News 1994 - Nachrichten aus Laar


11.01.1994 - WAZ

Laar: Bäume unter den Strommasten mussten fallen

Auch die Stadtverwaltung kann nicht immer so, wie sie will. Als jetzt in Laar sechs Bäume (davon fünf im Florapark, einer an der alten Emscherhüttenbahn) gefällt werden mussten, sind die Bürger auf die Barrikaden gegangen. Dabei handelte es sich allerdings, so Bezirksamtsleiter Dirk Büsching, um eine notwendige Maßnahme.

Niedrige Pflanzen als Ersatz
Die hochgewachsenen Bäume waren entweder morsch, ausgetrocknet oder ragten in die dortige Hochspannungsleitung. Für die gefällten Bäume gibt's Ersatz, sagt Dirk Büsching: „Damit sich aber das Spiel in späteren Jahren nicht wiederholen kann, werden dort niedrig wachsende Bäume gepflanzt." Im Prinzip findet Büsching die Bürgerproteste in Ordnung: „Zu Recht sind die Bürgerinnen und Bürger wachsam, wenn im Stadtgebiet Bäume gefällt werden."


15.01.1994 - WAZ

 

Dechant Thönnessen: 25 Jahre am Ort

 

Als Priester, Pfarrer, Dechant, Vorsitzender des Verwaltungsrates des Beeckerwerther St.-Joseph-Hospitals und nicht zuletzt als Mensch genießt Heinrich Thönnessen hohes Ansehen. Das wurde gestern wieder einmal deutlich, als der gebürtige Huckinger in der Laarer Gemeinde St. Ewaldi sein 25-jähriges Ortsjubiläum feierte. Pfarrer Werner Klein gratulierte seinem einstigen Mitstudenten, der für seine langjährige Mitarbeit für die Caritas mit dem goldenen Ehrenzeichen des Caritasverbandes ausgezeichnet wurde.


17.01.1994 - Rheinische Post

 

Dechant feiert in Laar Jubiläum

Festgottesdienst mit Chormusik

 

Seit 25 Jahren ist er Pfarrer in der Laarer Gemeinde, Dechant Heinrich Thönnessen.

 

Sein Ortsjubiläum wird am kommenden Sonntag, 16. Januar, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche, Friedrich-Ebert-Straße, gewürdigt. Die Predigt hält Caritasdirektor Dr. Martin Patzek.

 

Musikalisch werden die Kirchenchöre St. Ewaldi und St. Antonius den Festgottesdienst gestalten. Anschließend findet ein Empfang im Ewaldi-Haus an der Apostelstraße statt.

 

Heinrich Thönnessen, gebürtiger Huckinger, wurde 1955 in Köln zum Priester geweiht. Als Kaplan war er zunächst in Essen und ab 1961 in der Großenbaumer Gemeinde St. Franziskus tätig. 1963 wechselte er für zwei Jahre in die brasilianische Diözese Parnaiba, bevor er 1965 nach Essen zurückkehrte.

 

Am 19. November 1968 wurde Heinrich Thönnessen zum Pfarrer der Gemeinde St. Ewaldi ernannt. Seit 1978 ist er auch Dechant des Dekanats Ruhrort.

 

Als „Pfarradministrator" der Beeckerwerther Pfarre St. Antonius wurde ihm im Februar vergangenen Jahres auch die seelsorgerische Verantwortung für diese Gemeinde übertragen.

 


11.02.1994 - Rheinische Post

120 Jahre Bürgervereinigung Laar
Chronik zum Jubiläum

Der Bürgerverein Laar feiert in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen. Nachdem er fast 70 Jahre lang sichtbare Zeichen gesetzt hatte, führte der Zweite Weltkrieg vorübergehend zur Auflösung. Erst am 9. April 1954 wurde der Verein unter dem Namen „Bürgervereinigung Laar" wiedergegründet. Seit nunmehr 40 Jahren belebt er nun das politische, kulturelle und gesellschaftliche Geschehen im Stadtteil. Anlässlich ihres Jubiläums wird die Bürgervereinigung eine Chronik herausgeben. Während einer Präsentation des Vereinsarchivs zeigte sich Oberbürgermeister Josef Krings von der Fülle des Materials sehr beeindruckt. „Die Bürgervereinigung Laar bekennt sich zu ihrer politischen Aufgabe, arbeitet aber auch Geschichte auf und zeigt den Menschen die Wurzeln ihrer Herkunft", lobte Krings die Arbeit des Vereins.


28.02.1994 - WAZ - bec.

Schiffe erhalten neuen Ankerplatz im Museum
Bauarbeiten im Ruhrorter Hallenbad haben begonnen

Das Ruhrorter Hallenbad ist längst trockengelegt. Doch in dem 1910 im Jugendstil erbauten Gebäude soll in den nächsten Jahren wieder neues Leben einkehren. 1996 zieht hier das „Museum der Deutschen Binnenschifffahrt" ein. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen.

Die Freunde des nassen Elements dürfen ihr umgestaltetes Hallenbad neu entdecken. Das im Schatten des riesigen Kraftwerkes versteckte Gebäude an der Apostelstraße übernimmt nicht nur die Exponate des zur Zeit an der Dammstraße beheimateten Schifffahrts-Museums, sondern kann dank seiner großzügigen Ausstellungsfläche zahlreiche neue Objekte präsentieren.

„Star" des Museums wird eine über 20 Meter lange „Tjalk" sein, ein altes Binnensegelschiff aus Holland, das auf dem Grund des großen Herren-Schwimmbeckens fest verankert werden soll.

Der Baustellen-Besuch mit den Stadtplanern Martin Linne und Michael Stockebrand ermöglicht einen Rundgang durch die Geschichte des Hallenbades, dessen kunstvolle Deckengewölbe und Fenster leider im Laufe der Jahrzehnte hinter Zwischendecken und Glasbausteinen verschwanden.

Das Konzept der Architekturfabrik Aachen sieht in Zusammenarbeit mit dem Künstler Ron Bernstein die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes vor.

Allerdings sollen die in den 50er Jahren hinzugefügten Fliesen, Geländer, Badekabinen und Verzierungen teilweise erhalten bleiben. Wo jetzt noch Trümmer und Bauschutt die Vergangenheit zudecken, sind auf drei Ebenen Ausstellungs-Flächen geplant.

Ein „blauer Weg" führt durch das große Schwimmbecken, wo der Besucher durch eine Wasser-Landschaft mit Schiffen und Aquarien wandeln kann. Im Sommer 1994 wird die „Baustelle" im Rahmen der Zwischenpräsentation für die „Internationale Bausstellung Emscherpark" (IBA) vorgestellt.

Die Kosten für das Projekt betragen elf Mio DM. Eine Investition, die Duisburg ein Schifffahrts-Museum der traumhaften Art bescheren wird.


02.03.1994 - Stadt Panorama

Bürgervereinigung Laar:
120 Jahre werden groß gefeiert

Sein 120-jähriges Bestehen feierte in diesen Tagen die Bürgervereinigung Laar. Vor 120 Jahren, in den ersten Februartagen des Jahres 1874, wurde der Bürgerverein zu Laar gegründet. Die erste, handgeschriebene Satzung trägt das Datum 2. Februar 1874 und neun Unterschriften.

Die Presse schrieb damals über die Gründungsversammlung, und dass sich 68 Bürger in die Mitgliederliste eingetragen haben. Der Verein existierte bis in die letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges. Er setzte sichtbare Zeichen seines Wirkens. Vor 40 Jahren, am 9. April 1954 wurde der Verein unter dem Namen Bürgervereinigung Duisburg-Laar wiedergegründet und belebt seitdem das politische, kulturelle und gesellschaftliche Geschehen in diesem Stadtteil. Die Bürgervereinigung Laar wird ihren Veranstaltungskalender auf die beiden Jubiläen ausrichten.

Sie beabsichtigt, die 120 Jahre Bürgervereinsgeschehen seit 1874 in einer Jubiläumsschrift zu dokumentieren.

Sie hat aus diesen Jahren Schriftstücke und Urkunden, Schaustücke, Fotos und sonstiges Material gesammelt und ein kleines Archiv eingerichtet. Am 2. Februar stellte sie dieses Archiv einem kleinen Kreis geladener Gäste vor, um sich für gewährte Hilfe zu bedanken. Der besondere Dank des Vorstandes galt dabei Heinz Jung, selbst Vorstandsmitglied der Bürgervereinigung, der in vielen Stunden Arbeit den Grund zu dieser Sammlung gelegt hat.

Oberbürgermeister Krings, interessierter und sichtlich beeindruckter Gast dieser Präsentation, dankte dem Vorsitzenden Barkowski und sagte: Die Bürgervereinigung Laar bekennt sich zu ihrer politischen Aufgabe. Sie arbeitet aber auch Geschichte auf und zeigt den Menschen die Wurzeln ihrer Herkunft.


09.03.1994 - Rheinische Post

Bürgervereine

Paul Schmitz, Vorstandsmitglied des Ruhrorter Bürgervereins, wurde in der Jahreshauptversammlung des Verbandes der Duisburger Bürgervereine zu dessen Geschäftsführer gewählt. Er tritt die Nachfolge von Günter Rubbert an, der den Verband der 16 Stadtteil-Bürgervereine 21 Jahre lang leitete und nun aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antrat. Rubbert wurde zum Ehrenvorstandsmitglied (mit Stimmrecht) ernannt. Der übrige Vorstand mit Paul Mismahl als Vorsitzendem wurde en bloc wiedergewählt.


09.03.1994 - WAZ

Bürgervereine: Rubbert wurde Ehrenvorsitzender

Günter Rubbert, seit 21 Jahren Geschäftsführer des Verbandes Duisburger Bürgervereine, stellte sich in der Jahreshauptversammlung aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Delegierte aus 16 Stadtteilbürgervereinen hatten sich im Sitzungssaal des Rathauses getroffen. In seinem Jahresbericht bedankte sich Rubbert bei seinen Mitstreitern für die gute Zusammenarbeit in diesen langen Jahren. Sein Nachfolger wurde Paul Schmitz, Vorstandsmitglied des Ruhrorter Bürgervereins. Der übrige Vorstand wurde mit Paul Mismahl als Vorsitzendem en bloc wiedergewählt.


16.03.1994 - WAZ - Nh

 

Er ist der heimliche Bürgermeister von Laar

Theo Barkowski: Seit 35 Jahren Chef des Bürgervereins

 

Zum Fototermin erscheint er in „Hanseatischer Kombination": graue Hose, dunkelblaues Clubjackett; am Revers das Bundesverdienstkreuz. Seine 73 Jahre sieht man ihm nun wirklich nicht an: Theo Barkowski, der heimiiche Bürgermeister von Laar.

 

Nein, offiziell hat er kein Amt, ist „nur" Bürgervereinsvorsitzender des kleinen Stadtteils am Rhein. Aber das schon seit 1960. Genau heute vor 35 Jahren wurde Barkowski gewählt. Kaum ein anderer Bürgervereinsvorsitzender in ganz Deutschland hat so lange „durchgehalten" wie er.

 

Dabei ist er fast gegen seinen Willen an diese Position gekommen: Auf der betreffenden Jahreshauptversammlung war der gebürtige Hamborner zum ersten Mal überhaupt beim Bürgerverein. Alle Kandidaten für den Vorsitz hatten Ausreden. „Beschämend" habe er das damals empfunden und das auch so gesagt. Und kaum hatte er ausgesprochen, war er auch schon gewählt.

 

In Laar gibt es einen Spruch: „Es ist uns egal, ob die Lampe rot, schwarz oder gelb gestrichen ist: Hauptsache, sie brennt." Kein anderer hat sich diesen Spruch so zu eigen gemacht wie der ehemalige Maschinenbautechniker Barkowski. Er wollte, dass die Politik etwas für Laar tut. Dafür brauchte er Einfluss, und ganz konsequent ging er daran, diesen zu erlangen:

 

Bei seinem Amtsantritt zählte der Verein knapp 100 Mitglieder, nunmehr sind es 520. Jeder der 22 Laarer Vereine ist im Bürgerverein, so dass kaum ein Laarer nicht auch dort organisiert ist: Auf den Verein und seinen Vorsitzenden wird gehört.

 

Ob Rheinpromenade, Floragarten oder neue Grundschule: Kein Projekt, das nicht auf Anregung des Bürgervereins oder zumindest in Abstimmung mit ihm durchgezogen wurde. In nächster Zeit wird sich Barkowski verstärkt bemühen, Geschäftsleute in Laar zu halten, deren Nerven durch den immer wieder verzögerten Ausbau der Umgehungsstraße blank liegen. In nächster Zeit: Wenn sich nicht doch irgendwann ein Nachfolger findet.


19.03.1994 - Wochen Anzeiger

„Guter Geist" trat zurück
Stadtverband Duisburger Bürgervereine

Delegierte aus 16 Stadtteil-Bürgervereinen trafen sich im Großen Sitzungssaal des Rathauses am Burgplatz zur Jahreshauptversammlung des Verbandes Duisburger Bürgervereine e.V. Unter anderem waren Vorstandsneuwahlen angesagt.

Günter Rubbert, seit 21 Jahren Geschäftsführer des Verbandes und überall als „der gute Geist" bekannt, stellte sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. In seinem letzten Jahresbericht bedankte er sich bei seinen Mitstreitern für die gute Zusammenarbeit in diesen langen Jahren.

Sein Nachfolger wurde Paul Schmitz, Vorstandsmitglied des Ruhrorter Bürgervereins und zumindest dort kein Unbekannter. Der übrige Vorstand wurde mit Paul Mismahl als Vorsitzenden en bloc wiedergewählt. Günter Rubbert wurde von der Versammlung einstimmig zum Ehrenvorstandsmitglied mit Stimmrecht ernannt.


21.03.1994 - Rheinische Post - dw

Bürgervereinigung Laar erinnerte an ihre Gründung vor 120 Jahren
Das Ohr am Volk für wohlgemeinte Vorschläge

Mit einer Doppelveranstaltung wartete die Bürgervereinigung Laar gestern im Pfarrheim St. Ewaldi auf. Es stand nicht nur die Jahreshauptversammlung auf dem Programm, es wurde auch ein bemerkenswertes Jubiläum begangen: Vor 120 Jahren wurde der „Bürgerverein zu Laar" gegründet, nach seiner Zwangsauflösung im Dritten Reich erfolgte vor nunmehr 40 Jahren die Neugründung.

Vorsitzender Theo Barkowski erinnerte in seiner Ansprache an die Anliegen der 68 Laarer Bürger, die sich im Gründungsjahr 1874 zusammenfanden. Damals ging es in erster Linie darum, die allgemeine Bildung der Mitglieder zu fördern. Dies sollte durch Vorträge, Vorlesungen und die Einrichtung einer Volksbibliothek geschehen. Barkowski machte darüber hinaus auf den engen Zusammenhang zwischen der Laarer Bürgervereinigung und der Vereinsbank aufmerksam. Nach einem von der Vereinigung angebotenem Vortrag über das Kreditwesen wurde am 19. Februar 1897 von 28 Duisburgern der „Creditverein zu Laar" gegründet, aus dem später die Vereinsbank hervorging.

Nach der Negründung 1954 stand natürlich in erster Linie der Wiederaufbau der zerstörten Stadt im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten. Einen genauen Überblick über die 120-jährige Geschichte der Bürgervereinigung soll eine Chronik geben, die im Sommer erscheinen wird.

Festredner Heinz Schneckmann, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Bürgervereine, lobte in seiner Rede Leistungen des Vorsitzenden Theo Barkowski und des Geschäftsführers Günter Rubbert, die ihre Ämter seit mehr als 30 Jahren innehaben: „Das wird in Deutschland wohl einmalig sein." Er rief den Bürgerverein auf, weiterhin „das Ohr am Volk" zu haben, um der Stadtverwaltung „wohlgemeinte, kritische Vorschläge" unterbreiten zu können. Eine Kostprobe derartiger Anregungen hatte zuvor Geschäftsführer Rubbert gegeben. Dem Verein brennt derzeit in erster Linie die Anbindung des Laarer Friedhofes an das Nahverkehrsnetz unter den Nägeln. Darüber hinaus müsse die Friedrich-Ebert-Straße, das „Fenster zu Laar", attraktiver gestaltet werden.


22.03.1994 - WAZ - aka

Über 30 Jahre Ruder fest in den Händen gehalten
Bürgerverein Laar feiert sein 120-jähriges Bestehen

Mit genau 501 Mitgliedern führt der Bürgerverein Laar den Beweis, dass Laar lebt. Diese stolze Bilanz konnte der Verein zu seinem 120-jährigen Jubiläum ziehen, das am vergangenen Wochenende in einer Feierstunde im Pfarrheim St. Ewaldi gewürdigt wurde.

Im Grunde sind es sogar zwei Jubiläen, die der Bürgerverein in diesem Jahr begehen kann. Wegen der politischen Neutralität, der sich der Bürgerverein verschrieben hat, musste die Arbeit 1933 eingestellt werden, und erst 1954 erfolgte die Neugründung des Bürgervereins, der sich früher noch „Bürgervereinigung" nannte. Ein 40-jähriges Jubiläum gilt es also ebenfalls zu feiern.

Festredner Heinz Schneckmann, Vizepräsident des Vorstandes Deutscher Bürgervereine, nahm es mit den Feierlichkeiten ganz genau und möchte 1995 zum 100-jährigen Jubiläum der „aktiven Bürgervereinsarbeit" kommen.

„Noch nie", so Schneckmann, „habe ich erlebt, dass ein Vorsitzender und ein Geschäftsführer über 30 Jahre, also fast ein halbes Leben, das Ruder eines Vereins so fest in Händen halten." Er dankte dem Vorsitzenden Theo Barkowski und dem Geschäftsführer Günter Rubbert für diese aufopferungs- und verantwortungsvolle Arbeit.

Bei seiner Festrede blickte Schneckmann auf seine eigenen Anfänge in der Bürgervereinsarbeit zurück. Als „Wachhund vor der Rathaustreppe" fühlte er sich damals, wenn der Bürgerverein über Dinge diskutierte, die hinter verschlossenen Türen schon längst entschieden waren. Für die Zukunft hofft Schneckmann, dass die Arbeit der Basis von Parteien und Politikern angenommen und akzeptiert wird, „denn die Bürgervereine haben das Ohr am Volk".

Bei der in den Festakt integrierten Jahreshauptversammlung konnte der Verein eine gesicherte finanzielle Situation vorweisen. Immerhin ein Viertel der Gesamtausgaben wurde für soziale Zwecke wie etwa Kindergärten oder Altennachmittage ausgegeben.

Die Attraktion des Tätigkeitsberichts war die Einweihung der neuen Archivräume, an deren Wänden Bilder (Kopien) von Arnold Mercator, dem Sohn Gerhart Mercators, ausgestellt sind. Es handelt sich dabei um Zeichnungen von Laarer Bauernhäusern, die neben Bildern von Dürer die ältesten Zeichnungen dieser Art in Europa sind. Aus Sicherheitsgründen wird die Adresse des Archivs erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.


23.03.1994 - Stadt Panorama

Bürgerverein Laar ist offen für neue Ideen

Allen Grund zu feiern hat die Bürgervereinigung Laar, die ins Pfarrheim Sankt Ewaldi eingeladen hatte, um ihr 120-jähriges Bestehen entsprechend zu würdigen. Nach der Zwangsauflösung im Dritten Reich und der Neugründung vor 40 Jahren hat sich der Verein eine Geschichte schreiben können, die reichlich positive Aspekte enthält.

Vorsitzender Theo Barkowski referierte über die Geschichte und verwies auf eine Chronik, die im Sommer erscheinen wird. Festredner Heinz Schneckmann, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Bürgervereine, lobte die Arbeit des ersten Vorsitzenden und des Geschäftsführers Günter Rubbert, die ihre Ämter schon seit 30 Jahren innehaben. Zurzeit arbeitet der Verein an der Anbindung des Laarer Friedhofes an das Nahverkehrsnetz. Außerdem soll die Friedrich-Ebert-Straße attraktiver gestaltet werden.


23.03.1994 - Wochen Anzeiger - JVO

120 Jahre Bürgervereinigung in Laar:
Erinnerungen mit Liebe bewahrt

Das Stadtarchiv belegt es: Im Jahre 1874 gründete sich der Bürgerverein Dulsburg-Laar und ist somit der älteste in Duisburg. Allerdings besteht nur ein Zeitvorsprung von wenigen Tagen vor dem Bürgerverein in Wanheimerort. Die erste handgeschriebene Satzung datiert vom 2. Februar 1874 und trägt neun Unterschriften.


Anlässlich dieses Geburtstages wird der Verein sein kleines aber feines Archiv der Öffentlichkeit vorstellen. Günter Rubbert, seit 33 Jahren Geschäftsführer des Vereins, öffnete schon jetzt die Türen des Archivs für den Wochen Anzeiger.

Im Februar war Oberbürgermeister Josef Krings bei Günter Rubbert bereits zu Gast. Mehr über das kleine Museum und was der OB dort entdeckte, lesen Sie im Innenteil.


• Fortsetzung von Seite 1:

Nicht nur, dass sich Oberbürgermeister Josef Krings beeindruckt von den Zeitdokumenten zeigte. Er fand sich auf einem Foto als Fußballas bei einem Prominentenkick am 13. September 1968. Damals war er MdL und Ratsherr.

500 Mitglieder zählt der Bürgerverein in Laar, davon etwa 150 Aktive. Bei der Laarer Einwohnerzahl von etwa 6.000 eine beachtliche Zahl, die seit Jahren konstant ist. Auch 15 Vereine sind eingetragene Mitglieder. „Der Beitrag von 1 Mark im Quartal besteht seit 1954, die meisten geben freiwillig mehr", freut sich Günter Rubbert über die freiwillige Hilfe der Mitglieder.

1954, nach den bitteren Kriegs- und Nachkriegsjahren, gründete sich der Verein am 9. April im Lokal Mertens mit 17 Bürgern neu. 1933 war er „von Amts wegen" aufgelöst worden. Politisch neutral und frei nach Konfession, tritt der erste Vorstand nach dem Krieg seine Arbeit an. Was damals für Heinrich Bernsen, Heinz Überfeld und Fritz Berger galt, ist auch heute noch die Devise: „Mir ist egal, ob die Laterne rot oder schwarz angestrichen ist, Hauptsache sie brennt", so Rubbert.

Theo Barkowski, 1. Vorsitzender des Vereins, und Günter Rubbert sind sich einig. „Wenn auch nicht alles geklappt hat, so haben wir zusammen mit den Politikern in den letzten Jahren vieles in Laar verbessern können." Beispiele hierfür sind die Verkehrsberuhigung der als Rallye-Strecke bekannten Deichstraße und die Trassenführung um den alten Ortskern.

Archivar Heinz Jung hat über viele Jahre Fotos, Schriftstücke und andere Dokumente aufbereitet, die bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Wann und wo ist noch ein Geheimnis, doch eines vorweg: Den Besucher erwarten neben der Dokumentation zwei besondere Leckerbissen. Wer noch historisches Material über Laar in seinem Keller ruhen hat, kann sich an Heinz Jung unter Tel. XXXXX wenden.


02.04.1994 - WAZ - chris

Ostersonntag treten Glocken ihren Dienst an
Premiere nach Probeläuten

Dieses Osterfest geht bestimmt als ein besonderes in die Chronik der evangelischen Kirchengemeinde Laar ein: Die Gläubigen werden am Sonntag zum ersten Mal von den drei neuen Glocken zum Gottesdienst gerufen.

Kirchmeister Dietrich Rahm bringt zu unserer Verabredung gleich einen mittelprächtigen Aktenordner mit: Detailliert ist darin dokumentiert, was auf den Beschluss im April 1993 folgte: Verhandlungen mit der Glockengießerei Rincker im hessischen Sinn, der Schriftwechsel mit der Rheinischen Landeskirche, deren „Glockenbeauftragter" die Töne festlegt, bis hin zum komplizierten Geschäft, erst die alten Glocken abzuseilen, um dann per Kranwagen die neuen in den Kirchturm zu heben.

Ein Kirchmeister - dieses Ehrenamt versieht Dietrich Rahm seit 1970 - muss vor allem auf den Pfennig achten. Als es darum ging, mit welchen Buchstaben die Bibelzitate auf den drei Glocken angebracht werden, wählte er die billigste Version - 7,50 DM pro Buchstabe.

Ansonsten sei es seiner Gemeinde nicht so schwer gefallen, sich für die Neuanschaffung (Gesamtkosten: rund 160.000 DM) zu entscheiden, habe man in der Vergangenheit doch immer sparsam gewirtschaftet und auf teure Prestigeobjekte wie ein Gemeindezentrum verzichtet, meint Rahm mit einem Seitenblick auf die notleidende Meidericher Nachbargemeinde.

Notwendig war der Beschluss, als man entdeckte, dass die alten - in den Jahren 1917 und 1924 beim Bochumer Verein gegossenen - Stahlgussglocken starken Rost angesetzt hatten. Es bestand die Gefahr, dass der Glockenhals, die dünnste Stelle, riss.

Vom Gießvorgang am 3. Dezember - Rahm durfte Ansprache und Gießgebet halten - schildert der Kirchmeister den spannendsten Moment: „Als die flüssige Bronze in die Gussform ließ, mussten wir mucksmäuschenstill sein. Die Fachleute spüren es in ihren Füßen, ob die Glocken gelungen sind."

Bis zu 1,4 Tonnen wiegen die schimmernden Kolosse, die jetzt in einem eigens gezimmerten Gestell aus mächtigen Eichenbalken hängen. Die Große heißt „Sterbeglocke", hat einen Durchmesser von 1,24 Meter und trägt die Inschrift „Wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn". Die kleinste Glocke wird „Betglocke" genannt, während die mittlere Glocke, zum Schulgottesdienst oder Trauungen erklingend, auf einen eigenen Namen verzichten muss.

Die Stimmung ist pure Präzision: Glockenbauer unterteilen einen Halbton in 16 Abschnitte.

Ein Probeläuten hat vor zwei Wochen schon einmal stattgefunden - schließlich wollte man sich vor Missklängen bewahren. Ihren eigentlichen Dienst aber nehmen die drei neuen Laarer Glocken an diesem Ostersonntag auf.


06.04.1994 - Wochen-Anzeiger

 

Neue Glocken eingeweiht

 

Drei neue Kirchenglocken der Evangelischen Kirchengemeinde Laar haben am Ostersonntag erstmals geläutet.

 

Die Erneuerung wurde erforderlich, weil die alten Stahlglocken aus den Jahren 1917/1924 nach einem Gutachten des Sachverständigen der Evangelischen Kirche im Rheinland nicht mehr betriebssicher waren.


11.05.1994 - WAZ

Frischer Wind weht bald auch in Laar

Es hatte lange gedauert, bis durch die Ortsumgehung Laar die Anwohner an der Friedrich-Ebert-Straße wieder ruhiger schlafen konnten. Das änderte freilich nichts an dem bis heute arg schlechten Zustand der Straße. Das soll aber auch bald der Vergangenheit angehören. Der Meidericher Bezirksamtsleiter Dirk Büsching konnte jetzt den Mitgliedern der Bezirksvertretung Meiderich auf deren bohrende Fragen hin mitteilen, dass im nächsten Jahr die Friedrich-Ebert-Straße vollständig erneuert werden wird.

In einer Gesamtmaßnahme ist vorgesehen, dass die Kanalisation erneuert wird, die Straße „rückgebaut" wird und damit als Einkaufsstraße an Attraktivität gewinnen wird. Gleichzeitig ist auch vorgesehen, die Straßenbahnlinie zu einer schnelleren Durchfahrt zu verhelfen. Das geschieht nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass das Land Nordrhein-Westfalen erhebliche Zuschüsse für derlei Projekte gibt. Und das ist dann auch gleich die einzige (und bedeutende) Unwägbarkeit in der ganzen Angelegenheit: Wenn das Land die bereits zugesagten und bewilligten Mittel doch nicht zahlen kann, ist auch die Verschönerung erst einmal geplatzt. Und Laar muss noch eine Weile auf seine „Visitenkarte" warten.


10.08.1994 - WAZ

 

Tonbildschau in Laar

Unter dem Titel „Aspekte Duisburger Industriegeschichte" zeigt am Dienstag, 16. August, um 19 Uhr, im Ewaldihaus an der Apostelstraße, Rolf Pischke eine weitere Tonbildschau.


Die Bürgervereinigung Laar ergänzt damit die Veranstaltungspunkte ihres Jubiläumsprogramms. Alle Mitglieder und Freunde sind eingeladen, der Eintritt ist frei.


08.10.1994 - Wochen Anzeiger

Erinnerung

Die leidvollsten Tage Duisburgs im letzten Krieg waren der 14. und 15. Oktober 1944, als in drei Luftangriffen die totale Zerstörung der Stadt erfolgte. Mit einer Ausstellung will die Bürgervereinigung Laar an dieses Schrecken vor 50 Jahren erinnern. Vom 10. bis zum 21. Oktober ist in den Geschäftsräumen der Vereinsbank in Laar, Friedrich-Ebert-Straße, während der Öffnungszeiten die Bilddokumentation zur Besichtigung frei.


14.10.1994 - WAZ - pat

Die Stadt übergeht das Datum

Wer den 14. Oktober 1944 in Duisburg verbracht hat, wird heute zweifellos des Bombenangriffs gedenken. Das „offizielle" Duisburg dagegen unterbricht das Tagesgeschäft nicht.

Die Stadt hat keine Gedenkveranstaltung organisiert. Weder die katholische noch die evangelische Kirche nehmen den Jahrestag zum Anlass, zum friedlichen Miteinander zu mahnen. Der DGB: Fehlanzeige. Und auch von den Ratsparteien wird nur eine an die Opfer erinnern:

Das Bündnis 90/ Die Grünen wird heute an zwei Stellen der Stadt Blumen niederlegen. Der eine Termin ist um 16 Uhr am Bunker an der Universitätsstraße, gegenüber der neuen „Galeria". Um 15 Uhr werden Grünen-Vertreter dann am Rheinhausener Rathaus der russischen Zwangsarbeiterinnen gedenken, die im Krieg nicht in die Luftschutzbunker durften und während der Angriffe ums Leben gekommen sind.

Die Grünen haben diese Orte gewählt, „um daran zu erinnern, dass der letzte Krieg, den Deutschland erlebte, von der umfangreichsten Barbarei geprägt war, seit Menschen Kriege führen". Auch der Bürgerverein im damals besonders schwer getroffenen Stadtteil Laar erinnert an den Angriff: Er hat in der Vereinsbank Laar (Friedrich-Ebert-Str. 83) eine Foto-Ausstellung eingerichtet. Sie ist bis zum 21. Oktober zu sehen.


05.12.1994 - Rheinische Post - Susanne Kalender

 

Bürgervereinigung gibt ein „Geschichtsbuch" heraus

120 spannende Jahre in Laar

 

Wer es in die Hand nimmt, legt es so schnell nicht mehr weg. Zu einer spannenden Entdeckungsreise in die Entwicklungsgeschichte von Laar lädt das Buch „120 Jahre Laarer Bürgervereinsgeschichte und Geschichte Laars" ein, das die Bürgervereinigung Laar jetzt herausgegeben hat.

 

Weil die Geschichte des Stadtteils eng mit der des Bürgervereins verknüpft ist, ist das Buch nicht nur für Vereinsmitglieder interessant. Es enthält eine Fülle von alten Fotos, Gebietskarten, Zeitungsberichten und anderen Dokumenten. Umfangreiche Recherchen im Stadtarchiv, im Pfarrarchiv St. Ewaldi und im eigenen Archiv der Bürgervereinigung haben diese Dokumente zu Tage gefördert. Begleitet werden sie von kurzen Texten, die schlaglichtartig die geschichtlichen Zusammenhänge beleuchten.

 

Das Buch setzt ein mit dem Jahr 1853, dem Gründungsjahr der Phönixhütte, deren Entstehung durch zeitgenössische Zeitungsberichte dokumentiert wird. Der Bürgerverein wurde 1874 von 82 Laarer Bürgern aus allen Bevölkerungsschichten gegründet, die sich die Verbesserung der Lebensqualität der Laarer Mitmenschen auf die Fahnen schrieben. Wie man jetzt nachlesen kann, war das auch bitter nötig. Denn die aufstrebende Industrie lockte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts tausende Arbeiter mit ihren Familien nach Laar, was zu katastrophalen Wohnverhältnissen führte, die das Buch eindrucksvoll belegt. In einem Laarer Haus mussten sich beispielsweise 105 Menschen 299 Quadratmeter teilen, das sind noch nicht einmal drei Quadratmeter pro Person.

 

1933 forderten die Nationalsozialisten die Auflösung des Vereins. Wie Heinz Jung, 2. Geschäftsführer und Archivar der Bürgervereinigung, schreibt, ist unklar, ob der Bürgerverein schon 1933 oder erst mit Kriegsbeginn 1939 seine Tätigkeit einstellen musste. Hier sind die bis heute bekannten Dokumente widersprüchlich. Da der Bürgerverein in den Kriegs- und ersten Nachkriegsjahren nicht mehr bestand, ist auch die Geschichte Laars in diesen Jahren nur spärlich dokumentiert. Erst 1954 wird die Bürgervereinigung, wie sie jetzt heißt, wiedergegründet. Und mit diesem Jahr setzt dann auch die Laarer „Geschichtsschreibung" wieder ein. Theo Barkowski, Vorsitzender der Bürgervereinigung, steuert dem Buch ein Glossar der Laarer Straßennamen bei, das den Ursprüngen der Namen auf den Grund geht. Denn ein erheblicher Teil der Straßennamen steht in einem unmittelbaren Bezug zu der umgebenden Industrie und Landschaft, aber auch zu seinen Bewohnern, so Barkowski.

 

Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, dem sei dieses bildreiche Werk ans Herz gelegt. Erhältlich ist es gegen eine Schutzgebühr im Modehaus Elsen, Werthstraße 24, in — wie könnte es anders sein — Laar.


06.12.1994 - WAZ - Nh

Die Geschichte der Bürger und ihres Stadtteils
120 Jahre Laar: aus der Festschrift wurde ein Buch

Kurz vor „Toresschluss", dem Jahresende, stellte die „Bürgervereinigung Laar" ihr neues Buch vor. In diesem Jahr wurde der Verein 120 Jahre alt, und zu diesem Jubiläum wollten die Laarer denn schon noch eine Festschrift vorlegen.

Herausgekommen ist allerdings weit mehr als eine Festschrift: „120 Jahre Laarer Bürgervereinsgeschichte und die Geschichte Laars", so der Titel, führt tief in die Historie des Stadteils ein. „Viele kleine Steine mussten zusammengefügt werden, um ein Gesamtbild zu erhalten", sagte der Archivar des Vereins und Co-Autor des Buches, Heinz Jung. Das Buch erklärt am Beispiel Laars sozialgeschichtliche Vorgänge der letzten 120 Jahre. So wurde beispielsweise die Gründung der heutigen Laarer Vereinsbank allein durch einen Vortrag in der Bürgervereinigung von 1897 über das Kreditwesen angeregt.

Das Titelblatt zeigt einen kleinen, das damalige „Rhuir Oohrt" darstellenden Stich von 1713. Das Buch gliedert sich in drei Teile: Im ersten wird auf die Entstehungsbedingungen des Bürgervereins im Kaiserreich eingegangen; er behandelt die Geschichte des Vereins bis zur Auflösung durch die Nazis. Der zweite, von Günther Rubbert verfasste Teil, führt in die Nachkriegsgeschichte ein. Im dritten vom Vorsitzenden Theo Barkowski betreuten Abschnitt geben Laarer Bürger ihre Erinnerungen zu Protokoll. Unter anderem ist es gelungen, einen der letzten Bewohner des mittlerweile abgerissenen Laarer Turmes in Österreich aufzuspüren.

Daneben ist das Buch gut redigiert und mit 170 Fotos ungewöhnlich reich illustriert. Ein Anhang führt zudem die wichtigsten Dokumente aus 120 Jahren Bürgervereinigung an: Satzungen, Zeitungsartikel, Mitgliederverzeichnisse. Es ist ein Werk, das als Pflichtexemplar in den Bücherschrank jedes lokalgeschichtlich Interessierten gehört.

Das Buch ist für eine Schutzgebühr von 10 Mark in der Geschäftsstelle der Bürger-Interessengemeinschaft zu erhalten. Nähere Auskünfte erteilt Theo Barkowski, Tel. XXXX.


21.12.1994 - WAZ - Nh

Im Rheinvorland wird frisches Grün heimisch
Schutzgemeinschaft spendiert Pflanzen für Laar

„Die Laarer waren wieder mal die Schnellsten." Theo Barkowski, Vorsitzender des dortigen Bürgervereins, kann ein verschmitztes Lächeln nicht unterdrücken. Denn als erster Verein nahm die Bürgervereinigung Laar ein Angebot der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" an.

Zusammen mit den Bürgervereinen aus ganz Duisburg sollten Begrünungen und Pflanzaktionen unternommen werden. Ein Angebot, welches die „Bürgervereinigung Laar" im hundertzwanzigsten Jahr ihres Bestehens nicht ablehnen konnte, zumal man bereits vor zehn Jahren eine ähnliche Pflanzaktion auf dem Laarer Rheinvorland gestartet hatte.

Das Rheinvorland war auch der Ort der diesjährigen Begrünungs-Aktion. 120 Jahre „Bürgervereinigung Laar", das hieß 120 Bäume und Sträucher, die der Verein zusammen mit der Schutzgemeinschaft spendierte.

 

Beraten ließ man sich vom Stadtförster Stefan Jeschke, der mit seinem Mitarbeitern auch die Pflanzen für Laar aussuchte: Weiden, Eschen, Stileichen, Traubenkirschen, Schlehen und Wildrosen. „Im hiesigen Überschwemmungsbereich haben wir uns an der Flora eines Auenwäldchens orientiert", erklärte der Stadtförster seine Auswahl. Mitarbeiter des Stadtforstamtes halfen bei der Aktion ebenso wie die Freiwillige Feuerwehr Laar, die jungen Pflanzen angoss.

Die Hauptarbeit aber leistete eine Biologieklasse der Hauptschule Laar. Gleichzeitig konnte ihnen Jeschke einen höchst anschaulichen Unterricht über die heimische Pflanzenwelt geben. „Wir wollten mit der Einbeziehung der Schüler sicherstellen, dass die Jugendlichen ein Verantwortungsgefühl zu ihrer Laarer Umwelt bekommen, sagte Theo Barkowski.

„Sehr positiv" steht Stadtförster Stefan Jeschke Begrünungsaktionen von Bürgern gegenüber, solange er und seine Mitarbeiter in die Planungen mit einbezogen werden: „Das ist nichts anderes als Öko-Sponsoring."