News 2006 - Nachrichten aus Laar


04.01.2006 - WAZ

Neuer Parkplatz für alte Kokillen

 

Bis Mitte der 80-er Jahre wurde bei Thyssen Rohstahl noch in Kokillen gegossen. Zwei dieser alten Formen, eine 40 Tonnen schwere Brammenkokille aus Beeckerwerth und ein Vierergespannguss aus dem Edelstahlwerk Witten, haben jetzt mitsamt Eisenbahn-Waggon einen neuen Platz vor dem Thyssen-Krupp-Konzernarchiv in Ruhrort gefunden. Eine Informationstafel erläutert den Produktionsprozess rund um die Kokille und nennt technische Daten der Geräte.

 

Anmerkung: Der Kokillen-Waggon steht natürlich in Laar.


März 2006 - WAZ - Gregor Herberhold

Schwerpunkt Deichstraße in Laar
Gleiches Recht für alle

Die Vorsitzende der Bürgervereinigung Laar, Huberta Terlinden, fordert erneut die Sperrung der Straße am Rheindamm für Lastwagen während der Nacht. Damit die Anwohner endlich in Ruhe schlafen können

Huberta Terlinden schielt etwas neidisch nach Ruhrort. Dort ist testweise eingeführt worden, was man den Laarern verweigert. Im Hafenstadtteil ist die Dammstraße für den Durchgangsverkehr von Norden kommend zur Entlastung der Anwohner gesperrt worden. Wenn auch nur testweise. Ein Stückchen weiter nach Norden, an der Deichstraße in Laar, hat die Politik eine Sperrung dagegen abgelehnt. Das war im vergangenen Sommer. Obwohl Oberbürgermeister Adolf Sauerland den Bürgern damals eine testweise Nacht-Sperrung für Lastwagen in Aussicht gestellt hatte. Der Meidericher Bezirksamtleiter Ralph Cervik sieht nach der Ablehnung durch die Politik derzeit keine Chance, dass der Vorschlag noch einmal in der Bezirksvertretung behandelt wird: „Es sei denn, es gibt neue Erkenntnisse."

Cervik war einer der Befürworter einer Probesperrung, wenn auch „mit erheblichen Bauchschmerzen": Weil man befürchten müsse, dass der Verkehr dann anderswo deutlich zunehme.

Ralph Cervik kann die Ablehnungsgründe der Bezirkspolitik allerdings verstehen. Die hatte sich stattdessen einstimmig am 24.8.2006 für ein „Gesamtverkehrskonzept für den Duisburger Norden" ausgesprochen.

Die Vorsitzende der Bürgervereinigung Laar, Huberta Terlinden, fordert nun ein solches Konzept ein. Denn: Immer wieder hört sie Klagen, weil sich die Anwohner der Deichstraße - vor allem nachts - in ihrer Ruhe gestört fühlen. „Es sind sogar schon Familien weggezogen, weil sie den nächtlichen Lärm an der Deichstraße nicht länger haben ertragen können."

Huberta Terlinden ist sich auch sicher, dass der Lkw-Verkehr nach Einführung der Autobahnmaut auf der Deichstraße zugenommen hat. Das streitet die Verwaltung ab, beruft sich auf Untersuchungen, wonach kein Anstieg registriert worden sei. Was den Lärm betrifft, habe man ihr Untersuchungsergebnisse vorgelegt, die immer „knapp unter den Grenzwerten" lägen, berichtet die Bürgervereinsvorsitzende.

Die Ablehungsbegründungen will die Vereinsvorsitzende grundsätzlich nicht akzeptieren. Nach dem Motto „gleiches Recht für alle" bittet sie die Verwaltung und die Politik im Namen der Laarer in ihrem Ortsteil das zu tun, was in Ruhrort auch möglich ist: Eine nächtliche Testsperrung für Lkw, um herauszufinden, ob sich die Probleme damit dauerhaft lösen.


Stur

Warum will die Politik in Laar partout nicht ausprobieren, was in Ruhrort gerade getestet wird? Dass es an der Deichstraße starkes Verkehrsaufkommen gibt, dass das Tempolimit nicht immer eingehalten wird, dass die Menschen durch Lärm, Feinstaub und Abgase belastet werden, all das ist bekannt. Trotzdem schaltet die Politik in Sachen Testsperrung auf stur. Warum bloß?!
Gregor Herberhold


Huberta Terlinden
...setzt sich gerne für andere Menschen ein

69 Jahre ist die Vorsitzende der Laarer Bürgervereinigung alt. Sie stammt aus dem Duisburger Süden, genauer gesagt aus Buchholz. „Der Liebe wegen" zog sie in den „Norden".

Nach einer Lehre zur Bankkauffrau in der Sparkasse Duisburg erfüllte sie sich ihren Jugendtraum: Sie studierte und wurde Grundschullehrerin. Zunächst arbeitete sie in einer Bruckhausener Grundschule, später dann in Meiderich.

Huberta Terlinden hat drei erwachsene Kinder und sechs Enkel, mit letzteren teilt sie eines ihrer beiden Hobbys: Fußball, genauer gesagt, Besuche bei Fußball-Spielen. Noch genauer gesagt, beim MSV. Außerdem wandert sie gerne. Nicht nur im Urlaub, sondern auch zu Hause am Rhein, der nur ein paar Meter von ihrem Haus entfernt entlang fließt.

Vorsitzende des Bürgervereins ist sie seit dem Jahr 2000. Im Ortsteil lebt sie seit 1976. gh


05.04.2006 - Wochen Anzeiger

Bürgerversammlung zum Thema Lkw-Verkehr im April
Jahreshauptversammlung der Bürgervereinigung Laar

Huberta Terlinden, Vorsitzende der Bürgervereinigung Laar, eröffnete auch diesmal die Jahreshauptversammlung. Viele Mitglieder hatten den Weg ins Pfarrheim St. Ewaldi gefunden. Zwei Themen bewegten die Laarer 2005 besonders. Die drohende Schließung der St. Ewaldi-Kirche und der Lkw-Verkehr auf der Deichstraße.

Inzwischen hat das Bistum Essen seine Entscheidung revidiert, und die Kirche bleibt zunächst bestehen. Zur Problematik auf der Deichstraße läuft noch eine Unterschriftenaktion des SPD-Ortsvereins Laar. Am 19. April wird es dazu um 19 Uhr eine Bürgerversammlung im Wohndorf Laar geben. Als Gesprächspartner stehen OB Adolf Sauerland und Planungsdezernent Jürgen Dressler zur Verfügung.

Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte waren die Wahlen zum Vorstand. Die Vorsitzende Huberta Terlinden, die zweite Vorsitzende Christel Faber sowie die Schatzmeisterin Christel Schmitz stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig gewählt. Ricarda Meier stand aus persönlichen Gründen nicht mehr als Geschäftsführerin zur Verfügung. An ihre Stelle wurde Heinz Pischke einstimmig in den Vorstand gewählt.

 

Helga Elsen wurde erneut als stellvertretende Kassenwartin bestätigt. Als stellvertretender Geschäftsführer stellte sich Joachim Dietz wieder zur Verfügung und wurde ebenfalls einstimmig gewählt. Als Kassenprüfer wurden Ursel Jung, Manfred Kaiser und Waltraud Thewes in ihren Ämtern bestätig. Die Beisitzer Udo Braunsberg, Wolfgang Bruns, Gisela Gewehr und Wilma Kättnis werden durch Ricarda Meier unterstützt, die neu in den Beirat gewählt wurde.


April 2006 - Rheinische Post - Nils Herrmann

Rasern den Kampf angesagt

Kommunale Geschwindigkeitskontrollen sind in Duisburg seit langem in der Diskussion. Jetzt erklärte OB Adolf Sauerland auf einer Bürgerversammlung in Laar, dass die Stadt künftig mobile Kontrollen per Radarwagen erwägt.

Sauerland erklärte, die Duisburger Polizei habe ihm gegenüber die Bereitschaft für weitreichende Kontrollen unter der Voraussetzung signalisiert, dass der Rat einen entsprechenden Beschluss verabschiede und das Geld für Radarpistolen bereitstelle. Sauerland erklärte, dass er dem Rat einen Beschluss im Herbst vorlegen werde, der den gestellten Anforderungen entspreche.

Überfüllter Saal
Zusammen mit Planungsdezernent Jürgen Dressler konnte sich der Oberbürgermeister davon überzeugen, wie sehr den Anwohnern von besonders stark frequentierten Straßen, eine Weichenstellung der Politik für Geschwindigkeitskontrollen, am Herzen liegt. Die Laarer SPD-Bezirksvertretung hatte am Mittwoch zu einer Bürgerversammlung zum Thema: „LKW-Lärm auf der Deichstraße" geladen. Im überfüllten Veranstaltungssaal des Wohndorfs Laar stellten sich Dressler und Sauerland der Diskussion mit den lärmgeplagten Anwohnern. In emotionalen Schilderungen verdeutlichten sie den Politikern ihr Anliegen. Aus ihrer Sicht hat der Schwerlastverkehr auf der Deichstraße seit der Einführung der LKW-Maut vor einem Jahr stark zugenommen. Bis zu 40 Tonnen schwere LKW würden, um die Autobahn A42 in Richtung Hafen zu umgehen, durch Laar rumpeln. Dabei sei an ruhigen Schlaf in der Nacht nicht zu denken.

Die zentralen Forderungen der Anwohner der Deichstraße brachten August Haffner, SPD-Bezirksvertreter in Laar und die Vorsitzende der Bürgervereinigung Duisburg-Laar auf den Punkt: Eine Vollsperrung für LKW und Geschwindigkeitskontrollen auf der Deichstraße, weil sich niemand an die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung halten würde.

Haffner zeigte sich enttäuscht, dass die Stadtverwaltung auf die insgesamt fünf Anträge, die er seit 1989, zur Verringerung des LKW-Aufkommens auf der Deichstraße eingereicht hat, nicht reagiert habe. Er forderte ferner eine Verlängerung der Umgehungsstraße bis zur Steppelschen Straße.

Sauerland zeigte Verständnis für die Anwohner. Eine Vollsperrung käme jedoch ebensowenig in Betracht wie eine Verlängerung der Umgehungsstraße. Sauerland bot den Anwohnern im Gegenzug an, ein Nachtfahrverbot auf der Deichstraße, probeweise, für drei Monate von 22 Uhr bis 6 Uhr einzuführen.


INFO
Seit 15 Jahren

Polizeipräsident Rolf Cebin freute sich über die Ankündigung des OB, dass die Stadt sich künftig an Geschwindigkeitskontrollen beteiligen werde. Diese Forderung erhebe er schon seit 15 Jahren, erklärte Cebin. Deshalb werde er nun auch „nicht drängen". Nicht zuletzt im Duisburger Süden hatten die Bürger mehr Kontrollen gefordert, nachdem es auf der B 288 in der Vergangenheit immer wieder zu schwersten Verkehrsunfällen gekommen war.


22.04.2006 - WAZ - David Huth

An der Deichstraße wackeln die Fenster
Laarer Bürger möchten eine Sperrung ihrer Straße für den Lkw-Verkehr. Verwaltung befürchtet Präzendenzfall

Endlich tut sich etwas an der Deichstraße in Laar: Zusammen mit Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Planungsdezernent Jürgen Dressler suchten die Laarer Bürger gemeinsam nach einer Lösung für das Lkw-Problem. Seit geraumer Zeit beklagen sich die Anwohner über den nicht zumutbaren Lärm den die vorbeifahrenden Lkw verursachen. Nachts ruhig schlafen oder im Sommer auf der Terrasse oder dem Balkon sitzen ist nicht mehr möglich, so die aufgebrachten Anwohner während einer Bürgerversammlung.

„Nachts vibrieren sogar die Fenster durch die vorbeidonnernden Lkw", berichtete eine empörte Frau, die sich mittlerweile sogar überlegt wegzuziehen. Dabei existiert das Problem nicht erst seit gestern. Mehrere Anträge, in der die Verwaltung aufgefordert wurde, das Verkehrsaufkommen zu reduzieren, verabschiedete bereits die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck. Ohne Erfolg. Der letzte Antrag stammt vom Juli vergangenen Jahres.

Auf die Einladung der Bürgervereinigung Laar und der SPD im Ortsteil kamen jetzt so viel Betroffene, dass im Seniorenzentrum „Wohndorf Laar" an der Jahnstraße nicht alle Anwesenden einen Sitzplatz fanden. „Die hohe Beteiligung zu diesem Thema zeigt, dass es Handlungsbedarf gibt", stellte Adolf Sauerland fest.

Eine komplette Sperrung der Deichstraße für den gesamten Lkw-Verkehr und die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung forderten die Bürger.

„Eine Straße in ihrer Verkehrsbedeutung zu reduzieren bedeutet", so Jürgen Dressler, „dass es Wirkung auf andere Wohnquartiere hat."

Mit der Sperrung müsste sich der Lkw-Verkehr neue Routen suchen. Jürgen Holtmann, Bezirksvertreter (SPD), gab zu bedenken, dass die Anwohner der Stockumer Straße und der Friedrich-Ebert-Straße in Beeck befürchten, dass diese Strecke genau an ihren Häusern vorbeiführen wird.

Ein weiteres Problem ist, dass es laut Planungsdezernat mindestens hundert weitere Straßen in Duisburg gibt, die eine ähnliche oder höhere Verkehrsbelastung haben als die Deichstraße.

Die Stimmung im Sitzungssaal war aufgeheizt und drohte kurzfristig zu eskalieren. Angesichts der Lärmbelästigung wollen die Anwohner endlich ein Entgegenkommen der Politik. Diese will aber keinen Präzedenzfall schaffen, aufgrund dessen für eine Vielzahl weiterer Straßen die Sperrung für den Transitschwerlastverkehr beantragt werden könnte.

Der Ausbau der Umgehungsstraße ist aus finanziellen Gründen nicht möglich. Die Lösung: Ein Pilotprojekt, indem die Deichstraße, zunächst befristet für drei Monate, von 22 bis 6 Uhr für den Schwerlastverkehr gesperrt werden soll. Danach muss die Stadt prüfen, welche Auswirkungen die Sperrung für die umliegenden Straßen hat. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen, weil der Rat der Stadt dem Vorhaben zustimmen muss.

Zudem versprach Oberbürgermeister Adolf Sauerland den Anwesenden, im kommenden Herbst die Diskussion um kommunale Geschwindigkeitskontrollen wieder anstoßen zu wollen.


Die Bürgervereinigung

Die Bürgervereinigung Laar ist die älteste in ganz Duisburg. Bereits im deutschen Kaiserreich, 1874, setzte sich der Verein für die Interessen der Laarer Bürger ein. 1996 erhielt die Bürgervereinigung den Ehrentitel „Bürgerverein des Ruhrgebiets". Schon vier Monate nach der Gründung hatte der Verein 113 Mitglieder. Die Bürgervereinigung präsentiert sich auf einer flott gestalteten Homepage unter www.laar-am-rhein.de und ist telefonisch bzw. per E-Mail zu erreichen. Vorsitzende ist Huberta Terlinden, Geschäftsführer Heinz Pischke. Auf der Homepage findet der Leser die Geschichte der Bürgervereinigung mit einigen Fotos, aber auch Links zur Satzung und zu einem Beitrittsformular. Mit nur zwei Euro Jahresbeitrag können Interessierte die Arbeit des Vereins unterstützen.


20.09.2006 - Stadt Panorama

Nach Laar-Rallye auf zum Grill
Bürgervereinigung und Karnevaiisten wollen Stadtteil stärken

„Laar ist schön!" Deshalb veranstalten Bürgervereinigung und Karnevalsgesellschaft am Samstag, ab 16 Uhr, eine Laar-Rallye. Bürgervereinigungs-Geschäftsführer Heinz Pischke und die Vorsitzende Huberta Terlinden freuen sich schon jetzt auf die Veranstaltung.

„Laar-Rallye" was ist denn das? Dies mag sich selbst mancher Bürger im Stadtteil fragen. Doch die Antwort ist einfach: Ein Gewinnspiel!

Gemeinsam laden die Bürgervereinigung Duisburg-Laar und die Karnevalsgesellschaft Rot-Gold Laar alle Bürger zu eben dieser Rallye ein. Gestartet wird am 23. September um 16 Uhr im Ewaldi Haus an der Apostelstraße. Dort gibt es für alle Teilnehmer die Fragebögen. Und dann gibt es für Neu-Laarer, aber auch für manchen Alt-Laarer, sicher etwas zu entdecken. Und weil es ein kinderleichtes Spiel ist, können auch Kinder mitmachen. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto, Ziel ist es, den Stadtteil zu erforschen. Jeder richtig ausgefüllte Fragebogen nimmt an einer Verlosung teil.


04.10.2006 - Stadt Panorama

Nach der Rallye am Grill stärken

„Laar-Rallye" nannte sich ein Gewinnspiel, das von der Bürgervereinigung Duisburg-Laar und der Karnevalsgesellschaft Rot-Gold Laar veranstaltet wurde. Im Anschluss versammelten sich alle am Ewaldi Haus an der Apostelstraße, um sich beim Grill mit leckerer Wurst und am Bierstand mit einem kühlen Blonden zu stärken.


02.11.2006 - Rheinische Post - JW

Neue Glocke auf dem Laarer Friedhof

Rund 200 Leute hatte es am kühlen Mittwoch Abend auf den katholischen Friedhof in Beeck gezogen. Unter klarem Himmel leuchteten an den meisten Gräbern rote Grablichter. Zu Allerheiligen wurde während eines Gottesdienstes im Freien die neue Glocke für die Friedhofskapelle geweiht. Der ehemalige Pfarrer der Gemeinde St. Ewaldi, Ehrendechant Thönnessen, leitete die Zeremonie. Die Glocke stammt aus Nancy in Frankreich und ist etwa 200 Jahre alt.

„Wir können und wir brauchen uns nicht Tag für Tag mit dem Tod beschäftigen", predigte Thönnessen nach der Weihe im Eingang der Friedhofskapelle stehend, „nicht der Tod wartet auf uns, sondern das Leben". Bei Allerheiligen steht allerdings das Gedenken der Toten im Mittelpunkt. Und so legten Messdiener Kränze an den Gräbern der verstorbenen Priester und Ordensschwestern nieder.

Währenddessen sang ein Chor, die Anwesenden legten eine Schweigeminute ein. „Nimm unsere Verstorbenen auf in die ewige Gemeinschaft mit dir", fuhr der Pastor fort. Zum Abschluss wurde die neue Glocke geläutet.

„Ich bin heute Abend hier, weil ich Katholik bin, weil meine Schwiegereltern hier liegen und weil es mir eine Wohltat ist, Pastor Thönnessen zu erleben", erzählt ein Besucher nach der Zeremonie.

Zukünftig wird die neue Glocke bei allen Beisetzungen auf dem Friedhof in Beeck geläutet werden. In Gedenken an die Toten.


12.11.2006 - WAZ

Literaturfreunde hören Vortrag

Mit Siegfried Lenz befasst sich das 4. Laarer Literatur-Kaffee am Sonntag, 11. November. Hannelore Tölle widmet sich dem Werk: „So zärtlich war Suleyken". Die Bürgervereinigung Laar lädt ins Wohndorf Laar ein. Um 16 Uhr beginnt die Lesung mit Hannelore Tölle. Der Eintritt ist frei.


22.12.2006 - WAZ - Gerhard Klinkhardt

Ohrfeige für Selbstherrlichkeit
Rechtsgutachten pfeift Jürgen Dressler zurück: Für Verkehrsregelungen sind nur die Bezirke zuständig. An der Deichstraße bleibt alles vorerst beim Alten, bis ein Gesamtkonzept vorliegt

Die Bestrebungen von Rat und Rathaus, den Bezirken immer mehr Selbstständigkeit abzunehmen, hat jetzt einen kräftigen Dämpfer erfahren. Der Anlass selbst ist weniger erfreulich: An der Deichstraße in Laar wird alles beim Alten bleiben, jedenfalls vorläufig. Aber insgesamt ist der Fall Deichstraße eine Ohrfeige für die Verwaltung, die manches gerne solange durch die Gremien jagt, bis der gewünschte Beschluss da ist.

So war das auch im Fall der Deichstraße. Dass der Lärm an der Deichstraße nicht zumutbar ist, darüber gibt es zwischen niemandem Meinungsverschiedenheiten. Aber als jetzt im August der Beschluss anstand, Lkw probeweise für drei Monate aus der Deichstraße zu verbannen, war die Bezirksvertretung eindeutig dagegen, weil man erst ein Gesamtkonzept haben wollte. Denn eines war den Meidericher Mitgliedern der Bezirksvertretung klar: Wenn man die Lkw von der Deichstraße fernhält, weichen die Brummis auf die Friedrich-Ebert-Straße aus, die auch schon seit einer Generation unter Lärm und Abgasen leidet. Kurz, so bringt es Bezirksamtsleiter Ralph Cervik auf den Punkt: „Da gibt es nur Verlierer."

Immerhin fahren, das haben Stadt und Gutachten ermittelt, zwischen 8800 und 7395 Autos (7 bis 8 % Lkw-Anteil) pro Tag durch die Deichstraße. Zwar sind die Lärm- und Schmutzbelastungen derzeit noch am Rande der zulässigen Grenzwerte, aber spätestens 2010 sind die Stickoxid-Grenzwerte jenseits des Erlaubten.

Obwohl die Politiker vor Ort die Entscheidungskompetenz in Verkehrsangelegenheiten haben, ließ sich Baudezernent Jürgen Dressler eine Woche später die probeweise Sperrung vom Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr absegnen. Das wollten die Meidericher, die schon in den Monaten vorher ihre liebe Not mit Dressler hatten, nicht widerspruchslos hinnehmen. Eine jetzt vorliegende rechtliche Prüfung des Rechtsamtes ist eine eindeutige Ohrfeige für die Verwaltung: „Ein Fachausschuss des Rates besitzt gegenüber der Bezirksvertretung keine Kontroll- oder Aufhebungsbefugnis auf Grund inhaltlich abweichender Meinung." Nur wenn man gegen geltendes Recht verstoßen hätte, hätte ein anderes Gremium den Beschluss der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck aushebeln können.

Am Ende wird lapidar festgestellt: „Vor dem Hintergrund der hier festgestellten Entscheidungskompetenz der Bezirksvertretung hat nicht nur die Genehmigung des Ausschussbeschlusses ... durch den Rat zu unterbleiben sondern auch eine Mitteilung an die Gremien, dass dem Votum des Fachausschusses gefolgt wird." Das stünde „im Widerspruch zum rechtmäßigen Beschluss der zuständigen Bezirksvertretung".


KOMMENTAR
Grenzgänger

Jürgen Dressler ist sicher einer, der etwas bewegen will. Aber auch einer, der gerne Widerstände nicht akzeptiert. Das ist sicher nicht immer schlecht. Aber die Dressler-Truppe hätte vielleicht versuchen sollen, ihrem Chef die Blamage zum Thema Deichstraße zu ersparen - zumal das nicht das erste Mal der Fall ist. Peinlich, dass die anderen Politiker mitgespielt haben. Ein anderer peinlicher Vorgang war die blamable Vorstellung in Sachen Ampel an der Straße Unter den Ulmen, wo er sich Jahre lang einem Beschluss der Bezirkspolitik widersetzt hatte, um dann doch nachgeben zu müssen. Aber, und das ist das Gute, vor Ort regt sich Widerstand gegen Fürsten. Weiter so und nicht aufgeben.
Gerhard Klinkhardt