News 1993 - Nachrichten aus Laar


04.01.1993 - NRZ

Seit 30 Jahren im Dienst der Bürgerschaft

In 30 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit hat Günter Rubbert sich für Bürgerinteressen eingesetzt. Am Neujahrtag feierte der Geschäftsführer des Verbandes Duisburger Bürgervereine seinen 70-sten Geburtstag.

Uneigennützig und bereitwillig stellt sich Rubbert immer wieder neu sich zeigenden Gemeinschaftsaufgaben. So steht er u.a. seit 31 Jahren der Bürgervereinigung Laar als Geschäftsführer zur Verfügung. 1983 wurde er in den Präsidialrat des Verbandes deutscher Bürgervereine gewählt.

In diesen langen Jahren hat Günter Rubbert wesentlich im vorparlamentarischen Raum an der politischen Willensbildung mitgewirkt, ohne dabei das fundamentale Gebot jeder Bürgervereinssatzung zu vergessen, parteipolitisch und konfessionell neutral zu sein.

Dass bei alledem auch der Humor nicht zu kurz kam, zeigt die Tatsache, dass die Karnevalsgesellschaft „Rot Gold" Günter Rubbert seit 1965 als Ehrensenator führt.


06.01.1993 - Wochen Anzeiger

Sein 70. Lebensjahr vollendete der Geschäftsführer des Verbandes Duisburger Bürgervereine, Günter Rubbert. In mehr als 30-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit hat er sich in der Kommunalpolitik um die Wahrung der Bürgerinteressen verdient gemacht. Der Träger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem des Bundesverdienstkreuzes, lässt auch den Humor nicht zu kurz kommen. Er ist Ehrensenator der Karnevalsgesellschaft „Rot Gold" in Laar.


05.05.1993 - Wochen Anzeiger

Sonntagskonzerte

Es geht wieder los! Die Bürgervereinigung Laar startet ihre diesjährige Reihe der „Sonntagmorgenkonzerte im Floragarten". Am Sonntag, 9. Mai, singen und musizieren zum Muttertag der Männergesangverein Germania Ruhrort-Laar 1867 und der Laarer Kinder- und Jugendchor. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr im Floragarten auf der Florastraße in Duisburg-Laar. Die Bürgervereinigung Laar setzt damit eine jahrzehntealte Tradition fort. Noch in diesem Jahr wird das 150. Konzert dieser Veranstaltungsreihe stattfinden.


13.05.1993 - WAZ - isa

Fischdick pfeift Fraktion zurück
Meiderich: SPD-Ungereimtheiten

Offensichtlich zurückgepfiffen wurde die SPD-Fraktion auf der Sitzung der Bezirksvertreter Meiderich/Beeck von SPD-Ratsherrn Dieter Fischdick, als es um die Verkehrsanbindung verschiedener Punkte im Bezirk ging. Herbert Eickmanns hatte als Sprecher der Fraktion einer Mitteilungsvorlage aus Kostengründen zugestimmt, wurde dabei jedoch sofort von Fischdick „korrigiert", mit dem Ergebnis, dass die Vorlage nicht zur Kenntnis genommen wurde.

Konkret ging es um Änderungen im öffentlichen Nahverkehr Meiderich und Beeck, die spätestens bis zum Ende dieses Monates umgesetzt werden sollten. Ein wichtiger Bestandteil der Liniennetzoptimierung war die bessere Andienung des Laarer Friedhofs. Einmal durch eine Verlängerung der Linie 906 und mit der Einführung einer neuen Verbindung zwischen den Stadtteilen.

Wie nun der Bezirksvertretung mitgeteilt wurde, sollen diese Änderungen aus Kostengründen entfallen. Eickmanns signalisierte Verständnis und wollte daher für die Fraktion zustimmen, stieß jedoch bei Dieter Fischdick auf Widerstand. Dieser verlangte „mehr Profil" von seiner Fraktion:

„Ich bin zwar auch dagegen", so der Ratsherr, „dass für 1,3 Millionen Mark eine Linie eingerichtet werden soll, die überflüssig ist, aber die Änderung der 906 ist unverzichtbar. Daher kann dieser Vorlage nicht zugestimmt werden." Immer wieder höre er seit Jahren von Bürgern, wie schwer der „Laarer Friedhof", in Beeck gelegen, zu erreichen sei.

Aus diesem Grund sollte der Bus künftig von der Horststraße abbiegend, über die Helmholzstraße am Friedhof und möglicherweise an der Gustav-Stresemann-Schule vorbei, nach Laar fahren. Selbst die Haltestellen in Meiderich-Berg wurden deshalb schon vorverlegt. Umso weniger sei es daher verständlich, dass die Verwaltung nun diese Änderung ablehne, so Fischdick. Peter Cinka von der CDU-Fraktion bezeichnete es sogar schlichtweg als schlechten Stil, beschlossene Anträge einfach so abzulehnen". Letztendlich setzten sich jedoch Fischdick und die CDU-Fraktion durch, mit dem Ergebnis, dass die Vorlage gegen die anfängliche Zustimmung der SPD nicht zur Kenntnis genommen wurde.


22.05.1993 - WAZ

LESERBRIEF

Vorlage ist einstimmig verabschiedet worden

Zum Bericht über die Sitzung der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck „Fischdick pfeift Fraktion zurück" (Ausgabe vom 13. Mai) schreibt der Fraktionssprecher der SPD, Herbert Eickmanns:

„Mit großer Verwunderung habe ich den o. a. Artikel gelesen. Zu begründen ist der Inhalt m. E. nur damit, dass Ihre Mitarbeiterin offensichtlich nicht gewillt ist, die vollständige Beratung einer Vorlage richtig wiederzugeben.

Richtig ist:
*  Es gibt keinerlei Meinungsunterschiede in dieser Angelegenheit zwischen meinem Kollegen Dieter Fischdick und mir bzw. der Bezirksfraktion.
*  Die komplette SPD-Bezirksfraktion, alle in der Bezirksvertretung mit beratender Stimme tätigen SPD-Ratsmitglieder und der zuständige SPD-Arbeitskreis sind der Meinung, dass zwar die „von der DVG" vorgeschlagene Einführung einer neuen Linie 909 aus Kostengründen (1,3 Mio. DM/Jahr) unverantwortlich ist, folgende Angebote jedoch dringend notwendig sind:
-  eine bessere Andienung des Friedhofes
-  eine bessere Andienung der Realschule in Beeck
-  eine Direktverbindung zwischen Beeck-Denkmal und dem Bahnhof-Meiderich
-  eine evtl. spätere Andienung der Stepelschen Straße.
Diese Angebote müssen über eine Ausweitung der bestehenden Linie 906 geschaffen werden.

Entsprechend des Fraktionsauftrages wäre meinerseits in Verbindung mit der Kenntnisnahme der Mitteilungsvorlage ein entsprechender Antrag im Verlauf der Beratung gestellt worden.

Die Mitteilungsvorlage ist - entgegen Ihrer Berichterstattung - mit dem Zusatzantrag (formuliert durch Herrn Fischdick, entsprechend dem Ergebnis der Fraktionsvorberatungen) einstimmig von der Bezirksvertretung verabschiedet worden.

Ich frage mich also, warum beim Bürger Ihrerseits hier der Eindruck erweckt wurde, die im Bezirk tätigen SPD-Politiker seien sich in dieser Angelegenheit uneinig bzw. ignorierten die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger. Ich hätte mir gewünscht - aber das ist wohl offensichtlich zu viel verlangt -, dass Ihrerseits Tatsachen berichtet worden wären. Es kann ja wohl kaum ein Fehler sein, einerseits dem Bürgerwillen zu entsprechen, andererseits dabei sich gegen die kostspieligere Lösung (Neueinführung Linie 909) und für die weitaus billigere Alternative (Erweiterung Linie 906) zu entscheiden."


08.06.1993 - WAZ - chw

Hallenbad-Sanierung geriet ins Schwimmen
Kulturausschuss beschloss Mehrkosten von drei Mio DM

Das „Museum der Deutschen Binnenschifffahrt" zieht ins Schwimmbad. Bislang nicht beachtete Baumängel steigerten die Umbaukosten des Ruhrorter Hallenbades jedoch auf elf Mio DM. Der Kulturausschuss beschloss: Die Restaurierung soll noch 1993 erfolgen.

Das Schwimmbad in der Architektur des Jugendstils steht unter Denkmalschutz. Den Erhalt der Bau-Substanz unterstützt daher zu 90 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen - auch nach Erhöhung der Kosten. Ursprüngliche Planungen der Architekturfabrik Aachen (Afa) gingen von acht Mio DM Sanierungskosten aus. Der Eigenanteil der Stadt wuchs damit um 300.000 DM auf 1,1 Mio DM.

Nicht in den Baukosten enthalten sind Investitionen für Inneneinrichtung - nochmals 1,1 Mio DM. Auch hier trägt das Land 90 Prozent der Kosten. „Der Umzug der zahlreichen Maschinen kann überhaupt nur in diesem finanziellen Rahmen geschehen, wenn er im Rahmen eines ABM-Projekts durchgeführt wird", äußerte sich Kulturdezernentin Dr. Iris Magdowski vor dem Kulturausschuss.

Für den Ankauf eines historischen Schiffes, das den Innenraum des neuen Museums schmücken soll, stellte der Verein zur Förderung des Museums 50.000 DM zur Verfügung. Zum Ankauf der holländischen Tjalk werden 80.000 DM benötigt. 1994 soll das neue Museum präsentiert werden.


24.06.1993 - WAZ

Teufelsquintett heizt dem Jubiläums-Publikum ein
150. Konzert im Laarer Floragarten steht bevor

Nicht ohne Stolz kündigt die Bürgervereinigung Laar ihr 150. Konzert im Floragarten an: Das weit über Duisburgs Grenzen hinaus bekannte Teufelsquintett wird am Sonntag, 1. August, anlässlich des Jubiläums der „Sonntagmorgenkonzerte" um 11 Uhr aufspielen.

Ursprung der Gartenkonzerte war ein „Heimatfest in Laar", mit dem sich die Bürgervereinigung 1962 erstmalig an der „Duisburger Woche" beteiligte. Auf dem Laarer Marktplatz spielte die Kapelle der Thyssen Bergbau AG, es sang der Männergesangverein Germania Ruhrort/Laar.

1963 begann mit einer holländischen Kapelle der internationale musikalische Einfluss:

Griechische und spanische Folkloregruppen traten auf, auch „Los Mozos" mit ihren südamerikanischen Musikstücken.

Heute ist die Konzertreihe, die einschließlich der Adventsmusik im Dezember zu sechs Konzerten im Jahr einlädt, aus Laar nicht mehr wegzudenken.

Trotz gelegentlicher Terminüberschneidungen mit dem Ruhrorter Hafenkonzert wird sie gut aufgenommen. Beim 100. Konzert 1984 spielte das Polizeimusikcorps Essen auf.

Die Presse berichtete damals von „Kurgartenatmosphäre" im Florapark.


12.07.1993 - WAZ

Schließungs-Pläne
Proteste gegen den Post-Abbau

Der Christliche Gewerkschaftsbund Deutschlands und die Christliche Gewerkschaft Post protestieren gegen die Schließung von zehn Postämtern in Duisburg.

Der weitere Rückzug der Post aus dem Dienstleistungsbereich könne so nicht hingenommen werden, sagte CGB-Kreisvorsitzender Heinrich Schäfer. Schäfer wies darauf hin, dass z. B. der Stadtteil Laar künftig über kein Postamt mehr verfüge. Dies sei gleichbedeutend mit einem völligen Rückzug der „gelben" Post aus einer Großgemeinde. „Wenn die Kunden der Post dann zu den verbleibenden Ämtern gehen, sind dort drei von fünf Schaltern den ganzen Tag vorübergehend geschlossen". Dies könne weder dem Personal der Postdienste, noch dem Bürger zugemutet werden.


31.07.1993 - WAZ

LESERBRIEF

Postamt
Protest gegen die Schließung

Betr.: Schließung Postamt 65 (Laar).


„Für die Bürger des Stadtteils Laar ist die Schließung ihres Postamtes an der Werthstraße, das Mitten im Zentrum liegt, unverständlich. Es wird von älteren Bürgern, die ihre Rente dort abholen und Rechnungen bezahlen, oder von den Bürgerinnen und Bürgern, die sich an die Postbank mit ihrem Service gewöhnt haben, nach unseren Beobachtungen immer sehr in Anspruch genommen.

Den Bürgern werden laufend höhere Gebühren abverlangt, zum Dank dafür soll ihnen jetzt das einzige Postamt in ihrer unmittelbaren Nähe geschlossen werden. Das ruft Empörung und Verständnislosigkeit hervor.

Die Schließung ist auch deshalb unverständlich, da den Bürgern die Post-Werbung mit allen Leistungen absolute Bürgernähe und optimale Öffnungszeiten verspricht.

Herr Präsident, streichen Sie einen Teil Ihrer Werbekosten, dann kann das für uns so wichtige Postamt 65 in Laar erhalten bleiben.

Bitte überprüfen Sie Ihr Schließungsvorhaben, und heben Sie diesen unverständlichen Beschluss wieder auf."

Christel Brudna,
CDU-OV Laar/Beeckerwerth


02.08.1993 - WAZ - aka

Zuhörer ließen sich im Florapark amüsieren
150. Sonntagskonzert lockte wieder nach Laar

„Ich brauch' kein Gut, kein Geld - Musik ist meine Welt" Mit solchen Klängen feierte die Bürgervereinigung Laar am Sonntag ihr 150. Floraparkkonzert. Zu diesem Jubiläum spielte das Original Teufelsquintett mit oberkrainischer Blasmusik auf. Mit Trompete, Klarinette, Bariton, einer steirischen Harmonika, Gitarre und Gesang brachten sie die rund 200 Besucher zum „mitwippen". Mancher versuchte sich beim obligatorischen „Trompetenecho" auch im Pfeifen.

Das Teufelsquintett, das auf der Beecker Kirmes ihr fünfjähriges Jubiläum feiern wird, sah sich von Autogrammjägern umzingelt, was dem Plattenverkauf zu Gute kam.

Theo Barkowski, seit Gründung der Bürgervereinigung Laar 1960 deren Vorsitzender, hatte guten Grund zur guten Laune: „Wenn Laarer feiern, lacht der Himmel!" Tatsächlich mussten bisher erst drei von den insgesamt 150 Konzerten wegen schlechtem Wetter abgesagt werden.

Angefangen hat alles mit dem 1. Laarer Heimatfest 1962 auf dem Marktplatz von Laar. Wegen des Kurkonzertambientes in den Florapark verlegt, finden in den Sommermonaten mittlerweile regelmäßig fünf Konzerte statt, die ein buntes Programm für fast jeden Geschmack bieten.

Vom Männergesangverein Germania über das Polizeikorps Essen bis hin zu türkischen und spanischen Musik- und Tanzdarbietungen - für reichlich Abwechslung ist gesorgt. Die Auswahl trifft Theo Barkowski, der Augen und Ohren stets offenhält, um neue Kontakte zu knüpfen. Finanziert werden die Floraparkkonzerte über die Mitgliedsbeiträge der Bürgervereinigung Laar, die von 100 auf inzwischen stolze 500 Mitglieder bauen kann. Geschäftsführer Günter Rubbert: „Durch die Industrie, den Rhein, den Hafen ist der Stadtteil so abgeschottet, dass er fast dörflichen Charakter hat". Jeder kennt jeden und es ist auch nicht wichtig, dass im Florapark kein Bierpavillon steht. Ein Treffpunkt zum Klönen ist es allemal - noch dazu im Grünen mit Musik und zu einem anschließenden Frühschoppen ist es nie zu spät.


02.08.1993 - Rheinische Post - Angela Jettkowski

Das 150. Sonntagmorgen-Konzert in Laar
Ein Hauch von Kurgarten

Zünftig und volkstümlich ging es am Sonntagmorgen in Laar zu, als das „Teufelsquintett" zum Auftakt des Freiluftkonzertes das „Trompetenecho" durch den Floragarten hallen ließen. Die Konzerte, die sich bei den Laarer Bürgern großer Beliebtheit erfreuen, haben Tradition. Gestern konnte der Bürgerverein Laar zum 150. Mal zu dem musikalischen Frühschoppen unter freiem Himmel einladen.

Seit 1962 das erste Konzert im Rahmen der „Du Wochen" stattfand — damals war der Männergesangverein Germania zu einem Gastspiel eingeladen — wurde das Sonntagmorgen-Konzert bald zur Institution. Mit dem 1970 errichteten Pavillon bietet der Bürgerverein nicht nur den Musikern die Gelegenheit, bei schlechtem Wetter trocken zu bleiben, sondern er schafft auch einen Hauch von Kurgartenatmosphäre.

Längst beschränkt sich die musikalische Auswahl nicht mehr nur auf Duisburger Chöre und Orchester. Folkloregruppen aus Griechenland, Spanien und der Türkei folgten bald den internationalen Vorreitern aus den Niederlanden. Theo Barkowski, der Vorsitzende des Bürgervereins, versucht für die fünf Konzerte, die regelmäßig im Laufe der Sommermonate stattfinden, ein möglichst abwechslungsreiches und buntes Programm zusammenzustellen. Pannen gab es kaum in den 30 Jahren des Sonntagmorgenkonzerts. Lediglich drei Konzerte fielen ins Wasser und eines musste an einen trockeneren Ort verlegt werden, so dass dann „Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins" durch die nahegelegene Kirche schallte.

Neben dem Engagement des Bürgervereins bei den Sonntagmorgenkonzerten sollen den Bürgern von Laar auch anderenorts Angebote für die Freizeit gemacht werden. So finden Wanderungen entlang des Rheindammes statt, und einmal jährlich werden die Ältesten des Stadtteils zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen. Es versteht sich von selbst, dass Mitglieder des Bürgervereins die Senioren persönlich einladen und abholen.

Als Interessensvertreter der Menschen in Laar ist der Vereinsvorstand auch offen für Fragen und Klagen und setzt sich bei konkreten Problemen für die Gestaltung und Veränderungen im Stadtteil ein. Jüngstes Beispiel ist der Protest gegen die bevorstehende Schließung des Laarer Postamtes.


03.08.1993 - WAZ

Empörung über die Schließungspläne
Laarer SPD schreibt an Postdirektion

Die Laarer SPD stellt sich hinter die Forderung der Bevölkerung, die beabsichtigte Schließung des Postamtes an der Werthstraße nicht durchzuführen. In einem Brief an die Postdirektion in Düsseldorf werden aber auch schon Kompromissvorschläge gemacht.

„Empörung und Unverständnis", so schreiben Ratsherr Dieter Fischdick, Bezirksvertreter August Haffner und Ortsvereinsvorsitzender Ludwig Kättnis, habe in der Bevölkerung die Ankündigung aufgelöst, das Postamt 65 in Laar aufzugeben. Der Präsident der Postdirektion wird in dem Brief aufgefordert, diese Absicht „zu überdenken und zu revidieren".

Mehr als 30 vH der Laarer Bevölkerung sei älter als 65 Jahre, heißt es zur Begründung. Ihnen sei nicht zuzumuten, „wie auch immer" die benachbarten Postämter in Beeck und Ruhrort aufzusuchen, sei es, um die Rente abzuholen, Rechnungen zu bezahlen oder Päckchen aufzugeben. Außerdem seien durch eine intensive Wohnungsbaupolitik in den letzten Jahren viele Familien nach Laar gezogen. Es sei „nicht einsichtig", dass ihnen nun ein wichtiges Service-Angebot entzogen werden soll.

Sollte die Postdirektion von ihrem Schließungsplan nicht abrücken, ist es aus Sicht der SPD angezeigt, „das Amt mindestens zwei Mal wöchentlich zu öffnen oder regelmäßig einen mobilen Post-Bus in Laar und allen anderen postamtsfreien Zonen Station machen zu lassen".


03.08.1993 - Rheinische Post

Christliche Gewerkschaften:
„Postämter nicht schließen"

Der Christliche Gewerkschaftsbund Deutschlands und die Christliche Gewerkschaft Post protestieren gegen die Schließung von zehn Postämtern in Duisburg. Der weitere Rückzug der Post aus dem Dienstleistungsbereich könne nicht hingenommen werden, sagte der Kreisvorsitzende der Christlichen Gewerkschaften (CGB), Heinrich Schäfer. Schäfer wies darauf hin, dass zum Beispiel der Stadtteil Laar künftig über kein Postamt mehr verfüge. Dies sei gleichbedeutend mit einem völligen Rückzug der „gelben" Post aus einer Großgemeinde. „Wenn die Kunden der Post dann zu den verbleibenden Ämtern gehen, sind dort drei von fünf Schaltern den ganzen Tag vorübergehend geschlossen", sagte Schäfer. Dies könne weder dem Personal der Postdienste noch dem Bürger zugemutet werden.


06.08.1993 - WAZ

Post: Bezirksvorsteher reiht sich in die Protestierer ein
Hermann Bertram will die Poststellen erhalten

Gegen die beabsichtigte Schließung von drei Postämtern im Bezirk Meiderich/ Beeck hat sich der Bezirksvorsteher des Bezirks, Hermann Bertram, in einem Schreiben an den Präsidenten der Oberpostdirektion Düsseldorf gewandt und seinem Protestbrief gleich eine Unterschriftensammlung von Bürgern beigelegt.

Der vorgesehene Abbau treffe den Bezirk überproportional und komme einem Kahlschlag gleich, erklärte Bertram. Es sei unfassbar, dass solch gravierende Einschnitte in die Infrastruktur und damit in die Lebensqualität der Bürger ohne öffentliche Beteiligung durchgesetzt würden. Insbesondere ältere Menschen würden von den Schließungen betroffen. Hermann Bertram: „Aufgrund Ihrer Monopolstellung muss erwartet werden, dass auch bei allgemein akzeptierten finanziellen Zwängen solche negativen Veränderungen mit den Trägern der politischen Willensbildung und der öffentlichen Belange abgestimmt werden. Sicherlich wären sozialverträgliche Lösungen denkbar, wie es in anderen Fällen bei rechtzeitiger Kooperation bereits erfolgreich praktiziert worden ist." Er appelliere deshalb im Namen aller Bürger des Bezirks Meiderich/Beeck, die Maßnahmen zurückzustellen und einer erneuten Prüfung zu unterziehen.


06.08.1993 - WAZ

LESERBRIEF

Auch der SPD-Ortsverein Laar meldete sich wegen der geplanten Postämterschließung zu Wort:

„Die Pläne des Postdienstes, das Postamt 65 an der Werthstraße in Duisburg-Laar zu schließen, haben Empörung und Unverständnis in der Bevölkerung ausgelöst. Der SPD-Ortsverein Laar und seine Mandatsträger teilen diese Kritik und appellieren daran, diese Absicht zu überdenken und zu revidieren.

Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung im Duisburger Stadtteil Laar ist älter als 65 Jahre, Ihnen ist es nicht zuzumuten, wie auch immer die benachbarten Postämter in Beeck und Ruhrort aufzusuchen, sei es, um allmonatlich die Rente abzuholen, sei es, um Rechnungen zu bezahlen oder Päckchen aufzugeben. Durch eine intensive Wohnungsbaupolitik zogen in den letzten Jahren viele Familien nach Laar. Es ist nicht einsichtig, dass den Bürgerinnen und Bürgern nun plötzlich ein wichtiges Service-Angebot entzogen werden soll.

Wir fordern die Post auf, ihren Plan zur Schließung des Duisburger Postamtes 65 zurückzuziehen. Sollte sie dazu nicht bereit sein, wäre es aus unserer Sicht sicherlich angezeigt, das Amt zumindest zwei Mal wöchentlich zu öffnen oder regelmäßig einen mobilen Post-Bus in Duisburg-Laar und allen anderen postamtsfreien Zonen Station machen zu lassen."

SPD-Ortsverein Laar


15.12.1993 - Wochen Anzeiger

Über einen Scheck in Höhe von 3000 Mark freute sich jetzt die Bürgervereinigung Laar. Die Vereinsbank spendete die Summe, von der lange benötigte Einrichtungsgegenstände für eine Begegnungsstätte angeschafft werden sollen.


15.12.1993 - WAZ

Spende an den Bürgerverein

Der Bürgerverein Laar erhielt von der Vereinsbank aus dem Ortsteil Laar eine Spende in Höhe von 3.000 Mark. Den symbolischen Scheck überreichte Prokurist Hans-Dieter Thum mit Geschäftsleiterin Jutta Göhring an die Bürgervereinsmitglieder Theo Barkwoski, Günter Rubbert und Ursula Steinbrink.