20 Laarer seien nach dem Krieg täglich beim Enttrümmern der Kirche gewesen, berichtet Berg. Der Pastor sorgte für Butterbrote oder – damals ebenso wertvoll – spendierte Lebensmittelmarken.

Eine Leiter wurde nicht spendiert, sondern geklaut, gesteht Berg. Aber auch das galt als „Fringsen“ (vom Kölner Erzbischof Josef Frings erlaubtes Aneignen in Zeiten der Not), denn der Zweck heiligte die Mittel. Mit der Leiter kamen Berg und seine Mitstreiter an ein Seil, das führte zur einzig noch verbliebenen Glocke, und als die zu Fronleichnam zu ersten Mal wieder erklang, standen den Laarern die Tränen in den Augen.

Eng verbunden war die Geschichte der Kirche im romanisch angehauchten Baustil mit der Industrialisierung, die das Dorf Laar zur Gemeinde mit einigen tausend Einwohnern machte und das Kapellchen aus allen Nähten platzen ließ. 1892 gab es rund 9500 Katholiken in Laar, mehr als heute. Der Bau einer Notkirche wurde beschlossen, schließlich ein kompletter Kirchenneubau. Die Kölner Architekten planten als besonderes Kennzeichen zwei 49 Meter hohe Türme, genug für den Ehrentitel „Dom“. Am 13. November 1898 weihten die Laarer die Kirche ein. Beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurde bei einem Turm auf die 20 Meter hohe Spitze verzichtet, auch das prägt St. Ewaldi.

Den Namen trägt der „Dom“ nach zwei Missionaren, die Ende des 7. Jahrhunderts ihren Dienst taten. Das ging nicht lange gut, sie wurden bald darauf erschlagen. Ihre Leichen wurden in den Rhein geschwemmt – und dabei ereignete sich Wundersames: Die beiden Ewalde trieben nicht rheinab, sondern stromauf. Genauer: bis Köln, wo ihre sterblichen Überreste noch heute in einer Kirche aufbewahrt werden.


20.04.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Kurz notiert: Ilse Siepmann wird als Kantorin verabschiedet

Der Kirchenchor Ruhrort-Laar wird in diesem Jahr 130. Im Jubiläumsjahr verliert er allerdings seine Kantorin, Ilse Siepmann. Die Chorleiterin hat ihr Amt abgegeben und wird in einem Festgottesdienst am morgigen Sonntag, 21. April, um 11 Uhr in der Laarer Kirche, Apostelstraße 58, verabschiedet. Rund 55 Jahre war sie Angestellte der Evangelischen Kirche. Aktuell hat der Chor Ruhrort-Laar zwölf Mitglieder. Interessierte Gäste sind bei dem Festgottesdienst in der Laarer Kirche willkommen.


20.04.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - gh

Metzgerei Hirtz in Laar ausgezeichnet

Die Metzgerei Hirtz, Apostelstraße 6 in Laar, wurde in der Ausgabe 2/2013 des Fachmagazins „Fleischerhandwerk“ als „Fleischer mit Erfolg“ ausgezeichnet. „Gemeint ist hiermit jedoch nicht der finanzielle Erfolg, sondern es wird gewürdigt, dass wir trotz schlechter Lage überhaupt noch existieren“, sagt Eckhard Hirtz. Er beschreibt sein Umfeld so: Es sei strukturschwach, zudem liege der Betrieb in einer verkehrsberuhigten Seitenstraße. Mit dem Preis, so erläuterte Hirtz im Gespräch mit unserer Redaktion, wolle die Fachzeitung allen Metzgern im Bundesgebiet Mut machen. Nach dem Motto: „Wer sich bemüht und gute Qualität liefert, kann überall über die Runden kommen.“ Der 46-Jährige führt das 125 Jahre alte Familienunternehmen in der fünften Generation, zusammen mit seiner Frau Anja (42).


22.04.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Sabine Merkelt-Rahm

Niemals geht man so ganz

Niemals geht man so ganz – mit einem feierlichen Gottesdienst in der Laarer Kirche verabschiedete sich die Kantorin Ilse Siepmann als Kirchenmusikerin. Sie wird aber der evangelischen Gemeinde Ruhrort-Beeck als ehrenamtliche Kirchenchorleiterin weiter erhalten bleiben.

Nur eine kleine Vorübung für die himmlischen Chöre, deren Jubelgesang bekanntlich bis in alle Ewigkeit dauert, nannte Pfarrer Klaus Fleckner in seiner Predigt die 55 Dienstjahre, die Ilse Siepmann der irdischen Kirchenmusik bisher gewidmet hat. Sie trat 1958 ihren Dienst in der Gemeinde Beeckerwerth an und wechselte 1960 in die Gemeinde Ruhrort. Inzwischen gehören alle Bezirke in denen sie tätig war, zu einer Großgemeinde. Hauptberuflich leitete sie bis zu ihrer Pensionierung über 40 Jahre lang die Pressestelle des evangelischen Kirchenkreises, nebenamtlich gab sie Chor-und Orchesterproben, gestaltete Gottesdienste musikalisch und spielte die Orgel. Wie sie noch Zeit finden konnte ehrenamtlich in zahllosen Gremien und Ausschüssen des Kirchenkreises vertreten zu sein, weiß der Himmel allein. Nun will sie etwas kürzer treten.

Geigerinnen mit Noten versorgt und letzte Absprachen getroffen
Dennoch ist sie es auch an diesem Sonntagmorgen, die zum Einsingen ihres Ruhrort-Laarer Kirchenchores die Kirche aufschließt, die Gastsänger aus der Hamborner Kantorei begrüßt, die Geigerinnen mit Noten versorgt und letzte Absprachen mit der Kreiskantorin Tiina Henke trifft, die zum Festgottesdienst die Orgel spielt. Zwei seltene Vergnügen bringt der Gottesdienst für die verdiente Kantorin. Sie kann ihre Orgel einmal in Ruhe hören, weil sie nicht selbst spielt. Und nach der offiziellen Verabschiedung durch Pfarrer Heinz-Georg Assmann steht sie gerührt vorne und nimmt in Empfang, was Kirchenmusiker nicht oft bekommen – einen kräftigen, lang anhaltenden Applaus ihrer Gemeinde.

„Das war heute die beste Musik des ganzen Jahres“, schwärmte Gemeindemitglied und Kirchenmusikfan Ernst Jacobi nach dem Gottesdienst. „Man merkte, dass der Chor Verstärkung hatte“.

Beim Empfang mit einem Glas Sekt im Gemeindesaal dankte Siepmann allen Weggefährten, mit denen sie in den vielen Jahren gemeinsam musizieren konnte. „Die Kirchenmusik leidet besonders unter den Einsparungen, zu denen jetzt alle Gemeinden gezwungen sind“, sagt Synodalältester Jörg Hoffmann in seinem Grußwort. Er bittet die Kantorin, sich auch weiter zu Gunsten der Musik im Kirchenkreis einzumischen.

Den Schlüssel zur Kirche hat Siepmann behalten. Die eine oder andere Orgelvertretung kommt bestimmt noch auf sie zu und dann wird sie morgens wieder die Erste sein.


25.04.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Laarer Schützen in den Startlöchern

Das erste Schützenfest im Duisburger Norden ist traditionell das Laarer Schützen- und Volksfest.

In diesem Jahr begeht der 120 Mitglieder starke Traditionsverein vom 10. bis 12. Mai sein Schützenfest. Die Feierlichkeiten beginnen am Freitagabend um 17.30 Uhr mit dem Besuch der Heiligen Messe in der Laarer Kirche St. Ewaldi. Danach holen die Schützen den – weiblichen – König Anja Voßen und den – ebenfalls femininen – Prinzen Steffi Degen ab, bevor am Paradeplatz an der Ev. Kirche die Schützenfahnen gehisst werden.

Gegen 19 Uhr erfolgt der musikalische Besuch der Cordian-Wohngemeinschaften an der Austraße in Laar. Der Abend geht dann in der Festhalle mit Musik, Tanz und Ehrungen weiter. Der Samstagmorgen steht im Zeichen der Schießwettbewerbe: An der Festhalle der Schule an der Erzstraße werden der neue Schützenkönig und der neue Prinz ermittelt. Nachdem die neuen Majestäten ermittelt sind, erfolgt anschließend die Proklamation der neuen Würdenträger.

Am Abend findet in der Festhalle eine Schützengala statt. Für den guten Ton am Abend sorgt die bekannte Tanz- und Showformation „Enjoy-live“. Sänger Nico Gemba und Travestiekünstler „Käthe Köstlich“ sorgen mit einer Top-Party für die nötige Stimmung.

Eintrittskarten gibt’s (11 €) in den bekannten Vorverkaufsstellen.


27.04.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Verkehrsunfall in Laar: Motorradfahrer verletzt

Schwere Verletzungen erlitt ein Motorradfahrer bei einem Verkehrsunfall, der sich am Donnerstagabend in Laar ereignet hat. Der 33-Jährige hatte offensichtlich das Rotlicht einer Ampel übersehen, als er gegen 18.30 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Straße mit einem Pkw kollidierte, der aus der Rheinstraße abbog. Der Kradfahrer stürzte und zog sich Verletzungen an Armen und Beinen zu. Es besteht keine Lebensgefahr. Die 49-jährige Fahrerin des Pkw blieb unverletzt. An den Fahrzeugen entstand ein Schaden von 10 000 Euro.


08.05.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Gelungenes Maifest

Zum Maifest konnte sich die Karnevalsgesellschaft Rot-Gold Laar über zahlreichen Besuch freuen. Bei bestem Wetter feierten die Gäste im Garten des Pfarrheims St. Ewaldi bis in die späten Abendstunden.

Zum Auftakt wurde traditionell der Maibaum an der Apostelstraße aufgestellt, unterstützt von mehr als 20 Unternehmen und Vereinen, die sich mit einem eigenen Schild präsentieren. Die Fanfarentrompeter der Gesellschaft sowie die Böllerschützen der befreundeten St. Ewaldi Schützengesellschaft sorgten für den passenden Rahmen.

Im Garten des Pfarrheims gab es im Anschluss ein buntes Programm. Die vereinseigene Kindertanzgarde, die Gesangsgruppe „Kaktusspatzen“ sowie die Bergmannskapelle Niederrhein sorgten für passende Unterhaltung. Außerdem war die Freiwillige Feuerwehr mit einem Wagen und einem Löschspiel für Kinder vor Ort.

„Wir sind mit dem Besuch unseres Festes sehr zufrieden“, bilanzierte Jörg Meier, Präsident der KG.


13.05.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Dennis Bechtel

Laarer Schützen holen zähe Vögel von der Stange

Immer wieder nehmen die Schützen Maß und drücken ab. Doch der Vogel will nicht fallen. Die Mitglieder des BSV Laar rotieren um das Gewehr. Drei Königs- und acht Prinzenanwärter streiten sich in der Grundschule Laar an der Erzstraße um die Kronen. Doch es entsteht der Eindruck, es handle sich um Mannschaftssport. Denn nur gemeinsam sind die Schützen stark. Mit unzähligen Schüssen triezen sie den Vogel so lange, bis er auseinander platzt und hinunter stürzt.

Hinter den Akteuren sitzen zahlreiche Zuschauer und genießen bei dem ein oder anderen Bierchen den Blick auf das Szenario. Sie plaudern über vergangene Schützenfeste und geben Wetten auf die Teilnehmer des diesjährigen Wettstreits ab. Hin und wieder geht jedoch ein Raunen durch die Reihen – zum Beispiel dann, wenn von dem Holzvogel besonders viele Splitter abfliegen. Doch der Flattermann will nicht so, wie die Schützen wollen. Obwohl sein Rumpf bald ziemlich zerlöchert ist, hängt er stur an der Vorrichtung.

Auch ein Bierchen für die Schützen – Stärkung muss sein. Sie versuchen den Kopf frei zu kriegen. Haben sie anfangs in den kurzen Pausen noch über das Schießen gesprochen, plaudern sie jetzt auch über Alltägliches. Für den Wettkampf scheint es von Vorteil zu sein. Wieder ein Raunen. Der Vogel wackelt. Er kann ja nicht ewig durchhalten.

Nach 130 Schüssen hat Sascha Demandt ihn zur Strecke gebracht und wird Prinz. Die Älteren brauchen etwas länger für ihr Opfer. Nach rund 150 Schüssen fällt jedoch auch der zweite Flattermann. Jürgen Eikers gelingt der Schuss ins Glück. Zu seiner Königin wählte er Schützenschwester Doris Kruger-Uldrich.


15.05.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Regelung für Laar mit städtischem Vorkaufsrecht für Grundstücke

Eine Eingriffsmöglichkeit gegen den Niedergang ganzer Quartiere durch vermehrte „Schrottimmobilien“ hat sich die Stadt im letzten Jahr selbst geschaffen.

Dafür hat die Kommunalpolitik für Laar ein umfassendes Handlungskonzept auf den Weg gebracht, das auch ein städtisches Vorkaufsrecht für Grundstücksgeschäfte vorsieht.


07.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Esther Merkelt

So bewirbt man sich richtig

Buket will Altenpflegerin werden. Sie ist 18 Jahre alt und hat bereits ein Jahrespraktikum in dem Bereich absolviert. Seitdem schreibt sie Bewerbungen über Bewerbungen, jedoch bisher ohne Erfolg. Deniz ist 15 und träumt davon Kardiologe zu sein. Aktuell ist sein Notendurchschnitt meilenweit von dem erforderlichen Numerus Clausus für ein Medizinstudium entfernt. Wie er diese Hürde überwinden will, weiß er noch nicht. Trotzdem träumt er von einem Leben mit Kittel und prall gefülltem Bankkonto.

Bewerbungstraining soll Chancen auf eine Lehrstelle verbessern
Deniz und Buket besuchen beide eine offene Gruppe zum Thema „Bewerbungstraining“ in der Awo Integrationsagentur, Eligiusstraße 4, in Laar. Leiter der Gruppe ist der Student Ayhan Kayabasi. Er möchte den Jugendlichen helfen, sich in der Arbeitswelt zurecht zu finden, und ihre Chancen auf eine Lehrstelle oder einen Job zu verbessern. Seit rund vier Wochen trifft er sich mittwochs mit den Jugendlichen und steht ihnen Rede und Antwort in Bewerbungsfragen.

Die 14-jährige Kübra weiß noch gar nicht, was sie später mal machen möchte. „Friseuse vielleicht?“ überlegt sie unsicher. „Willst du nicht lieber Ärztin werden?“, fragt Ayhan. Er möchte den Jugendlichen Perspektiven aufzeigen. Pinar (21) und Duygu (20) machen beide ihr Fachabi im kaufmännischen Bereich. Kauffrau für Bürokommunikation ist ihr Ziel. „Ihr könntet aber doch auch studieren“, schlägt Ayhan vor. „Ja vielleicht im Anschluss“, sagt Pinar, „erst einmal ist es wichtig eine gesicherte Basis zu haben“.

„Zu einem Bewerbungsgespräch dürft ihr nie zu spät kommen, seid lieber fünf Minuten eher da. Kommt bloß nicht im T-Shirt und guckt euch die Internetseite des Unternehmens an, im Zweifelsfall kann euch das im Gespräch helfen“, rät der Bewerbungstrainer. Solche Tipps sind für Pinar und Duygu wenig hilfreich, sie haben die ersten Erfahrungen gesammelt und haben ein klares Ziel. Pünktlichkeit und gute Vorbereitung sind für sie Grundvoraussetzung.

„Ich habe mehr Schwierigkeiten mit dem Anschreiben und dem Lebenslauf. Im Internet findet man so unterschiedliche Vorlagen, da bin ich unsicher, was davon die beste Möglichkeit wäre“, sagt Pinar.

Weil die Bedürfnisse der Jugendlichen so unterschiedlich sind, hat Ayhan seine Kurszeit aufgesplittet. Zu Beginn treffen sich alle gemeinsam und sprechen über Allgemeines, wie das Verhalten bei einem Bewerbungsgespräch. Im Anschluss können die Jugendlichen Einzeltermine vereinbaren, um an ihren Unterlagen zu arbeiten.

„Nächste Woche machen wir ein Rollenspiel zum Thema Bewerbungsgespräch“, verkündet Ayhan zum Abschied und fügt hinzu „aber ich bin nicht der Chef, ich bin immer so gutmütig und will gleich alle einstellen.“


Beratung in allen Lebensfragen

Jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr können Jugendliche zum kostenlosen Bewerbungstraining nach Laar kommen.

Das Angebot besteht noch bis zu den Sommerferien, über eine Verlängerung wird aktuell nachgedacht.

Beratung in allen Lebenssituationen bietet Elif Kayabasi in einer offenen Sprechstunde montags, dienstags und freitags von 9 bis 10 Uhr, sowie mittwochs und donnerstags von 14 bis 15 Uhr an.

Das Bewerbungstraining wird gefördert durch den Jugendmigrationsdienst und die Integrationsagentur.


10.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Gut gelaunte Gäste feiern am Rheindeich

Eine steife Brise pfiff Sonntagmorgen über die Kleingartenanlage Am Wasserturm an der Ahrstraße. Doch als die Meidericher Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann über Lautsprecher verkündet hatte, dass diese Kleingartenanlage und die direkt angrenzende von Rheintreue für ein Neubauprojekt nicht geopfert werden sollen, da kam den zahlreichen Gästen des Sommerfestes der böige Wind wie ein laues Lüftchen vor.

Wie berichtet, war in der Stadtentwicklungsplanung Duisburg 2027 die Fläche beider Gartenanlagen hinterm Rheindeich als Areal für „Wohnen am Wasser“ vorgesehen. Folge: Die gut 130 Gartenpächter und deren Familien protestierten. Mit Erfolg, wie sich jetzt zeigt. „Der Naherholungswert ist nach unserer Auffassung höher einzustufen als ein Neubaugebiet“, sagte Stürmann am Rande des sonntäglichen Festes. „Uns ist wichtig, dass das Gelände erhalten wird“. Zumal viele junge Leute und Familien dort ihre Scholle hätten.

Nach diesen Informationen ließ sich gleich viel besser feiern. Der Kuchen schmeckte, ebenso die Grillwurst. Bei Partymusik kamen rasch entspannte Gespräche auf, auch mit einigen Politikern und Bürgermeister Manfred Osenger. Die hatten sich nämlich unters Volk gemischt. Es war eine fröhliche Runde, die sich da nach der regnerischen Nacht zusammengefunden hatte.

Daniela Stürmann bekam auch gleich die Einladung für die nächsten zehn Jahre: „Jetzt wissen wir ja, dass wir dann auch noch hier sind“, lachte Wasserturm-Vorsitzender Rudolf Gande erleichtert.

In der Anlage Am Wasserturm gibt es 90 Gärten, auf dem Nachbargrundstück von Rheintreue sind 47 Schollen vergeben.


11.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

Freigabe von Einbahnstraßen für Radler

Die Stadt stellt derzeit sämtliche Einbahnstraßen auf den Prüfstand. In erster Linie wird geprüft, ob eine gegenläufige Öffnung für den Fahrradverkehr möglich ist. Ziel ist es, Radlern kurze Wege zu ermöglichen und ein komfortables Radnetz auszubauen. Bisher konnten bereits 85 Einbahnstraßen geöffnet werden.

Die Beschlüsse zur Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Laar und Ruhrort werden jetzt umgesetzt. Beschilderungen werden montiert und notwendige Markierungen gesetzt. In Laar wurden die Arbeiten bereits in der vergangenen Woche in der Spatenstraße und Am Hagenbeckshof durchgeführt. In den nächsten Tagen und Wochen werden folgende Straßen in Ruhrort für den gegenläufigen Fahrradverkehr durch Beschilderung freigegeben: Am Rosenhügel, Karlstraße, König-Friedrich-Wilhelm-Straße, Landwehrstraße und die südliche Fahrbahn am Neumarkt.

Alle Verkehrsteilnehmer werden auf Grund der Änderungen gebeten, die Straßen mit der notwendigen Aufmerksamkeit zu befahren. Vor allem Autofahrer sollten in nächster Zeit besonders auf den Gegenverkehr achten.


13.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Esther Merkelt

Freizeitspaß „Abhängen“

„Viel machen kann man hier in Laar eigentlich nicht.“ Das 13-jährige Mädchen sitzt auf einem Sofa vor dem mobilen Jugendtreff des Forums evangelische Jugendarbeit Duisburg (kurz Jugendforum). Hinter ihr steht die „BlackBox“, das mobile Jugendzentrum des Vereins. Den umgebauten Lkw haben Jugendliche gestaltet. Er steht zurzeit regelmäßig montags und freitags nachmittags in Laar vor der Evangelischen Kirche, Apostelstraße 58.

Obwohl der Stadtteil laut Sozialbericht (von 2012) jung ist, sind die Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche begrenzt. „Wir chillen meistens draußen mit Freunden, oder fahren in die Innenstadt“, sagt der 17-jährige Maurice.

„Fußball spielen kann man hier gegenüber von Thyssen“, fügt der 16-jährige Ilias hinzu, der mit seinem „Kollegen“ Sven (17) vorbeikommt. „Nur da ist es immer sehr voll und auf dem Schotterboden tut man sich schnell weh“, ergänzt er – und Sven nickt. Einen Fußballplatz mit Kunstrasen würden sie sich wünschen, das hätte was. Sonst fällt den Jugendlichen nicht viel ein, die Ansprüche an ihre Freizeitgestaltung sind nicht sehr hoch. „Wir treffen uns halt gerne im Park mit Freunden, oder gehen an den Rhein“, sagt Ilias.

„Die Jugendlichen suchen sich Räume, in denen sie ungestört sind und für sich sein können“, erklärt Hannah Nober, Mitarbeiterin des Jugendforums und Studentin für Soziale Arbeit.

Einen Raum für sich finden Kinder und Jugendliche zum Beispiel im Jugendtreff „Malu“ in der ehemaligen Videothek an der Friedrich-Ebert-Straße. Das Publikum ist dort jedoch sehr jung, so dass die älteren Jugendlichen sich selten in die Räume verirren. „An die Teenager kommen wir einfach nicht ran, sie dürfen hier drin nicht rauchen und fühlen sich davon zu eingeschränkt“, erzählt Hasan Erkan vom Malu-Team. Außerdem sei es problematisch, allen gerecht zu werden, weil es in Laar sehr verschiedene Gruppen gebe, die sich schlecht zusammenbringen ließen.

Das bestätigt auch Angelina: „Wenn man hier zu keiner Gruppe gehört, hat man einfach Pech gehabt“, sagt sie, „da kommt man auch nicht rein“.

Auch die Vernetzung der Jugend-Vereine untereinander ist ein Problem. „Wir haben schon mal versucht, mit der Awo zu kooperieren, aber daraus ist nichts geworden“, sagt Erkan.

Benjamin Fürmann, pädagogischer Mitarbeiter des Jugendforums sieht das ähnlich: „Es fehlt einfach an einer Plattform, wir kriegen von den anderen Gruppen zu wenig mit“, sagt er und kickert weiter mit Maurice.


15.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord

SPD macht sich stark für Kleingärtner

Die SPD-Fraktion spricht sich für den Erhalt der Kleingartenanlagen „Schmidthorst Neumühl“ in Neumühl-Süd sowie „Am Wasserturm“ und „Rheintreue“ in Beeckerwerth aus.

Wie berichtet, hatte es in Beeckerwerth Protest gegen die Duisburg-2027-Pläne gegeben, wonach die Gärten fürs „Wohnen am Wasser“ geopfert werden sollen.

„Wir wollen die Tradition der Kleingärtner aufrechterhalten. Sie haben einen hohen Stellenwert für die Umwelt und beheimaten eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren“, so Bruno Sagurna, umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion. Ratsmitglied Manfred Kaiser: „Die Anlagen zwischen Laar und Beeckerwerth bieten rund 150 Familien einen Kleingarten. Sie sind wichtig für das soziale Zusammenleben in unserer Stadt und tragen zur Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen bei. Wir lehnen eine Wohnbebauung an dieser Stelle deshalb ab.“ Auch die Neumühler Kleingartenfläche soll bleiben. Ratsherr Heiko Blumenthal: „Die Kleingartenanlage dient als Naherholungs- und Freizeitort und ist Anlaufstelle für das soziale Miteinander.“


19.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - mkw

Laarer Schule steht weiterhin leer

Nach der künftigen Nutzung der leerstehenden ehemaligen Schule an der Werthstraße hatte die CDU in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck im April die Stadtverwaltung gefragt. Sie hatte Gerüchte aus der Bevölkerung aufgegriffen, wonach eine Aachener Hochschule daran interessiert gewesen sei, das Gebäude zu übernehmen, davon aber wegen eines Wasserschadens Abstand genommen hätte. Das städtische Immobilien-Management IMD teilte dazu jetzt mit, eine neue Nutzung des Gebäudes sei derzeit nicht beabsichtigt. Es würde an geeigneten Interessenten fehlen. Vom Interesse einer Aachener Hochschule wisse man nichts.


25.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - mkw

An Kiosk Geld und Zigaretten geraubt

Mit einem silbernen Klappmesser drohten zwei Männer einer Verkäuferin und forderten sie auf, die Kasse zu öffnen. Sie hatten den Kiosk auf der Friedrich-Ebert-Straße am Montagmorgen gegen 10.20 Uhr betreten. Nachdem sie das Geld aus der Kasse und rund 50 Schachteln Zigaretten aus einem Regal in einem schwarzen Rucksack verstaut hatten, flüchteten sie. Die 49-jährige Verkäuferin beschreibt die beiden wie folgt: 17 bis 25 Jahre alt, zwischen 170 und 185 cm groß, trugen schwarze Lederjacken, schwarze Mützen, Jeans und T-Shirts. Hinweise zu den Tätern bitte an die Polizei unter: 2800.


30.06.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Dennis Bechtel

Grüner Schwerpunkt: Integration

Bündnis90/Die Grünen haben nun auch einen Ortsverband in Meiderich/Beeck. Dem geht es weniger um Umwelt- als um Jugendschutz. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind klar im Fürsorge-Fokus

„Für jugendliche Migranten wird hier zu wenig getan“, sagt Melih Keser von den Grünen. Um das in den Stadtteilen Meiderich, Beeck, Beeckerwerth und Laar zu ändern, habe man jetzt den Ortsverband Meiderich gegründet. 18 Mitglieder und Gäste wie die Landtagsabgeordnete Birgit Beisheim feierten jetzt den Einstand im Parkhaus Meiderich.

Einer der Schwerpunkte, so die Mitglieder bei der Feier, werde in der Integrationspolitik liegen. Vor allem junge Migranten wolle man zukünftig unterstützen. „Wir werden besonders zu den Jugendlichen Kontakt aufbauen“, kündigt Ortsverbandssprecher Keser an. „Wir werden uns die Probleme der Menschen anhören und dann Ergebnisse präsentieren.“

Konkret werde das wie folgt aussehen: Die Politiker planen, in der nächsten Zeit Jugendliche auf den Straßen in Meiderich und Laar anzusprechen und sie zu fragen, welche Freizeitangebote sie sich wünschen würden.

Anfangen wolle man auf der Friedrich-Ebert-Straße in Laar, einer Straße mit viel Potenzial, jedoch vielen leerstehenden Gebäuden und Geschäften. Dementsprechend gibt es dort keine Freizeitangeboten für Jugendliche. Die dort entstehende Langeweile, da ist sich Keser sicher, führe dann zu übermäßiger Gewaltbereitschaft: „Ich habe schon des öfteren gehört, dass sich Anwohner gegen Abend nicht mehr dort hin trauen“, sagt Keser. „Hier hilft nur ein Gespräch.“

Mit Freizeitangeboten, da sind sich die Grünen einig, könne man dem schnell Abhilfe schaffen. Einen Dialog mit Freizeit- und Sportvereinen halten die Grünen hier für besonders sinnvoll. In Meiderich habe man Ähnliches vor. Problembezirke, in denen Jugendliche Anwohnern Angst einjagen und besonders häufig Migranten zu den Übeltätern gehören, wollen die Politiker besonders unter die Lupe nehmen.

Menschen, die jetzt in diese Stadtteile im Duisburger Norden ziehen, wolle man ebenfalls direkt mit einem Dialog empfangen.

Gerade die vielen Rumänen und Bulgaren, die in den vergangenen Monaten nach Duisburg gezogen sind, müsse man so sofort integrieren und das gehe eben am besten, indem man auf sie zugeht.

Des Weiteren beratschlagte man sich bei der Gründungsfeier darüber, wie man das Thema Rassismus wieder stärker in die Aufmerksamkeit der Menschen rufen könne. Hier sehen die Grünen auch eine ihrer Hauptaufgaben.

Besonders die NSU-Morde hätten gezeigt, dass es in Deutschland immer noch große Gewaltbereitschaft gegen Zugezogene gebe.


23.07.2013 - WAZ/NRZ Duisburg Nord - Gregor Herberhold

Duisburger Füchse - gefährliche Nachbarn

In Laar treiben sich immer häufiger Füchse herum. Inzwischen mehren sich die Hinweise besorgter Bürger, zumal schon zwei Hunde angefallen worden sind.

Leichtfüßig trabt Reineke-Fuchs durch Laar. Zielsicher bewegt er sich auf die Sparkasse zu. Als sich dort die automatische Tür öffnet, erschreckt der Gänse- und Hühnerdieb und trollt sich. Offensichtlich handelte es sich nicht um einen Sparfuchs, wie eine Laarerin schmunzelnd erzählt.

Wirklich begeistert sind indes nicht alle Bewohner dieses zwischen Rhein und Industrie(-brache) liegenden Ortsteils von den Verwandten des Hundes. Immer häufiger bewegen sich Rotfüchse ohne Scheu durch die Straßen, kommen den Menschen gefährlich nah. Sie streunen durch Privatgärten, Kleingartenanlagen, machen es sich auf Terrassen gemütlich, bedienen sich an ausgelegtem Katzenfutter, plündern Mülleimer und holen sich auch gelegentlich ein Huhn aus einem Stall. Sogar mit einer Windel zwischen den Zähnen wurde er schon auf der Werthstraße gesehen, so die 19-jährige Sarah Holl.

Das Futter holen sie aus der Nachbarschaft und verschwinden dann wieder im undurchdringlichen Dickicht. „Füchse sind Kulturfolger“, weiß Abels. Sprich: Sie halten sich besonders gerne dort auf, wo sie leicht an Leckerchen kommen. Und das ist in der Stadt der Fall. In Laar soll es gar einen fast handzahmen Fuchs geben, der nur darauf wartet, gefüttert zu werden. Was nicht verboten, aber doch nicht gern gesehen ist. Denn solche Tiere verlieren sämtliche Scheu und werden, wegen ihrer Krankheiten, zum Risiko für Haustier und Mensch.

Füchse sind schlaue Tiere. Sie lernen schnell, wie sie leicht an Nahrung kommen. Zäune sind für sie meist kein Hindernis: Fast wie Katzen klettern sie auf der einen Seite rauf und auf der anderen runter. Kleine Schlupflöcher in Ställe finden sie spielend. Ihr Kot ist leicht erkennbar – er ist dünn, länglich, katzenähnlich. Gerne verrichten sie ihr Geschäft in Sandkästen auf Spielplätzen, weiß Jochen Abels. Der Fachmann appelliert deshalb an die Bürger, auf keinen Fall draußen Futter auszulegen, auch nicht für Katzen, denn das frisst Reineke besonders gerne.


FÜCHSE
Krankheitsüberträger

Auch wenn Füchse in Deutschland keine Tollwut übertragen (diese Krankheit gilt hierzulande als ausgerottet), so sind sie doch Krankheitsüberträger. Und sind meist auch selbst sehr krank, weshalb die Lebenserwartung nur bei durchschnittlich anderthalb Jahren liege, so Jochen Abels.

In der freien Natur werden die Tiere indes meist fünfmal so alt.

Für den Menschen gefährlich ist der Fuchsbandwurm. Er kann durch ungewaschenes Obst und Gemüse übertragen werden, wenn ein Fuchs damit in Berührung gekommen ist.

Der Wurm schädigt die Leber, die Krankheit kann tödlich enden. Auch Räude (Krätze) werden übertragen. Mit der mitunter lebensbedrohlichen Staupe können sich Hunde anstecken.


20.08.2013 - WAZ/NRZ Duisburg

Fehde zwischen Clans eskaliert in Laar

Fehde zwischen zwei libanesischen Clans in Laar: Am Freitagabend griffen mehrere Täter einen Wagen an, in dem zwei Frauen saßen (eine davon hochschwanger). Beide sollen zuvor mit der Sympathisantenfahne einer Gruppierung durch die Siedlung gefahren sein. Die Frauen wurden bei dem Angriff leicht verletzt. Vier der fünf Tatverdächtigen sind ermittelt.


04.09.2013 - WAZ/NRZ Duisburg

Feuer in Laar: Mann mit Rauchgasvergiftung

Wohnungsbrand in Laar: Gestern um 8.38 Uhr ging der Alarm bei der Polizei ein: "Wohnungsbrand, Thomasstraße." Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war die Wohnung im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses schon geräumt. Offenbar hatte ein Neunjähriger gezündelt und sein Bett in Brand gesetzt. Danach brannte das komplette Kinderzimmer aus. Neben dem Gebäudeschaden gab es einen Leichtverletzten. Er hatte im verqualmten Treppenhaus noch weitere Bewohner warnen wollen und eine Rauchgasvergiftung erlitten.


23.09.2013 - WAZ/NRZ Duisburg - Sabine Merkelt-Rahm

Älteste Metzgerei in Duisburg feiert 125-jähriges Bestehen

Über der Ladentür der Metzgerei E. Hirtz an der Apostelstraße 6 in Laar prangt das Familienwappen mit dem springenden Hirsch und der stolzen Unterzeile „seit 1888“. Damit ist der Familienbetrieb, den Eckhard und Anja Hirtz in fünfter Generation führen, die älteste Metzgerei in Duisburg. Und die letzte weit und breit.

Eckhard Hirtz (47) hat inzwischen Kunden aus Baerl, Bruckhausen, Meiderich und sogar aus Wanheimerort, weil es immer weniger Metzgereien gibt. Gründe aufzuhören gibt es viele: Die Konkurrenz der Discounter und Supermärkte, der Strukturwandel, der Geschäftsrückgang durch BSE und Lebensmittelskandale. Aber Hirtz will durchhalten, solange es geht.

Er ist wie sein Vater, Großvater und Urgroßvater in Laar geboren und im Betrieb großgeworden. „Als ich ein Kind war, saßen hier zur Mittagspause allein schon sechs Männer, die hinten in der Fleischverarbeitung beschäftigt waren“, sagt er. Mit seinem Ur-Urgroßvater Joseph Hirtz, der 1833 in Eschweiler geboren wurde, fing alles an.

Als Laar sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts rasant vom verschlafenen Fischer- und Bauerndörfchen am Rhein zum Industriestandort der Phoenix-Hütte mit Stahlwerken und Hochöfen entwickelte, stieg die Zahl der Laarer Einwohner zwischen 1845 und 1900 von unter 300 auf fast 10 000 Menschen an. Die Phoenix-Aktiengesellschaft hatte ihren Stammsitz in Eschweiler, ein Zusammenhang mit der Herkunft der kommenden Metzgerdynastie liegt nahe. Die Menschen verdienten ihr Brot auf der Hütte und kauften das Stück Wurst dazu schon bald beim Metzger Hirtz.

Der Hirsch im Wappen der Familie hat nichts mit dem verarbeiteten Fleisch zu tun, sondern lässt darauf schließen, dass sich der Familienname vom Wort „Hirsch“ ableitet. Wann sein Vorfahre ein Schaufenster ins Haus brach und mit dem Laden begann, weiß Eckhard Hirtz nicht genau. Vermutlich aber lange vor 1888. Aber er will nur mit den belegbaren Fakten arbeiten.

Fest steht, dass die beengten Wohnverhältnisse in Laar um 1858 interessante Kooperationen nötig machten. Bevor die Laarer Franklinschule, die bis 1971 bestand, über ein eigenes Schulhaus verfügte, wurde die wachsende Laarer Kinderschar in einem angemieteten Raum im Hause der Metzgerei Hirtz unterrichtet.

Eckhard Hirtz machte seine Lehre im väterlichen Betrieb und arbeitete als Geselle in Metzgereien am Bodensee, in Düsseldorf und Bochum. „Bloß nicht betriebsblind werden“, hatten seine Eltern ihm geraten. Nach seiner Rückkehr und der Meisterschule machte er seinen Fachwirt. „Früher stand das betriebswirtschaftliche ja nicht so im Vordergrund“, sagt er.

In den 1960er Jahren war der Laden samstagmorgens so voll, dass man alle Laarer Neuigkeiten erfahren hatte, bevor man mit dem Sonntagsbraten an der Reihe war.

Als Hirtz den Betrieb im Jahr 2000 von seinem Vater Herbert übernahm, war für den Entschluss, weiterzumachen, schon eine Portion Mut nötig. Hirtz hat die Personalführung von der Pike auf gelernt, aber inzwischen betreibt er das Geschäft mit seiner Frau allein.

Anja Hirtz hängte aus Liebe ihren früheren Beruf an den Nagel und ließ sich zur Fleischereifachverkäuferin ausbilden. „Wir wohnen und arbeiten hier zusammen und produzieren vor Ort kleine Chargen, die im Laden immer frisch aufgeschnitten werden“, sagt Hirtz. „Das ist doch was, oder?“


26.09.2013 - WAZ/NRZ Duisburg - Thomas Richter

Duisburger Gemeinde schließt in Beeck zwei Friedhöfe

In Duisburg schließen voraussichtlich zum 1. Januar 2014 zwei kirchliche Friedhöfe: Das Presbyterium der Evangelischen Gemeinde Ruhrort-Beeck sah sich aufgrund von akuten Finanzproblemen zu diesem Schritt gezwungen. Am Freitagabend werden Betroffene und Bürger bei einer Veranstaltung in Laar informiert.

Auf den zwei Friedhöfen der evangelischen Kirchengemeinde Ruhrort-Beeck an der Möhlenkampstraße sollen ab dem 1. Januar 2014 keine Bestattungen mehr durchgeführt werden. Als einzige von bislang drei Ruhestätten soll dort künftig nur jene an der Straße Lange Kamp erhalten bleiben. Das teilte das Presbyterium allen Gemeindemitgliedern mit.

Der Grund für diese Schließungspläne sind laut Pfarrer Heinz-Georg Aßmann finanzielle Probleme: „Die Friedhöfe können wegen der stark rückläufigen Zahl an Beerdigungen nicht mehr kostendeckend betrieben werden. Dadurch entsteht für uns ein jährliches Defizit in Höhe von rund 100 000 Euro.“

Über die Jahre sei so ein Schuldenberg von etwa 700.000 Euro angewachsen, Tendenz: steigend. „Wir mussten deshalb die Notbremse ziehen – und das ist die Schließung von zweien unserer drei Friedhöfe“, erläutert Aßmann. Die Entscheidung sei im August im 16-köpfigen Presbyterium gefällt worden, dem Aßmann vorsteht und in dem insgesamt drei Pfarrer sitzen.

In einer Informationsveranstaltung am heutigen Freitagabend (Beginn: 18 Uhr, Laarer Kirche, Apostelstraße 58) soll die Gemeinde über die Folgen informiert werden. „Es gibt zahlreiche Ängste: Viele befürchten, dass die Friedhöfe sofort geschlossen werden und sie deshalb nicht mehr die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen besuchen können“, schildert Aßmann. Dem sei aber nicht so: Die Friedhöfe sollen noch für Jahrzehnte zu betreten sein, es gibt halt nur keine neuen Bestattungen mehr.

Das ist jedoch vor allem für jene Menschen ein großes Problem, die auf einem der beiden betroffenen Friedhöfe bereits ein Grabfeld gepachtet haben und sich dort nach dem eigenen Tod eigentlich neben ihrem bereits verstorbenen Ehepartner bestatten lassen wollten. „Auch das wird ab Januar nicht mehr möglich sein“, räumt Aßmann ein.

Zur Not müsse über eine Umbettung des Verstorbenen auf den Friedhof Lange Kamp nachgedacht werden. „Das wollen und werden wir nicht verhindern. Wir werden aber in jedem Einzelfall das persönliche Gespräch suchen.“ Und natürlich, so Aßmann weiter, müsse für alle, die dort erst kürzlich eine Grabstelle gekauft hätten, auch über einen möglichen finanziellen Ausgleich gesprochen werden.

2012 hat es auf den drei Friedhöfen addiert nur 58 Bestattungen gegeben. „Für einen kostendeckenden Betrieb hätten wir die Gebühren um 170 Prozent anheben müssen. Das hätte zu einem noch stärkeren Einbruch der Beerdigungszahlen geführt“, so Aßmann. Auch die Zahl der Gemeindemitglieder sei deutlich gesunken: von 8000 im Jahr 2003 auf heute etwa 6000.

Und es wird weitere Sparmaßnahmen geben müssen: Wie viele der verbliebenen Gottesdienststätten in Laar, Beeck und im Ostacker auf der Kippe stehen, verriet Aßmann noch nicht. „Wir werden weiter reduzieren müssen.“


29.09.2013 - WAZ/NRZ Duisburg - Hannah Reineke

Trauer über Friedhofsschließung

Die beiden evangelischen Friedhöfe an der Möhlenkampstraße in Duisburg-Laar sollen 2014 geschlossen werden. Im Rahmen einer hochemotionalen Informationsveranstaltung wurden den Betroffenen nun die Pläne der Gemeinde vorgestellt. Viele Bürger haben bereits für Gruften und Gräber bezahlt.

Die Evangelische Kirche in Laar war gefüllt wie lange nicht. Ein schwieriges Thema sollte den Bürgern vermittelt werden: Die Friedhöfe an der Möhlenkampstraße werden 2014 geschlossen (wir berichteten).

Viele Betroffene machten ihrem Ärger Luft und nutzten die Chance, ihre Ängste zu äußern, oft durch Tränen der Wut und Trauer unterbrochen. Ein großes Thema stellen schon gekaufte Gruften dar, durch welche sich viele der Betroffenen erhofft haben, auch über den Tod hinaus ihren Liebsten nah sein zu können.

Diese Chance wird ihnen vermutlich genommen. Dass nach 2014 noch jemand an der Möhlenkampstraße bestattet wird, ist derzeit zumindest unwahrscheinlich.

Auf die mehrmalige Frage hin, ob Umbettungen der bereits Beerdigten auf einen anderen Friedhof möglich seien, konnte das Presbyterium nur mit Vermutungen reagieren, jedoch nicht mit Fakten punkten. Die Kosten der bereits gekauften aber noch ungenutzten Gräber sollen rückerstattet werden. Sollte eine Rückerstattung der Gelder – warum auch immer – nicht möglich sein, gibt es zumindest noch eine kleine Chance für die Betroffenen auf Familienzusammenführung zur letzten Ruhe.

Enttäuschung und Entrüstung der Betroffenen sitzt tief: Familien würden bei dieser Schließung auseinander gerissen, Ehefrauen könnten nicht mehr neben ihren Männern zur Ruhe kommen, Eltern nicht neben ihren Kindern.

Die Aussicht auf Kosten-Rückerstattung konnte die Enttäuschung vieler Gemeindeglieder nicht verwischen. Eine der Betroffenen brachte es auf den Punkt: „Der Wert, über den Tod hinaus als Familie vereint zu sein und der uns hier in der Kirche gepredigt wird, wird uns genommen.“

Ganz unerwartet kommt die Entscheidung freilich nicht: Vor rund einem Jahr wurde ein Arbeitskreis „Friedhof“ gegründet, der sich mit den hoch-defizitären Friedhöfen auseinander setzte. Die Möglichkeiten, Bestattungskosten zu erhöhen, um Schulden abzubauen, oder zu senken, um die Friedhöfe attraktiver zu machen, wurden schnell verworfen: „Unsere Preise müssen nachvollziehbar sein und bleiben, wir können diese nicht beliebig senken“, erklärt Pfarrer Rüdiger Klemm.

Zusammen mit dem Friedhof Lange Kamp hat die Evangelische Gemeinde Ruhrort-Beeck derzeit eine Ruhestätten-Fläche von 47.000 Quadratmetern. Nachdem auch ein Friedhofsgutachter die Fläche des Friedhofs zu groß befand, war schnell klar, dass eine Stilllegung droht. Die auf dem Möhlenkamp-Friedhöfen Begrabenen behalten dort ihre letzte Ruhe. Es sei denn, die Angehörigen wünschen eine Umbettung. „Wir rechnen damit, dass wir im Jahr 2014 die letzten Beerdigungen vornehmen werden“, sagte Klemm.


01.10.2013 - WAZ/NRZ Duisburg - Christian Balke

Schule seit Kabeldiebstahl im November ohne Internet

Verzweiflung an der Grundschule Erzstraße: Weil in der Nachbarschaft Kabel gestohlen wurden, ist die Schule vom Internet abgeschnitten - seit November. Jetzt muss deswegen sogar das gemeinsame Frühstück eingestellt werden, das ein Verein angeboten hatte. Das trifft vor allem bedürftige Kinder.

Im November vergangenen Jahres stahlen Metalldiebe in der stillgelegten Hauptschule in der Nachbarschaft der Grundschule Erzstraße zahlreiche Kabel. Darunter auch eines, das den Internetanschluss der Grundschule sicherstellte. Seitdem ist die Schule mit 200 Kindern ohne Internet. Mit schwerwiegenden Folgen.

„Wir waren so stolz, als im April der Verein ,Brotzeit für Kinder’ seine Arbeit aufgenommen hatte“, sagt Schulpflegschaftsvorsitzende Melanie Terlinden, „seit vergangenen Dienstag haben sie die Geduld mit uns verloren.“

Der bundesweit tätige Verein, von Schauspielerinnen-Legende Uschi Glas ins Leben gerufen, verteilte an jedem Wochentag ein Gratis-Frühstück an die Schulkinder und an alle hungrigen Laarer Kinder. Das ist jetzt vorbei.

„Die Schule hätte dem Verein regelmäßig Daten übermitteln müssen“, sagt Terlinden, „und obwohl hier viele total engagierte Lehrer und Eltern am Werk sind, klappte das einfach nicht. Es ist halt kein Internet da und die Bitten von Schulleitung und Elternschaft, es zu reparieren, verhallen ungehört.“

Resultat sei, dass die Kinder nun nicht mehr gemeinsam frühstücken könnten und viele sozialschwache Laarer Kinder von einem gemeinsamen Frühstück mit anderen Kindern wieder nur träumen könnten: „Das gemeinsame Frühstück hat den Kindern eine Art von Geborgenheit vermittelt, die für sie ganz wichtig war.“

Dass die Schule nun von „BrotZeit e.V.“ die Rote Karte gezeigt bekam, sagt Terlinden, deren Tochter in Laar das zweite Schuljahr besucht, sei nur die Spitze des Eisbergs: „Wir haben einen Klasse-Computerraum, wo die Grundschulkinder ganz toll und verantwortungsbewusst an neue Medien heran geführt wurden. Der wird praktisch nicht mehr genutzt.“ Natürlich frage ihre Tochter, wie andere Kinder auch, warum die neuen Medien keine Rolle im Unterricht mehr spielten: „Die Kinder merken, hier stimmt was nicht.“

Obwohl die Schulleitung und die Lehrer alles versuchten, sagt Terlinden, sei die Reaktion der Stadt aus ihrer Sicht gleich Null: „Manchmal habe ich so das Gefühl, dass da gedacht wird: Na ja, ist ja nur Laar . . .“

Online-unterstützte Leseprojekte für Kinder mit Migrationshintergrund und der gesamte Schul-Datentransfer, angefangen bei Emails bis zur wichtigen Übertragung von Schülerdaten lägen derzeit praktisch auf Eis. Terlinden: „Die Schulleitung kämpft und improvisiert im Interesse der Kinder, genau wie die engagierten Lehrer. Aber von der Stadt kriegen die Null Unterstützung. Traurig.“


Kommentar

Versagen zu Lasten der Kinder

Dass im Norden in Anbetracht der desaströsen kommunalen Finanzlage viele Dinge nicht möglich sind, die in Düsseldorf, Frankfurt oder München Standard sind – Schwamm drüber.

Leidensfähigkeit und Humor zeichnen uns im Revier schließlich nicht erst seit gestern aus. Wie sagte Frank Goosens ,Oppa’: „Woanders is’ auch Scheiße“.

Aber dass die Instandsetzung eines banalen, völlig selbstverständlichen Internetanschlusses ein ganzes Jahr in Anspruch nimmt? Da ist der Spaß vorbei, da kommt man selbst bei differenzierter Betrachtung nicht um das Wort „Versagen“ herum.

Vandalismus hin, knappe Kassen her: Hier liegt ein Versagen kommunaler Dienstleister vor.

Schlimm, dass dieses Versagen auf dem Rücken von teils bedürftigen Kindern ausgetragen wird, die nun kein Gratis-Frühstück einer Hilfsorganisation mehr bekommen.


02.10.2013 - WAZ/NRZ Duisburg

Spielplatz-Sanierung: Doppelgleisig geplant

37 500 Euro stehen im nächsten Jahr für den Stadtbezirk Meiderich/Beeck zur Verfügung, um Spielplätze zu sanieren. Die Bezirksvertreter sahen sich jetzt gezwungen, zweigleisig zu planen, wie schon im vorigen Jahr. Dabei hat Laar Vorrang vor zwei Spielplätzen in Meiderich.

In Laar sind denn auch die beiden Spielplätze im Florapark und im Rheinpark Beeckerwerth zur Überarbeitung vorgesehen. Beide müssen komplett umgestaltet werden. Für Laar und Beeckerwerth sind aber auch Mittel zur Städtebauförderung beantragt. Ihre Aufnahme in das Förderprogramm ist aber noch nicht genehmigt. Sobald diese Genehmigung vorliegt, könnten beide Spielplätze für einen nur 20-prozentigen Eigenanteil der Stadt auf Vordermann gebracht werden, eben zusammen für jene 37 500 Euro. Die restlichen 80 % der Kosten würden aus dem Programm bestritten.

Solange das nicht klar ist, sah sich die Bezirksvertretung jetzt gezwungen, zwei andere Spielplätze zur Sanierung vorzusehen: ...


07.10.2013 - WAZ/NRZ Duisburg - Christian Balke

Grundschule in Duisburg-Laar weiter ohne Internet

„Einige Tage hatte die Schule Internet, weil die Firma DU-IT einen provisorischen Anschluss installierte“, sagt Schulpflegschaftsvorsitzende Melanie Terlinden, „jetzt geht wieder garnichts.“

Vor Wochenfrist berichteten wir in dieser Zeitung, dass die Ganztagesgrundschule Laar an der Erzstraße seit November 2012 über keinen funktionierenden Internetanschluss mehr verfügt. Folge dieser Tatsache war und ist unter anderem, laut Schilderung der Schulpflegschaft, dass Lehrplan-Inhalte mit Bezug zu neuen Medien komplett flach fallen. Der Computerraum der Schule ist verwaist und zuletzt stellte die Hilfsorganisation BrotZeit der Schauspielerin Uschi Glas entnervt ihr Gratis-Frühstück für Schüler und Laarer Kinder ein. Wegen mangelnden Datenflusses.

Ein sogenannter „Web-Stick“, der mobiles Internetsurfen ermöglicht, war der Schule nach einigen Monaten zwar zur Verfügung gestellt worden, hatte anhand der großen Datenmengen aber schnell den Dienst quittiert.

Völlig unklar war bei der Nachfrage der Redaktion in der Kommune, wer eigentlich für Störungen beim Schul-Internet zuständig ist. Falko Firlus vom Pressereferat der Stadt hatte die Redaktion an die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) verwiesen. Deren Sprecher wiederum betonte, dass deren Technik-Tochter DU-IT ebenfalls nicht zuständig sei. Man werde aber unbürokratisch helfen. Was dann ja versucht wurde.

Norbert Müller, Vorsitzender des Stadtverbandes der Lehrergewerkschaft GEW , kann über all das nur den Kopf schütteln: „Wer glaubt, dass eine Schule kein Internet braucht, den frage ich: Glauben Sie, eine Schule braucht keine Bücher?“ Wenn Inhalte des Lehrplans gefährdet seien, was hier ja offensichtlich der Fall sei, „dann ist der Schulrat zuständig und sollte einschreiten.“

Müller, der die Berichterstattung zu dem Fall verfolgt, hält es für unsinnig, von Lehrern einzufordern, sie sollten Schuldaten von privaten Rechnern versenden: „Mal ganz abgesehen von den technischen Problemen: Es ist sehr fragwürdig, ob die Lehrer dies überhaupt dürfen.“


08.10.2013 - WAZ/NRZ Duisburg - Christian Balke

Schule an der Laarer Erzstraße soll bis Freitag „online“ sein

Mehrfach berichteten wir über die Grundschule Erzstraße, die – mit wenigen Unterbrechungen – seit November 2012 ohne Internetanschluss auskommen muss.

Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für Schule und Bildung, rief am Dienstag in der Redaktion an und sagte, dass in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Dienstleister „DU-IT“ und zwei Internet-Anbietern an einer schnellen Lösung gearbeitet werde.

„Ich gehe davon aus, dass die Schule bis kommenden Freitag wieder über einen voll funktionsfähigen Internetanschluss verfügen wird“, sagte Kalveram, „der interne Server, etwa für das Sekretariat, funktioniert bereits wieder.“

Es habe auch Gründe gegeben, weshalb die Schule über einen so langen Zeitraum über kein Internet verfügen konnte. Nach dem Vandalismus-Schaden in der Nachbarschaft, im November 2012, sei es technisch nicht so einfach möglich gewesen, die Schule im Handumdrehen wieder ans Netz anzuschließen.


15.11.2013 - WAZ/NRZ Duisburg

Maskiertes Duo mit Skimasken überfällt Lottoannahmestelle in Duisburg und flüchtet

Ein maskiertes Duo hat am Donnerstagnachmittag eine Lottoannahmestelle in Duisburg überfallen und die 51-jährige Angestellte mit einem Messer bedroht. Sie klauten Zigaretten und die Tageseinnahmen und flüchteten in Richtung Marktplatz. Ein couragierter Zeuge nahm sofort die Verfolgung auf, allerdings ohne Erfolg.

Mit Skimasken hatten sich zwei unbekannte Räuber vermummt, bevor sie am Donnerstag gegen 16.30 Uhr eine Lottoannahmestelle auf der Florastraße in Laar überfallen haben.

Die Täter bedrohten die 51-jährigen Angestellte mit einem Messer, entwendeten die Tageseinnahmen und Zigaretten. Anschließend flüchteten sie in Richtung Laarer Marktplatz. Die Angestellte berichtete einem Passanten (64) von dem Überfall, der sofort mit seinem Auto die Verfolgung des Duos aufnahm. Weder ihm noch den neun Streifenwagenbesatzungen gelang es, die Täter aufzuspüren. Das Opfer musste vor Ort von Sanitätern behandelt werden - sie hatte einen leichten Schock erlitten.

Die beiden Tatverdächtigen sollen etwa 20 bis 25 Jahre alt sein. Einer ist 1,80 Meter groß, sprach mit leichtem Akzent und trug eine blaue Jacke sowie eine graue Skimaske mit schwarzem Schneeflockenmuster. Der andere hatte eine dunkle Maske über den Kopf gezogen und war mit einer roten Jacke bekleidet.

Die Polizei sucht Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder Angaben zum Aufenthalt der Täter geben können. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 13 unter der Telefonnummer 0203-2800 entgegen.


11.12.2013 - WAZ/NRZ Duisburg

Laarer Markt soll "Neue Mitte" werden
Rund zehn Millionen Euro sollen fließen

Der Stadtteil Laar wird weiter gezielt gefördert. Das hat der Rat der Stadt in der vergangenen Woche beschlossen. Bis 2019 sollen mehr als zehn Millionen Euro für die Entwicklung des Stadtteils in die Hand genommen werden. Der Großteil davon sind Fördergelder. Noch immer mangelt es an attraktivem Wohnraum sowie Frei- und Spielflächen für Kinder und Jugendliche. Der Straßenlärm nervt die Anwohner. Die Schwerpunkte der Förderung in den nächsten Jahren liegen auf den Bereichen Städtebau, Verkehr und Wohnen.

Das Motto "Laar am Rhein ist lebenswert" soll weiter als Leitbild in den Köpfen der Menschen verankert werden. Der Ortskern soll durch eine Verschönerung des Marktplatzes zu einer "Neuen Mitte" werden. Denkbar wäre dabei die Neugestaltung des Hochbunkers. Sollte sich ein Investor finden, könnten in dem Gebäude Wohnungen für Studenten und Räume für Kulturveranstaltungen entstehen. Zudem soll die Wirtschaft vor Ort gezielt unterstützt werden. Und besonders - aber nicht nur - in Nähe des Rheins sollen attraktive Wohnungen für alle Altersgruppen entstehen.